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Touzim deutsch Theusing ist eine Stadt im Okres Karlovy Vary in Tschechien Das historische Zentrum von Touzim wurde zum stadtischen Denkmalschutzgebiet erklart TouzimTouzim Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Karlovarsky krajBezirk Karlovy VaryFlache 9853 3817 1 haGeographische Lage 50 4 N 12 59 O 50 059444444444 12 985 612 Koordinaten 50 3 34 N 12 59 6 OHohe 612 m n m Einwohner 3 559 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 364 20Kfz Kennzeichen KVerkehrStrasse Pilsen Becov nad TeplouBahnanschluss Rakovnik Becov nad TeplouNachster int Flughafen Flughafen KarlsbadStrukturStatus StadtOrtsteile 16VerwaltungBurgermeister Antonin Vrana Stand 2008 Adresse Sidliste 428364 20 TouzimGemeindenummer 555657Website www touzim czLage von Touzim im Bezirk Karlovy Vary Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Wappen 2 2 Demographie 3 Stadtgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter der Stadt 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Lage Bearbeiten nbsp Stadtzentrum mit der historischen Altstadt Luftbildaufnahme 2017 Die Stadt liegt in Westbohmen im Tepler Hochland Tepelska vrchovina an der Schnella Strela 22 Kilometer sudlich von Karlsbad Karlovy Vary Durch die Stadt fuhren die Staatsstrasse 20 E 49 von Becov nad Teplou Petschau nach Pilsen Pilsen und die Eisenbahnstrecke von Rakovnik Rakonitz nach Becov nad Teplou Nachbarorte sind Chylice und Krasny Hrad im Norden Kojsovice und Lachovice im Nordosten Radyne und Smilov im Osten Polikno Komarov und Luhov im Sudosten Treboun und Kosmova im Suden Posec im Sudwesten Sedlo im Westen sowie Utvina im Nordwesten Geschichte Bearbeiten nbsp Theusinger Kirchengasse im Jahr 1905 nbsp Rathaus um 1935 nbsp Georg von Podiebrad Platz mit der Mariensaule nbsp Mariensaule nbsp Pfarrkirche zu Maria Geburt nbsp Zentraler Platz in der Innenstadt nbsp BahnhofIn der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts begannen die Premysliden mit der Besiedlung des Grenzwaldes zum Nordgau Bayern durch die Pramonstratenser des Klosters Muhlhausen die hier eine Propstei errichteten Touzim wurde am 17 September 1354 erstmals schriftlich erwahnt als die Kirche St Bartholomaus in Proles als eigenstandige Pfarrei von der Propstei Touzim abgetrennt wurde 3 Die Pfarrkirche zu Maria Geburt wird 1384 als solche erwahnt 4 5 Vor den Taboriten die 1420 das Kloster zerstorten war der Konvent nach Touzim geflohen 1427 eroberte Jakoubek z Vresovic die Gegend und vertrieb den Orden Er erwarb die Klosterguter 1437 von Kaiser Sigismund als erblichen Besitz fur seinen Sohn Jan I von Vresovice der die Propstei zur Burg umbauen liess Die calixtinischen Vresovicer befanden sich in Dauerfehde mit den Besitzern der Herrschaften Petschau und Buchau den katholischen Herren von Plauen wobei die Burg Tauzim der Ausgangspunkt ihrer Raubzuge wurde Nachdem die Plauener Truppen zu Zeiten Jan II von Vresovice das wirtschaftliche Zentrum der Herrschaft Touzim die Stadt Utwein vernichtet hatten gestattete Georg von Podiebrad den Burgern von Utwein ihren Ort unter die Burg Tausim zu verlegen und grundete am 8 Juli 1469 die Stadt Touzim der er samtliche Privilegien einschliesslich des Wappens von Utwein ubertrug und zusatzlich das Recht der Befestigung verlieh Als sich nach dem Tode Georg von Podiebrads die politischen Verhaltnisse in Bohmen wieder zu stabilisieren begannen kehrte ein Teil der Utweiner in ihre alte Stadt zuruck und begann mit dem Wiederaufbau Zwischen den Bewohnern von Utvina und Touzim entstand hernach ein Streit um die Stadtrechte der der Anlass dafur wurde dass Konig Vladislav II der Stadt Touzim am 5 Janner 1478 auf Gesuch Jans II von Vresovice ein neues Wappenprivileg ausstellte so dass Utvina das alte Wappen weiterfuhren konnte Unter den Herren von Vresovice begann eine Blutezeit der Stadt die von der Burg als Adelssitz der Vresovicer profitierte Zu dieser Zeit bestand die Bevolkerung von Touzim zu 70 aus Tschechen Nach 1488 verkaufte Jindrich von Vresovice die Herrschaft an seinen fruheren Erbfeind Heinrich III von Plauen Dieser bewirkte beim Konig im Jahr 1500 das Privileg fur einen zweiten Jahrmarkt Zu dieser Zeit begann eine deutsche Besiedlung Nach dem Tode Heinrichs III trat dessen Sohn Heinrich IV 1519 das Erbe an 1538 erwarb Heinrich IV die Herrschaft Touzim auch als erblichen Besitz 1560 umfasste die Grundherrschaft 32 Dorfer die beiden Stadte Touzim und Schonthal sowie das Stadtchen Utvina Am Ubergang vom 16 zum 17 Jahrhundert war die Stadt Touzim mehrheitlich von Deutschen bewohnt Nach 1600 erfolgte auch der Zuzug von Juden Nachdem Heinrich V von Plauen 1565 ohne Nachkommen verstorben war erbte Heinrich Nikolaus Lobkowicz von Hassenstein die Herrschaft Dessen Sohn Christoph verlor als Aufstandischer nach der Schlacht am Weissen Berg seine Guter und ging als Protestant ins sachsische Exil Die Herrschaft erwarb 1623 der kaiserliche General Julius Heinrich von Sachsen Lauenburg Nach dem Tode des Fursten Julius Franz von Sachsen Lauenburg erbte die Herrschaft als Teil des Schlackenwerther Anteils dessen Tochter Franziska Sibylla und brachte ihre Guter in die Ehe mit dem Turkenlouis ein Ihm folgte sein Sohn August Georg Simpert mit dem das Haus Baden Baden 1771 im Mannesstamme erlosch Seine bohmischen Guter fielen durch Heimfall an die Bohmische Krone Die bohmische Konigin Maria Theresia vereinbarte mit dessen Nichte Elisabetha Augusta vertraglich eine Nutzung der bohmischen Guter auf Lebenszeit Die Grundherrschaft Touzim verpachtete Elisabetha Augusta 1783 fur 15 Jahre an ihren Cousin Johann I von Schwarzenberg 1789 Nach dessen Tode trat sein Sohn Joseph II in den Vertrag ein 1799 fiel die Herrschaft Touzim der Bohmischen Kammer zu 1837 kaufte Alfred von Beaufort Spontin die Herrschaft Er war der letzte feudale Besitzer vor dem Ende der Erbuntertanigkeit des Jahres 1848 Der Bau der Kaiserstrasse von Pilsen nach Elbogen in den Jahren 1845 bis 1848 brachte der Stadt eine wichtige Verkehrsverbindung Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaft entstand 1850 die Stadtgemeinde Theusing im Bezirk Karlsbad 1854 bestand Theusing aus 314 Hausern und hatte 1979 Einwohner Am 10 Dezember 1898 wurde die Lokalbahn Rakonitz Petschau Buchau eingeweiht und Theusing an das Eisenbahnnetz angeschlossen 1905 wurde die Stadt dem Bezirk Tepl zugeordnet Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Theusing 1919 der neu geschaffenen Tschechoslowakei zugeschlagen 1930 hatte Theusing 1933 Einwohner darunter waren 39 Tschechen Aufgrund des Munchner Abkommens kam die Stadt 1938 an das Deutsche Reich und gehorte bis 1945 zum Landkreis Tepl Regierungsbezirk Eger im Reichsgau Sudetenland 1939 hatte Theusing 1957 Einwohner Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde an der Strasse nach Tschebon im Wald ein Reichsarbeitsdienst Lager errichtet Gegen Kriegsende wurde im April 1945 durch ein Wehrmachtskommando und SS Angehorige eine Gruppe von elf desertierten deutschen Soldaten gestellt und entlang der Strasse von Theusing nach Tschebon zur offentlichen Abschreckung an Baumen und Strommasten aufgehangt Am 7 Mai 1945 besetzten amerikanische Truppen die Stadt Nach Einstellung der Kampfhandlungen wurde Theusing 1945 von der Tschechoslowakei ubernommen In der Folgezeit begann die Vertreibung und Enteignung der deutschen Bevolkerung Ein Drittel der Einwohnerschaft bildeten zu dieser Zeit Fluchtlinge aus Ostpreussen Pommern und Oberschlesien Die Guter der Grafen Beaufort Spontin wurden ebenfalls 1945 enteignet Im fruheren RAD Lager das fur 300 Personen eingerichtet war entstand ein Sammellager fur Deutsche in dem 2000 Personen aus Theusing Uitwa Sattel Rading Koschowitz Schonburg und Peschkowitz interniert waren Die Deutschen wurden zunachst in die amerikanische Besatzungszone und anschliessend zum grossten Teil uber Jachymov Sankt Joachimsthal und Bozi Dar Gottesgab in die sowjetische Besatzungszone abgeschoben Im Mai 1946 wurde das Lager aufgelost Zwischen dem 31 Marz und 11 November 1946 erfolgte in mehreren Etappen die planmassige Massenabschiebung der deutschen Bevolkerung von Theusing mit 70 kg Gepack unter Zurucklassung aller Wertgegenstande In der Stadt wurden Tschechen aus der Gegend von Pelhrimov Pilgram und Pisek Pisek sowie dann grosstenteils Wolhynientschechen angesiedelt Am 1 Janner 1946 hatte die Stadt 2012 Einwohner am 31 Dezember desselben Jahres waren es nur noch 878 1949 wurde Touzim zur Bezirksstadt des aus den Okresy Tepla und Zlutice gebildeten Okres Touzim eingeordnet In dieser Zeit erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung und die Zahl der Einwohner verdoppelte sich bis 1961 auf 1642 Der Bezirk Touzim wurde bei der Gebietsreform von 1960 wieder aufgelost und die Stadt in den Okres Karlovy Vary eingeordnet 1999 wurde bei Dobra Voda das Trappistenkloster Novy Dvur gegrundet Wappen Bearbeiten Die Stadt fuhrt ein Wappen mit einem Lowen der an die Herrschaft der Vogte erinnert Siehe auch Wappen und Siegel der Vogte Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1785 0 k A 234 Hauser 4 1830 1416 in 237 Hausern 6 1832 1400 in 245 Hausern 7 1845 1904 in 318 Hausern 5 1854 1979 in 314 Hausern1900 2130 deutsche Einwohner 8 1921 2017 davon 1981 deutsche Einwohner 9 1930 1933 davon 39 Tschechen 10 1939 1957 10 Einwohnerzahlen seit Ende des Zweiten Weltkriegs 11 Jahr 1970 1980 1991 2001 2003Einwohner 3594 3949 3864 3798 3732Stadtgliederung Bearbeiten nbsp Dobra VodaDie Gemeinde Touzim besteht aus den Ortsteilen Bezdekov Besikau Branisov Branischau Dobra Voda Dobrawod Drevohryzy Zeberheisch Kojsovice Koschowitz Komarov Kumerau Kosmova Gossmaul Lachovice Lachowitz Luhov Lohof Nezichov Neschikau Polikno Poliken Prachomety Prochomuth Radyne Rading Smilov Schmidles Touzim Theusing und Treboun Tschebon 12 die zugleich auch Katastralbezirke bilden 13 Grundsiedlungseinheiten sind Bezdekov Branisov Dobra Voda Drevohryzy Kojsovice Komarov Kosmova Lachovice Luhov Nezichov Polikno Prachomety Radyne Smilov Stred Touzim zamek Treboun U koupaliste U nadrazi U Obory Za rekou und Zluticka 14 Zu Touzim gehort ausserdem die Ansiedlung Krasny Hrad Schonburg Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Ruine von Schloss TheusingSchloss Touzim Das Schlossareal besteht aus dem Oberen Schloss dem Unteren Schloss der herrschaftlichen Brauerei und dem Westflugel des Vorwerkshofes Nordlich des Schlosses entstand um 1620 der Schlossgarten und war bis 1945 im Besitz von Herzog Heinrich Beaufort Spontin 1880 1966 Nachdem das Schloss zum Ende des 18 Jahrhunderts seine Funktion als Verwaltungssitz verloren hatte begann sein Verfall der sich im 19 Jahrhundert durch Abriss von Teilen der Gebaude fortsetzte Das Obere Schloss hat einen romanisch gotischen Kern der auf die Propstei der Pramonstratenser zuruckgeht und 1437 zum Donjon der Burg Tausim umgebaut wurde Die gotische Burg diente den Herren von Vresovice als Residenz und wurde nach den Branden von 1620 und 1652 zu einem Schloss umgestaltet Ab dem 19 Jahrhundert sank das Obere Schloss zum Assanierungsflugel ab Das Untere Schloss entstand um 1544 als Renaissancebau im Zuge einer Vergrosserung der gotischen Vorburg Zwischen 1576 und 1578 erfolgten grossere Umbauten und 1752 wurde das Gebaude barockisiert Im 19 Jahrhundert wurde der Nordflugel mit den angrenzenden Teilen des Oberen Schlosses abgebrochen Die herrschaftliche Brauerei wurde 1661 im Schlossgarten errichtet 1752 wurde sie abgebrochen und durch einen westlich errichteten barocken Neubau ersetzt Von der alten Brauerei sind noch die Keller erhalten Rathaus das ehemals gotische Bauwerk wurde nach Branden von 1620 1652 1752 und 1872 mehrfach umgestaltet und erhielt dadurch seine heutige Gestalt im Stile des Klassizismus und Empire Im nordlichen Teil sind die Gewolbe einer alten Schwarzkuche erhalten Stadtbrunnen aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Pestsaule mit Darstellung der Maria mit dem Jesuskind aus dem Jahre 1705 Pfarr und Dekanatskirche Maria Wiegenfest die Kirche einschliesslich des Pfarrhauses und der Schule wurde 1488 wahrend der Herrschaft der Herren von Plauen errichtet Zwischen 1738 und 1742 erfolgte eine barocke Umgestaltung durch den Baumeister Johann Schmied aus Utvina Nach Branden wurde die Kirche in den Jahren 1774 1778 und 1872 wiederhergestellt Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenFranz Erdmann von Sachsen Lauenburg 1629 1666 Herzog von Sachsen Lauenburg und kaiserlicher Generalfeldmarschall Josef Antonin Sehling 1710 1756 Komponist Johann Zoph 1740 1812 Feldmarschall und Generalinspekteur der k k Infanterie Albert Bauml 1855 1929 Erneuerer der Porzellanmanufaktur Nymphenburg Wenzel Baier 1869 1956 Lehrer und Heimatforscher Gustav Doberauer 1874 Arzt und Hochschullehrer an der Karls Universitat Prag Anton Luderer 1895 1978 Flotist und Musikprofessor in Wien Karl Fuchs 1900 1963 Bildhauer Alfred Zerlik 1914 1986 Lehrer und HistorikerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Touzim Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 555657 Touzim Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Pamatky a priroda Karlovarska Prilezy kostel sv Bartolomeje a b Jaroslaus Schaller Topographie des Konigreichs Bohmen Band 9 Pilsner Kreis Prag und Wien 1788 S 204 Ziffer 1 a b Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 15 Elbogner Kreis Prag 1847 S 214 216 Ziffer 1 Jahrbucher des bohmischen Museums fur Natur und Landerkunde Geschichte Kunst und Literatur Band 2 Prag 1831 S 200 Ziffer 22 Carl E Rainold Taschen Reise Lexikon fur Bohmen Prag 1833 S 582 283 Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 19 Leipzig und Wien 1909 S 484 Genealogie Netz Sudetenland a b Michael Rademacher Landkreis Tepl tschech Tepla Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Tschechische Bevolkerungsstatistik http www uir cz casti obce obec 555657 Obec Touzim http www uir cz katastralni uzemi obec 555657 Obec Touzim http www uir cz zsj obec 555657 Obec TouzimStadte und Gemeinden im Okres Karlovy Vary Bezirk Karlsbad Abertamy Andelska Hora Becov nad Teplou Bochov Bozi Dar Bozicany Brazec Brezova Cernava Cichalov Dalovice Depoltovice Doupovske Hradiste Hajek Horni Blatna Hory Hradiste TrUbPl Hroznetin Chodov Chyse Jachymov Jenisov Karlovy Vary Kolova Krasne Udoli Krasny Les Kyselka Merklin Mirova Nejdek Nova Role Nove Hamry Ostrov Otovice Otrocin Pernink Pila Potucky Psov Sadov Smolne Pece Stanovice Straz nad Ohri Struzna Semnice Stedra Teplicka Touzim Utvina Valec Velichov Verusicky Vojkovice Vrbice Vysoka Pec Zlutice Normdaten Geografikum GND 4830487 6 lobid OGND AKS VIAF 241892610 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Touzim amp oldid 237786799