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Schloss Leopoldskron ist ein Salzburger Schloss aus dem 18 Jahrhundert Es liegt mit seinem ausgedehnten Schlosspark und der ihn umgebenden parkartigen Landschaft im Grunraum des Stadtteiles Riedenburg Im Sudosten grenzt Gneis Moos an im Sudwesten Leopoldskroner Moos Zum Schloss gehort eine Schlosskapelle Nordlich des Schlosses liegt der zugehorige Meierhof Zum gestalteten ausseren Schlossgarten gehoren der Leopoldskroner Weiher und die Leopoldskroner Strasse die alteste Kastanienallee im Land Salzburg Schloss Leopoldskron dahinter die Festung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Schlosses 2 Gartenanlagen 3 Der Leopoldskroner Weiher 4 Das Schloss heute 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte des Schlosses Bearbeiten nbsp Der Erbauer Fursterzbischof Leopold Anton von Firmian Gemalde im Schloss Leopoldskron Der Salzburger Erzbischof Leopold Anton Eleutherius Freiherr von Firmian der von 1727 bis 1744 regierte liess in der Riedenburg das Schloss als personlichen Sommersitz errichten der nach seinem Tod an die Primogenitur des Geschlechts der Freiherrn von Firmian fallen sollte Das Schloss wurde in den Jahren 1736 bis 1740 nach Planen des Benediktinermonches Bernard Stuart gebaut Nach dem ersten Vornamen des Erzbischofs und der Krone im Wappen des Geschlechtes der Firmian erhielt es seinen Namen Die Stuckarbeiten stammen von Johann Kleber Nach dem Tod des Bauherrn Firmian im Jahre 1744 wurde sein Herz in der Schlosskapelle beigesetzt wahrend der Korper wie der aller Erzbischofe im Salzburger Dom bestattet wurde Das Schloss fiel zuerst an den Neffen des Erzbischofs Laktanz von Firmian Es war ursprunglich dreigeschossig und besass ein hohes Mansarddach samt einem oktogonalen mittigen Turm Nach 1760 liess er das Schloss im klassizistischen Stil umbauen der Turm und das Mansarddach wurden abgerissen und durch ein Attikageschoss ersetzt Die Bilder im Festsaal Deckengemalde Vier Jahreszeiten und einige in der besonders sehenswerten Kapelle stammen von Andreas Rensi etwa 1740 Von Franz Anton Ebner stammt das Deckengemalde der Kapelle Hochzeit der Atalante ebenfalls etwa 1740 Leopolds Neffe Laktanz bewohnte das Schloss gut 40 Jahre In dieser Zeit entstand eine beeindruckende Gemaldesammlung mit 571 Werken Nach dem Tode von Laktanz 1786 erbte das Anwesen dessen Sohn Leopold Graf Firmian Nach der Aufhebung der Primogeniturrechte im Jahr 1816 wechselte das Schloss haufig den Besitzer nur der Schlossweiher blieb bis in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg im Besitz der adeligen Familie Firmian Nach dem Tod von Leopold Graf Firmian fiel das Schloss an seinen Schwiegersohn Karl Graf Wolkenstein Trostburg 1837 erwarben der Schiessstattenwirt Georg Zierer und seine Frau Therese das Schloss die die meisten Bilder der einzigartigen und uberaus wertvollen Gemaldesammlung zu Flohmarktpreisen verkaufte Die antiken Statuen liess er zu Gipsmehl verstampfen da ihnen einzelne Korperteile fehlten und sie Zierer als wertlos erschienen und seinem Sittlichkeitsempfinden nicht entsprachen Die Etagen unterteilte er in vermietbare Sommerwohnungen 1845 kauften Friedrich Dietz und Friedrich Christian Kreh zwei ehemalige Oberkellner aus Weinsberg das Schloss um 45 000 Gulden und bauten es zum Hotel Leopoldskron mit Schlammbadern und einer Molken Kuranstalt um Das Hotel genugte durchaus gehobenen Anspruchen und so stieg beispielsweise am 6 September 1846 die Prinzessin Sophie Friederike von Bayern auf dem Weg nach Ischl in dem Hotel ab Das Hotel ging in Konkurs und erneut ubernahm der Schiessstattenwirt Zierer das Anwesen um es nach drei Monaten an Heinrich Ritter von Mertens Burgermeister von Salzburg zu verkaufen Dieser bewohnte das Schloss nur zum Teil und vermietete mehrere kleinere Wohnungen des Schlosses auch die Schlosssale wurden fur Balle oder Diners vermietet Heinrich von Mertens versuchte ab 1850 das Schloss zu verkaufen und bot es Konig Ludwig I von Bayern an dieser erwarb am 16 Februar 1851 das Schloss fur 75 000 Gulden und bewohnte es nach seiner Abdankung bis 1868 Er benutzte das Schloss mit seinem Hofstaat in einem zweijahrigen Rhythmus in den ungeradzahligen Jahren in den geradzahligen Jahren wurde das Sommerlager im Schloss Berchtesgaden aufgeschlagen Wahrend der Sommeraufenthalte kamen viele Mitglieder der koniglichen Familie nach Leopoldskron so der Sohn Otto am 1 September 1853 kam es zu einem grossen Familienfest unter Anwesenheit des Kaisers Franz Josef und seiner Braut Sisi Aber auch regierende Fursten wie 1863 Kaiser Wilhelm Friedrich Ludwig von Preussen ein Treffen mit dem mitgereisten Otto von Bismarck lehnte Konig Ludwig ab oder 1867 Kaiser Napoleon III waren hier zu Gast Nach dem Tod von Konig Ludwig 1868 erhielt sein Enkel Prinz Leopold von Bayern das Schloss sowie die Waldungen und Marmorbruche am Untersberg Prinz Leopold verkaufte bereits am 9 April 1869 das Anwesen an Ministerialrat Alexander Julius Schindler der als Schriftsteller unter dem Pseudonym Julius von Traun publizierte Im Schloss empfing er u a seine Schriftstellerkollegen Johann Gabriel Seidl Ludwig Steub und Theodor Storm Schindler verstarb am 16 Marz 1885 in Wien 1890 erwarb der Bankier Karl Spangler den halftigen Schlossanteil von Schindlers Sohn Julius die andere Halfte behielt die Tochter Schindlers 1895 kamen beide Teile in den Besitz von Baron von Rudt Colenberg dessen Witwe verkaufte 1904 den Besitz an den Regierungsrat Paul Wolf aus Frankfurt am Main Von diesem erwarb Max Reinhardt Regisseur und Mitbegrunder der Salzburger Festspiele 1918 das Schloss Reinhardt liess eine neue nach dem Vorbild St Gallens gestaltete Bibliothek einrichten 1 Anfang September 1930 hatte der Schlossherr Carl Zuckmayer zu Gast Der hatte damals ein Stuck uber den Hauptmann von Kopenick als aktuelle Eulenspiegelei im Sinn dafur aber noch nichts geschrieben In einer Nacht entwickelte er die Komodie dem Gastgeber 2 Reinhardt besass Leopoldskron bis zur Enteignung seines Salzburger Besitzes am 16 April 1938 Schon 1937 war er aber wegen der zunehmenden Bedrohung der judischen Bevolkerung nach New York geflohen Von seiner Enteignung erfuhr Reinhardt aus der Presse als er an amerikanischen Kulturprojekten arbeitend in New York weilte Stephanie von Hohenlohe Hitlers Spionin sollte das arisierte Schloss als Gastehaus fur prominente Kunstler fuhren Sie liess es grosszugig umgestalten floh aber bei Kriegsbeginn nach England 3 Fur kurze Zeit bewohnte dann gelegentlich der bekannte politisch opportunistische Dirigent Clemens Krauss das Schloss bis es nach 1945 in der nach dem Ende des Nazi Regimes wiedererrichteten Republik Osterreich die Erben von Max Reinhardt zuruckerhielten die es spater verkauften nbsp Venezianisches Zimmer in Schloss Leopoldskron nbsp Erzbischof Firmian stiftet das Schloss der Familie seines Neffen nbsp Bibliothek nach dem Vorbild in St Gallen von Max Reinhardt entworfen nbsp Stuckarbeiten mit dem Wappen der Firmian und dem Salzburger LowenGartenanlagen Bearbeiten nbsp Schloss Leopoldskron vom Sudrand des WeihersVor dem Schlossgebaude liegt ein Barockgarten Er geht in seiner Anlage noch auf die Erbauung durch Erzbischof Firmian 1736 1740 zuruck der ursprunglich kleine barocke Schlosspark im Suden und Westen des Schlosses wurde unter Konig Ludwig von Bayern als englischer Garten neu angelegt und unter Max Reinhardt als neobarocker Garten neu gestaltet und deutlich vergrossert 4 Die Anlage gehort zu den bedeutendsten gartenarchitektonischen Denkmalen Osterreichs und steht unter Denkmalschutz Nr 41 im Anhang zu 1 Abs 12 DMSG Sudlich und um den Weiher liegt der Landschaftsgarten Das Areal gehort noch zur Pufferzone der UNESCO Welterbestatte Historisches Zentrum der Stadt Salzburg 784 und bildet mitsamt Schloss das Landschaftsschutzgebiet Leopoldskroner Weiher LSG 37 81 ha und einen wichtigen Bestandteil des Grungurtels fur den Salzburger Ballungsraum Zum erweiterten Schlosspark gehort auch der in die Landschaft ausgreifende schlossnahe Teil der Leopoldskronerstrasse Der Leopoldskroner Weiher Bearbeiten nbsp Fischer am Leopoldskroner Weiher mit dem Gaisberg im HintergrundDer Schlossweiher allgemein Leopoldskroner Weiher genannt wird vom Almkanal gespeist Im 19 Jahrhundert und in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts befand sich am Nordufer eine zuerst nur fur die Soldatenausbildung spater auch fur die ganze Salzburger Bevolkerung bestimmte Badeanstalt deren Portal der Herrenschwimmschule in den Wintermonaten als Zugang zu dem 13 000 m grossen Eislaufplatz diente 5 Er wurde auch haufig fur romantische Bootsausfluge genutzt Nach der Zerstorung der holzernen Badeanstalt durch Fliegerbomben des Zweiten Weltkrieges wurde vorubergehend der ganze Weiher als Badesee genutzt Anstelle der holzernen Badeanstalt entstand nach 1960 das heutige Freibad Leopoldskron das in der Folge mehrfach erweitert wurde Dieses Freibad befindet sich nordlich des Schlosses Unweit davon ebenfalls im Stadtteil Riedenburg St Paul liegt das Studentenheim Salzburger Lehrerhaus In der Nahe des grossen Leopoldskroner Weihers liegen die wohl ebenfalls durch Torfabbau entstandenen alten Teiche der Erzabtei St Peter St Peter Weiher Der Leopoldskroner Weiher ist bis heute offentlich zuganglich und wird auch fischereisportlich genutzt Das Schloss heute BearbeitenDas Schloss Leopoldskron ist im Besitz der US amerikanischen Nichtregierungsorganisation Salzburg Seminar eines Treffpunkts internationaler Fuhrungskrafte aus Politik Wirtschaft Kunst Kultur und Wissenschaft Es ist nur fur Angehorige und ehemalige Angehorige des Salzburg Seminars zuganglich Finden keine Seminare statt konnen Raume des Schlosses gemietet werden 1973 wurde der angrenzende Meierhof ebenfalls von der Stiftung angekauft Seit 2014 wird das Schloss als Hotel Schloss Leopoldskron genutzt 6 Schloss Leopoldskron war einer der Hauptdrehorte des Films The Sound of Music Es ist auch auf der Ruckseite der 1000 Schilling Banknote von 1966 zu sehen nbsp Das jungst restaurierte Johannes Nepomuk Denkmal gestaltet von Josef Anton Pfaffinger im Jahr 1744 nbsp Das Wappen von Erzbischof Leopold Anton von Firmian nbsp Nahaufnahme nbsp Nahaufnahme nbsp Stolperstein fur Max Reinhardt nbsp Stolperstein fur Richard Metzl nbsp Verlegestelle des Stolperstein bei der Zufahrt zum Schloss Leopoldskronstrasse 56 58 Literatur BearbeitenJustus Knorz Schloss Leopoldskron der Weiher und die Schwimmanstalt des k und k Infanterie Regimentes Erzherzog Rainer Nr 59 In Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Jahrgang 1902 XLII Jahrgang S 155 184 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung slk Reinhard Medicus Salzburgs Stadtberge und Stadtgarten im Wandel der Zeit Anton Pustet Verlag Salzburg 2021 ISBN 978 3 7025 1005 3 Cornelia Oelwein Das Sommerhoflager Konig Ludwigs I von Bayern Die Geschichte des Schlosses Leopoldkrons in den Jahren 1851 bis 1869 In Salzburg Archiv Schriften des Vereines Freunde der Salzburger Geschichte Band 38 S 189 244 ISBN 978 3 902582 12 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Leopoldskron Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle HomepageEinzelnachweise Bearbeiten Max Reinhardt Bibliothek In schloss leopoldskron com Abgerufen am 24 Juni 2023 Carl Zuckmayer Als war s ein Stuck von mir Horen der Freundschaft 7 Auflage der Sonderausgabe c Carl Zuckmayer ISBN 3 10 396501 X S 430 In der Nacht fragte mich Reinhardt woran ich jetzt arbeite und plotzlich fing ich an das Stuck zu rezitieren oder vielmehr ich spielte es stundenlang mit allen Szenen und Figuren Herrin auf Schloss Leopoldskron In Martha Schad Hitlers Spionin Das Leben der Stephanie von Hohenlohe Heyne Munchen 2002 ISBN 3 453 21165 0 S 104 118 Eva Berger Historische Garten Osterreichs Garten und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930 Band 2 Oberosterreich Salzburg Vorarlberg Karnten Steiermark Tirol Bohlau Wien 2003 ISBN 978 3 205 99352 0 S 242 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Vgl Eislaufplatz Leopoldskroner Weiher Ankundigung der Saisoneroffnung 1897 98 Bilddatei auf Wikimedia Commons Hotel und Eventlocation Schloss Leopoldskron in Salzburg In schloss leopoldskron com Abgerufen am 24 Juni 2023 Festungen Burgen und Schlosser im Land Salzburg Festungen Hohensalzburg HohenwerfenBurgen Finstergrun Golling Mauterndorf KaprunSchlosser Aigen Anif Arenberg Dorfheim Elsenheim Emsburg Emslieb Farmach Fischhorn Franziskischlossl Freisaal Frohnburg Fuschl Glanegg Goldegg Goldenstein Haunsperg Hellbrunn Herrnau Heuberg Hoch Huttenstein Johannesschlossl Klessheim Lasseregg Lasserhof Leopoldskron Lichtenberg Mattsee Mirabell Minnesheim Mittersill Moosham Neudegg Neuhaus Radeck Rauchenbichlerhof Ritzen Robinighof Rosenberg Saalhof Schernberg Sollheim Ursprung Urstein Wiespach 47 788333333333 13 038611111111 Koordinaten 47 47 18 N 13 2 19 O Normdaten Geografikum GND 4346817 2 lobid OGND AKS LCCN n94046166 VIAF 247360667 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Leopoldskron amp oldid 236108867