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Justus Muhlenpfordt 22 April 1911 in Lubeck 2 Oktober 2000 war ein deutscher Physiker und seit 1969 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen und Mitgliedschaften 3 Publikationen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Justus Muhlenpfordt 1914 auf dem Schoss des VatersJustus Muhlenpfordt wurde am 22 April 1911 als Sohn des Architektur Professors Carl Muhlenpfordt und der Malerin Anna Drager Muhlenpfordt in Lubeck geboren Er erhielt eine umfassende humanistische Ausbildung Er studierte Physik an der Technischen Hochschule Carolo Wilhelmina zu Braunschweig wo er 1936 mit einer Arbeit zu dem Thema Untersuchung uber die Moglichkeit auf photoelektrischem Wege die Messempfindlichkeit des Interferentialrefraktors nach Jamin zu erhohen promoviert wurde 1 Bereits ab 1935 arbeitete er im Labor von Gustav Hertz bei der Siemens AG an den Grundlagen zur Entwicklung von Rontgengeraten Eine Rontgenrohre mit einer speziellen Anode zur Erzeugung sehr harter Rontgenstrahlen wurde nach ihm benannt Hertz leitete die Forschung auf dem Gebiet der Isotopentrennung die auch Muhlenpfordts Interesse fand 1945 ging er zusammen mit Gustav Hertz und Peter Adolf Thiessen sowie weiteren Spezialisten in die Sowjetunion Hier arbeiteten sie an dem sowjetischen Atombombenprojekt mit Hauptaufgabe war die Trennung stabiler Isotope speziell des fur die Kerntechnik wichtigen 10Bor In dem von Gustav Hertz geleiteten Institut in Agudsera sudostlich von Sochumi war Muhlenpfordt unter anderem fur die Entwicklung einer Kondensationspumpe verantwortlich Um 1950 wurde er Leiter eines Konstruktionsburos in Leningrad 2 Nach der vor der Ruckkehr aus der Sowjetunion fur Wissenschaftler ublichen Abkuhlungsphase zur Abkopplung vom neuesten Forschungsstand ging Justus Muhlenpfordt 1955 nach Leipzig und grundete hier 1957 das Institut fur physikalische Stofftrennung das ab 1964 Institut fur stabile Isotope hiess und 1970 im Zentralinstitut fur Isotopen und Strahlenforschung aufging Hier wurden Methoden zur Trennung stabiler Isotope entwickelt diese in halbtechnischem Massstab produziert und Methoden fur ihre Anwendung und Messung entwickelt Das Institut stellte eine gewisse Einmaligkeit in der Forschungslandschaft dar Mittels des Nuklids 15N gelangen international hochgeachtete Ergebnisse bei der Aufklarung von Wirkmechanismen in Medizin Biologie und Landwirtschaft Die Forschungsergebnisse wurden ab 1964 vorwiegend in der von Justus Muhlenpfordt stabile Isotope und Carl Friedrich Weiss Radionuklide gegrundeten Fachzeitschrift Isotopenpraxis veroffentlicht 1968 verliess Muhlenpfordt das Institut und ubernahm in Berlin von 1969 bis zu seiner Pensionierung 1974 die Leitung des Forschungsbereiches Kern und Isotopentechnik der Akademie der Wissenschaften der ab 1970 Forschungsbereich Kernwissenschaften hiess und spater zum Forschungsbereich Physik gehorte In seinem Ruhestand beschaftigte er sich mit Kunstgeschichte Philosophie und Geschichte aber auch mit physikalischen Problemen des Fernsehempfangs und der moglichen Erdbebenvoraussage durch Messung niederfrequenter Schwingungen der Erdoberflache Ehrungen und Mitgliedschaften Bearbeiten1961 Nationalpreis der DDR II Klasse fur Wissenschaft und Technik mit einem Kollektiv des Instituts fur physikalische Stofftrennung Leipzig 3 1969 Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR 4 1993 Mitglied der Leibniz Sozietat der Wissenschaften zu Berlin e V Publikationen BearbeitenJustus Muhlenpfordt Untersuchung uber die Moglichkeit auf photoelektrischem Wege die Messempfindlichkeit des Interferentialrefraktors nach Jamin zu erhohen Muhlenpfordt Charlottenburg 1937 Aleksandr J Brodskij Justus Muhlenpfordt Isotopenchemie Berlin Akad Verl 1961 Justus Muhlenpfordt Die Anwendung der stabilen Isotope In Gustav Hertz Hrsg Lehrbuch der Kernphysik Bd 3 Angewandte Kernphysik B G Teubner Verlagsgesellschaft 1962 S 222 262 Justus Muhlenpfordt Gunter Kretzschmann Klaus Wetzel Dritte Arbeitstagung uber stabile Isotope vom 28 Oktober bis 2 November 1963 in Leipzig veranstaltet vom Institut fur physikalische Stofftrennung Leipzig der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Tagungsbericht Berlin Akademie Verlag 1965 Justus Muhlenpfordt Zur Organisation und Leitung der Forschungsarbeit sowie zur Nutzung ihrer Ergebnisse Berlin Adlershof Deutsche Akademie d Wissenschaften zu Berlin Arbeitsgruppe f Wissenschaftsorganisation beim Vorsitzenden d Forschungsgemeinschaft d naturwissenschaftlichen technischen u medizinischen Institute 1967Literatur BearbeitenWerner Hartkopf Hrsg Die Berliner Akademie der Wissenschaften ihre Mitglieder und Preistrager 1700 1990 Akademie Verlag 1992 ISBN 978 3 05 002153 9 S 251 Justus Muhlenpfordt zum 60 Geburtstag Isotopenpraxis 7 Jahrgang Heft 4 1971 digital doi 10 1080 10256017108622095 Weblinks BearbeitenWerner Scheler Nachruf auf Justus Muhlenpfordt PDF Leibniz Sozietat 2001 abgerufen am 8 November 2014 Justus Muhlenpfordt In Website der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Abgerufen am 13 November 2021 mit Bild Einzelnachweise Bearbeiten Dissertation Google Books abgerufen am 8 November 2014 Pavel V Oleynikov German Scientists in the Soviet Atomic Project The Nonproliferation Review Volume 7 Number 2 1 30 Digitalisat siehe Liste der Trager des Nationalpreises der DDR II Klasse fur Wissenschaft und Technik 1960 1969 Werner Scheler Nachruf auf Justus MuhlenpfordtNormdaten Person GND 1146579810 lobid OGND AKS VIAF 15220457 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muhlenpfordt JustusKURZBESCHREIBUNG deutscher PhysikerGEBURTSDATUM 22 April 1911GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 2 Oktober 2000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Justus Muhlenpfordt amp oldid 228633454