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Hans Christoph Graf von Konigsmarck auch Hans Christoff Hans Christopher oder Hans Christoffer von Konigsmark 1 12 Dezember 1605 2 in Kotzlin in der Prignitz Mark Brandenburg 8 Marz 1663 in Stockholm war ein deutscher Heerfuhrer in schwedischen Diensten Hans Christoph von Konigsmarck 1651 von Matthaus Merian dem Jungeren Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans von Konigsmarck stammte aus einem alten markischen Geschlecht Er ist der Sohn des kaiserlichen Rittmeisters Konrad von Konigsmarck und dessen Ehefrau Beatrix von Blumenthal Seine Erziehung erhielt er als Page am Hof des Herzogs Friedrich Ulrich von Braunschweig Luneburg 3 Er trat zu Beginn des Dreissigjahrigen Kriegs im Jahr 1620 4 ins kaiserliche Regiment Sachsen Lauenburg ein 3 Nach der Auflosung der Truppen Wallensteins 1630 wurde er abgedankt 4 um im nachsten Jahr nach der ersten Schlacht bei Breitenfeld 3 in die Dienste des schwedischen Konigs Gustav Adolf zu treten fur den er eine Kompanie Dragoner anwarb Im Jahr 1632 zog er als Hauptmann mit ins Erzstift Bremen und ins Hochstift Verden 1633 wurde er zum Major befordert 1634 zum Oberstleutnant 1635 ernannte man ihn zum Oberst und er ubernahm das vorherige Regiment von Claus Dietrich von Sperreuth nachdem dieser in kaiserliche Dienste gewechselt war 4 1637 verteidigte von Konigsmarck Lemgo gegen eine kaiserliche Belagerung bis er kapitulieren musste 3 1639 wurde er schwedischer Befehlshaber in Westfalen 4 und unternahm in den nachsten Jahren mit einem mobilen Reiterverband verheerende Plunderzuge bis in den Suden Deutschlands 1642 begleitete er General Lennart Torstensson nach Schlesien leitete im Treffen bei Schweidnitz den ersten Angriff durchzog hierauf das Kurfurstentum Sachsen befehligte in der zweiten Schlacht bei Breitenfeld am 2 November den linken Flugel und nahm dann an der Einnahme Leipzigs sowie der erfolglosen Belagerung Freibergs teil Als Torstensson nach Bohmen ging blieb Konigsmarck in Mitteldeutschland zuruck und eroberte Mellrichstadt Aschersleben Halberstadt und Osterwieck 1644 ruckte er wahrend des Torstenssonkrieges gegen die vom danischen Konigssohn Friedrich regierten Stifter Bremen und Verden vor und konnte letzteres einnehmen bevor er zur Unterstutzung Torstenssons gegen die kaiserliche Armee unter Matthias Gallas nach Bernburg und Magdeburg ziehen musste Nach der erfolgreichen Blockade von Gallas Truppen kehrte Konigsmarck ins Stift Bremen zuruck das er mit der Kapitulation Stades am 15 Februar 1645 vollstandig eroberte 3 Mitte 1645 zwangen Torstensson und er den sachsischen Kurfursten Johann Georg den Waffenstillstand von Kotzschenbroda abzuschliessen 3 Anfang 1647 zog Konigsmarck im Hochstift Halberstadt Kontributionen ein und verstarkte seine Truppen fur einen Feldzug nach Niedersachsen wo er im Mai Furstenau 5 und Vechta einnahm Im Juni zog er weiter nach Westfalen beunruhigte mit einem Vorstoss bis Telgte den Friedenskongress in Munster und belagerte anschliessend Wiedenbruck Nach der Kapitulation der Stadt am 15 Juli versuchte Konigsmarck erfolglos Warendorf einzunehmen und begann zusammen mit den Hessen unter General Rabenhaupt eine Belagerung Paderborns Ein Vorstoss der Kaiserlichen unter Guillaume de Lamboy gegen die hessen kasselschen Stutzpunkte in Ostfriesland zwang Schweden und Hessen die Belagerung wieder aufzugeben 6 Lamboy war nach der Einnahme einiger hessischer Stutzpunkte nach Rheine zuruckgegangen wo sich Kaiserliche und die Schweden unter Konigsmarck fast zwei Monate lang ergebnislos gegenuberlagen bis letzterer aus Mangel an Proviant abziehen musste 7 Anfang 1648 zog Konigsmarck mit schwedischen Hauptarmee unter Carl Gustav Wrangel nach Franken unternahm aber weiterhin eigenstandige Aktionen Ende Marz zog er nach Eger um die Blockade der Festungsstadt durch den Pilsener Stadtkommandanten Jan van der Croon aufzuheben Konigsmarcks Reiter durchbrachen Croons Blockade zwischen Wunsiedel und Waldsassen und brachten am 6 April dringend benotigten Proviant in die ausgehungerte Stadt 8 Zuruck bei der Hauptarmee nahm Konigsmarck entscheidenden Anteil am Sieg von Zusmarshausen am 17 Mai Am 5 Juli 1648 erschien er in der nordlichen Oberpfalz und belagerte die Burg Falkenberg Mit zwei Geschutzen wurde die Burg unter Beschuss genommen aber erst aus Eger herbeigeschaffte grosskalibrige Kanonen erzwangen nach dreitagiger Beschiessung am 10 Juli 1648 die Kapitulation Zwei Schwedenkreuze bei der Schlosskapelle erinnern daran 9 Von der Oberpfalz aus marschierte er anschliessend nach Bohmen Dort eroberte er die Burg Petschau im Kaiserwald in Bohmen die dabei schwer beschadigt wurde 10 Am 26 Juli eroberte im Handstreich die Prager Kleinseite und machte dabei ungeheure Beute Der Prager Kunstraub auf Befehl Konigin Christinas von Schweden wurde dabei massgeblich von ihm organisiert 4 Wahrscheinlich auf Empfehlung des Obristleutnants Wilhelm von Micrander nahm Furst Ludwig I von Anhalt Kothen den Grafen Hans Christoffer im Juni 1648 in die Fruchtbringende Gesellschaft auf Der Furst verlieh dem Grafen den Gesellschaftsnamen der Streitende und die Devise ein Bessers zu erlangen Als Emblem wurde ihm das grosse Funffingerkraut Potentilla recta L zugedacht Im Kothener Gesellschaftsbuch findet sich Konigsmarcks Eintrag unter der Nr 515 Hier ist auch das Reimgesetz verzeichnet welches dieser anlasslich seiner Aufnahme verfasst hat Es ist ein schon gewachs und heisst Funffingerkraut Der grossen art so nur mit bosem schleime streitet Der Streitend ist mein Nahm er ward mir anvertraut Weil oftmals in dem Krieg ein schleim wird Zubereitet Zu hindern guten Zweck Zu sturtzen was man baut Hier streitet dan ein Held bis das er abgeleitet Die Hinderung und biss ein bessers ist erlangt Wol dem in dessen thun gemeiner nutzew prangt Er wurde zum schwedischen Feldmarschall und unter dem Titel Graf von Westerwik und Stegholm zum Generalgouverneur von Bremen und Verden ernannt und liess sich fur diese Aufgabe das Schloss Agathenburg errichten ausserdem erhielt er die Amter Amt Neuhaus und Rotenburg an der Wumme Als Gouverneur konnte er Bremen Verden relativ unabhangig von der schwedischen Krone regieren 1651 wurde er aufgrund seiner Verdienste im Krieg in den schwedischen Reichsrat aufgenommen obwohl Auslander eigentlich nicht Mitglied werden durften Beim Ausbruch des Kriegs mit Polen wurde er 1656 auf der Seefahrt nach Preussen von den Danzigern gefangen und bis zum Frieden von Oliva 1660 in der Festung Weichselmunde gefangen gehalten 4 Am 8 Marz 1663 starb Hans Christoph von Konigsmarck in Stockholm an einer Blutvergiftung begraben wurde er in Stade 4 Hans Christoph schwedischer Generalfeldmarschall und Graf zu Westerwyk und Stegholm wurde nach erfolgtem Friedensschlusse zum Gouverneur der schwedisch gewordenen Herzogtumer Bremen und Verden ernannt und baute sich ein Residenzschloss zu Stade das er seiner Gemahlin der schonen Agathe von Leesten zu Ehren die Agathenburg nannte Sein Tod aber erfolgte nicht zu Stade sondern zu Stockholm am 20 Februar 1663 Er starb daselbst an den Folgen einer Huhneraugenoperation nachdem er in vierzig Schlachten und Belagerungen allen Gefahren glucklich entgangen war Er soll eine jahrliche Rente von 130 000 Talern gehabt haben Fur jene Zeit eine enorme Summe Theodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg 11 Familie Bearbeiten nbsp Beate Elisabeth Tochter von Hans Christoph und Agathe von KonigsmarckEr war mit Agathe von Leesten 5 Dezemberjul 15 Dezember 1671greg verheiratet Sie war die Tochter des brandenburgischen Edelmanns Christoph von Leesten Das Paar hatte folgende Kinder Kurt Christoph 1634 1673 niederlandischer Generalleutnant Beate Elisabeth 1637 1724 Pontius Friedrich De la Gardie 1630 1692 Sohn von Jakob De la Gardie Otto Wilhelm 1639 1688 Oberkommandierender der venezianischen StreitkrafteLiteratur BearbeitenTheodor Fontane Theodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg Funf Schlosser 5 Kapitel Plaue von 1839 bis jetzt textlog de Karl Ernst Hermann Krause Konigsmark Hans Christoph Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 528 530 Heinz Joachim Schulze Konigsmarck Hans Christoph Graf von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 360 f Digitalisat Beate Christine Fiedler Hans Christoph von Konigsmarck ein brandenburgischer Junker in schwedischen Diensten In Jurgen Frolich Esther Beate Korber Michael Rohrschneider Hrsg Preussen und Preussentum vom 17 Jahrhundert bis zur Gegenwart Berlin Verlag Arno Spitz Berlin 2002 ISBN 3 8305 0268 0Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Hans Christoph von Konigsmarck Quellen und Volltexte Druckschriften von und uber Hans Christoph von Konigsmarck im VD 17 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl etwa worldhistory de Rieke Buning Beate Christine Fiedler Bettina Roggmann Hrsg Maria Aurora von Konigsmarck Ein adeliges Frauenleben im Europa der Barockzeit Bohlau Koln 2015 ISBN 978 3 412 22386 1 S 16 a b c d e f Karl Ernst Hermann Krause Konigsmark Hans Christoph Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 528 530 a b c d e f g Heinz Joachim Schulze Konigsmarck Hans Christoph Graf von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 360 f Digitalisat Erinnerung an eine Belagerung NOZ de Johann Sporschil Geschichte des Entstehens des Wachstums und der Grosse der osterreichischen Monarchie Funfter Band Renger Leipzig 1844 S 110 Volltext in der Google Buchsuche Hermann Hallwich Lamboy Wilhelm Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 17 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 557 564 Ernst Hofer Das Ende des Dreissigjahrigen Krieges Strategie und Kriegsbild Bohlau Koln Weimar Wien 1997 ISBN 3 412 04297 8 S 171 172 Anton Bohm Falkenberg in der Oberpfalz Falkenberg 1999 Reisefuhrer Marienbad und Kaiserwald Prag 1998 Theodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg Funf Schlosser 5 Kapitel Plaue von 1839 bis jetzt Graf Konigsmarcksche ZeitNormdaten Person GND 1159073112 lobid OGND AKS LCCN n85088555 VIAF 8813627 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konigsmarck Hans Christoph vonALTERNATIVNAMEN Konigsmarck Hans Christoff von Konigsmark Hans Christoph Graf vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Heerfuhrer in schwedischen Diensten wahrend des Dreissigjahrigen KriegesGEBURTSDATUM 12 Dezember 1605GEBURTSORT Kotzlin in der PrignitzSTERBEDATUM 8 Marz 1663STERBEORT Stockholm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Christoph von Konigsmarck Feldmarschall amp oldid 238243752