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Das Schloss Novy Hrad deutsch Neuschloss befindet sich in der Gemeinde Jimlin im Okres Louny in Tschechien Der heutige Renaissancebau entstand als eine der letzten gotischen Burgen Bohmens Schloss Novy HradSchlossturmDritter Innenhof Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Bauwerk 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeographie BearbeitenDas Schloss befindet sich sechs Kilometer sudwestlich von Louny zwischen den Ortschaften Jimlin und Zemechy in der Ansiedlung Novy Hrad auf einem Hugel gegenuber einer Flussschleife des Baches Hasina Geschichte BearbeitenIm 14 Jahrhundert errichtete der Ritter Zavis von Jimlin auf dem Hugel eine neue steinerne Feste Nachdem 1453 das Geschlecht von Jimlin erlosch fiel deren Erbe Albrecht Bezdruzicky von Kolowrat zu Zu dieser Zeit war die Feste nicht mehr bewohnt und stark baufallig Albrecht von Kolowrat vereinte die Herrschaft Jimlin mit seiner Herrschaft Opocno Sitz der Herrschaft blieb die Feste Opocno Albrecht von Kolowrat beabsichtigte an Stelle der alten Feste Jimlin eine prunkvolle gotische Burg als seinen Sitz zu errichten Am 2 Mai 1465 erteilte ihm Konig Georg von Podiebrad die Genehmigung 1474 war der Bau vollendet und Albrecht von Kolowrat verlegte den Sitz auf die Burg Nowyhrad Er und seine Nachkommen fuhrten fortan das Pradikat Nowohradsky Kolowrat tschechisch Novohradsky z Kolovrat In der Umgebung von Jimlin liessen die Herren von Kolowrat zahlreiche Fischteiche anlegen Die Linie der Nowohradsky Kolowrat erlosch 1802 die Herrschaft Nowyhrad gehorte 120 Jahre zu ihren Besitzungen 1572 wurde das Gut Hrivice der Herrschaft einverleibt 1573 verkaufte Wolf Nowohradsky Kolowrat die Burg Nowyhrad an Johann d A Popel von Lobkowitz Dieser setzte den von seinem Vorganger begonnenen Umbau zu einem Renaissanceschloss fort 1580 verkaufte er die Herrschaft an Vaclav Franek von Libechov Von ihm erwarb sie 1588 Sebastian Vresovec von Vresovice 1602 wurde das Gut Netluk an die Herrschaft angeschlossen Nach der Schlacht am Weissen Berg wurde die dem Aufstandischen Wolf d A von Vresovice gehorige Herrschaft konfisziert und 1623 von der Hofkammer an den kursachsischen Generalwachtmeister Wolf Ilburg von Wresowitz verkauft Von ihm erwarb 1630 Johann von Aldringen die Burg mit allem Zubehor Entsprechend Johann von Aldringens testamentarischer Verfugung fiel Nowyhrad nach dem Tode des Heerfuhrers bei Landshut 1634 dem Pramonstratenserkloster Strahov zu Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges war das Schloss in den Jahren 1623 und 1647 von verschiedenen Truppen und 1639 von aufstandischen Untertanen ausgeplundert worden Die Herrschaft war in den Kriegswirren verodet und das Schloss verwustet Die Pramonstratenser sahen sich nicht in der Lage die Wiederherstellung zu finanzieren und 1651 verkaufte der Abt Caspar von Questenberg die dabei erstmals als Neuschloss bezeichnete Herrschaft an Christian Wilhelm von Brandenburg Dieser liess das Schloss wieder herrichten und die Schlosskapelle errichten Sein Erbe Friedrich Wilhelm setzte ab 1665 die Arbeiten fort 1670 erwarben Gustav Adolph von Varrensbach und seine Frau Marie Sidonie geborene Schlick das Schloss und liessen barocke Umbauten vornehmen 1715 kaufte Anna Barbara von Lowenegg die aus funf Hofen und neun Dorfern bestehende Herrschaft Wahrend des Siebenjahrigen Krieges wurde die Herrschaft 1757 von preussischen Truppen heimgesucht Im Jahre 1767 erwarb Joseph I zu Schwarzenberg Neuschloss Er liess das Schloss das fortan nicht mehr als Herrschaftssitz diente sondern als Wirtschafts und Verwaltungszentrum genutzt wurde rekonstruieren Wahrend der Napoleonischen Kriege wurde von 1813 bis 1816 ein Militarspital im Schloss eingerichtet wobei das Bauwerk etlichen Schaden nahm Der Fasangarten bei Neuschloss wurde in den 1820er Jahren aufgehoben Im Jahre 1844 umfasste die Allodialherrschaft Neuschloss eine Nutzflache von 5444 Joch 1242 Quadratklafter Auf ihrem Territorium lebten 2609 Personen darunter drei judische Familien Die Haupterwerbsquelle bildeten der Hopfen und Getreidebau sowie der Obstbau Die Herrschaft umfasste die Dorfer Neuschloss Novy Hrad Imling Opotschna Semich Zemechy Lippenz Lipenec Netluk und Tauchowitz Touchovice sowie 34 Hauser von Hriwitz einschliesslich Babylon Babylon zwolf Hauser von Lischan neun Hauser von Horschan Horany und acht Hauser von Horka Dolejsi Hurky Das Dorf Netluk war vom ubrigen Herrschaftsgebiet durch das zur Herrschaft Zitolib gehorige Dorf Konotop Konetopy abgetrennt Der Herrschaft gehorten funf Meierhofe mit Schafereien von denen nur der Hof Neuschloss einschliesslich eines mit 1800 Baumen besetzten Obstgartens selbst bewirtschaftet wurde Die Hofe Netluk Lippenz Tauchowitz und Hriwitz waren verpachtet Der Waldbesitz bestand aus den beiden Waldern Kuchinka 203 Joch 121 Quadratklafter oberhalb von Hriwitz und Klutzen hinter Netluk 680 Joch die als ein Revier bewirtschaftet wurden Bei Semich wurden ein Sandsteinbruch betrieben Uber das Herrschaftsgebiet verlief die Sprachgrenze Imling Semisch Opotschna Tauchowitz und Netluk waren tschechischsprachig Lischan Horka und Horschan deutschsprachig und Lippenz gemischtsprachig Die Herrschaft Neuschloss ubte zugleich die politische und okonomische Verwaltung sowie Rechtspflege fur das der Domdechantei Leitmeritz gehorige landtafliche Gut Hriwitz aus 1 Zwischen 1851 und 1870 war im Schloss eine Garnison der k k Kavallerie stationiert Nach deren Abzug war das Schloss so schadhaft dass auch die herrschaftliche Verwaltung das Gebaude raumte und nach Postelberg zog Neuschloss wurde nur noch als Wirtschaftshof genutzt Bis zur Enteignung 1947 im Zuge der Lex Schwarzenberg befand sich das Schloss im Besitz der Familie Schwarzenberg 1949 ging das Schloss an eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft uber Nachfolgend verschwanden samtliche noch vorhandenen Einrichtungsgegenstande und die Schlosskapelle sowie die Reprasentationsraume wurden verwustet Die Genossenschaft unterliess dringend erforderliche Baumassnahmen stattdessen erfolgten bis 1986 immer wieder unfachmannische Flickarbeiten die zu weiteren Schaden an der Bausubstanz fuhrten 1994 ging das Schloss an die Bezirksverwaltung Louny uber Nach deren Auflosung befindet es sich seit 2001 in der Rechtstragerschaft des Ustecky kraj und unter der Leitung des Regionalmuseums Louny begann eine Generalrekonstruktion um das Schloss einer touristischen Nutzung zuzufuhren und einen Ort fur kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen zu schaffen Zwischen 2006 und 2007 erfolgte die Sanierung und Restaurierung des Ostflugels Im August 2008 wurden Teile des Schlosses erstmals offentlich zuganglich Im Schloss wurde eine Ausstellung von Wirtschaftsutensilien eingerichtet Mit Beginn des Jahres 2012 wurde das Schloss aus der Verwaltung des Regionalmuseums ausgegliedert und als Einrichtung des Ustecky kraj gefuhrt Bauwerk BearbeitenDie Schlossanlage umfasst einen Gebaudekomplex mit drei Innenhofen Die altesten Teile bilden die Nord und Ostseite der Befestigungsanlage Der am Eingang zum dritten Innenhof befindliche spatgotische Turm bildet die Dominante des Schlosses Rechtsseitig des Turmes sind Reste des Palas der alten Feste erhalten An der Ostseite befindet sich der spatgotische Palas der Burg Sudlich davon erfolgte zwischen 1681 und 1682 der Anbau der Schlosskapelle mit polygonalem Abschluss Am Eingangstor befindet sich seit 1767 das Wappen der Schwarzenberger Einzelnachweise Bearbeiten Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 14 Saatzer Kreis 1846 S 33 38 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Novy Hrad Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Novy Hrad50 319444444444 13 748888888889 Koordinaten 50 19 10 N 13 44 56 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Novy Hrad amp oldid 228008127