www.wikidata.de-de.nina.az
Der Leopoldskroner Weiher ist sudlich des Monchsberges im Stadtgebiet von Salzburg gelegen ein 13 ha grosses stehendes Gewasser im Stadtteil Riedenburg nachst dem Schloss Leopoldskron Angelegt wurde er vor 1500 ahnlich wie der 1805 aufgelassene Geiselweiher am Fuss des Untersberges wohl als Retentionsraum fur Uberwasser aus dem Almkanal Im 18 Jahrhundert wurde in den grossen Schlosspark von Leopoldskron einbezogen Der Leopoldskroner Weiher mit dem Schloss Leopoldskron vorne links und dem Untersberg im Hintergrund rechts Inhaltsverzeichnis 1 Anlage unter Fursterzbischof Firmian 2 Die einstige Militarschwimmschule 3 Der Weiher heute 4 Der Weiher als Naturraum 5 Der Weiher als Fischereirevier 6 LiteraturAnlage unter Fursterzbischof Firmian Bearbeiten1728 wird Leopold Anton von Firmian auch Eigentumer des Radlgutes und des angrenzenden grossen Fischweihers Wahrend die fruheren Sommerresidenzen der Salzburger Fursterzbischofe auf die Salzach oder die Saalach hin ausgerichtet waren baute Firmian seine Sommerresidenz unmittelbar am Leopoldskroner Weiher und gestaltete den Weiher zu einem wichtigen Teil des Schlossparkes um Er legte dort auch zwei Inseln an Der Grossteil der Skulpturen des Rokoko Schlosses ging verloren Erhalten blieb am Sudende des Leopoldskroner Weihers die Statue des Johannes Nepomuk welche im Jahr 1741 von Anton Pfaffinger aus weissem Untersberger Marmor gestaltet worden war Die einstige Militarschwimmschule BearbeitenIm Jahr 1818 fasste der damalige Regimentskommandant des k k Infanterieregimentes Nr 59 seit 1830 Infanterieregiment Leopold Grossherzog von Baden seit 1913 Rainer Regiment Oberst Franz Schmidt v Ehrenberg den Entschluss im Leopoldskroner Weiher eine Schwimmschule fur Soldaten zu erbauen die auch fur zivile Bewohner der Stadt offenstehen sollte Nach langen Verhandlungen mit dem Eigentumer des Weihers Leopold Graf von Firmian konnte im Herbst 1829 ein erster Pachtvertrag unterzeichnet werden und das zuerst sehr einfache Bad fur Manner eroffnet werden 1842 kam eine Damenschwimmschule hinzu die Herrenschwimmschule wurde vergrossert 1890 wurde die Anlage auf 88 Herren und 72 Damenkabinen erweitert Immer wieder kam es mit der Familie der Grafen Firmian in deren Eigentum der Weiher blieb zu Streitereien uber die Pachtsumme Nachdem die jahrliche Pacht auf 5 000 Gulden angehoben werden sollte gab im Jahr 1900 das Regiment die Schwimmschule auf Der Versuch der Grafen Firmian das dortige Bad selbst zu fuhren scheiterte Ab 1912 wurde das Bad darauf von der Stadt Salzburg gepachtet und stand bis in den Zweiten Weltkrieg hinein den Salzburgern als offentliche Schwimmanlage zur Verfugung 1944 wurde die Anlage durch Fliegerbomben zerstort Der Weiher heute BearbeitenDie Park und Erholungslandschaft mit ihren naturnahen und ihren kulturell starker gepragten Teilen um das Schloss Leopoldskron und den zwei Inseln im Weiher seit etwa 1900 drei Inseln wurde im 19 und 20 Jahrhundert zu einem wichtigen Naherholungsraum aber auch zu einem Treffpunkt von Gasten aus anderen Landern Zum Schutz und zur Sicherung seines Charakters wurde der Landschaftsraum zwischen dem Weiherwaldchen neuer Kunstname seit 1990 Konigswaldchen und dem Monchsberg zu einem Landschaftsschutzgebiet erklart Schloss samt Schlosspark also einschliesslich Weiher stehen zudem unter Denkmalschutz Der Weiher als Naturraum BearbeitenDer See wird von verschiedenen Wasservogeln darunter Graugansen Stockenten Teichhuhnern Hockerschwanen und Haubentauchern bewohnt Im Flachwasser ist auch der Graureiher selten auch der Silberreiher zu beobachten Ofter finden sich als Nahrungsgaste neben verschiedenen Mowenarten auch Blasshuhner Gansesager Reiherenten Schellenten Tafelenten Krick und Knackenten Auch die aus Ostasien stammende Mandarinente ist regelmassig im Weiher zu sehen Verwilderte Haustiere auf dem Weiher sind Moschusente und Hausgans Auch einige Lurcharten konnen trotz des gelegentlichen Fischbestandes in dem Flachwasserbereich im Sudosten uberleben namlich Grasfrosch Erdkrote und Teichmolch vereinzelt findet sich auch der Laubfrosch Es besteht ein ganzjahriges Futterungsverbot fur Wasservogel Durch das Futtern im durchwegs flachen Wasser des Weihers werden vor allem in den folgenden heissen Sommermonaten Krankheitserreger Botulismus stark gefordert wodurch z B alleine im Jahr 2015 innerhalb von vier Wochen 40 Enten verendeten Am Ufer des Weihers wachst an verschiedenen Stellen der Kalmus Ein zunehmendes Problem stellt die Ausweitung der Bestande des Japanischen Staudenknoterichs am Ufer des Weihers dar eine Pflanze die aus dem fernen Osten eingeschleppt wurde und andere Pflanzenarten verdrangt Der Weiher als Fischereirevier BearbeitenDer Weiher ist auch ein beliebter Ort fur Hobbyfischer Die Fischerei wird hier von der Peter Pfenninger Schenkung betreut Erhaltlich sind Tages Zehntages Karten und Jahreslizenzen Die haufigsten Fischarten im Weiher sind verschiedene Karpfen einschliesslich Amurkarpfen sowie Schleie Zander und Hecht nbsp anonymes Bild des Weihers um 1830 nbsp Eine hohe Zahl von Schwanen beeintrachtigte den Naturhaushalt des flachen Weihers Das Futtern fuhrt zum Tod vieler Tiere nbsp Franz Hinterholzer der Leopoldskroner Weiher Gemalde 1902 nbsp das restaurierte Johannes Nepomuk Denkmal gestaltet von Josef Anton Pfaffinger im Jahr 1741Literatur BearbeitenJustus Knorz Schloss Leopoldskron der Weiher und die Schwimmanstalt des k und k Infanterie Regimentes Erzherzog Rainer Nr 59 In Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Jahrgang 1902 XLII Jahrgang S 155 184 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung slk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leopoldskroner Weiher amp oldid 238674748