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Hradistko bis 2000 Hradistko deutsch Hradischko ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt 24 Kilometer sudlich des Stadtzentrums von Prag und gehort zum Okres Praha zapad HradistkoHradistko pod Mednikem Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Stredocesky krajBezirk Praha zapadFlache 1189 1762 1 haGeographische Lage 49 52 N 14 25 O 49 868333333333 14 409444444444 285 Koordinaten 49 52 6 N 14 24 34 OHohe 285 m n m Einwohner 2 411 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 252 09Kfz Kennzeichen SVerkehrStrasse Stechovice Kamenny PrivozBahnanschluss Cercany Vrane nad VltavouNachster int Flughafen Flughafen PragStrukturStatus GemeindeOrtsteile 2VerwaltungBurgermeister Antonin Merta Stand 2008 Adresse Hradistko 1252 09 Hradistko pod MednikemGemeindenummer 539252Website www hradistko czLage von Hradistko im Bezirk Praha zapadSchloss Hradistko Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenHradistko befindet sich im Norden der Stredoceska pahorkatina auf der Hochflache uber den Talern am Zusammenfluss von Moldau und Sazava Westlich erhebt sich der Zizkuv vrch 382 m im Osten der Mednik 416 m und der Chlum 447 m Nordwestlich von Hradistko liegt die Insel St Kilian mit den Resten des Klosters Ostrov in der Moldau Nordlich von Hradistko verlauft am rechten Ufer der Sazava die Bahnstrecke Cercany Vrane nad Vltavou Nachbarorte sind Sazava und Chlomek im Norden Petrov im Nordosten Pikovice im Osten Zavist und Norbertinka im Sudosten Peskov Brunsov Rajchardov und Stechovice im Suden Masecin im Sudwesten Hvozdnice im Westen sowie Kilian und Sloup im Nordwesten Geschichte BearbeitenNach der Grundung des Klosters Insula im Jahre 999 errichteten die Benediktiner auf dem Felssporn zwischen Moldau und Sasau die Ansiedlung Sekanka die das wirtschaftliche Zentrum des Klosters bildete In der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts setzte zwischen Davle und Stechovice insbesondere am Mednik der Goldbergbau ein An der Moldau bestanden die Goldseifnersiedlungen Brunnseifen Brunsov und Slemin Zusammen mit dem Kloster wurde Sekanka 1278 durch brandenburgische Truppen Ottos IV zerstort Sekanka blieb wust und seine Funktionen wurden auf Davle ubertragen Die erste urkundliche Erwahnung des Wirtschaftshofes Hradysscze erfolgte 1310 in einer papstlichen Bulle Clemens V als Besitz des Klosters Insula Wenig spater gelangte der Hof in den Besitz der bohmischen Krone Konig Johann von Luxemburg verpfandete Hradistko fur 50 Schock Prager Groschen an Anna Radost Karl IV loste das Pfand 1356 wieder ein und schenkte das Gut dem von ihm gestifteten Prager Kloster der Mansionare Wahrend der Hussitenkriege gelangte Hradistko an weltliche Besitzer Im Jahre 1421 wurde dem Gut der Konigsaaler Anteil von Stechovice mit Ausnahme von zwei Anwesen zugeschlagen 1436 wurde das Gut Hradistko an die Herrschaft Lesany angeschlossen Hieronymus von Cecelice verkaufte das Gut Hradistko 1446 dem Insuler Abt Johann Im Jahre 1499 verpfandeten die Benediktiner den Anteil von Stechovice an Hieronymus von Skuhrov Auch das Gut Hradistko gelangte wieder an weltliche Herren Im 16 Jahrhundert entstand eine Renaissancefeste Zu Beginn des 17 Jahrhunderts erwarb Adam d A Hozlauer von Hozlau Hradistko der bis 1612 auch das gesamte Stadtchen Stechovice in seinen Besitz brachte und dem Gut zuschlug Nach der Schlacht am Weissen Berg wurden die Guter des Protestanten Adam Hozlauer konfisziert und aufgeteilt Neuer Besitzer des Gutes Hradistko mit einem Anteil an Stechovice wurde Rudolf Ritter von Malowitz Dieser verkaufte das Gut am 13 August 1637 an den Prager Weihbischof und Abt des Pramonstratenserklosters Strahov Krispin Fux Die Herrschaft Hradistko ging in dieser Zeit an das Kloster Strahov uber Im 18 Jahrhundert liess das Kloster Strahov die Feste zu einem Barockschlosschen umbauen Im Jahre 1845 umfasste das im Berauner Kreis gelegene Gut Hradischko eine Nutzflache von 3463 Joch 355 Quadratklafter Auf dem Herrschaftsgebiet lebten 1174 tschechischsprachige Menschen darunter eine judische Familie Die Herrschaft bewirtschaftete in Hradischko einen Meierhof mit Schaferei der Meierhof Mayerka bei Stiechowitz war verpachtet Die herrschaftlichen Walder wurden von den Forstrevieren Hradischko und Trebnitz bewirtschaftet Stiechowitz Hradischko und Brunschow waren Zentren der Topferei die Produkte wurden uber die Moldau nach Prag verschifft und den Jahrmarkten verkauft Zum Gut gehorten 51 Hauser des untertanigen Marktes Stiechowitz sowie die Dorfer Hradischko Brunschow Brunsov Pikowitz Pikovice Mnechenitz und Trebnitz Trebenice Das Dorf Hradischko bzw Hradisko auch Hradisst bestand aus 28 Hausern mit 174 Einwohnern Im Ort gab es ein obrigkeitliches Schloss mit einer Hauskapelle einen obrigkeitlichen Meierhof mit vier Obstgarten und einer Schaferei ein obrigkeitliches Brauhaus und ein obrigkeitliches Jagerhaus Abseits lagen das Wirtshaus Mandat und die Wasenmeisterei Na Domku Pfarrort war St Kilian Svaty Kilian 3 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts war Hradischko das Amtsdorf des dem Kloster Strahov gehorigen Gutes Hradischko Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Hradistko Hradischko mit den Flossersiedlungen Brunsov Slemin Pikovice und der Abdeckerei Rajchardov ab 1850 eine Gemeinde im Bezirk und Gerichtsbezirk Eule 1868 wurde Hradistko dem Bezirk Karolinenthal zugeordnet 1875 entstand eine Dorfschule Ab 1884 gehorte die Gemeinde zum Bezirk Konigliche Weinberge und ab 1921 zu dessen Expositur Jilove aus der 1925 der Bezirk Jilove entstand Die Gemeinde Hradistko mit Brunsov und Pikovice hatte im Jahre 1932 580 Einwohner 1942 wurde Hradischko dem Okres Praha venkov jih zugeordnet Wahrend der deutschen Besetzung wurde Hradischko zusammen mit dem Markt Neweklau und 71 Dorfern der Umgebung ab dem 1 September 1942 zwangsgeraumt und der Truppenubungsplatz Beneschau der Waffen SS der ab 1943 den Namen SS Truppenubungsplatz Bohmen erhielt errichtet In Hradischko wurde die SS Pionierschule Brunschau eingerichtet Am 17 November 1943 wurde im Wald sudostlich von Hradischko ein KZ Aussenlager des Konzentrationslagers Flossenburg bis 26 April 1945 eingerichtet in dem auch zahlreiche franzosische Haftlinge untergebracht waren 4 5 Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden alte Stollen in der unzuganglichen Schlucht Dusno zwischen Zavist und dem Moldautal unterhalb der Staumauer der Talsperre Stechovice im Sperrgebiet der zum SS Truppenubungsplatz Bohmen gehorigen SS Pionierschule Brunschau von den deutschen Besatzern als Verstecke genutzt Auf dem Gelande wird auch der Stechovicer Schatz vermutet der aus mehreren Hundert Kisten bestehen soll die Ende April 1945 von Berlin zunachst nach Prag ausgelagert wurden und von dort moglicherweise in ein Versteck bei Hradischko verbracht wurden Nachdem der SS Scharfuhrer Gunther Achenbach in franzosischer Gefangenschaft im Oktober 1945 uber die Einlagerung von 30 Kisten mit Geheimdokumenten aus Berlin berichtet hatte fuhr am 10 Februar 1946 ein aus vier Lastkraftwagen mit Technik bestehender US Militarkonvoi nach Stechovice und offnete in einer Geheimaktion das gesicherte und verminte Versteck des Stechovicer Archivs Die geborgenen Kisten wurden von der US Armee uber die deutsche Grenze gebracht Nach einem Protest der Tschechoslowakischen Regierung entschuldigte sich der Botschafter der USA fur den bedauerlichen Vorfall und gab die Kisten mit Schriftgut des Staatssekretars Karl Hermann Frank an die Tschechoslowakei zuruck 6 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Ort wieder besiedelt und die Gemeinde 1945 dem Okres Jilove zugewiesen 1948 wurde in Hradistko eine Fabrik fur keramische Drucke gegrundet Ab 1949 gehorte Hradistko zum Okres Praha vychod und seit 1961 zum Okres Praha zapad In den 1960er Jahren entstand in Hradistko eine Inseminationsstation des Staatszuchtunternehmens Am 1 September 2000 erfolgte die Anderung des Gemeindenamens Hradistko in Hradistko Beim Moldauhochwasser vom August 2002 wurden mehrere Hauser an der Stechovicer Brucke in Brunsov uberflutet Hradistko ist heute vor allem ein Erholungsort mit 1735 Ferienhausern Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Hradistko besteht aus den Ortsteilen Hradistko Hradischko und Pikovice Pikowitz 7 Das gesamte Gemeindegebiet bildet den Katastralbezirk Hradistko pod Mednikem 8 Grundsiedlungseinheiten sind Brunsov Brunschau Hradistko und Pikovice 9 Ausserdem gehoren zu Hradistko die Ansiedlungen Mandat Mandat Slemin Schlemin und Rajchardov Sehenswurdigkeiten BearbeitenGrundmauern des Klosters Ostrov auf der Insel des Hl Kilian Schloss Hradistko heute Sitz des Gemeindeamtes Berg Mednik mit Naturlehrpfad Posazavska stezka der touristische Steig fuhrt von Pikovice entlang der Sazava nach Zampach durch das romantische Flusstal mit Felsen und Trampsiedlungen Gedenkstein fur die Opfer des KZ Hradischko im Wald zwischen Hradistko und Zavist am Standort des Lagers Archaologische Fundstatte Sekanka auf der gleichnamigen Anhohe uber dem Zusammenfluss von Moldau und Sazava Relikte des Goldbergbaus im Grund Dusno und am MednikEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 539252 Hradistko Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Bd 16 Berauner Kreis 1849 S 56 58 Webseite KZ Gedenkstatte Flossenburg abgerufen am 6 Juli 2016 Nach Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 4 Flossenburg Mauthausen Ravensbruck C H Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 52964 X S 154 156 Fund des Archivs von Karl Hermann Frank http www uir cz casti obce obec 539252 Obec Hradistko http www uir cz katastralni uzemi 647543 Hradistko pod Mednikem http www uir cz zsj obec 539252 Obec HradistkoStadte und Gemeinden im Okres Praha zapad Bezirk Prag West Bojanovice Bratrinov Brezova Olesko Bus Cernolice Cernosice Cerveny Ujezd Cicovice Cisovice Davle 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