www.wikidata.de-de.nina.az
Das Schloss Mirabell in der Salzburger Rechten Altstadt in Osterreich gehort aufgrund seiner Garten zu den bekanntesten Touristenzielen der Stadt Schloss Mirabell West und Sudfassade Schloss Mirabell Ostfassade gegen Mirabellplatz Die Gesamtanlage mit allen Nebengebauden und Gartenbaudenkmalen steht unter Denkmalschutz und gehort zum UNESCO Welterbe siehe auch Historisches Zentrum der Stadt Salzburg Die Innenraume werden weitgehend von der Salzburger Stadtverwaltung genutzt der Prunksaal Marmorsaal dient als Konzert und Trauungssaal und wird als letzterer sehr haufig auch von internationalen Gasten in Anspruch genommen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Besonders sehenswerte Teile des Schlosses 3 Mirabellgarten Schlossparterre und Zwergelgarten 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 NachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ansicht des Schlosses in einem Stich von Franz Anton Danreiter ca 1735 nbsp Plan von Schloss und Garten von 1775 nbsp Ansicht des Schlosses im Sattler Panorama von 1829Das Schloss Mirabell heute in der Neustadt der Stadt Salzburg gelegen wurde um 1606 von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau ausserhalb der damaligen Stadtmauern fur die Geliebte oder heimliche Ehefrau des Erzbischofs Salome Alt erbaut und hiess zunachst Schloss Altenau Es war ain schons gross geviert herrliches Gepeu wie ain Schloss oder Vestung mit ainem wolgezierten von Plech gedeckten glanzenden Thurn und inwendig auch aussen herumb mit schonen Garten von allerlai Kleutlwerch Paumgewachs und Fruchten geziert und versehen Von diesem Bau sind Reste im Sudwesteck des heutigen Baues im Kellergeschoss erhalten Fur seine 15 Kinder erreichte der fur seine Familie stets fursorgliche Landesfurst beim Kaiser die Legitimierung als rechtmassige Erben fur Kinder und Geliebte zudem die Erhebung in den erblichen Adelsstand Mutter und Kinder nannten sich nun Alt von Altenau Das nutzte spater allerdings wenig Nach dem Sturz und der Einzelhaft Wolf Dietrichs auf der Festung Hohensalzburg im Jahr 1612 vertrieb sein Nachfolger und Neffe Markus Sittikus von Hohenems bald darauf Frau und Kinder von Schloss Altenau Um die Erinnerung an seinen Vorganger ganz zu tilgen nannte Markus Sittikus das Schloss nun Mirabell Mirabell ist ein weiblicher Vorname aus dem Italienischen mirabile bewundernswert und bella schon Fursterzbischof Paris von Lodron liess 1620 1642 wahrend des Dreissigjahrigen Krieges das Schloss Mirabell samt zugehoriger Gartenanlage in den neuen starken Befestigungsgurtel am rechten Salzachufer einbeziehen Im Gegensatz zu Markus Sittikus wohnte er gerne im Schloss und verstarb hier auch 1721 bis 1727 erfolgte im Auftrag von Erzbischof Franz Anton von Harrach durch den bekannten barocken Baumeister Johann Lucas von Hildebrandt der Umbau zur prachtigen barocken Schlossanlage einer vierflugeligen Anlage mit Innenhof der nunmehr nach zahen Diskussionen nicht mehr als Parkplatz genutzt wird Im Jahr 1818 hinterliess ein verheerender Stadtbrand grosse Schaden Der Wiederaufbau erfolgte im Auftrag von Kaiser Franz I der selbst genaue Anweisungen dafur traf Das Konzept von Hofbaurat Peter Nobile war dem Kaiser aber zu teuer weshalb er den Salzburger Kreisingenieur Johann Wolfgang Hagenauer mit der Planung und Baudurchfuhrung beauftragte Dadurch verlor der Bau viel von seiner einstigen einzigartigen barocken Erscheinung Der machtige Turm in der Mitte der Ostfassade wurde abgetragen die feingliedrige Giebelgliederung mit den ostseitigen leicht vorspringenden Eckrisaliten verschwand ebenso wie die mit zahlreichen Vasen und 28 Figuren reich geschmuckten Dachsimse Glucklicherweise blieben die westseitige Hoffassade und die Gartenfassade im Westen grossteils erhalten Der Rhythmus von plastisch hervortretenden Risaliten und gut gegliederten Wandflachen vermitteln eine Vorstellung vom ursprunglichen Aussehen des barocken Meisterwerks obwohl auch hier der einstige kunstvolle Dachaufsatz samt Figuren fehlt Von 1810 bis 1816 unter bayerischer Herrschaft war das Schloss Mirabell Residenz des bayerischen Kronprinzen Im Schloss wurde am 1 Juni 1815 Prinz Otto von Bayern der spatere Konig Otto I von Griechenland geboren Hier arbeitete auch vor 1849 der Vater des Salzburger Malers Hans Makart als Zimmeraufseher Von 1851 bis 1863 residierte in diesem Schloss Erzbischof Kardinal Maximilian Joseph von Tarnoczy Der greise Kapuzinerpater und Tiroler Freiheitsheld Joachim Haspinger 1858 verbrachte hier in einer Parterrewohnung seine letzten vier Lebensjahre 1866 gelangte das Schloss gemeinsam mit dem Kapuzinerberg gegen eine Entschadigung von 50 000 Gulden ins Eigentum der Stadt Salzburg Den Mirabellgarten hatte der Kaiser dabei schon zwei Jahre fruher der Stadt geschenkt Zwischen 1947 und 1950 wurden hier die Amtssitze des Burgermeisters und seiner Stellvertreter eingerichtet sowie die Magistratsdirektion und einige Magistratsabteilungen Besonders sehenswerte Teile des Schlosses Bearbeiten nbsp Schlosskirche MirabellDie Georg Raphael Donner Stiege ist eine Prunkstiege die vom Erdgeschoss bis in den zweiten Stock reicht und sich in der Nordecke des Westtraktes befindet Die Balustrade der Stiege ist reich verschlungen und mit verschiedenen Putten verziert die in unterschiedlichsten Haltungen zu sehen sind sitzend liegend und spielend In den Wanden sind Nischen eingelassen in denen mythologisch inspirierte Marmorskulpturen stehen Uber den Turen finden sich antikisierende Busten Der Marmorsaal ist mit Marmor Marmorimitation und vergoldetem Stuck verkleidet Dazwischen finden sich dekorative Stuckfelder Das ehemalige grosse Deckengemalde von Johann Michael Rottmayr ging beim Brand 1818 verloren Wegen seines Ambientes und der sehr guten Akustik wird der Saal heute fur Trauungen und klassische Konzerte genutzt Im Rahmen der Salzburger Schlosskonzerte unter der musikalischen Leitung von Luz Leskowitz ab 2016 unter der Leitung von Konstantin Hiller treten namhafte Ensembles wie die Salzburger Solisten das Bartok Quartett und das Twins Quartett sowie beruhmte Solisten wie Jorg Demus und Igor Oistrach auf Die Schlosskapelle seit 1938 Kirche der Altkatholiken besass vor dem Brand von 1818 ein Deckengemalde von Bartolomeo Altomonte sie ist dem Heiligen Nepomuk geweiht Beim Brand schwer beschadigt wurde sie 1837 von Erzbischof Friedrich Johann Jacob Colestin von Schwarzenberg neu eingeweiht Der Altar mit seinen Skulpturen von Augustinus Rupert Virgil und Martin stammt wesentlich aus dem Jahr 1722 Das beim Brand zerstorte Altarbild des Heiligen Nepomuk wurde 1830 von Johann Michael Hess neu geschaffen und eingefugt Seit Juli 1938 ist die Schlosskirche eine Pfarrkirche der Altkatholischen Kirche Osterreichs vorher fanden die Gottesdienste im Marmorsaal statt Die kleine Kirche wurde 1952 und 1988 renoviert Die altkatholische Kirche im Schloss Mirabell ist jahrlich an der okumenischen Langen Nacht der Kirchen beteiligt 1 Seit 2012 finden in regelmassigen Abstanden auch Konzerte der klassischen Musik in der Kirche statt 2 nbsp Der Marmorsaal nbsp Die Donnerstiege mit den Putti beliebtes Fotomotiv bei BrautpaarenMirabellgarten Schlossparterre und Zwergelgarten Bearbeiten nbsp Schloss Mirabell und Mirabellgarten Kleine Gartenachse mit Pegasusbrunnen Hauptartikel Mirabellgarten nbsp Ein Marmorzwerg des ZwergelgartensZur Gartenanlage des Schlosses gehoren neben Teilen die heute verbaut sind etwa durch die Universitat Mozarteum das grosse Parterre das Heckentheater die Wasserbastei der Rosengarten und der ursprungliche Zwergelgarten sowie anstelle der abgetragenen alten Mirabellbastei der Kurgarten Die Gartenanlage blieb beim Brand des Schlosses weitgehend erhalten Sie stammt in der heutigen Anlage wesentlich von Johann Bernhard Fischer von Erlach und wurde um 1730 von Anton Danreiter verandert Die Orangerie mit dem angrenzenden Palmenhaus als Gewachshaus entstand um 1725 Sudlich davon befand sich seit 1973 das Salzburger Barockmuseum Das kleine langgestreckte Heckentheater mit seinen von geschnittenem Geholz eingefassten symmetrischen Wegen und seinen zentralen Freiflachen wurde zwischen 1704 und 1718 auf der Lodronschen Wehrmauer errichtet Es wird heute noch gelegentlich fur kleine Theaterauffuhrungen oder Konzerte verwendet Der historische barocke Zwergelgarten sudlich der erhohten Wasserbastei also vor den Wehranlagen wurde um 1800 in einen englischen Garten umgestaltet der langst nicht mehr erhalten ist Alte Plane dokumentieren seinen ursprunglichen Zustand Im Garten aufgestellt waren ursprunglich 28 groteske Marmorzwerge entstanden 1690 91 im Zuge der barocken Umgestaltung durch Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Ernst Graf Thun Sie wurden 1811 verkauft und konnten nicht mehr vollstandig zusammengetragen werden sie wurden danach vorubergehend auf der kleinen erhaltenen Lodronschen Wasserbastei aufgestellt Die Wiederherstellung des ursprunglichen barocken Gartens als Teil des Gesamtkunstwerkes Fischer von Erlachs bleibt ein wichtiges Anliegen nbsp Sudfassade des Schlosses zum Rosengarten nbsp Tor zur Orangerie nbsp Schloss Mirabell Mirabellgarten mit dem Mirabellschloss im Hintergrund nbsp Brunnen in der Orangerie nbsp HeckentheaterSiehe auch Bearbeiten Hauptartikel Salzburger SchlosskonzerteWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Mirabell Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Mirabell auf der Homepage der Landeshauptstadt Salzburg Schloss Mirabell In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Eintrag zu Schloss Mirabell im Austria Forum im Heimatlexikon Geologische Bundesanstalt Schloss Mirabell SalzburgNachweise BearbeitenSchloss Mirabell In Salzburger Nachrichten Salzburgwiki Altkatholische Kirche im Schloss Mirabell Lange Nacht der Kirchen 5 Marz 2015 abgerufen am 12 April 2015 Salzburger Klassik Musik in der Schlosskirche Mirabell Salzburg Classic Music in Mirabell Mozarts Concerts 1 Marz 2015 abgerufen am 12 April 2015 Festungen Burgen und Schlosser im Land Salzburg Festungen Hohensalzburg HohenwerfenBurgen Finstergrun Golling Mauterndorf KaprunSchlosser Aigen Anif Arenberg Dorfheim Elsenheim Emsburg Emslieb Farmach Fischhorn Franziskischlossl Freisaal Frohnburg Fuschl Glanegg Goldegg Goldenstein Haunsperg Hellbrunn Herrnau Heuberg Hoch Huttenstein Johannesschlossl Klessheim Lasseregg Lasserhof Leopoldskron Lichtenberg Mattsee Mirabell Minnesheim Mittersill Moosham Neudegg Neuhaus Radeck Rauchenbichlerhof Ritzen Robinighof Rosenberg Saalhof Schernberg Sollheim Ursprung Urstein Wiespach 47 805527777778 13 042019444444 Koordinaten 47 48 19 9 N 13 2 31 3 O Normdaten Geografikum GND 4251010 7 lobid OGND AKS LCCN n91007724 VIAF 139689569 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Mirabell amp oldid 228435737