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Chrastany deutsch Chrastian 1939 1945 Rohrfeld ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt zwolf Kilometer westlich des Stadtzentrums von Prag an dessen Stadtgrenze und gehort zum Okres Praha zapad ChrastanyChrastany u Prahy Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Stredocesky krajBezirk Praha zapadFlache 416 haGeographische Lage 50 3 N 14 16 O 50 043055555556 14 258611111111 384 Koordinaten 50 2 35 N 14 15 31 OHohe 384 m n m Einwohner 1 127 1 Jan 2023 1 Postleitzahl 252 19Kfz Kennzeichen SVerkehrStrasse D 5 Rudna PragR 1 Zlatniky PragBahnanschluss Praha MostNachster int Flughafen Flughafen PragStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Pavel Hrdlicka Stand 2013 Adresse Chrastany 28252 19 Rudna u PrahyGemeindenummer 539295Website www chrastanyuprahy czLage von Chrastany im Bezirk Praha zapad Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp HauptstrasseChrastany befindet sich auf der Prager Hochflache Prazska plosina im Quellgebiet des Baches Dalejsky potok Sudlich erhebt sich die Horka 401 m im Westen die Ruzova 410 m Am nordlichen Ortsrand verlauft die Autobahn D 5 E 50 zwischen Rudna und Prag die sich nordostlich des Dorfes am Autobahnkreuz Trebonice mit der Schnellstrasse R 1 zwischen Zlatniky und Prag kreuzt Sudwestlich von Chrastany verlauft die Bahnstrecke Praha Most Nachbarorte sind Brve Hostivice und Sobin im Norden Sobinka Zlicin im Nordosten Stodulky und Trebonice im Osten Reporyje im Sudosten Miresice Jinocany Dobric und Tachlovice im Suden Nucice und Dusniky im Sudwesten Uhonice und Ptice im Westen sowie Chyne im Nordwesten Geschichte BearbeitenDer Fund einer kreisformigen slawischen Brandstatte belegt eine fruhzeitliche Besiedlung des Gemeindegebietes Das Dorf entstand an der alten Handelsverbindung von Prag nach Nurnberg Die erste schriftliche Erwahnung von Krascani erfolgte 1227 zusammen mit Horelice Dusniky und Bratronice als Besitz des Benediktinerinnenklosters St Georg auf der Prager Burg In Besitzbestatigungen des Klosters aus dem Jahre 1228 und 1233 wurde das Dorf als Hrascane bezeichnet Seit der Errichtung der Burg Krivoklat waren die Bewohner von Chrastany dieser zu besonderen Diensten verpflichtet die im Kriegsdienst bzw zu Friedenszeiten in der Uberlassung von Pferden und Wagen bestanden Seit dem 14 Jahrhundert bestand zudem ein Kleinadelssitz zu dem ein Teil des Dorfes gehorte Einer der Besitzer der Feste war wahrscheinlich der 1318 erwahnte Cunrat de Chrascan Ab 1378 gehorte der geistliche Anteil des Dorfes dem Erzbischof von Prag 1391 wurde Smil von Chrastan als Burger und Besitzer eines Hauses in der Prager Neustadt erwahnt zwischen 1396 und 1398 hatte er seinen Sitz auf der Feste Velka Dobra Besitzer des weltlichen Anteil war ab 1420 der Katholik Zdenek von Sternberg Nachdem Erzbischof Konrad von Vechta 1421 zu den Utraquisten ubergetreten war wurde der erzbischofliche Anteil dem Prager Domkapitel zugeschrieben Wahrend der Hussitenkriege besetzten die Prager Hussiten das Gut 1434 erhielt der inzwischen zum Prager Oberstburggraf aufgestiegene Zdenek von Sternberg seinen Anteil an Chrastany zuruck Sein Nachfahre Ladislav von Sternberg uberschrieb Chrastany zusammen mit Zelezna und Libecov im Jahre 1507 dem Prager Domkapitel St Veit dem damit das gesamte Dorf mit Ausnahme eines landadeligen Erblehngutes gehorte 1530 erwarb Jan Slovsky von Slovice das Gut in einem Protokoll wurden dabei auch dessen Dienstverpflichtungen mit Armbrust und Rustung gegenuber der Burg Krivoklat festgehalten Der nachfolgende Besitzer des Erblehngutes Ritter Pavel Leva von Brozanek verkaufte dieses zwischen 1540 und 1542 gemeinschaftlich an den Gelehrten und Prager sowie Vysehrader Kanoniker Johann von Puchau Jan z Puchova dessen Bruder Wenzel und Florian sowie deren Neffen Sigismund Letzterer wurde als Ubersetzer der Cosmographia ins Tschechische bekannt und erhielt als Anerkennung fur sein Werk durch Konig Ferdinand I eine Wappenbesserung Dabei ersetzte er in seinem Wappen den Baren durch einen Lowen und legte sich das Pradikat von Lowenberg ze Lvi Hory zu Die in einer hohen Auflage von 1200 Stuck erschienene und durch Sigismund von Puchau um eine Geschichtsbeschreibung von Bohmen und Mahren erweiterte bohmische Ubersetzung der Cosmographia wurde ausschliesslich durch die Familie finanziert die ohne Unterstutzung des Konigs und Sponsoren auskommen wollte Dies fuhrte zu einem finanziellen Desaster als Sigismunds Vater Florian von Puchau 1557 wegen volliger Uberschuldung das Erblehngut Chrastany an seine Glaubiger abtreten musste lagerten in der Feste noch immer 200 unverkaufte Exemplare der Cosmographia Mit Sigismund von Lowenberg der 1584 in Armut verstarb erlosch die Familie von Puchau Die von Puchauschen Glaubiger verkauften die Feste an Ctibor Sluzsky von Chlum und seine vier Bruder ab 1559 war Ctibor Sluzsky alleiniger Besitzer des Erblehngutes Chrastany In der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts losten sich die Besitzer des Erblehngutes in rascher Folge ab Im Jahre 1629 wurde das Gut zwischen den Trmal von Tousice Udrcky von Udrc Hornatecky von Skrovad Pichl von Pichlsberg Robenhaupt von Sucha Cabelicky von Soutice und letztlich Johann Redlfester von Wilderstorf fortlaufend weitergereicht Zu Redlfesters Zeiten wurde die Feste und das Dorf von fremden Truppen geplundert er verkaufte das verwustete Gut an den Budissiner Kanoniker Wenzel Karl von Schwarzbach 1650 erwarb Polyxena von Sternberg das Erblehngut Chrastany und verkaufte es vier Jahre spater an Karl von Kolowrat Libstejnsky Im Jahre 1667 kaufte das Prager Kapitel das Erblehngut mit der Feste von den Grafen Kolowrat Libstejnsky Das Domkapitel liess die Feste zu Beginn des 18 Jahrhunderts zu einem barocken Schloss umgestalten das zum Verwaltungssitz der neuen Herrschaft Chrastany mit funf Meierhofen der Brauerei Unetice sowie den Dorfern Orech Knoviz Unetice Vokovice Prilepy Zelezna Repy und Dusniky wurde Der Schulunterricht in Chrastany wurde 1829 aufgenommen Im Jahre 1843 umfasste die Herrschaft eine Nutzflache von 5378 Joch 1220 Quadratklafter von denen 1421 Joch 1429 Quadratklafter der Obrigkeit gehorten Haupterwerbsquelle bildete die Landwirtschaft das Domkapitel bewirtschaftete vier Meierhofe in Duschnik Chrasstian Worech und Aunetitz eine Schaferei bei Worech sowie zwei Hammelhofe in Chrasstian und Aunetitz Ausserdem betrieb das Kapitel bei Worech und Zelezna zwei Kalksteinbruche Bei Klein Prilep wurden teils von der Obrigkeit teils durch Privatgewerke 14 Steinkohlenzechen betrieben in Klein Prilep bestand zudem ein obrigkeitliches Schichtamt fur den dortigen Steinkohlenbergbau Zur Herrschaft gehorten die Dorfer Chrasstian Worech Duschnik Zelezna Klein Prilep Aunetitz Gross Prilep und Wokowitz Vokovice 13 Hauser von Knobis elf Hauser von Schwarzochs Cerny Vul zehn Hauser von Strebonitz Trebonice einschliesslich der Filialkirche der hll Martyrer Johannes und Paulus in Krten Krten funf Hauser von Auholicek von Vorder Kopanina Predni Kopanina die drei Hauser der Einschicht Pralat Prelaty sowie von Libotz Liboc ein einschichtiges Weingartenhaus Auf dem Herrschaftsgebiet lebten 2695 tschechischsprachige Menschen darunter vier protestantische Familien Augsburger Konfession Das an der Reichsstrasse gelegene Dorf Chrasstian bzw Chrastian Chrastan bestand aus 32 Hausern mit 242 Einwohnern Im Ort gab es ein obrigkeitliches Schloss mit der Wohnung des Amtmanns einen dominikalen Meierhof einen Schuttboden eine dominikale Hammelhutte und zwei Wirtshauser Pfarrort war Worech Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts war Chrasstian Sitz des obrigkeitlichen Direktorialamtes fur die gleichnamige Herrschaft sowie einer Berggerichts Substitution fur die Herrschaften Chrasstian und Wrana 2 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb die Herrschaft immer im Besitz des Prager Domkapitels St Veit 1848 wurde in Chrasstian ein Bergamt eingerichtet Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Chrastany Chrasstian ab 1850 eine Gemeinde im Bezirk Smichov und Gerichtsbezirk Unhost Im Jahre 1854 wurde Chrastany mit Jinocany vereinigt Wahrend des Deutschen Krieges starben im Jahre 1866 in Chrastany 29 Personen an der Cholera Zwischen 1865 und 1867 erfolgte der Bau eines neuen Schulhauses das 1883 fur den zweiklassigen Unterricht aufgestockt wurde Der Bau der Prag Duxer Eisenbahn und die Aufnahme des Eisenerzbergbaus bei Nucice brachten Chrastany zum Ende des 19 Jahrhunderts Wohlstand Jinocany loste sich 1880 wieder von Chrastany los 1893 wurde die Gemeinde dem Bezirk Kladno zugeordnet Die Freiwillige Feuerwehr grundete sich im selben Jahre Ab 1898 wurde in der Schule in drei Klassen unterrichtet eingeschult waren auch die Kinder aus Jinocany Trebonice Miresice sowie teilweise aus Zbuzany 1921 starben in Chrastany acht Personen darunter sechs Kinder an der Ruhr Seit 1924 wird Chrastany als amtlicher Ortsname verwendet 1928 wurde das Dorf elektrifiziert Im Jahre 1932 hatte Chrastany 670 Einwohner 1936 wurde eine Abwasserkanalisation errichtet Wahrend der deutschen Besetzung erhielt das Dorf den deutschen Namen Rohrfeld die Schule wurde zum Sitz einer deutschen Garnison und Waffenlager Anfang Mai 1945 verhaftete eine SS Rotte in Rohrfeld 30 Personen und weitere 10 in Kirchsassen Nach Kampfen in Rohrfeld und um den Bahnhof Kirchsassen nahm die Rote Armee am 9 Mai 1945 den Ort ein In der Schule wurden ausser dem Waffenlager auch eine halbe Million Reichsmark gefunden Nach Kriegsende ubersiedelten mehrere Familien in die Grenzgebiete Der Kindergarten wurde 1945 eingerichtet Seit 1949 gehort die Gemeinde zum Okres Praha zapad In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts wurde das Dorf stark erweitert Nach 1989 entstanden vor allem sudlich und sudwestlich des Dorfes Industriegebiete Lagerhallen und Einkaufszentren Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Chrastany sind keine Ortsteile ausgewiesen Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Ehemaliges GutKapelle erbaut im 19 Jahrhundert Sie wurde 2009 rekonstruiert Statue des hl Johannes von Nepomuk geschaffen 1804 Schloss Chrastany der schlichte eingeschossige Barockbau entstand im 18 Jahrhundert anstelle einer mittelalterlichen Feste Bis 1948 gehorte das Schloss dem Domkapitel nach der Verstaatlichung im Jahre 1948 wurde es zum Wohnhaus umgebaut Gedenkstein fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges enthullt 1921 Quelle Svetice zu der als heilkraftig betrachteten Quelle an der Allee Ruzova fuhrten seit dem Mittelalter Wallfahrten von der Kirche des hl Georg auf der Homole Weblinks BearbeitenGeschichte von Chrastany tschechisch Einzelnachweise Bearbeiten Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Bd 13 Rakonitzer Kreis 1845 S 240 242Stadte und Gemeinden im Okres Praha zapad Bezirk Prag West Bojanovice Bratrinov Brezova Olesko Bus Cernolice Cernosice Cerveny Ujezd Cicovice Cisovice Davle Dobroviz Dobric Dobrichovice Dolni Brezany Drahelcice Holubice Horomerice Hostivice Hradistko Hvozdnice Chotec Chrastany Chyne Chynice Jenec Jesenice Jilove u Prahy Jiloviste Jinocany Kamenny Privoz Karlik Klinec Knezeves Kosor Kytin Lety Libcice nad Vltavou Liber Lichoceves Lisnice Mechenice Mnisek pod Brdy Nucice Ohrobec Okor Okrouhlo Orech Petrov Pohori Pruhonice Psary Ptice Roblin Roztoky Rudna Revnice Ritka Slapy Statenice Stredokluky Svrkyne Stechovice Tachlovice Trnova Trebotov Tuchomerice Tursko Uholicky Uhonice Unetice Velke Prilepy Vestec Vonoklasy Vrane nad Vltavou Vsenory Zahorany Zbuzany Zlatniky Hodkovice Zvole Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chrastany u Prahy amp oldid 178147312