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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Palffy Begriffsklarung aufgefuhrt Die Palffy von Erdod sind ein ungarisches Uradelsgeschlecht Sie gehorten zu den bedeutenden Familien in Osterreich Ungarn und stellten in der Habsburgermonarchie bekannte Offiziere und Beamte Die Familie war vor allem im Komitat Pressburg und im Komitat Neutra des Konigreichs Ungarn im Gebiet der heutigen Westslowakei begutert erwarb spater aber auch in Niederosterreich Bohmen und Mahren Besitz Sie wurde 1599 in den Grafenstand erhoben ein Zweig erlangte 1807 den osterreichischen Furstenstand Wappen der Palffy Der Wappenschild ist identisch mit dem des Komitats Pressburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Linien und Standeserhohungen 3 Personen 3 1 Fursten Palffy von Erdod 3 2 Fursten von Teano 3 3 Weitere Familienmitglieder 4 Besitzungen 5 Wappen 6 Literatur 7 Weblinks 8 Einzelnachweise und AnmerkungenGeschichte BearbeitenDer Name erscheint zuerst 1425 mit Paul II der sich des zusammengezogenen Namens Palffy Pauli filius lat Sohn des Paul bediente Seine Eltern waren Konth Pal Paul Konth erwahnt 1383 und Katharina Illyes Die genaue Herkunft des Geschlechts Konth ist nicht bekannt jedoch wird angenommen dass sie auf das 12 Jahrhundert zuruckgehen wobei die Familie Hedervari ihr anderer Zweig sein soll 1 Pauls II Sohn Nikolaus I erscheint als Besitzer von Derczika und Raro im slowakischen Donautiefland Sein Sohn Laurenz Herr auf Cselesto kampfte in der Schlacht bei Mohacs 1526 gegen die Turken Aus seiner Ehe mit Anna Banffy stammt Paul III 2 der nach seiner Vermahlung mit der Erbtochter Clara Bakocz Erdody von Csorna 1543 den Beinamen von Erdod mit dem Wappen der Erdody annahm Mit seinen Enkeln Thomas I Johann I Stephan I und Nikolaus II begann das Geschlecht sich zu verzweigen wobei nur die Nachfahren des Nikolaus II Palffy 1552 1600 bis heute bluhen Die Besitzungen der Familie lagen grosstenteils im Komitat Pressburg und im Komitat Neutra des Konigreichs Ungarn im Gebiet der heutigen Westslowakei insbesondere auf der Grossen Schuttinsel Seit 1580 ubten die Palffy des erbliche Amt des Gespan des Pressburger Komitates aus Uber mehrere Generationen bewahrten sich Palffys als kaiserliche Generalfeldmarschalle und Palatine von Ungarn Zu den Majoratsgutern gehorten die Herrschaften Burg Devin Theben mit vier Dorfern Borostyanko mit Burg Ballenstein und Schloss Stampfen sowie sieben Dorfern und Plasenstein mit Burg Blasenstein ungarisch Detreko slowakisch Plavecky hrad Nikolaus II Palffy heiratete 1583 Maria Magdalena Fugger 1566 1646 welche die Bibersburg ungarisch Vorosko slowakisch Cerveny Kamen etwa 40 km nordostlich von Bratislava als Mitgift erhielt Die Eheleute bauten die alte Festung die den Fuggern als Handelsstutzpunkt gedient hatte in ein Renaissanceschloss um das spater nach mehrfachen Zerstorungen immer wieder restauriert wurde und der Familie bis zur Enteignung 1945 gehorte Auch weiterer Besitz wie Schloss Bojnice Weinitz kam an die Familie Im direkt benachbarten Teil Niederosterreichs konnten ebenfalls Besitzungen erworben werden 1621 bekam der Prasident der ungarischen Hofkammer Graf Paul Palffy von Ferdinand II das Schloss Marchegg in Niederosterreich als Pfand und 1623 zu Eigen Ab 1629 besass die Familie auch das Schloss Krumbach Das Marchegg benachbarte Malatzka wurde Ende des 17 Jahrhunderts erworben 1635 liess der Palatin Graf Paul Palffy die konigliche Residenz Burg Bratislava aufstocken und mit Turmen versehen zugleich liess er sich einen Gartenpalast am Burgberg errichten Verschiedene Familienzweige besassen eine Reihe weiterer Stadtpalais in Bratislava Wien und Prag Linien und Standeserhohungen Bearbeiten nbsp Furstliches Wappen der PalffyDie ungarische Baronie wurde den Palffy 1581 verliehen Reichsgrafen wurden sie 1599 ungarische Grafen mit dem Pradikat von Erdod 1634 Die beiden Sohne des Nikolaus IV 1619 1679 und der Eleonore von Harrach Nikolaus VI 1657 1732 und Johann IV 1664 1751 begrundeten die beiden Hauptlinien der Palffy die altere nikolaische und jungere johannische Die nikolaische Hauptlinie spaltete sich mit den drei Sohnen des Leopold I 1681 1720 Enkeln des Nikolaus VI in drei Aste Nikolaus VIII 1710 1773 wurde zum Stammvater des alteren Astes Den osterreichischen Furstenstand als Furst Palffy von Erdod erlangte 1807 sein Sohn Karl Hieronymus 1735 1816 Seine Nachkommenschaft ist 1947 mit Ladislaus Max 5 Furst Palffy von Erdod auf Burg Heidenreichstein erloschen Leopold II 1716 1773 wurde zum Stammvater des mittleren Astes Seine Nachkommen erbten 1851 den Besitz der erloschenen Grafen von Daun und erlangten 1853 mit Ferdinand Leopold 1807 1900 einem Urenkel des Leopold II die Namens und Wappenvereinigung Palffy Daun von Erdod sowie 1876 die osterreichische Genehmigung zur Fortfuhrung des Daun schen Titels Furst von Teano die ungarische Genehmigung zur Fortfuhrung dieses Furstentitels wurde 1879 gegeben Rudolph 1719 1768 wurde zum Stammvater des jungeren Astes der nikolaischen Hauptlinie Dieser blieb graflich ebenso wie auf Johann IV 1664 1751 zuruckgehende johannische Linie des Geschlechtes die 1852 im Mannesstamm erloschen ist Personen BearbeitenFursten Palffy von Erdod Bearbeiten nbsp Karl Hieronymus 1735 1816 seit 1807 Furst Palffy von ErdodKarl Hieronymus Furst Palffy von Erdod 1735 1816 seit 1807 Furst Palffy von Erdod Joseph Franz Furst Palffy von Erdod 1764 1827 2 Furst altester Sohn des 1 Fursten Anton Karl Furst Palffy von Erdod 1793 1879 3 Furst zweiter Sohn des 2 Fursten kinderlos Nikolaus Anton Furst Palffy von Erdod 1861 1935 4 Furst Grossneffe des 3 Fursten Ladislaus Max Furst Palffy von Erdod 1867 1947 5 Furst Grosscousin des 4 Fursten letzter dieser LinieFursten von Teano Bearbeiten Ferdinand Leopold Palffy Daun von Erdod Furst von Teano 1807 1900 seit 1876 Furst von Teano Wilhelm Vincenz Palffy Daun von Erdod Furst von Teano 1836 1907 altester Sohn des Ferdinand Leopold Wilhelm Leopold Palffy Daun von Erdod Furst von Teano 1867 1916 altester Sohn des Wilhelm Vincenz Joseph Wilhelm Palffy Daun von Erdod Furst von Teano 1892 1963 altester Sohn des Wilhelm Leopold letzter dieser LinieWeitere Familienmitglieder Bearbeiten nbsp Furstin Leopoldine Karoline Palffy geb Grafin Kaunitz Rietberg Gemalde von Carl Christian Vogel von Vogelstein um 1818 Katharina Palffy 1542 1616 Ehefrau des Stephan I Illeshazy Nikolaus II Palffy von Erdod 1552 1600 kaiserlicher Generalfeldmarschall Paul IV Palffy von Erdod 1580 1589 1653 Palatin von Ungarn Thomas IV Palffy von Erdod 1620 1680 Bischof von Neutra Nikolaus VI Palffy von Erdod 1657 1732 kaiserlicher Generalfeldmarschall und Palatin von Ungarn Johann IV Palffy von Erdod 1664 1751 kaiserlicher Feldmarschall und Palatin von Ungarn Nikolaus VIII Palffy von Erdod 1710 1773 ungarischer Hofkanzler und Oberster Landrichter Ferdinand Palffy von Erdod 1774 1840 Bergbau Ingenieur Beamter und Theaterunternehmer Lipot Palffy von Erdod 1764 1825 Johann Karl Palffy von Erdod 1797 1870 Feldmarschallleutnant Janos Palffy von Tarcsafalva 1804 1857 Moriz Palffy von Erdod 1812 1897 General und Politiker Johann Palffy von Erdod 1829 1908 Obergespan und Kunstsammler Bauherr von Schloss Weinitz Peter Palffy 1899 1987 Maler und Grafiker nbsp Nikolaus II Palffy von Erdod 1552 1600 Generalfeldmarschall nbsp Paul IV Palffy von Erdod 1589 1653 Palatin von Ungarn nbsp Thomas Palffy 1620 1680 Bischof von Neutra nbsp Nikolaus VI Palffy von Erdod 1657 1732 Generalfeldmarschall Palatin von Ungarn nbsp Johann IV Palffy von Erdod 1664 1751 Feldmarschall Palatin von Ungarn nbsp Ferdinand Palffy von Erdod 1774 1840 Theaterunternehmer nbsp Johann Palffy von Erdod 1829 1908 Kunstsammler nbsp Nikolaus VIII Palffy von Erdod war ungarischer Hofkanzler und Oberster Landrichter sowie Trager des Goldenen Vliesses Besitzungen BearbeitenNoch heute existieren einige Palais in Wien Bratislava und Prag die den Namen der Familie tragen nbsp Palais Palffy Venturska BratislavaPalais Palffy am Josefsplatz Wien Palais Palffy an der Wallnerstrasse Wien Palais Palffy Venturska Bratislava Palais Palffy Panska Bratislava Palais Palffy Zamocka Bratislava Palais Palffy Hviezdoslavovo namestie Bratislava Palais Palffy Gorkeho Bratislava Palais Palffy Prag auf der Prager KleinseiteDie wichtigste Familiengruft der Palffy war Franziskanerkloster zu MalackyDie Schlosser und Grundherrschaften im Besitz der Palffy waren Burg Devin Theben am Zusammenfluss von March und Donau Slowakei ab 1635 Burg Ballenstein und Schloss Stampfen in Stupava Stampfen Slowakei Burg Cerveny Kamen Bibersburg Slowakei 1583 bis 1945 Burg Blasenstein Plavecky hrad und das Schloss in Plasenstein Slowakei ab 1641 Schloss Marchegg Niederosterreich 1623 bis 1957 Schloss Krumbach Niederosterreich 1629 bis 1875 Burg Neulengbach Niederosterreich 1646 bis 1696 Schloss Bojnice Weinitz Slowakei 1646 bis 1939 Schloss Stubing Steiermark Schloss Malacky Malatzka Slowakei 17 bis 20 Jh Schloss Pezinok Bosing Slowakei 17 bis 20 Jh Burg Heidenreichstein Niederosterreich 1679 bis 1947 Schloss Smolenice Slowakei 1777 bis 1945 Jagdschloss Kraľova pri Senci Slowakei Jagdschloss Chtelnica Slowakei Landsitz Palffy Poloskefo Komitat Zala Ungarn Schloss Breznice Bohmen 1872 1945 Schloss Slavkov Austerlitz Mahren 1919 1948 nbsp Burg Devin Theben Slowakei nbsp Burg Ballenstein Slowakei nbsp Schloss Stupava Stampfen Slowakei nbsp Burg Cerveny Kamen Bibersburg Slowakei nbsp Burg Blasenstein Slowakei nbsp Schloss Plasenstein Slowakei nbsp Schloss Marchegg Niederosterreich nbsp Schloss Krumbach Niederosterreich nbsp Schloss Bojnice Weinitz Slowakei nbsp Schloss Malacky Slowakei nbsp Schloss Pezinok Bosing Slowakei nbsp Burg Heidenreichstein Niederosterreich nbsp Schloss Smolenice Slowakei nbsp Landsitz Palffy Poloskefo Ungarn nbsp Schloss Breznice Bohmen nbsp Schloss Slavkov Austerlitz MahrenWappen Bearbeiten nbsp Wappen der Pallfy an der Burg Heidenreichstein Niederosterreich Das Stammwappen der Palffy zeigte in Blau einen aus grunem Dreiberg daruber ein halbes goldenes Rad wachsenden goldenen Hirschen Helmzier Der Hirsch wachsend Decken Blau und Gold Nach der Namens und Wappenvereinigung Palffy Daun von Erdod wurde das Wappen der Daun als Hintergrund des Wappens Palffy gefuhrt Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Palffy die Fursten und Grafen Wappen In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 21 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1870 S 218 Digitalisat Adolf Schinzl Nikolaus II Graf Palffy v Erdod In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 25 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 75 77 Adolf Schinzl Nikolaus IV Graf Palffy v Erdod In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 25 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 77 f Adolf Schinzl Johann IV Graf Palffy v Erdod In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 25 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 78 80 Redaktion Palffy von Erdod Grafen In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 12 Digitalisat K Benda Janos Palffy von Tarcsafalva In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 7 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1978 ISBN 3 7001 0187 2 S 298 E Marktl Ferdinand Palffy von Erdod In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 7 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1978 ISBN 3 7001 0187 2 S 299 Z Fallenbuchl Lipot Palffy von Erdod In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 7 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1978 ISBN 3 7001 0187 2 S 299 f Direktlinks auf S 299 S 300 Peter Broucek Moriz Palffy von Erdod In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 7 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1978 ISBN 3 7001 0187 2 S 300 Franz Gall Osterreichische Wappenkunde Handbuch der Wappenwissenschaft 2 Aufl Bohlau Verlag Wien 1992 S 283 und S 337 ISBN 3 205 05352 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Palffy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Palffy im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Constantin von Wurzbach Palffy die Fursten und Grafen Genealogie In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 21 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1870 S 204 Digitalisat Bernhard Peter Welt der Wappen Marchegg Bezirk Ganserndorf Niederosterreich und die Familie PalffyEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Constantin von Wurzbach Palffy die Fursten und Grafen Genealogie Lit Verz Paul III Palffy de Dericska et Raro lebte in der Zeit zwischen 1415 und 1533 Genaue Angaben sind nicht bekannt Normdaten Person GND 1080369163 lobid OGND AKS VIAF 34145067057366631480 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Palffy amp oldid 237638949