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Leopold Philipp Graf Kolowrat Krakowsky tschechisch Leopold Filip Krakovsky z Kolovrat 14 Marz 1852 in Venedig 19 Marz 1910 in Wien war ein osterreichischer Grossgrundbesitzer Inhaber der Familienfideikommisse der Linien Kolowrat Krakowsky und Kolowrat Nowohradsky sowie Parlamentarier Leopold Philipp Graf Kolowrat Krakowsky Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Parlamentarier 2 1 Bohmischer Landtag 2 2 Reichsrat 3 Familie 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKolowrat Krakowsky wurde 1852 in Venedig als altester Sohn des k k Feldmarschallleutnants Leopold Raimund Graf Kolowrat Krakowsky 1804 1863 und dessen Frau Natalie geborene Blaszczynska 1828 1861 geboren Wegen der am 11 Juni 1850 ohne kaiserliche Erlaubnis mit der polnischen Ballerina geschlossenen Ehe wurde sein Vater durch Kaiser Franz Joseph I als Gouverneur des Herzogtums Venedig abberufen und nach Ungarn versetzt hochverschuldet und depressiv wurde er 1862 in den Ruhestand gesetzt und fand seine Bleibe in einem Wiener Spital fur verarmte Soldaten 1 Leopold Philipp Kolowrat Krakowsky besuchte von 1862 bis 1871 das Wiener Gymnasium am Theresianum Danach belegte er bis 1873 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universitat Wien das er nicht abschloss Wegen einer Beziehung zu Anna Grafin von Waldstein Wartenberg 1853 1903 geriet Kolowrat Krakowsky mit seinem Nebenbuhler Wilhelm Prinz zu Auersperg 1854 1876 in Streit weil dieser einen an ihn adressierten Brief der Geliebten unterschlagen und an die Mutter der Dame weitergeleitet haben soll Nachdem Auersperg ihm zweimal die Genugtuung verweigert hatte ohrfeigte ihn Kolowrat Krakowsky nach Beendigung seines einjahrigen Militardienstes auf dem Prager Bahnhof vor seiner Reise zu einem Wettrennen in Pressburg und forderte ihn erneut zum Duell heraus Auf Grund seiner offentlichen Demutigung forderte nun auch Auersperg das Duell Am 6 Mai 1876 trafen sich beide Kontrahenten im Garten des Grafen Clam Gallas in Koschirsch bei Prag zu einem Pistolenduell bei dem vier Schusse abgegeben wurden Auersperg wurde dabei im Unterleib schwer verwundet und verstarb am Tag danach im Prager Palais seines Onkels Carlos von Auersperg 2 3 4 Das Duell mit Wilhelm Prinz zu Auersperg war das letzte zwischen Aristokraten in Osterreich Ungarn 5 Kolowrat Krakowsky der bei dem Schusswechsel unverletzt blieb emigrierte danach in die USA Nach seiner Begnadigung durch Kaiser Franz Joseph I kehrte Leopold Philipp Kolowrat Krakowsky 1887 mit seiner im Exil gegrundeten Familie nach Bohmen zuruck und bezog das Schloss Bieschin Im selben Jahre wurde ihm das mit dem Tode von Hans Kolowrat Krakowsky 1794 1872 erloschenen Teinitzler Familienzweiges der Kolowrat Krakowsky das Fideikommissgut Teinitzl zugesprochen Zugleich bewirtschaftete er ab 1887 auch den Familienfideikommiss Gross Maierhofen mit Pfraumberg und Dianaberg der erloschenen Linie Kolowrat Nowohradsky Die vereinigte Gutsherrschaft Teinitzl Bieschin baute er durch Anwendung der Melioration und Kalkdungung zu einer der modernsten in Bohmen aus die Ziegelproduktion in Vacovy liess er erweitern auch das Gut Gross Maierhofen wurde von ihm modernisiert Nach dem Tode von Heinrich Kolowrat Krakowsky 1826 1904 wurde er im Jahre 1908 auch Eigentumer der Familienfideikommissguter Gross Maierhofen und Kosatky Sein Hauptwohnsitz war das Schloss Teinitzl Bereits 1898 gehorte Kolowrat Krakowsky zu den Mitbegrundern des Osterreichischen Automobil Clubs und war von 1909 bis zu seinem Tode dessen Vizeprasident Er war seit 1902 Besitzer des ersten Automobils im Bezirk Klattau Am 10 Juni 1904 gehorte Leopold Philipp Kolowrat Krakowsky zur Grundungskommission der Association Internationale des Automobile Clubs Reconnus Als Forderer der Automobilitat wurde Kolowrat Krakowsky 1907 einer der ersten Privataktionare von Laurin amp Klement Zwischen 1902 und 1909 war er Prasident des Klubs der Land und Forstwirte in Wien Er war zudem Ritter II Klasse des Ordens der Eisernen Krone Parlamentarier BearbeitenBohmischer Landtag Bearbeiten Kolowrat Krakowsky engagierte sich seit den 1900er Jahren auch landespolitisch Im Jahre 1908 zog er in den Bohmischen Landtag ein Das Mandat hatte er bis zu seinem Tode inne Ausserdem gehorte er den Bezirksausschussen Klattau Planitz und Pfraumberg an Reichsrat Bearbeiten Am 23 Mai 1907 wurde Kolowrat Krakowsky mit dem Mandat der Deutschen Agrarpartei in einer Stichwahl gegen Franz Walters CSP als Vertreter des neugebildeten Wahlbezirks 121 Landgemeinden der Gerichtsbezirke Plan Tachau und Pfraumberg in das Abgeordnetenhaus des Reichsrates gewahlt Er verstarb noch vor Ende der XI Legislaturperiode In der Reichsersatzwahl konnte sich 1910 der Deutschagrarier Josef Mayer in der Stichwahl gegen den im ersten Wahlgang noch vorn liegenden Stichwahl Walters durchsetzen Kolowrat Krakowsky schloss sich 1907 dem Deutschnationalen Verband an Ab Dezember 1908 gehorte er dem Nationalverband der deutschfreiheitlichen Abgeordneten an und war dort Mitglied des Vollzugsausschusses Im Februar 1910 wurde er Mitglied der Gruppe der deutschen Agrarpartei im Deutschen Nationalverband 6 Familie Bearbeiten nbsp Leopold Kolowrat Krakowsky mit seinen vier Kindern Atelier Carl Pietzner 1903 Im Jahre 1884 heiratete Kolowrat Krakowsky in den USA Nadine Freiin von Huppmann Valbella 1858 1942 eine Tochter des Zigarettenfabrikanten Joseph von Huppmann Valbella aus Sankt Petersburg Aus der Ehe gingen vier Sohne Alexander Sascha Heinrich Ottokar Friedrich und Heinrich sowie drei Tochter Katharina Bertha Bertha Katharina und Bertha hervor Heinrich Ottokar sowie die Zwillinge Katharina Bertha und Bertha Katharina verstarben noch im Kindesalter Erbe des Familienbesitzes wurde der jungste Sohn Heinrich 1897 1996 Weblinks BearbeitenKolowrat Krakowsky Leopold Graf Parlamentarierdatenbank der Republik Osterreich Leopold Filip hrabe Kolowrat Krakowsky kolowrat czEinzelnachweise Bearbeiten Leopold Maria Meinrad Adam Camillo Johann Nepomuk Raimund hrabe Krakowsky z Kolowrat kolowrat cz Tag und Anzeigeblatt fur Kempten und das Allgau Nr 107 11 Mai 1876 S 4 Revalsche Zeitung Nr 101 3 15 Mai 1876 S 3 Beilage zu Nr 37 der Leitmeritzer Zeitung 10 Mai 1876 S 5 Die ihm im Bericht uber das Duell zugeschriebene mahrische Allodialherrschaft Budkau hatten sein Vater und dessen Geschwister bereits 1853 an Karl von Liechtenstein veraussert Leopold Filip hrabe Kolowrat Krakowsky kolowrat cz Kolowrat Krakowsky Leopold Graf Parlamentarierdatenbank der Republik OsterreichNormdaten Person GND 129225088 lobid OGND AKS VIAF 1085329 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kolowrat Krakowsky Leopold PhilippALTERNATIVNAMEN Kolowrat Krakowsky Graf Leopold PhilippKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Grossgrundbesitzer und ParlamentarierGEBURTSDATUM 14 Marz 1852GEBURTSORT VenedigSTERBEDATUM 19 Marz 1910STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leopold Philipp Kolowrat Krakowsky amp oldid 236579791