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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Kolowrat Begriffsklarung aufgefuhrt Die Grafen von Kolowrat fruher auch Kol l owrat h tschechisch Pani z Kolovrat bzw Kolovratove sind ein bohmisch osterreichisches Adelsgeschlecht nach der bohmischen Ortschaft Kolovraty Pl von kolovrat deutsch Spinnrad heute ein Teil von Prag Stammwappen der Kolowrat Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Uberblick zur Stammfolge 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise 8 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDas Geschlecht der Grafen von Kolowrat stammte aus der Sippe der Janovici dem u a auch die Herren Czeyka von Olbramowicz und die Janovsky von Janowicz angehoren Es erscheint urkundlich erstmals mit Albrecht I der 1347 als dominus Albertus de Colowrat 1 und als baro bezeichnet wird Seine Nachkommen teilten sich in zahlreiche Aste auf Die Linie der Kolowrat Krakowsky besteht bis heute 2 Nach der altesten bohmischen Herrenstandordnung vom Jahr 1501 nehmen die Herren von Kolowrat den 12 Rang ein Reichsgrafenstand mit Wappenbesserung 1624 fur Zdenko Liebsteinsky von Kolowrat Koniglich bohmische Verleihung des Pradikats Hoch und Wohlgeboren Wien 27 April 1626 fur Heinrich von Kolowrat Liebsteinsky auf Zichowicz und Strzela 3 Reichsgraf Frankfurt am Main 20 Juli 1658 fur Franz Karl Liebsteinsky Freiherr von Kolowrat und seine Bruder Bohmische Bestatigung des Grafenstandes Wien 8 November 1660 fur die Bruder Franz Karl Ferdinand Ludwig und Leopold Ulrich Liebsteinsky von Kolowrat 4 Mitglieder der Kolowrat verloren nach der Schlacht am Weissen Berg 1620 grosse Teile ihres Vermogens Verwandt waren sie durch Eheschliessungen u a mit den Vitzthum Berka von Duba Lobkowitz Guttenstein Vrtba und Sternberg Wappen BearbeitenDas seit dem fruhen 13 Jahrhundert belegte Stammwappen zeigt in Blau einen von Silber und Rot gespaltenen Adler dessen Brust und Flugel mit einem goldenen Mond belegt ist dessen Horner in Kleeblatter auslaufen Ab dem 15 Jahrhundert tragt der Adler eine dreiblattrige goldene Halskrone Auf dem Helm mit rot silbern Decken ein geschlossener hinten silberner vorne roter mit einem goldenen Kleestengel belegter Flug 5 Das Wappen 1624 zeigt in von Blau und Silber gespaltenem Schild einen goldgekronten und bewehrten vorn silbernen hinten roten Adler mit goldenem Kleestengelhalbmond auf der Brust belegt mit dem goldgekronten osterreichischen Bindenschild Auf dem gekronten Helm mit rot weiss blauen Decken ein von Silber uber Rot geteilter Adlerflug nbsp Wappen der Kolowrat im Johann Siebmacher 1605 nbsp Wappen der Grafen Kolowrat Krakowsky Freiherren auf Ugezd nbsp Wappen der Grafen Kolowrat LiebsteinskyUberblick zur Stammfolge BearbeitenDie gesicherte Stammfolge beginnt mit Albrecht Albertus I Herr von Kolowrat jetzt Kolovraty im Bezirk Rican bei Prag auf Roczow Kornhaus und Zehrowicz um 1320 1391 Er versah wichtige Amter am Hofe Kaiser Karls IV war Marschall der Konigin von Bohmen dann koniglich bohmischer Landeshauptmann des Vogtlandes residierte auf der Burg Mylau und war mit Anna von Seeberg verehelicht Albrecht I erbaute 1375 das Augustinerkloster Rocov besass dort einen befestigten Wohnsitz mit einem Meierhof hat 1352 die Stadt Ober Rocov gegrundet und ihr das Marktrecht verliehen Die Stadt fuhrt als Wappen das Stammwappen der Kolowrat mit dem Adler belegt mit dem Kleestengel Das Ehepaar hatte zwei Sohne Jessek Jesiko dessen Tochter Kunigunde von Kolowrat 1386 1401 Furst Abtissin des Sankt Georgs Kloster auf dem Hradschin in Prag war Albrecht II um 1335 6 Juli 1413 auf Krassow Kornhaus und Zebrowicz Herr der Burg Liebenstein Libstein in Bezirk Kralowitz Burggraf von Elbogen in Westbohmen Seine zwei Sohne sind 1 Hanuss Hans 1438 Pfandherr der Burgen Betlern und Tocznik koniglicher Hauptmann der Prager Stadte verehelicht mit Eva Towaczowsky von Cimburg und 2 Herbort auf Roczow und Maschau Masstiow um 1370 1427 Kreishauptmann des Leitmeritzer Kreises dann koniglich bohmischer Hauptmann des Egerlandes verehelicht mit Katharina von Schonburg Seine Nachkommen grunden Aste mit zahlreichen Nachkommen die ihre Besitzungen als Beinamen fuhren Die Kolowrat auf Bezdruzice Weseritz im Pilsner Kreis mit dem Stammvater Johann von Kolowrat 1469 hielten bis Ende des 14 Jahrhunderts Bezdruzice Wahrend der Hussitenkriege standen sie als Mitglieder des Pilsner Landfrieds auf der Seite der Katholiken In der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts trennten sich die Kolowrat von Novy Hrad Der Urenkel Johann der 1523 Berater des Konigs war hielt daneben Bustehrad Krasov und Kozojedy Er fiel in der Schlacht bei Mohacs 1526 und dessen Urenkel Wilhelm Heinrich von Kolowrat war Kammerer und Hauptmann des Kreises Chrudim 1642 Der Begrunder der Kolowrat auf Novy Hrad benutzten das Pradikat Novohradsky z Kolovrat Albrecht baute in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts Novy Hrad Neuschloss bei Louny Laun Seine Nachfolger hielten hohe Amter und Funktionen am Hof Der Ast starb 1802 aus Die Kolowrat auf Rehrovice siedelten bis Ende des 14 Jahrhunderts in Rehrovice Johann war 1465 bis 1467 Gesandter des Georg von Podiebrad in Westeuropa Dieser Zweig starb etwa 1510 aus Der Begrunder der Kolowrat auf Maschau Mastov Benes auf Rocov und Netluky erhielt 1454 Mastov Die Nachfolger im Zweig Kolowrat Mastowsky waren Hauptleute des Saazer Kreises Zatec und sind 1623 ausgestorben nbsp Schloss Rychnov nad Kneznou von 1640 bis 1948 und wieder seit 1992 im Besitz der FamilieDie Kolowrat auf Liebstein Libstejn erhielten den Namen Ende des 14 Jahrhunderts nach der Burg Libstejn im Pilsner Gebiet Hanus war katholischer Herr auf Krasov Zbiroha Zebrak Tocnik Plasich und einer der Gegner des Georg von Podiebrad Albrecht war in der Zeit von 1503 bis 1510 Oberstkanzler von Bohmen Wahrend den anderen Familienzweigen die sich zum Protestantismus bekannten nach der Schlacht am Weissen Berg das Vermogen konfisziert wurde erhob Ferdinand II den katholisch gebliebenen Zdenko Low Zdenek Lev 1624 fur seine Verdienste zum Reichsgrafen Heinrich der von 1643 bis 1646 das Amt des Oberstlandhofmeisters innehielt war ebenfalls ein treuer Anhanger des Kaisers Albrecht koniglicher Vertreter kaufte 1640 die Herrschaft Rychnov nad Kneznou wo seine Erben die das Wohlwollen des Kaisers hatten ein machtiges Schloss erbauten Hier wohnten sie bis 1861 bis mit dem Oberstburggrafen und kurzzeitigen osterreichischen Ministerprasidenten Franz Anton dieser Ast ausstarb Die Kolowrat auf Krakov erhielten den Namen nach der Burg Krakovec bei Rakovnik die sie 1445 erwarben Macht und Vermogen wuchsen vor allem nach der Schlacht am Weissen Berg 1671 wurde dieser Familienzweig zu Reichsgrafen erhoben Wilhelm Albrecht Oberstkanzler erbte 1725 von den Herren Jenis von Ujezd das Schloss Breznice und weitere Landereien die 1872 an die Palffy fallen sollten Nach Aussterben der Libstejner Linie der Kolowrat erhielten sie 1861 deren Landereien Rychnov nad Kneznou die im Zweiten Weltkrieg unter deutsche Zwangsverwaltung kamen und 1948 enteignet wurden 1992 erhielt Graf Krystof Jaroslav Kolowrat Krakowsky den Besitz Rychnov nad Kneznou mit dem Schloss seinen Sammlungen und 5 875 Hektar Land zuruck Graf Jindrich Kolowrat Krakowsky 1897 1996 erhielt die Waldreviere Diana bei Primda und Tynec na Klatovsku mit 7 698 ha sowie eines der Kolowrat Palais in Prag zuruck das aus zwei gotischen Hausern entstandene Palais am Ovocny trh Obstmarkt das seit 1670 bzw 1697 im Besitz der Familie war ferner drei grosse Geschaftshauser nbsp Palais Kolowrat nbsp Neues Palais Kolowrat nbsp Palais Chicago nbsp Palais Purkynova nbsp Schloss Rychnov nad Kneznou nbsp Schloss Cernikovice nbsp Palais Kolowrat Prag Nerudova Strasse nbsp Palais Kolowrat Prag Valdstejnska Strasse nbsp Schloss Brereznice nbsp Schloss Tynec u Klatov nbsp Schloss Velke DvorcePersonlichkeiten BearbeitenAlbrecht der Altere 1347 1391 Hauptmann von Vogtland Johann Kolowrat vor 1435 1483 bohmischer Adliger Priester und Apostolischer Administrator des Erzbistums Prag Albrecht von Kolowrat 1463 1510 Obersthofmeister und Oberstkanzler von Bohmen Johann Kolowrat von Liebsteinsky 1552 1616 bohmischer Adliger und Hofkammerer Zdenko Low Kolowrat von Liebsteinsky 1588 1640 bohmischer Adliger kaiserlicher Kammerer und Geheimer Rat seit 1624 Reichsgraf Ulrich Franz Kolowrat 1607 1650 osterreichischer Adeliger Katharina Kolowrat von Liebsteinsky 1618 Tiroler Adlige kaiserliche Kammerdienerin und Obersthofmeisterin Franz Karl von Kolowrat Liebsteinsky 1620 1700 k k Diplomat Appellationsrat und Statthalter im Konigreich Bohmen Ferdinand Ludwig von Kolowrat Liebsteinsky 1621 1701 bohmischer Adliger und Grossprior des Malteserordens Johann Wilhelm Libstejnsky von Kolowrat auch Johann Wilhelm Reichsgraf Kolowrat Liebsteinsky 1627 1668 ernannter Erzbischof von Prag Norbert Leopold von Kolowrat Liebsteinsky 1655 1716 Diplomat Geheimer Rat Reichshofrat Statthalter in Prag Maximilian Norbert von Kolowrat Krakowsky 1660 1721 bohmischer Adliger Oberstlandkammerer Appellationsgerichtsprasident in Bohmen und Statthalter von Prag Philipp von Kolowrat Krakowsky 1688 1773 Oberstburggraf und Prasident des Landesguberniums in Bohmen Begrunder der Linie Radenin Maria Anna von Kolowrat Krakovsky geb Freiin von Stein zu Jettingen 1688 1751 seit 1730 Oberhofmeisterin der sachsischen Kurfurstin und polnischen Konigin Maria Josepha von Sachsen nbsp Allianzwappen Bruhl Kolowrat Krakowsky gemalt auf dem Schwanenservice aus Meissner PorzellanJohann Joseph Hyazinth von Kolowrat Krakowsky 1692 1766 kaiserlicher Geheimer Rat Oberstlandkammerer und Appellationsgerichtsprasident sachsischer Gesandter in Spanien 1738 bis 1766 Emanuel Wenzel von Kolowrat Krakowsky 1700 1769 bohmischer Adliger General der Kavallerie und Grossprior des Malteserordens Maria Anna Franziska von Kolowrat Krakovsky 1717 1762 Tochter der vorgenannten und Ehefrau von Heinrich Graf von Bruhl 1700 1763 Leopold Wilhelm von Kolowrat Krakowsky 1727 1809 osterreichischer Minister und Oberstkanzler von Bohmen Johann Karl Kolowrat Krakowsky 1748 1816 osterreichischer Feldmarschall Vincenz Maria von Kolowrat Liebsteinsky 1750 1824 Feldzeugmeister und Grossprior des Johanniter Ordens Alois Josef Kolowrat Krakovsky 1759 1833 1830 bis 1833 Prager Erzbischof Franz Anton von Kolowrat Liebsteinsky 1778 1861 bohmischer Adeliger und erster konstitutioneller Ministerprasident der osterreichischen Monarchie Franz Xaver von Kolowrat Krakowsky 1783 1855 bohmischer Adliger Gutsbesitzer k k Kammerer und Oberstleutnant a D Jan Nepomuk Karel von Kolowrat Krakovsky 1794 1872 Anm 1 Forderer der Stiftung Matice ceska und des spateren Nationalmuseums in Prag Leopold von Kolowrat Krakowsky 1804 1863 osterreichischer Generalmajor und Gouverneur Xaverine von Kolowrat Krakowsky 1808 1869 zweite Stiefmutter von Marie von Ebner Eschenbach 1830 1916 Zdenek von Kolowrat Krakovsky 1836 1892 Historiker und Dramatiker Leopold Philipp Kolowrat Krakowsky 1852 1910 Parlamentarier Sascha Kolowrat Krakowsky 1886 1927 osterreichischer Filmpionier Henry Kolowrat 1933 2021 amerikanischer FechterLiteratur BearbeitenConstantin von Wurzbach Kolowrat das Grafengeschlecht Genealogie In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 12 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1864 S 371 374 Digitalisat Constantin von Wurzbach Kolowrat das Grafengeschlecht Wappen In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 12 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1864 S 385 f Digitalisat Redaktion Kolowrat Grafen In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 473 Digitalisat Roman von Prochazka Genealogisches Handbuch erloschener bohmischer Herrenstandfamilien Erganzungsband herausgegeben vom Vorstand des Collegium Carolinum Institut Oldenbourg Munchen 1990 Kolowrat Liebsteinsky Herrengeschlecht aus der Sippe der Janovice Stammfolge S 67 bis 77 mit zahlreichen weiteren Quellenangaben zu den weitverzweigten Nachkommen ISBN 3 486 54051 3 und auch Namenstrager in Band 1 Neustadt an der Aisch 1973 ISBN 3 7686 5002 2 Die Wappen des bohmischen Adels J Siebmachers s grosses Wappenbuch Band 30 Neustadt an der Aisch 1979 Kolovrat Kolovrat Krakovsky Kolovrat Krakovsky Freiherrn von Ujezd Kolovrat Libsteinsky Kolovrat Novohradsky Kolovrat Krakovsky Novohradsky Freiherr von Ujezd S 131 137 Wappendarstellungen Tafel 65 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kolowrat Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stammbaum der Familie Website der Familie Kolowrat Krakowsky auf Rychnov nad Kneznou Website der Familie Kolowrat Krakowsky Prag Rudolf Johann von Meraviglia Crivelli Kolowrat In Meraviglia Crivelli Der Bohmische Adel Nurnberg 1866 S 131 137Einzelnachweise Bearbeiten Archiv des Prager Domkapitels Fasc VIII Nr 17 Vgl den Uberblick zur Familiengeschichte auf der Homepage BSB XXXII a S 166 159 BSB LXVII S 557 556 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band VI Limburg an der Lahn 1987 S 404 f und Kolowrat Krakowsky The Kolowrat Coat of Arms abgerufen am 7 Februar 2014Anmerkungen Bearbeiten Genannt Hanus von Kolowrat Krakovsky verstorben zu Prag bestattet in Reichenau an der Knieschna Siehe Graf Hanusch Kolowrat Krakovsky In Das Vaterland Nr 176 1872 XIII Jahrgang 29 Juni 1872 S 1 f online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung vtl sowieTages Nachrichten Leichenfeier Aus Reichenau In Das Vaterland Nr 177 1872 XIII Jahrgang 1 Juli 1872 S 1 unten rechts online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung vtlNormdaten Person GND 122999614 lobid OGND AKS VIAF 69824553 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kolowrat amp oldid 236222348