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Das sowjetische Atombombenprojekt war die Reaktion der Sowjetunion auf das deutsche Uranprojekt und das US amerikanische Manhattan Projekt der 1930er und 1940er Jahre Es begann Mitte der 1930er Jahre zunachst unter der Leitung von Abram Joffe und ab 1941 von Igor Kurtschatow Das Projekt endete mit der ersten erfolgreichen Zundung einer sowjetischen Atombombe am 29 August 1949 und wurde 1950 zur Entwicklung einer Wasserstoffbombe wieder aufgenommen Modell der ersten sowjetischen Atombombe im Polytechnischen Museum Moskau Inhaltsverzeichnis 1 Die Kernforschung in der Sowjetunion 1 1 Beginn der Kernforschung 1 2 Import westlichen Know hows 2 Das Bombenprojekt 2 1 Die Kernforschung wahrend des Krieges 2 2 Aufbau einer Atomindustrie nach Ende des Krieges 2 3 Anteil deutscher Atom Spezialisten 2 4 Zundung der Bombe 2 5 Zwangsarbeit und Geheimstadte 2 6 Umweltverschmutzung 3 Die Entwicklung einer Wasserstoffbombe 4 Personen 5 Siehe auch 6 Literatur 6 1 Englisch 7 Film 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseDie Kernforschung in der Sowjetunion BearbeitenBeginn der Kernforschung Bearbeiten In Sowjetrussland begann 1917 die systematische Forschung zur Radioaktivitat und Kernphysik 1920 grundete man in Petrograd zu diesem Zweck an der Akademie der Wissenschaften ein Physikalisch Technisches Institut russisch Leningradskij fiziko tehnicheskij institut Leningradski fisiko technitscheski institut Abk LFTI LFTI dt PTI inoffiziell kurz Fizteh Fistech Unter der Leitung von Abram Joffe zog das Institut die erste Generation der Wissenschaftler an die nach der Revolution von 1917 ausgebildet worden war unter ihnen Igor Kurtschatow Kurtschatow wurde 1903 geboren graduierte 1923 und kam 1925 auf Einladung Joffes ans PTI Bis zum Ende der 1920er Jahre wuchs das Institut betrachtlich und beschaftigte uber 100 Wissenschaftler Auf der Grundlage der modernen Physik forschten zwar auch die Universitat in Moskau und das Radiuminstitut in Leningrad doch besonders das Fistech stand im Austausch mit dem Ausland Joffe verfugte uber Kontakte nach Westeuropa unter anderem nach Kopenhagen zu Niels Bohr und nach Cambridge zu Ernest Rutherford Import westlichen Know hows Bearbeiten Aufgrund des Ruckstandes der Ende 1922 gegrundeten Sowjetunion gegenuber den westlichen Landern importierte die Staatsfuhrung wahrend des ersten Funfjahresplanes westeuropaische und amerikanische Technik Zum raschen Fortschritt der Kernphysik in der Sowjetunion trug entscheidend bei dass Joffe mehr als 30 Forscher ins Ausland schickte und zahlreiche Gastwissenschaftler einlud Kurz nach den revolutionaren Entdeckungen in Westeuropa 1932 lud Joffe 1933 zur ersten All Unionskonferenz uber den Atomkern bei der sich viele Wissenschaftler aus dem In und Ausland trafen Schon 1932 war Kurtschatow zu den Kernphysikern gewechselt Mitte der 1930er Jahre zahlte man die Gruppe um Kurtschatow international bereits zu den fuhrenden Schulen der Kernphysik Als 1938 die Aufsatze uber die gelungene Kernspaltung eintrafen begann man sofort mit der Wiederholung der Experimente Die Physik hatte das Gluck die Sauberungswellen 1934 und 1938 fast unbehelligt zu uberstehen 1940 wurde eine Urankommission eingesetzt um den latenten Mangel an Uran 235 zu beenden und die Institute zu versorgen Auf der 5 All Unionskonferenz vom 20 bis 26 November 1940 trafen sich uber 200 Physiker Ein Thema war der seit 1939 diskutierte Bau einer Atombombe dessen Realisierung aber selbst die Optimisten erst 50 Jahre spater erwarteten Das Bombenprojekt BearbeitenDie Kernforschung wahrend des Krieges Bearbeiten Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion im Sommer 1941 wurden die sowjetischen Kernphysiker durch die Staatsfuhrung zunachst nicht vom Kriegsdienst freigestellt was ihren bis dato geringen Stellenwert widerspiegelt Das Fortschreiten des Bombenprojekts der Vereinigten Staaten und Geruchte uber ein deutsches Atomprojekt fuhrten jedoch dazu dass Stalin 1942 der Wiederaufnahme des Atomprogramms zustimmte Kurtschatow wurde als Leiter der Forschung eingesetzt und bezog eindeutig fur das Projekt Stellung Die dreijahrige Pause und der Publikationsstopp hatte die sowjetischen Forscher weit zuruckgeworfen Da in Kriegszeiten kein freier Austausch mit auslandischen Forschern stattfinden konnte beschaffte der Geheimdienst NKWD die notwendigen Informationen und lieferte damit in den Worten eines Forschers genau das was den Physikern fehlte Teile des Geheimdienstes arbeiteten ausschliesslich fur das Atomprojekt Trotzdem blieb es Kurtschatow der den Weg zur ersten sowjetischen Bombe organisierte Das Staatliche Verteidigungskomitee entschied am 28 September 1942 mit der Direktive Nr 2352 ein Bombenprojekt zu starten Dazu wurde am 10 Marz 1943 das Laboratorium Nummer 2 gegrundet und Kurtschatow zum Direktor ernannt 1 Das Laboratorium hatte aber nur wenige Kilogramm Uran zur Verfugung da die Sowjetunion erst 1945 mit der Eroberung von Ostdeutschland Bulgariens und der Tschechoslowakei in Besitz von Uranquellen gelangte 2 Obwohl die sowjetischen Forscher eine eigene Methode zur Isotopentrennung entwickelt hatten kopierte man ein anderes wahrscheinlich letztendlich ineffizienteres Konzept aus den USA Misserfolge wurden in der Sowjetunion oft als Sabotage bezeichnet und meist mit der Todesstrafe geahndet Die Physiker scheuten sich daher die Ergebnisse der eigenen Grundlagenforschung zur praktischen Anwendung zu bringen Aufbau einer Atomindustrie nach Ende des Krieges Bearbeiten Am Ende des Krieges war das Atomprojekt in einer Zwischenphase angelangt Die theoretische Forschung lag auf amerikanischem Niveau und konnte experimentell nachvollzogen werden Es fehlte dagegen die Moglichkeit der Produktion also erschuf man in der nachsten Phase eine vollkommen neue Industrie die Atomindustrie Auch den anfanglichen Mangel an eigenen Uranvorkommen uberwand man schliesslich 3 Mit der Tschechoslowakei schloss die sowjetische Regierung einen Vertrag uber die Ausbeutung ihrer Uranvorkommen In Deutschland entsandte das NKWD ungefahr 30 Physiker auf eine Spezialmission um verbliebene Experten die sogenannten Spezialisten aufzuspuren und Uranlager zu entdecken In Neustadt Glewe fand eine Gruppe sowjetischer Wissenschaftler etwa 100 Tonnen Uranoxid welches Deutschland in Belgien erbeutet hatte Dieses deckte den Bedarf fur den ersten russischen Forschungsreaktor vollauf und ermoglichte es laut Kurtschatow den ersten Reaktor zur Plutoniumproduktion ein Jahr fruher in Betrieb zu nehmen 4 Weiterhin wurde begonnen in der sowjetischen Besatzungszone und anderen Staaten u a Polen unter sowjetischem Einfluss Uran fur das sowjetische Atomprogramm zu fordern Die in der sowjetischen Besatzungszone gegrundete SAG SDAG Wismut entwickelte sich zum wichtigsten Uranlieferanten fur die Sowjetunion Zwischen 1945 und 1950 setzten sich die Uranlieferungen fur das sowjetische Kernwaffenprogramm wie folgt zusammen Angaben in Tonnen 5 Jahr UdSSR SBZ DDR CSR Bulgarien Polen1945 14 61946 50 0 15 0 18 0 26 61947 129 3 150 0 49 1 7 6 2 31948 182 5 321 2 103 2 18 2 9 31949 278 6 767 8 147 3 30 3 43 31950 416 9 1224 0 281 4 70 9 63 6Doch noch erhielt das Projekt nicht die hochste Prioritat weil die sowjetische Fuhrung an seinem Erfolg zweifelte Vor allem aber fehlte der sowjetischen Fuhrung der Weitblick auf die strategische Bedeutung einer Atombombe in der Zukunft Erst der Abwurf einer Atombombe durch die amerikanische United States Army Air Forces USAAF auf Hiroshima am 6 August 1945 verdeutlichte Stalin den engen Zusammenhang zwischen Bombe und Aussenpolitik Bereits am 20 August 1945 wurden ein Spezialkomitee und die Erste Hauptabteilung eingesetzt Die Erste Hauptabteilung sollte das Atomprojekt leiten das Spezialkomitee die gesamte Arbeit zur Nutzung der atomaren Energie Alle wichtigen Entscheidungen erforderten Stalins Genehmigung Die Verlagerung des Gewichts weg vom Militar setzte sich im Spezialkomitee fort fast alle Mitglieder stammten aus der Administration keines von den Streitkraften und nur zwei aus der Wissenschaft Ausserdem brachten das NKWD und einige Volkskommissariate ihre Mitarbeiter Techniker und Ingenieure in das Atomprojekt ein Das Laborprojekt musste nun in eine Industrie umgeformt werden denn Stalin verlangte die Atombombe so schnell wie moglich Man entschied sich daher fur den Bau einer Bombe nach dem Prinzip der uber Nagasaki gezundeten amerikanischen Plutoniumbombe Im Jahr 1945 traf die Regierung der Sowjetunion folgende wichtige Entscheidungen die Einrichtung von zwei speziellen experimentellen Design Buros in Leningrad Kirow Werk fur die Entwicklung von Geraten zur Anreicherung des Isotops Uran 235 durch Gasdiffusion der Beginn der Errichtung einer Diffusions Anlage zur Anreicherung von Uran 235 im Mittleren Ural nahe dem Dorf Werch Neiwinski Verh Nejvinskij spater Swerdlowsk 44 heute Nowouralsk die Einleitung von Arbeiten zur Entwicklung eines Reaktors mit schwerem Wasser und Natururan die Wahl eines Standorts sowie die Errichtung einer Anlage zur Produktion von PlutoniumAnteil deutscher Atom Spezialisten Bearbeiten Ebenso wie von den USA wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zunachst eine Gruppe von knapp 100 deutschen Atom Spezialisten aus der sowjetischen Besatzungszone mit ihren Familien in die Sowjetunion gebracht 6 Zudem wurden technische Anlagen des deutschen Uranprojektes unter anderem beim Kaiser Wilhelm Institut fur Physik beim Kaiser Wilhelm Institut fur Chemie in den Elektro Labors der Firma Siemens und beim Physikalischen Institut des Reichspostministeriums demontiert Insgesamt wurden drei der vier deutschen Zyklotrone sowie starke Magnete Elektronenmikroskope Oszilloskope Transformatoren und ultra prazise Instrumente in die UdSSR gebracht Ab Juli 1945 wurde am Physikalisch Mathematischen Institut in Sochumi am Schwarzen Meer durch deutsche Techniker und Wissenschaftler Verfahren zur Trennung der Uranisotope sowie der Entwicklung von Messmethoden zur Bestimmung des Trennungsgrades weiterentwickelt Dort entwickelten unter dem Institutsleiter Manfred von Ardenne Gustav Hertz Peter Adolf Thiessen Gernot Zippe und Max Steenbeck verschiedene Verfahren zur Isotopentrennung Max Steenbeck leitete dabei eine Gruppe zur Uran Anreicherung Er entwickelte nach erfolglosen Versuchen mit verschiedenen Trennverfahren ab Ende 1947 die Idee einer Gaszentrifuge zur Isotopentrennung Diese herausragenden Arbeiten brachten die Sowjetunion in den Besitz der damals modernsten Isotopen Trenntechnologie 7 Zudem ubernahm der deutsche Chemiker Max Volmer in Norilsk zusammen mit Victor Bayerl und Gustav Richter im Rahmen des russischen Atomprojektes die Aufgabe eine Anlage zur Herstellung von Schwerem Wasser zu errichten einer Voraussetzung fur die Plutoniumproduktion durch Natururanreaktoren 8 Zundung der Bombe Bearbeiten Ab Juni 1946 machte das sowjetische Projekt rasante Fortschritte metallisches Uran wurde produziert man plante den ersten Reaktor zur Produktion von Plutonium ein Trennwerk und ein Waffenlabor Am 25 Dezember 1946 wurde der erste experimentelle Atomreaktor F1 am Stadtrand von Moskau das erste Mal kritisch Beschickt wurde er grosstenteils mit dem in Deutschland erbeuteten Uran aus Belgien welches wiederum aus der damaligen Kolonie Belgisch Kongo stammte 4 Den Plan der Vereinigten Staaten eine Atomagentur einzurichten lehnte die sowjetische Regierung als Versuch ab deren Monopol zu sichern Der erste Reaktor zur industriellen Produktion von Plutonium wurde im Juni 1948 in Tscheljabinsk 40 Chemiekombinat Majak in Betrieb genommen Schneller als man im Bericht geschatzt hatte erklarte Kurtschatow die erste sowjetische Atombombe fur einsatzbereit Wahrend der Berlinblockade 1948 war der Abschreckungseffekt der Atombombe zum ersten Mal zu erkennen Dies war der Startschuss fur das atomare Wettrusten der kommenden Jahrzehnte Die erste sowjetische Kernwaffe RDS 1 wurde am 29 August 1949 um 7 Uhr Ortszeit auf dem Testgelande Semipalatinsk in der Kasachischen SSR gezundet 9 Die Waffe entsprach weitestgehend dem amerikanischen Fat Man Design In den folgenden Jahren begannen beide Staaten den Kalten Krieg mit ihren Wissenschaftlern auch in der Internationalen Atomenergiekommission zu fuhren Zwangsarbeit und Geheimstadte Bearbeiten Da Stalin die Bombe so schnell wie moglich wollte beachtete niemand den unverhaltnismassig hohen Material Geld und Ressourcenaufwand In der geforderten Menge konnten diese nur mit Hilfe von Zwangsarbeit gewonnen werden Mit der Atomindustrie breitete sich das Projekt und damit auch die Verbindung von Wissenschaft und Zwangsarbeit schnell uber weite Teile der Sowjetunion aus Reaktoren Labore Werkstatten Bergwerke Da die Entwicklung der Bombe die gesamte Zeit uber ein sehr sensibles Projekt war entstanden ganze Geheimstadte neben Arsamas 16 heute Sarow auch Tscheljabinsk 40 heute Osjorsk bzw Chemiekombinat Majak und ein Dutzend anderer Die Stadte lagen tief im Innern der Sowjetunion um sie gegen Angriff und Spionage zu schutzen Arsamas 16 wurde unweit eines Arbeitslagers gegrundet und am 17 Februar 1947 zur geschlossenen Zone erklart Mit Hilfe von Zwangsarbeitern baute man in kurzer Zeit die gesamte Infrastruktur auf so wurde zum Beispiel am 9 April 1946 das Konstruktionsburo 11 KB 11 gegrundet in dem man die Experimentalphysiker sammelte 10 In Arsamas 16 lebten die Forscher auf 250 km selbst umzaunt von Stacheldraht und mit Ausgangsverbot Sie wurden bewacht und uberwacht Berias Leute waren uberall Das Atomprojekt bediente sich einer ungeheuren Masse von Zwangsarbeitern Mannern und Frauen Allein in Tscheljabinsk 40 arbeiteten 70 000 Gefangene Es wird geschatzt dass in der Atomindustrie insgesamt zwischen 300 000 und 460 000 Menschen beschaftigt wurden etwa drei Viertel davon in den Bergwerken doch auch in der Konstruktion Produktion und Forschung Umweltverschmutzung Bearbeiten Die Gulag Haftlinge erhielten in den Uranbergwerken hohe Strahlendosen in hohem Ausmass belastete man die Umwelt mit radioaktiven Stoffen und belastete die Bevolkerung uber die Flusse die Luft und die Nahrung Aus dem verantwortungslosen Umgang mit radioaktiven Stoffen konnen sich fur den Menschen erhohte Gesundheitsrisiken bis hin zu todlichen Strahlendosen ableiten Bereits 1941 hatte die MAUD Kommission in Grossbritannien die Gefahr durch Radioaktivitat fur das menschliche Leben festgestellt und die sowjetischen Wissenschaftler kannten den Bericht Trotzdem evakuierte man die Bevolkerung erst unmittelbar vor dem ersten Test der Wasserstoffbombe weil Kurtschatow es schlicht vergessen hatte 1957 geschah in der Atomanlage Majak der bisher grosste Nuklearunfall neben der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 und der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 Die Entwicklung einer Wasserstoffbombe Bearbeiten nbsp Igor Tamm 1958Als Reaktion auf die Entscheidung der USA an allen Formen von Kernwaffen zu forschen wurde auch in der UdSSR beschlossen an Wasserstoffbomben zu arbeiten Diesem neuen Projekt wurde mit einer Resolution des Ministerrates der UdSSR am 26 Februar 1950 zu Arbeiten zum Bau von RMS 6 formaler Ausdruck verliehen 9 Kurtschatow bat Igor Tamm bei der Entwicklung der Wasserstoffbombe zu helfen Dieses Projekt erhielt auf Grund des erneuten amerikanischen Vorsprungs auf dem Gebiet Prioritat nach dem erfolgreichen Atombombenprojekt Mit Tamm band Kurtschatow die Moskauer Schule an das Projekt und gewann damit herausragende Theoretiker darunter auch Andrei Sacharow Tamms Gruppe wechselte im Fruhjahr 1950 nach Arsamas 16 Schnell erarbeitete sie alternative Vorschlage fur den Bau der Wasserstoffbombe Anders als die Atombombe war die Wasserstoffbombe eine eigene Entwicklung der sowjetischen Wissenschaft Nach erfolgreichen Tests einer verbesserten Kernspaltungswaffe die Plutonium und hochangereichertes Uran verwendete zundete die UdSSR am 12 August 1953 um 7 30 Uhr eine RMS 6 mit 400 kT Sprengkraft Diese Bombe war transportabel entworfen worden wahrend es sich bei dem bereits stattgefundenen amerikanischen Test um einen experimentellen nicht transportablen Fusionsprengsatz handelte Allerdings liess das sowjetische Design Sloika Design Sacharows 1 und 2 Idee nur eine begrenzte Sprengkraft zu Der Ministerrat ordnete die Entwicklung einer verbesserten Fusionswaffe mit mehr als 1 MT Sprengkraft bis Ende 1954 an Sacharow erkannte dass dies nicht zu schaffen sei wahrend die USA am 1 Marz 1954 beim Test Castle Bravo eine Waffe mit 15 MT Sprengkraft zundeten Im Fruhjahr 1954 entwickelte Sacharow zusammen mit Kollegen seine dritte Idee welche dem amerikanischen Teller Ulam Entwurf entsprach Am 23 November 1955 testete man diesen Entwurf zum ersten Mal 11 Die RMS 37 genannte Waffe wurde von einer Tu 16 um 9 47 Uhr uber dem Semipalatinsker Testgelande abgeworfen und detonierte in 1550 Metern Hohe mit 1 6 MT Sprengkraft 12 Testdirektor war Kurtschatow personlich Die Bombe sollte bereits am 20 November abgeworfen werden aber kurz vor dem Zielpunkt kehrte das Flugzeug aufgrund von Technik und Wetterproblemen um und landete mit der Bombe in der Nahe von Semipalatinsk 9 Der Sprengkopf der ersten sowjetischen Interkontinentalrakete R 7 basiert auf dem getesteten Modell Kurtschatow der in Folge fur eine ausschliesslich friedliche Nutzung der Atomkraft eintrat wird mit den Worten zitiert er wurde von seinen Posten zurucktreten sollte es einen weiteren Test wie 1953 und 1955 geben Personen Bearbeiten nbsp Russische Sondermarke herausgegeben anlasslich des 100 Geburtstages von Fljorow nbsp Jakow SeldowitschSowjetische Mitarbeiter Igor Wassiljewitsch Kurtschatow sowjetischer Physiker und Leiter des sowjetischen Atombombenprojekts Georgi Nikolajewitsch Fljorow sowjetischer Physiker Mitarbeiter der Arbeitsgruppe von Kurtschatow am Leningrader Physikalisch Technischen Institut Lew Andrejewitsch Arzimowitsch sowjetischer Physiker unter seiner Leitung wurde in der UdSSR eine elektromagnetische Methode zur Isotopentrennung entwickelt Juli Borissowitsch Chariton sowjetischer Physiker erster wissenschaftlicher Direktor des geheimen Nuklearwaffen Forschungszentrums in Sarow Russland mit dem Tarnnamen Arzamas 16 das 1946 gegrundet wurde Andrei Dmitrijewitsch Sacharow sowjetischer Physiker Jakow Borissowitsch Seldowitsch sowjetischer Physiker von 1939 bis 1940 entwickelte er zusammen mit Juli Chariton die fur die Sowjetunion fundamentalen Arbeiten zur Theorie der nuklearen Kettenreaktionen George Abramowitsch Koval sowjetischer Nachrichtendienstoffizier nach Angaben der russischen Regierung beschaffte Koval Informationen zu Prozessen und Produktionsvolumina von US Produktionsanlagen zur Herstellung von Polonium Plutonium und Uran fur US amerikanische Atomwaffen Aufgrund der von Koval gelieferten Erkenntnisse konnte die Entwicklungszeit der sowjetischen Atombombe wesentlich reduziert werden Pawel Anatoljewitsch Sudoplatow hochrangiger Mitarbeiter des sowjetischen Geheimdienstes NKWD Leitende Funktion im Sowjetischen Atombomben Projekt wo er vornehmlich Koordinationsaufgaben wahrnahm Deutsche und andere auslandische Mitarbeiter Klaus Fuchs deutsch britischer Kernphysiker sowjetischer Spion beim Manhattan Projekt Nikolaus Riehl russisch deutscher Nuklearchemiker Robert Dopel deutscher Physiker Heinz Pose deutscher Physiker Er spielte in der Nachkriegszeit eine Rolle im Sowjetischen Atombombenprojekt Gustav Hertz deutscher Physiker Heinz Barwich deutscher Kernphysiker Werner Hartmann deutscher Physiker und Elektrotechniker Fritz Bernhard deutscher Physiker Karl Gunther Zimmer deutscher Physiker und Radiologe Justus Muhlenpfordt deutscher Physiker Werner Schutze deutscher Physiker Reinhold Reichmann deutscher Physiker Gustav Richter Herstellung von Schwerem Wasser Werner Czulius deutscher Physiker Hans Jurgen von Oertzen Josef Schintlmeister osterreichischer Kernphysiker Ernst Rexer deutscher Physiker Carl Friedrich Weiss deutscher Physiker E Ortmann A Baroni Herbert Schmitz Manfred von Ardenne deutscher Naturwissenschaftler Forscher in der angewandten Physik Elektronik und Medizin Peter Adolf Thiessen deutscher Chemiker Gernot Zippe Physiker und Erfinder einer Gaszentrifuge Max Steenbeck deutscher Physiker entwickelte zusammen mit Gernot Zippe eine Gaszentrifuge zur Trennung von Uran Isotopen Victor Bayerl deutscher Physikochemiker 13 Siehe auch BearbeitenTscheljabinsk 70Literatur BearbeitenDietrich Beyrau Hrsg Im Dschungel der Macht Intellektuelle Professionen unter Hitler und Stalin Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2000 ISBN 3 525 36244 7 Andreas Heinemann Gruder Die erste sowjetische Atombombe Verlag Westfalisches Dampfboot Munster 1992 Englisch Bearbeiten David Holloway Stalin and the Bomb The Soviet Union and Atomic Energy 1939 1956 Yale University Press New Haven London 1994 ISBN 978 0 300 06664 7 Paul R Josephson Red Atom Russia s Nuclear Power Program From Stalin to Today Freeman New York 2000 Film BearbeitenFilmagentur Dialog Arsamas 16 Mitteldeutscher Rundfunk 1996 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sowjetisches Atombombenprojekt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sammlung von Archivdokumenten zum sowjetischen Atomwaffenprojekt beim Wilson Center Digital Archive englisch Dreibandige Sammlung freigegebener Sowjet Dokumente Atomic Project of the USSR Documents and Materials Fizmatlit Moscow 1998 2009 russisch Einzelnachweise Bearbeiten Roy Medvedev The Unknown Stalin London 2003 S 117 Medvedev S 120 die sowjetischen Kernwaffen wurden zuerst auf der Basis von Uran aus Ostdeutschland und der Tschechoslowakei gebaut Valentin Falin im Gesprach mit Viktor Litowkin Memento vom 6 September 2009 im Internet Archive bei RIA Novosti a b H Rotter Die Mission sowjetischer Kernphysiker im Mai Juni 1945 in Deutschland In RADIZ Information 16 98 1998 S 32 45 Chronik der Wismut Wismut GmbH 1999 Christoph Mick Forschen fur Stalin Deutsche Fachleute in der sowjetischen Rustungsindustrie 1945 1958 Deutsches Museum Munchen 2000 ISBN 3 486 29003 7 Max Steenbeck Impulse und Wirkungen Schritte auf meinem Lebensweg 2 Auflage Berlin 1978 ab S 180 Pawel W Olejnikow German Scientists in the Soviet Atomic Project The Nonproliferation Review Band 7 Nr 2 2000 S 12 cns miis edu PDF 144 kB abgerufen am 3 April 2015 a b c V N Mikhailov G A Goncharov I V Kurchatov and the development of nuclear weapons in the USSR In Atomic Energy Band 86 Nr 4 1999 S 266 282 Rainer Gopfert Maria und Tatjana Die Erprobung von Atomwaffen durch die Luftstreitkrafte der UdSSR In Flieger Revue Extra Nr 36 PPVMedien Bergkirchen 2012 ISSN 2194 2641 S 10 Herbert York The Advisors Oppenheimer Teller and the Superbomb Hrsg W H Freeman and Company San Francisco 1976 S 92 das Sowjetische Nuklearwaffenprogramm bei nuclearweaponarchive org englisch Pawel W Olejnikow German Scientists in the Soviet Atomic Project The Nonproliferation Review Volume 7 Nr 2 2000 S 1 30 cns miis edu PDF 144 kB abgerufen am 3 April 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sowjetisches Atombombenprojekt amp oldid 238054741