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Der Berauner Kreis tschechisch Berounsky kraj war ein Verwaltungsbezirk im zentralen Bereich des Konigreichs Bohmen benannt nach der Stadt Beraun tschechisch Beroun dessen Kreishauptmann seinen Sitz ausserhalb des Kreisgebietes auf der Prager Kleinseite hatte Diese Verwaltungseinheit war 1714 aus dem fruheren Moldauer Kreis und dem Podbrder Kreis entstanden bis 1791 war Beraun der Kreissitz Er ging 1849 im neu gebildeten Prager Kreis auf Bohmische Kreise 1847 Inhaltsverzeichnis 1 Demographie 2 Geographische Beschreibung 3 Land und Forstwirtschaft 4 Montanwirtschaft und andere mineralische Rohstoffe 5 Lage 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseDemographie BearbeitenZum Kreis gehorten 70 Dominien und Stadte Darunter waren 10 Stadte davon eine k k Kreisstadt zwei k Bergstadte sowie 7 Munizipal und Schutzstadte und 784 Dorfer Die Einwohnerzahl des Kreises wird auf der Grundlage der Zahlung von 1843 mit 201 404 Personen angegeben 1 Zu diesem Zeitpunkt sprach die ansassige Bevolkerung durchgehend Bohmisch in reiner Mundart Vikariate der Prager Erzdiozese waren das von Mauth mit einem Sekretariat in Beraun das von Pribram Sekretariat in Ginetz und das von Wotitz Sekretariat in Sedletz 2 In Sobiehrad lag eine Pfarrstelle der Augsburger Konfession zu der hier eine Gemeinde gehorte Der Sitz des judischen Kreisrabbiners befand sich in Prag der um 1845 von dort im Berauner Kreis 578 Familien betreute Geographische Beschreibung BearbeitenUm 1845 betrug die Flache des Berauner Kreises 52 8 Quadratmeilen Zu den grosseren Ortschaften im Kreis Beraun zahlten Beneschau Beraun Dobris Horowitz Hostomitz Konigshof Konigsaal Milin Pribram und Zbirow Die Landschaft im Kreis ist uberwiegend gebirgig darunter das Tremoschna Gebirge das Waldgebirge bei Dobris und die Hohenzuge um Karlstein fruher Hausina Gebirge genannt Zu den grosseren Wasserlaufen im ehemaligen Kreisgebiet gehoren die Flusse Moldau Berounka Sazava und Litavka Land und Forstwirtschaft BearbeitenDie Moglichkeiten zur Feldwirtschaft waren im Vergleich zu anderen bohmischen Kreisen durch die vorhandene Gebirgslandschaft eingeschrankt Der Anbau von Nutzpflanzen war nur in den tiefer gelegenen Arealen verbreitet Dazu gehorten Weizen Flachs Gerste Hafer und Kartoffeln vereinzelt Ruben zur Zuckerfabrikation und Raps Im Verlauf des zweiten Drittels des 19 Jahrhunderts gewann der Obstbau an Bedeutung weil Hutweiden und bisher ungenutzte Flachen mit Obstbaumen bepflanzt worden waren In dessen Verlauf nahm die Kultivierung von Apfeln Birnen Pflaumen und Sauerkirschen im Berauner Kreis zu In der Viehhaltung stand um 1845 die Schafhaltung mit 84 584 1840 112 537 Tieren im Vordergrund Es gab ferner zu diesem Zeitpunkt 29 951 1840 30 184 Kuhe 1840 11 994 12 514 Ochsen sowie 1840 6 693 6 788 Pferde 3 Im Konigreich Bohmen befand sich im Berauner Kreis das Zentrum der Schafwollherstellung die in der Umgebung von Horowitz qualitativ besonders hoch entwickelt war Zur Be und Verarbeitung von Wolle existierten 150 Betriebe in unterschiedlicher Grosse 4 Demzufolge gab es auch lederverarbeitende Betriebe im Kreis um 1840 existierten 36 Lohgerber 10 Rotgerber und 30 Weissgerber im Kreis ferner noch 20 Handschuhmacher und 56 Kurschner 16 Riemer und 6 Sattler 5 Bei der Nutzung des naturlichen Fischbestandes konzentrierte sich die Binnenfischerei auf Hechte Karpfen Schleien und Welse In Gebirgsbachen fing man Forellen und Aale Die Fischzucht in Teichen blieb gering da grossere Wasserflachen dieser Art im Kreis selten waren Der jahrliche Fischertrag belief sich auf 1 772 Zentner Etwa ein Viertel der Flache des Berauner Kreises war mit Waldern bedeckt die sich vorrangig aus Nadelgeholzen zusammensetzten Unter den Arten der vertretenen Laubbaume befanden sich Buchen Birken und Erlen Montanwirtschaft und andere mineralische Rohstoffe BearbeitenIm Bergbaurevier von Pribram existierten Bergwerke auf Silber und Bleierze wo in der gleichnamigen Stadt das k k Bergoberamt seinen Sitz hatte Dort befand sich auch das k k Distrikts Berggericht fur die bohmischen Kreise Beraun Kaurim Rakonitz und Prachin Eisenerz forderten Bergwerke bei Dobris Konigshof Mnischek Tocnik Zbirow und Horowitz Steinbruche zur Kalkgewinnung bestanden in grosserer Zahl entlang des Hausina Gebirges Kohleforderung betrieb man bei Horowitz Konigshof Tocnik und Zbirow Amethyst gewann man bei Pribram und Jaspissorten bei Karlstein Pitschin und Zbirow Fur die Topfereien stammte die Rohstoffe aus der Umgebung von Beraun Dobris Hradischko Mnischek Slap Genutzte Mineralquellen aber um 1845 nur von geringer Bedeutung existierten in Kuchelbad Lage BearbeitenAngrenzende Kreise um 1845 waren im Norden Rakonitzer Kreis im Westen Pilsner Kreis im Suden Prachiner Kreis und Taborer Kreis im Osten Kaurimer Kreis und Taborer KreisSiehe auch BearbeitenAlte bohmische KreiseLiteratur BearbeitenFriedrich Carl von Watterich von Watterichsburg Handworterbuch der Landeskunde des Konigreichs Bohmen 2 Aufl Prag C W Medau und Comp 1845 S 247 249 online Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen statistisch topographisch dargestellt Sechszehnter Band Berauner Kreis Friedrich Ehrlich Prag 1849 onlineEinzelnachweise Bearbeiten Watterich 1845 S 276 Tabelle Absolute Bevolkerung der einzelnen Kreise und der Hauptstadt Prag Watterich 1845 S 40 Eintrag Alt Mitrowitz Watterich 1845 S 71 72 Animal Rohprodukten Erzeugung Watterich 1845 S 79 Animal Rohprodukten Veredlung Watterich 1845 S 89 Animal Rohprodukten Erzeugung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berauner Kreis amp oldid 207727544