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Die Bratislavaer Burg slowakisch Bratislavsky hrad auch Pressburger Burg genannt ist das Wahrzeichen der slowakischen Hauptstadt Bratislava Sie liegt auf dem 85 Meter hohen Burgberg am linken Donauufer und stammt im Kern aus dem 9 Jahrhundert Die Burg war ursprunglich Residenz der ungarischen Konige und ist heute Sitz des Historischen Museums Bratislavaer BurgDie Bratislavaer Burg uber der DonauDie Bratislavaer Burg uber der DonauAlternativname n Pressburger BurgStaat SlowakeiOrt BratislavaEntstehungszeit 9 JahrhundertBurgentyp HohenburgErhaltungszustand WiederaufgebautGeographische Lage 48 9 N 17 6 O 48 142222222222 17 1 Koordinaten 48 8 32 N 17 6 0 OBratislavaer Burg Slowakei p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Geschichte 2 1 Grundung der Burg 2 2 Theresianischer Umbau 2 3 Brand und Wiederaufbau 3 Bildmotiv 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Umgebung Bearbeiten Das Burgareal 1 Wienertor 2 Sigismundtor 3 Nicholastor 4 Leopoldtor 5 Ehrenhof 6 Aussichtsbastion 7 Souterrain unter dem Ehrenhof 8 Burg 9 Gebaude auf der Westterrasse 10 Gebaude an der Nordmauer 11 Bastei Luginsland 12 Gebaude beim Nicholastor 13 Burgweinkeller 14 Sudwestbastei 15 Haus auf der Sudbastei 16 Grundriss der grossmahrischen Basilika 17 ZisterneDie Bratislavaer Burg befindet sich im sudlichen Teil der Kleinen Karpaten auf einem Felsen 85 Meter uber dem linken Ufer der Donau an der Kreuzung europaischer Handelswege Sie befindet sich im westlichen Teil des Stadtteils Stare Mesto Altstadt westlich der Burganlage befinden sich das Gebaude des Nationalrats und ein Villenviertel ostlich befindet sich die eigentliche Altstadt Von der Terrasse kann man den Plattenbau Stadtteil Petrzalka die Brucke des Slowakischen Nationalaufstandes und weitere Brucken auf der Donau und die Stadt sehen Unterhalb des Burgareals verlauft ein Strassenbahntunnel Geschichte BearbeitenGrundung der Burg Bearbeiten Die Pressburger Burg bei Nacht 2010 Der im Barockstil rekonstruierte Burggarten 2016 Der Burgberg ist seit der Steinzeit besiedelt Die ersten namentlich bekannten Siedler waren die Kelten die hier noch v Chr ein Oppidum bauten Spater erreichten die Germanen und Romer das Gebiet von 9 n Chr bis 378 kontrollierte das Romische Reich das Gebiet Auf dem Burgberg sollte eine Grenzfestung bzw ein Turm errichtet werden um die Grenzlager wie Gerulata und Carnuntum beide Teil des Donaulimes auf dem rechten Ufer der Donau zu erganzen 378 mussten die Romer unter dem Druck der germanischen Visigoten den Burgberg verlassen Die Entwicklung in der Zeit der Volkerwanderung ist unklar Gegen Ende dieser Periode erreichten die Slawen das Gebiet in der Zeit des Mahrerreiches im spaten 9 Jahrhundert wurde hier eine wichtige Befestigung gebaut Die Burg wurde zum ersten Mal 805 bzw 907 letzteres in den Salzburger Annalen erwahnt Details siehe unter Bratislava im Absatz zum Namen Bezuglich des Jahres 907 wird in mehreren Quellen von drei Schlachten bei Brezalauspurc berichtet die den letztendlichen Fall des Mahrerreiches verursacht hatten Im Ostteil des Berges ist aus dieser Zeit eine dreischiffige steinerne Basilika erhalten geblieben Danach wurde das Gebiet um die Burg Teil des Konigreichs Ungarn Im 10 Jahrhundert wurden hier Munzen mit der Inschrift Preslavva Civitas gepragt Im 11 und 12 Jahrhundert entstand hier ein vorromanischer mittelalterlicher Steinpalast Seit der ersten Halfte des 11 Jahrhunderts wurde die Burg zum Sitz der neu entstandenen Gespanschaft Pressburg Im 13 Jahrhundert wurde hier eine romanische arpadische Burg errichtet die bis 1427 Bestand hatte Die Dominante dieser Befestigungsanlage war ein romanischer Wohnturm auf der schwachen Sudwestseite als einziger Bauteil dieser Anlage ist er bis heute erhalten geblieben Am Ende des 13 Jahrhunderts fiel die Burg zweimal 1273 wurde sie von Truppen des bohmischen Konigs Premysl Ottokar und 1287 vom osterreichischen Herzog Albrecht erobert Ihren heutigen vierflugligen Grundriss bekam die Burg im 15 Jahrhundert als Sigismund von Luxemburg einen gotischen Umbau verordnete Der umfassende Umbau betraf auch die Befestigung vor allem wegen Angriffen der Hussiten zwei Basteien und das Sigismundtor wurden errichtet In dieser Zeit entstand auch ein 85 Meter tiefer Brunnen Nach der Schlacht bei Mohacs im Jahr 1526 als die Turken die ungarische Armee schlugen und spater die bisherige Hauptstadt Buda besetzten wurde die Burg zum Sitz des Habsburgers Ferdinand I Wahrend der Umbauarbeiten im 16 und 17 Jahrhundert Turkenkriege Reformation wurde die Burg mehrmals befestigt 1552 1562 wurde die Burg im Renaissancestil umgebaut Alle Flugel wurden im Bezug auf die Hohe vereinheitlicht und ein weiterer Turm errichtet Seit 1608 beherbergte der Sudwestturm die ungarischen Kronjuwelen seither wird er auch als Kronturm bezeichnet 1635 bewilligte der ungarische Landtag bauliche Veranderungen an der Burg Palatin Graf Paul Palffy beauftragte den Architekten Hans Alberthal Giovanni Albertalli aus Roveredo Graubunden Schweiz die Aufsicht hatte der kaiserliche Hof Baumeister Giovanni Battista Carlone Die ganze Burganlage wurde um einen Stock erhoht und es wurden weitere zwei Turme erbaut womit die Burg ihr heutiges vierturmiges Aussehen bekam Zugleich liess sich Palffy seinen Gartenpalast am Burgberg errichten Hier ist Pietro Maino Maderno als Bildhauer der Springbrunnen dokumentiert Aus dem nahen kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg erfolgten grosse Lieferungen von Kaiserstein und Steinmetzarbeiten Im spaten 17 Jahrhundert wurden zwei Bastionen zu den Befestigungen hinzugefugt 1674 wurde auf der sudwestlichen Bastion das Leopoldtor benannt nach Leopold I errichtet Dieses war jedoch ungunstig platziert daher wurde es zugemauert und ein neues Tor das Wienertor im Jahr 1712 auf der Westseite gebaut Theresianischer Umbau Bearbeiten Die letzten grossten Umbauarbeiten erfolgten wahrend der Regierungszeit von Maria Theresia Das 18 Jahrhundert war friedlicher als das 16 und 17 Jahrhundert die Hauptfunktion wandelte sich von einer Verteidigungsanlage zu einer Wohnburg Diese barocke heute als theresianisch bezeichnete Burg wurde 1755 1765 umgebaut Mit einem riesigen Kostenaufwand liess Maria Theresia die Burg durch den Wiener Hofkammerarchitekten Franz Karl Romisch 1 umbauen Diese Umgestaltung die uber 1 300 000 Gulden verschlang bezog sich nicht nur auf den Pallas sondern auch die umliegenden Aussenanlagen und Gebaude 2 so wurde auf der Sudseite der sogenannte Ehrenhof erstellt Auf der Westseite entstanden ein Geschaftshof und ein Pferdestall und auf der Ostseite wurde ein als Theresianum bezeichnetes Rokokopalais angebaut Das Theresianum war ein dreigliedriger Bau mit einem flachen italienischen Dach gedeckt Es war prachtvoll ausgestattet und enthielt neben den Raumlichkeiten des Statthalters von Ungarn 3 auch einen Trakt der fur den Kaiser und Maria Theresia vorgesehen waren 2 In der Burg selbst wurde eine reprasentative Rokokotreppe im Westflugel gebaut die bis heute besteht Auch die Wasserversorgung wurde durch eine von Wolfgang von Kempelen entworfene Wasserleitung verbessert Nachdem der Statthalter die Burg im Jahr 1780 verlassen hatte und die Kronjuwelen nach Wien verbracht worden waren verlor die Burg wahrend der Regierung von Joseph II ihre Bedeutung 1784 wurde ein Generalseminar gegrundet das unter anderem eine wichtige Rolle fur die Slowakische Nationalbewegung spielte 1790 wurde es wieder geschlossen und bis 1802 war die Burg Eigentum der Kirche Seit 1802 wurde die Burg als Kaserne benutzt Brand und Wiederaufbau Bearbeiten Das Burgtor mit dem Reiterdenkmal von Svatopluk I 2010 Die rekonstruierte Prunkstiege des Theresianischen Umbaus 2005 Am 28 Mai 1811 brach ein drei Tage dauerndes Feuer aus das sich schnell auf die Vorburg und den Vorort Schlossgrund ausbreitete Das Feuer soll durch die Achtlosigkeit von Soldaten verursacht worden sein In den folgenden 150 Jahren erhoben sich nur die Burgruinen uber der Stadt Teile die nicht dem Feuer zum Opfer gefallen waren wurden weiterhin als Kasernen und Gefangnis benutzt Seit dem Beginn des 20 Jahrhunderts wurden mehrere Wiederaufbau Vorschlage unterbreitet aber nicht durchgefuhrt Wahrend der Existenz der Ersten Slowakischen Republik plante man das Burgareal fur ein Universitatsviertel Comenius Universitat oder Regierungsgebaude zu nutzen Diese Plane wurden nicht verwirklicht Die Burg wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg von 1953 bis 1968 renoviert Der Archaologe Alfred Piffl und der slowakische Maler Janko Alexy waren es die sich fur einen Wiederaufbau der Burg vehement einsetzten Voruntersuchungen an der Bausubstanz der Burgruine im Jahre 1953 ergaben dass eine Rekonstruktion durchaus realisierbar ware Anhand weiterer Untersuchungen wurde beschlossen die Burg im Stile des letzten Theresianischen Umbaues aus dem Jahre 1760 zu rekonstruieren Nachdem fur den Bau im Jahre 1955 eine Baugenehmigung erteilt worden war begann man 1956 unter Leitung von Alfred Piffl mit den Bauarbeiten In der wiederaufgebauten Burg wurde am 30 Oktober 1968 das neue Verfassungsgesetz uber den tschechoslowakischen Bund womit der Staat zumindest rechtlich von einem zentralisierten Staat zum Bund wurde unterzeichnet Am 3 September 1992 unterzeichnete man im damaligen Rittersaal heute Verfassungssaal die aktuelle slowakische Verfassung zwei Tage nach deren Gutheissung und vier Monate vor der Unabhangigkeit der Slowakei Von 1993 bis 1996 war die Burg Sitz des slowakischen Prasidenten bevor der Sitz ins erst instandgesetzte Palais Grassalkovich verlegt wurde Heute dient die Burganlage als Museum und Reprasentationsgebaude Die ehemalige Kapelle dient heute als Konzertsaal Seit 2008 wird sie wieder renoviert Die Luster fur den Wiederaufbau wurden vom ehemaligen k u k Hoflieferanten Bakalowits angefertigt 4 Bildmotiv Bearbeiten Slowakische 50 Cent MunzeDie Bratislavaer Burg ist eines der Bildmotive der slowakischen Euromunzen welche zum 1 Januar 2009 eingefuhrt wurden Die Burg ist dabei auf den 10 20 und 50 Cent Munzen zu sehen 5 Sie ist auch auf der Ruckseite des ehemaligen 500 Kronen Scheins abgebildet Literatur BearbeitenEmil Portisch Geschichte der Stadt Pressburg Bratislava 2 Bde Pressburg Bratislava 1932 1933 Vaclav Mencl Bratislava Stavebni obraz mesta a hradu Hrsg Jan Stenc Prag 1936 tschechisch Stefan Holcik Tatiana Stefanovicova Bratislavsky hrad Obzor Bratislava 1982 slowakisch Jan Lacika Bratislava Hrsg Dajama 1 Auflage Bratislava 2000 ISBN 80 88912 78 4 Weblinks Bearbeiten Commons Bratislavaer Burg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite der Bratislavaer Burg Beschreibung auf der Tourismusseite der StadtEinzelnachweise Bearbeiten Franz Karl Romisch 1716 in Buschwitz Schlesien 21 November 1779 in Pressburg Romisch war fur die Errichtung zahlreicher Bauten in Pressburg verantwortlich Er war enger Mitarbeiter Franz Anton Hillebrands dessen Plane er baulich realisierte a b Portisch Geschichte Bd 1 S 77 ff s Literatur Statthalter von Ungarn war Albert von Sachsen Teschen der in dieser Funktion zwischen 1765 und 1780 auf der Pressburger Burg residierte Er war mit Maria Christina der Lieblingstochter Maria Theresias verheiratet Sara Gross Bakalowits Grosse Geschafte mit alten Lustern Die Presse 11 Juli 2010 abgerufen am 11 Juli 2010 Wie der Phonix aus der Asche ist der ehemalige k u k Lusterhersteller Bakalowits wiederauferstanden und kehrt mit der Ausstattung einer Habsburger Residenz nun zu seinen Wurzeln zuruck Euromunzen aus der Slowakei Abgerufen am 31 Oktober 2020 k k k u k Residenzen Wien Palais Augarten Belvedere Hermesvilla Hofburg Palais Erzherzog Albrecht Palais Erzherzog Carl Palais Erzherzog Carl Ludwig Palais Erzherzog Ludwig Viktor Palais Erzherzog Rainer Palais Erzherzog Wilhelm Neue Favorita Schloss Kaiserebersdorf Palais Modena Schloss Neugebaude Schloss Schonbrunn Schloss Wilhelminenberg Stallburg Palais Toskana PraterOsterr Reichshalfte Cisleithanien Kaiserhaus Baden Schloss Artstetten Schloss 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