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Das Institut fur stabile Isotope abgekurzt IsI war eine ausseruniversitare Forschungseinrichtung der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin DAW die von 1957 bis 1970 in Leipzig bestand und anschliessend im Zentralinstitut fur Isotopen und Strahlenforschung aufging Das Institut befasste sich mit der isotopen Zusammensetzung chemischer Elemente sowie deren Beeinflussung Messung und Nutzung Turm und Teil des Hauptgebaudes des ehemaligen Instituts fur stabile Isotope Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Arbeitsgebiete 3 Das Gebaude 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Sommer 1955 wurde im Institut fur organisch chemische Industrie auf dem Gelande des ehemaligen Rustungsbetriebs HASAG an der Leipziger Permoserstrasse von dem nach zehnjahrigem Arbeitsaufenthalt in der Sowjetunion zuruckgekehrten Physiker Justus Muhlenpfordt eine Abteilung fur angewandte physikalische Stofftrennung gegrundet Aus dieser ging 1957 das Institut fur physikalische Stofftrennung hervor dessen Direktor Muhlenpfordt wurde 1964 wurde es in Institut fur stabile Isotope umbenannt 1957 hatte das Institut bereits 63 Mitarbeiter und in den 1960er Jahren waren es weit uber 100 mit etwa 25 Wissenschaftlern 1 In den Anfangsjahren war das Institut zum Teil auf Behelfsraume in einer Baracke und kleinere Neubauten wie ein Laborgebaude und einen kleinen Kolonnenturm angewiesen Von 1959 bis 1964 wurde ein grosser Institutsneubau mit einem Turm fur lange Trennkolonnen errichtet Die Forschungsergebnisse wurden ab 1964 vorwiegend in der von Justus Muhlenpfordt stabile Isotope und Carl Friedrich Weiss Radionuklide gegrundeten Fachzeitschrift Isotopenpraxis veroffentlicht Im Zweijahresrhythmus fand ab 1959 die internationale Arbeitstagung uber stabile Isotope ASTI statt Im Zuge der Akademiereform die neben politischen Zielen auch die Bildung grosserer Forschungseinrichtungen verfolgte wurde das Institut fur stabile Isotope 1970 mit dem Institut fur angewandte Radioaktivitat der Arbeitsstelle fur statistische Physik und dem Institut fur angewandte Isotopenforschung in Berlin Buch zum Zentralinstitut fur Isotopen und Strahlenforschung zusammengeschlossen das 1991 abgewickelt wurde Die Direktoren des Instituts fur stabile Isotope waren Justus Muhlenpfordt 1957 1968 Gunter Kretzschmann 1968 1970 und Heinrich Hubner 1970 Arbeitsgebiete BearbeitenDas Ziel des Instituts fur stabile Isotope war die Schaffung der Voraussetzungen fur eine vielseitige Anwendung stabiler Isotope in Forschung und Technik Die dabei zu losenden Aufgaben gliederten sich in die Arbeitsgebiete Methoden der Gewinnung bzw Anreicherung stabiler Isotope bis zu ihrem Betrieb im halbtechnischen Massstab und ihre laufende Optimierung Angereichert wurden 2H 10B 11B 15N 18O 20Ne 22Ne 36Ar und 86Kr Analyse stabiler Isotope mit massenspektrometrischen Methoden und Entwicklung nichtmassenspektrometrischer Verfahren Methodik der Anwendungen stabiler Isotope Eigene Arbeiten zur Anwendungen stabiler Isotope in Chemie Physik Biologie Medizin und Landwirtschaft Nutzung der naturlichen Variation in der isotopen Zusammensetzung chemischer Elemente Das Institut stellte mit diesem Aufgabenspektrum eine gewisse Einmaligkeit auch in der internationalen Forschungslandschaft dar Das Gebaude BearbeitenDas Hauptgebaude des Instituts fur stabile Isotope wurde in zwei Bauetappen von 1959 bis 1962 und von 1962 bis 1964 errichtet Die Architekten waren Berthold Schneider und Lothar Mothes vom Entwurfsburo Hochbau beim Rat der Stadt Leipzig Das Gebaude ist eine monolithische Stahlbetonkonstruktion Die Stutzen und Querriegel sind mit Sichtbetonfertigteilen verkleidet wahrend die ubrigen Flachen mit Klinkerplatten belegt sind die farblich etwas variieren und damit einen aufgelockerten Eindruck erzeugen Im Eingangsbereich befindet sich ein Wandbild von Bert Heller das einen Ausschnitt aus dem Periodensystem der Elemente darstellt sowie ein Zitat von Bertolt Brecht und eine weibliche Figur als allegorisches Bild fur den Lauf der Erde um die Sonne Der uber einen dreigeschossigen Ubergang mit dem Institutstrakt verbundene Turm diente insbesondere zur Aufnahme sehr hoher Trennkolonnen Der 40 Meter hohe elfgeschossige Turm besitzt an seiner Sudseite ein durchgehendes Fensterband und an seiner Ostseite eine Fluchttreppenanlage Er wird bekront von einem schirmartigen Aufbau dessen Dach zu Beluftungszwecken angehoben werden konnte 2 Er ist stadtbildpragend fur den Leipziger Nordosten Das Gebaudeensemble steht unter Denkmalschutz 3 Heute gehort es zum Helmholtz Zentrum fur Umweltforschung UFZ Im 1996 renovierten Turm wurden Gastewohnungen und ein Rechenzentrum eingerichtet Literatur BearbeitenUFZ Umweltforschungszentrum Leipzig Halle Hrsg Leipzig Permoserstrasse Zur Geschichte eines Industrie und Wissenschaftsstandortes Passage Verlag Leipzig 2001 ISBN 3 932900 61 8 S 121 148 149 158 165 Justus Muhlenpfordt Das Institut fur stabile Isotope Leipzig In Isotopenpraxis 2 Jahrgang 1966 Heft 3 S 113 115Einzelnachweise Bearbeiten Leipzig Permoserstrasse Zur Geschichte eines Industrie und Wissenschaftsstandortes S 148 149 Leipzig Permoserstrasse Zur Geschichte eines Industrie und Wissenschaftsstandortes S 185 Liste der Kulturdenkmale in Sellerhausen Stunz ID Nummer 09292457 2 Seite Karte 51 35277 12 430889 Koordinaten 51 21 10 N 12 25 51 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Institut fur stabile Isotope amp oldid 191693825