www.wikidata.de-de.nina.az
Der Hockerschwan Cygnus olor ist eine Vogelart die innerhalb der Entenvogel Anatidae zur Gattung der Schwane Cygnus und zur Unterfamilie der Ganse Anserinae gehort Als halbdomestizierter Vogel ist er heute in weiten Bereichen Mitteleuropas beheimatet Er halt sich bevorzugt auf Seen Park und Fischteichen in seichten Meeresbuchten und im Winter auch auf offenen Flusslaufen auf Namensgebend fur die Art ist der schwarze Hocker am Schnabelansatz Schwane haben in Mitteleuropa nur wenige Fressfeinde Hockerschwane gehoren in Deutschland zu den jagdbaren Tierarten und jedes Jahr werden mehrere Tausend geschossen Zu einer Bestandsregulierung kommt es durch die stark ausgepragte Territorialitat der Schwane wahrend der Brutzeit sowie durch Verluste in strengen Winterhalbjahren HockerschwanHockerschwan Cygnus olor mit KukenSystematikOrdnung Gansevogel Anseriformes Familie Entenvogel Anatidae Unterfamilie Ganse Anserinae Tribus Schwane Cygnini Gattung Schwane Cygnus Art HockerschwanWissenschaftlicher NameCygnus olor Gmelin 1789 Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 1 1 Ausgewachsene Hockerschwane 1 2 Dunenkuken und Jungvogel 1 3 Die Farbmorphe immutabilis 2 Stimme und Instrumentallaute 3 Flugbild 4 Verbreitung 5 Lebensraum 6 Ernahrung 7 Fortpflanzung 8 Bestand 9 Gefahrdungen 10 Jagd 11 Hockerschwan und Mensch 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseAussehen Bearbeiten nbsp Fliegende Hockerschwane erzeugen ein weithin horbares singendes Fluggerausch nbsp Farbmorphe immutabilis rechts nbsp Kopf in Imponierhaltung gut zu erkennen ist der namensgebende Hocker nbsp Zur Balz der Hockerschwane gehort ein rhythmisches Halseintauchen mit gurgelndem Ausatmen nbsp Auffliegender Hockerschwan nbsp Festgefrorener Jungschwan mit graubraunem GefiederAusgewachsene Hockerschwane Bearbeiten Der Hockerschwan kann eine Korperlange von bis zu 160 Zentimetern und eine Spannweite von 240 Zentimetern erreichen In der Regel wiegen ausgewachsene Mannchen zwischen 10 6 und 13 5 Kilogramm 1 maximal sind fur Mannchen 14 3 kg nachgewiesen worden 2 Das Korpergewicht der Weibchen bleibt erheblich darunter und betragt in der Regel nicht mehr als 10 Kilogramm Der Hockerschwan ist damit in Mitteleuropa der grosste heimische Wasservogel und gehort zu den schwersten flugfahigen Vogeln weltweit Hockerschwane erreichen oft ein Alter von 16 bis zu 20 Jahren Der alteste jemals entdeckte Schwan wurde Anfang 2009 nahe der danischen Hafenstadt Korsor gefunden An ihm wurde ein Ring mit der Kennung Helgoland 112851 angebracht am 21 Februar 1970 in Heikendorf an der Kieler Forde gefunden was bedeutet dass er 40 Jahre alt wurde 3 Erwachsene Vogel besitzen ein einheitlich weisses Gefieder Durch den orange rot gefarbten Schnabel mit schwarzer Schnabelspitze und wurzel kann er von anderen Schwanen unterschieden werden Der schwarze Schnabelhocker ist am starksten bei Mannchen wahrend der Brutzeit ausgebildet Weibchen haben im Schnitt ausserdem eine etwas geringere Korpergrosse ansonsten besteht kein auffalliger Geschlechtsdimorphismus Die Fusse und Beine sind bei beiden Geschlechtern schwarz Die Augen sind haselnussfarben Hockerschwane tragen ihren Hals haufig S formig gebogen Wahrend der Brutzeit ist haufig eine Imponierhaltung zu beobachten bei der der Hals stark zuruckgebogen der Schnabel nach unten gesenkt und die Schwingen segelartig geluftet sind Hockerschwane mausern einmal im Jahr ihr Gefieder Sie sind dann fur einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen flugunfahig Bei brutenden Weibchen beginnt die Mauser noch wahrend die Dunenkuken klein sind Die Mauser der Mannchen solcher erfolgreicher Brutpaare beginnt wenn beim Weibchen die Flugfedern wieder nachgewachsen sind 1 Dunenkuken und Jungvogel Bearbeiten Dunenkuken haben ein hell silbergraues Gefieder mit einer weissen Unterseite Der Schnabel ist schwarz die Fusse und Beine dunkelgrau Noch nicht ausgewachsene Jungvogel haben ein dumpf graubraunes Gefieder das im Verlauf des ersten Lebensjahres zunehmend heller wird Der Schnabel ist noch grau bis fleischfarben wird dabei zunehmend mehr orange Die braunen Federn werden allmahlich verloren Ein vollstandig weisses Gefieder weisen die Jungschwane nach der Vollmauser im zweiten Lebensjahr auf Die Farbmorphe immutabilis Bearbeiten Fur den Hockerschwan werden keine Unterarten beschrieben Es wird allerdings eine Farbmorphe unterschieden die als immutabilis oder auch Polnischer Schwan bezeichnet wird Diese Farbvariante weist kein Melanin auf so dass die Dunenkuken und Jungvogel weiss erscheinen Sie weisen bis zur Geschlechtsreife pinkfarbene bis gelbe Fusse und Beine auf und sind an diesem Merkmal identifizierbar Ausgewachsene Schwane dieser Farbvariante haben hellgraue bis fleischfarbene Beine 4 Das Auftreten dieser Farbvariante ist haufiger bei im Osten Europas brutenden Hockerschwanen sowie bei den in den USA eingefuhrten Schwanen zu beobachten und tritt bei weiblichen Hockerschwanen haufiger als bei Mannchen auf 1 Es gilt als wahrscheinlich dass diese Farbmorphe in historischer Zeit gezielt gezuchtet wurde da eine Zeitlang ein Handel mit Schwanenhauten stattfand und die Haute der immutabilis Morphe fruher verkaufsfahig waren Ausgewachsene Hockerschwane reagieren auf die weissen Dunenkuken und Jungvogel aggressiver und diese werden fruher als graubraune Jungvogel aus dem Territorium vertrieben Ihre Mortalitatsrate ist im Vergleich zu den normalfarbenen Jungvogeln daher hoher Die Immutabilis Variante wird jedoch fruher geschlechtsreif 5 Stimme und Instrumentallaute BearbeitenHockerschwane haben ein umfangreiches und variables Stimmrepertoire 6 Sie sind allerdings weniger laut und ihre Rufe sind weniger wohltonend als bei anderen Schwanen Erregte Schwane geben ein hartes lautes hueiarr oder kiorr von sich Zu ihren Lauten zahlt auch ein leises krr krr krr oder tru tru truu Ein Schwanenweibchen das Junge fuhrt lasst bei Annaherung eines fliegenden Fressfeindes mehrsilbige achzende Laute horen die lautmalerisch mit krrr wip wip chh oder einem tiefen chorr umschrieben werden konnen Auch nach der Begattung geben Hockerschwane gurgelnde schnarrende und pfeifende Gerausche von sich Zu den Instrumentallauten der Hockerschwane gehort das rhythmische Halseintauchen bei dem sie gurgelnd ausatmen Dieses Verhalten zeigen sie unmittelbar vor der Begattung Arttypisch sind ihre metallisch sausenden bis singenden Fluggerausche die bei Sing und Zwergschwanen fehlen Flugbild Bearbeiten nbsp FlugformationHockerschwane benotigen eine lange Anlaufphase bevor sie sich in die Luft erheben konnen Der Start der Hockerschwane ist voller Kraft und Dynamik Eine Zeitlang laufen sie uber das Wasser und schlagen mit den Flugeln Sobald sie sich in die Luft erhoben haben ist ihr Flugelschlag langsam und kraftvoll Sie gewinnen allerdings nur sehr allmahlich an Hohe und der Flug wirkt insgesamt schwerfallig Das rhythmische Fluggerausch ist weithin horbar Verbreitung Bearbeiten nbsp Hockerschwan auf dem Orongoi See Burjatien nbsp Verbreitung des HockerschwanesBrutgebiete Ganzjahriges VorkommenUberwinterungsgebieteEinfuhrungsgebieteDer Hockerschwan kam ursprunglich im nordlichen Mitteleuropa im sudlichen Skandinavien im Baltikum und im Bereich des Schwarzen Meeres vor In Asien reicht sein Vorkommen von Kleinasien bis Nordchina Die Brutpopulationen in Westeuropa gehen ausschliesslich auf ausgesetzte und verwilderte Vogel zuruck Auch in manchen Regionen Mitteleuropas war der Hockerschwan moglicherweise nie heimisch Der Hockerschwan wurde bis gegen das Ende des 19 Jahrhunderts stark bejagt so dass er wildlebend fast nur noch im Ostseeraum vorkam Parallel dazu gab es jedoch immer wieder Aussetzungsaktionen die in Grossbritannien weit vor dem 16 Jahrhundert und in Mitteleuropa etwa ab dem 16 Jahrhundert vorgenommen wurden Eine intensivierte Ansiedelung erfolgte etwa ab 1920 Erst ab den 1950er Jahren kam es jedoch zu einer starken Zunahme des Bestands in Mitteleuropa Beteiligt daran war der verbliebene Bestand an Hockerschwanen sowie eine erneute Verwilderung von Parkschwanen und zum Teil auch gezielte Ansiedelungen 7 Mit Zunahme der Siedlungsdichte erfolgte eine Ausweitung des Verbreitungsgebietes nach Suden und Sudosten Zur Zunahme haben unter anderem neben einer zeitweilig vollstandigen Jagdverschonung auch ein Unterlassen der Eierernte eine zunehmende Futterung insbesondere im Winter und eine teilweise dadurch bedingte Verminderung der Fluchtdistanz die auch zur Besiedlung belebter Ufer und Stillgewasser gefuhrt hat beigetragen So ist der Hockerschwan heute auf vielen Teichen Seen und Flussen auf den Britischen Inseln und im sudlichen Mitteleuropa anzutreffen Einburgerungen gab es auch in Nordamerika so beispielsweise in der Region von New York und im Bundesstaat Michigan sowie in Australien und Neuseeland 8 In Neuseeland wo er erstmals 1866 eingefuhrt wurde 9 kommt er mittlerweile in kleiner Zahl in einigen Feuchtgebieten an mehreren Flussen und an der Meereskuste vor 10 Zu Beginn der 1990er Jahre betrug die Zahl der in Neuseeland vorkommenden Hockerschwane noch weniger als 200 wildlebende Vogel 9 Wahrend mitteleuropaische Vogel auch im Winter im Gebiet bleiben ziehen Hockerschwane vom Nordrand des europaischen Areals etwa aus Skandinavien und solche aus Zentralasien im Winter nach Suden Zentralasiatische Hockerschwane uberwintern dann beispielsweise im Iran Bei den mitteleuropaischen Schwanen kommt es jedoch zu Mauserzugen So finden sich am IJsselmeer tausende von Schwanen ein die dort ihr Gefieder wechseln 11 In dieser Zeit sind die Hockerschwane fur einige Wochen flugunfahig Lebensraum Bearbeiten nbsp Hockerschwane am Chiemsee 2016 Lebensraume von Hockerschwanen waren ursprunglich Steppengewasser Brackwassermarschen und langsam fliessende Flusse Sie praferieren grundsatzlich eutrophe Flachseen Eingefuhrte Populationen sind gleichfalls vor allem an seichten Seen zu finden und besiedeln regelmassig auch Gewasser in menschlicher Nahe Sie sind beispielsweise an Klar Park und Fischteichen anzutreffen die eutroph bis hypertroph sind 12 Sie halten sich jedoch haufig auch in geschutzten Buchten an der Kustenlinie sowie auf Flussen auf Ernahrung Bearbeiten nbsp Nach Nahrung suchender SchwanDer Hockerschwan lebt von Wasserpflanzen und den daran befindlichen Kleintieren Muscheln Schnecken Wasserasseln die er mit seinem langen Hals unter Wasser durch Grundeln erreicht Hierbei erreicht er Tiefen von 70 bis 90 Zentimetern An Land frisst er auch Gras und Getreidepflanzen Dies kommt vor allem im Spatwinter vor wenn die Unterwasservegetation nicht mehr ausreichend Nahrung bietet Hockerschwane bevorzugen dabei vor allem Rapsflachen Grunland wird dagegen von ihnen nur selten als Nahrungsflache genutzt Die Fressphase beginnt im Winter etwa drei Stunden nach Sonnenaufgang und endet erst mit Einbruch der Dunkelheit 13 Im Fruhjahr steigt der Anteil von Wasserpflanzen in der Nahrung wieder Im Sommer erfolgt die Nahrungssuche ausschliesslich auf Gewassern 14 Hockerschwane sind nicht fahig frei schwimmende Tiere zu erbeuten Der Nahrungsbedarf der Hockerschwane ist sehr hoch Wahrend der Mauser fressen ausgewachsene Hockerschwane bis zu vier Kilogramm an Wasserpflanzen pro Tag Besonders hoch ist der Nahrungsbedarf von verpaarten Weibchen Diese fressen wahrend der Brutphase kaum und mussen daher entsprechende Nahrungsreserven anlegen Fortpflanzung Bearbeiten source source source source source source source source Video Brutendes Hockerschwan Paar am Nest nbsp Ei Sammlung Museum Wiesbaden nbsp Schwan bei der Brutpflege nbsp Schwanenkuken an LandHockerschwane binden sich auf Lebenszeit Sie pflanzen sich erstmals im dritten oder vierten Lebensjahr an Land fort Insbesondere in der Brutzeit die im Marz beginnt sind die mannlichen Hockerschwane sehr aggressiv und verteidigen ihr Territorium nachdrucklich auch gegen naher kommende Menschen und stossen dabei Fauchlaute aus Das Nest wird von beiden Elternvogeln nahe dem Wasser auf kleinen Inseln oder im seichten Wasser im Verlauf von etwa zehn Tagen gebaut Es ist ein grosser Bau der aus Reisern Schilf und Rohr besteht Die eigentliche Nestmulde ist nur sehr schwach mit Daunen ausgepolstert Der Nestbau wird vom Mannchen eingeleitet dem sich der weibliche Altvogel spater anschliesst Ein Gelege besteht in der Regel aus funf bis acht schmutzig gelbbraunen Eiern die in einem Legeabstand von etwa 48 Stunden gelegt werden In sehr seltenen Fallen umfasst ein Gelege auch bis zu zwolf Eier 15 Die Brutzeit betragt 35 bis 38 Tage Es brutet uberwiegend das Weibchen Die Kuken sind Nestfluchter Einen Tag alte Kuken wiegen im Schnitt 220 Gramm Beide Eltern kummern sich vier bis funf Monate lang bis zum Fluggewerden um die Jungen Insbesondere Weibchen tragen die Dunenkuken gelegentlich zwischen den Schwingen auf dem Rucken Dies schutzt die Dunenkuken unter anderem vor den Nachstellungen durch grosse Hechte Zur elterlichen Brutfursorge gehort ein Herausreissen von Unterwasservegetation die die Dunenkuken ohne die Elternvogel nicht erreichen konnten Flugge sind die Jungvogel etwa in einem Alter von 120 bis 150 Tagen Die Mortalitatsrate unter Dunenkuken und Jungvogeln ist sehr hoch Studien in Grossbritannien haben gezeigt dass zwischen 29 und 49 Prozent der Gelege verloren gehen noch bevor die Kuken schlupfen Haufige Ursache ist menschlicher Vandalismus Die hohe Mortalitat halt auch in den ersten Lebensjahren an so dass nur etwa elf Prozent der Dunenjungen jemals selber bruten 16 Bestand BearbeitenDie Gesamtpopulation des Hockerschwans wird von der IUCN auf 600 000 bis 620 000 Tiere geschatzt Die Art gilt als ungefahrdet Auf dem europaischen Festland lebt ein geschatzter Bestand von 250 000 Hockerschwanen Irland und Grossbritannien haben eine Population von insgesamt 47 000 am Schwarzen Meer kommen weitere 45 000 vor In West und Zentralasien bis zum Kaspischen Meer leben 260 000 bis 275 000 Hockerschwane in Ostasien dagegen ist der Bestand sehr klein Dort leben zwischen 1 000 und 3 000 Hockerschwane In Nordamerika werden 14 700 Hockerschwane gezahlt 13 Bei Hockerschwanen lasst sich ein sehr komplizierter Mechanismus der Bestandsregulierung beobachten Es handelt sich dabei um eine dichteabhangige Bestandsregulierung So haben zwar Hockerschwane nach dem Zweiten Weltkrieg in Mitteleuropa stark zugenommen ein weiteres Anwachsen findet jedoch mittlerweile nicht mehr statt obwohl die zunehmende Winterfutterung den Verlust wahrend des Winterhalbjahres reduziert hat nbsp Die Winterfutterung fuhrt dazu dass wahrend des Winterhalbjahres eine geringere Anzahl an Schwanen stirbt Bestandsregulierend wirkt sich unter anderem der hohe Anteil an zwar ausgewachsenen und damit geschlechtsreifen Hockerschwanen aus die aber nicht bruten Der Anteil macht an ausgewachsenen Vogeln in vielen Populationen mehr als 50 Prozent unter den adulten Tieren aus Dies ist teilweise auf erhohte Nahrungskonkurrenz zuruckzufuhren In Regionen mit sehr hoher Schwanendichte sind die einzelnen Schwane haufig nicht optimal im Futter und weisen nicht die korperliche Kondition auf die notwendig ist um zur Brut zu schreiten Als weiterer Faktor wirkt sich aus dass viele Hockerschwane ein grosses Brutterritorium benotigen und nicht alle Schwane sich ein solches erkampfen konnen An einigen Stellen bruten Hockerschwane davon abweichend auch in Kolonien Es handelt sich dabei uberwiegend um die halbdomestizierten Bestande 17 Der Bruterfolg dieser kolonienbrutenden Populationen ist jedoch gering Im mehrjahrigen Durchschnitt ziehen einzeln brutende Hockerschwane 2 6 Junge pro Brut gross Bei kolonienbrutenden Paaren werden im Schnitt aber nur 0 9 Jungschwane gross Die Gelegegrosse ist mit 5 6 beziehungsweise 5 2 Eiern dagegen fast identisch Der geringe Bruterfolg kolonienbrutender Hockerschwane liegt unter anderem am hohen Eiverlust zu dem es durch die grosse Unruhe unter den Hockerschwanen kommt Durch die standige Auseinandersetzung mit in der Nachbarschaft brutenden Hockerschwanen werden viele Eier zerbrochen 18 Gleichzeitig ist die Mortalitatsrate unter den geschlupften Kolonienbrutern deutlich hoher als bei einzeln brutenden Paaren da sich ihr Neststandort an weniger optimalen Stellen befindet Das macht sich vor allem in windigen Sommern bemerkbar wenn die Sterblichkeitsrate von Jungschwanen in Kolonien wetterbedingt besonders hoch ist Jungschwane aus Brutkolonien sind haufig in einem schlechteren Ernahrungszustand als solche von Einzelbrutern Deswegen uberlebt eine geringere Anzahl von Jungtieren aus Kolonien ihren ersten Winter 19 Gefahrdungen BearbeitenNeben der Jagd s u gibt es noch eine Reihe weiterer Gefahrdungen fur Hockerschwane 20 In harten Wintern kommt es zu naturlichen Todesfallen Es wurden Falle von Bleivergiftungen durch Bleischrot und Angelblei nachgewiesen Es kommt zu Unfallopfern an Stromleitungen durch Anfluge Auch Todesfalle durch Krankheiten darunter Botulismus treten auf Fruher kam es zu Gelegeverlusten durch menschliches Eiersammeln und absichtliche Gelegezerstorung zur Bestandskontrolle Durch menschliche Storungen kann es zur Gelegeaufgabe kommen Auch Wasserstandsschwankungen am Brutgewasser konnen zum Gelegeverlust fuhren Jagd BearbeitenIn Deutschland unterliegt der Hockerschwan dem Jagdrecht und darf in der Regel vom 1 November bis zum 20 Februar des folgenden Jahres geschossen werden 21 Einzelne Bundeslander wie Thuringen und Hessen sowie die Stadtstaaten Bremen Hamburg und Berlin verzichten auf eine Jagdzeit Auch in Osterreich gehoren die Hockerschwane zu den jagdbaren Tierarten In der Schweiz durfen sie hingegen nur mit Ausnahmegenehmigung bejagt werden falls die Hockerschwane Schaden verursachen In Deutschland werden jedes Jahr mehrere Tausend Hockerschwane geschossen Es liegen anscheinend zurzeit keine bundesweiten Abschusszahlen vor In Bayern wurden im Jagdjahr 2010 11 657 Hockerschwane in der Streckenliste gefuhrt 22 In Schleswig Holstein waren im Jagdjahr 2010 11 676 Hockerschwane auf der Streckenliste 23 In den Jagdjahren 2008 09 und 2009 10 waren 473 bzw 752 Hockerschwane in der Jagdstrecke Schleswig Holsteins aufgefuhrt 24 25 Meist durfen wie z B in Schleswig Holstein Hockerschwane nur per Kugelschuss gejagt werden In der Streckenliste sind jeweils auch das Fallwild Todfund ohne Jagdeinwirkung enthalten Der Anteil des Fallwildes an der Jagdstrecke schwankt sehr stark Im Jagdjahr 2010 11 enthielt z B die Jagdstrecke in Schleswig Holstein 22 Prozent Fallwild 23 Der Naturschutz fordert in Mitteleuropa einen Jagdverzicht auf den Hockerschwan wegen Verwechselungsgefahr mit Singschwan und Zwergschwan Da Mitteleuropa grosse Bedeutung als Rastgebiet fur Singschwan und Zwergschwan hat soll ein irrtumlicher Abschuss dieser Arten ausgeschlossen werden 26 Hockerschwan und Mensch BearbeitenIn Grossbritannien hatte der Hockerschwan seit spatestens 1186 koniglichen Status und 1361 wurde der erste Schwanenmeister ernannt 1482 wurde durch ein vom Parlament verabschiedetes Gesetz den Act of Swans festgelegt dass nur Landbesitzer ab einer gewissen Grosse ihres Besitzes Schwane halten durften Von ursprunglich 900 Besitzberechtigten sind nur mehr drei verblieben die Hochehrwurdige Gesellschaft der Farber die bei der jahrlichen Schwanenzahlung dem Swan Upping im Juli die Schnabel mit einer Kerbe markiert die Hochehrwurdige Gesellschaft der Winzer die ihre Schwane mit zwei Kerben versieht und der Monarch dem alle unmarkierten Tiere gehoren Dies alles ist aber heutzutage nur noch von zeremonieller Bedeutung 27 Der konigliche Besitz von Schwanen kommt nicht auf den Orkney und den Shetlandinseln zur Anwendung wo noch das auf die Wikinger zuruckgehende Udal Law Geltung hat gemass welchem Schwane im Volkseigentum stehen Seit 1971 besitzt der Hockerschwan durch den Creatures and Forest Law Act weiteren Schutz 28 nbsp Uberwinterungsbereich der AlsterschwaneIn Hamburg wird der Hockerschwan wie ein Wappentier betrachtet Er wird immer mit der Alster in Verbindung gebracht und ist im Logo der Alster Touristik GmbH deutlich zu erkennen Es gibt einen Schwanenvater der sich seit dem 17 Jahrhundert um die Alsterschwane kummert Zu seinen Aufgaben gehort es die Schwane der Alster und der umliegenden Kanale im Herbst einzufangen sie zu ihrem Winterquartier dem Eppendorfer Muhlenteich zu bringen dort mit Nahrung zu versorgen und im Fruhjahr wieder auszusetzen Seit 1926 unter Schutz gestellt wurde der Hockerschwan in Danemark 1984 nach einer Umfrage in den Rang eines Nationalvogels erhoben Siehe auch Schwan Wappentier Literatur BearbeitenHans Gunther Bauer Einhard Bezzel Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 1 Aula Verlag Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 647 2 Janet Kear Hrsg Ducks Geese and Swans University Press Oxford 2005 ISBN 0 19 854645 9 Brage bei der Wieden Mensch und Schwan Kulturhistorische Perspektiven zur Wahrnehmung von Tieren Bielefeld 2014 ISBN 978 3 8376 2877 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hockerschwan Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Schwan Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikibooks Familie Hockerschwan Bilderbuch uber den Hockerschwan Cygnus olor in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 2 Januar 2009 Hockerschwan Cygnus olor auf eBird org abgerufen am 23 Juni 2023 Naturschutzbund Hockerschwan Federn des HockerschwansEinzelnachweise Bearbeiten a b c Janet Kear Hrsg Ducks Geese and Swans Oxford University Press 2005 S 231 Proc 2nd Int Swan Symp Sapporo 1981 zit in Einhard Bezzel Kompendium der Vogel Mitteleuropas Nonpasseriformes Nichtsingvogel Aula Wiesbaden 1985 S 752 ISBN 3 89104 424 0 Der alteste Schwan der Welt Memento des Originals vom 26 August 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot umwelt scienceticker info Sachsisches Landesamt fur Umwelt und Geologie Hrsg Wildlebende Ganse und Schwane in Sachsen Vorkommen Verhalten und Management Dresden 2006 Veroffentlichung im Rahmen der Offentlichkeitsarbeit des Sachsischen Landesamtes fur Umwelt und Geologie S 16 Janet Kear Hrsg Ducks Geese and Swans Oxford University Press 2005 S 233 Hans Heiner Bergmann Hans Wolfgang Helb Sabine Baumann Die Stimmen der Vogel Europas 474 Vogelportrats mit 914 Rufen und Gesangen auf 2 200 Sonagrammen Aula Verlag Wiesbaden 2008 ISBN 978 3 89104 710 1 S 33 Fur die lautmalerische Umschreibung der Stimmen ist diese Quelle verwendet worden Hans Gunther Bauer Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 1 Nonpasseriformes Nichtsperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 S 41 Hans Gunther Bauer Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 1 Nonpasseriformes Nichtsperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 S 40 a b P J Higgins Hrsg Handbook of Australian New Zealand amp Antarctic Bird Band 1 Ratites to Ducks Oxford University Press Oxford 1990 ISBN 0 19 553068 3 S 1 177 P J Higgins Hrsg Handbook of Australian New Zealand amp Antarctic Bird Band 1 Ratites to Ducks Oxford University Press Oxford 1990 ISBN 0 19 553068 3 S 1 175 Einhard Bezzel Vogel BLV Verlagsgesellschaft Munchen 1996 ISBN 3 405 14736 0 S 101 Martin Flade Die Brutvogelgemeinschaften Mittel und Norddeutschlands Grundlagen fur den Gebrauch vogelkundlicher Daten in der Landschaftsplanung IHW Verlag Berlin 1994 ISBN 3 930167 00 X S 554 a b Janet Kear Hrsg Ducks Geese and Swans Oxford University Press 2005 S 232 Sachsisches Landesamt fur Umwelt und Geologie Hrsg Wildlebende Ganse und Schwane in Sachsen Vorkommen Verhalten und Management Dresden 2006 Veroffentlichung im Rahmen der Offentlichkeitsarbeit des Sachsischen Landesamtes fur Umwelt und Geologie S 26 Collin Harrison und Peter Castell Field Guide Bird Nests Eggs and Nestlings HarperCollins Publisher uberarbeitete Auflage von 2002 ISBN 0 00 713039 2 S 64 Hans Gunther Bauer Einhard Bezzel und Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 1 Nonpasseriformes Nichtsperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 S 43 Collin Harrison und Peter Castell Field Guide Bird Nests Eggs and Nestlings HarperCollins Publisher uberarbeitete Auflage von 2002 ISBN 0 00 713039 2 S 63 Einhard Bezzel Vogel BLV Verlagsgesellschaft Munchen 1996 ISBN 3 405 14736 0 S 102 Einhard Bezzel Vogel BLV Verlagsgesellschaft Munchen 1996 ISBN 3 405 14736 0 S 103 Haus Gunther Bauer Einhard Bezzel Wolfgang Fiedler Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Aula Verlag Wiebelsheim 2005 S 41 DJV DJV Handbuch Jagd 2012 Bonn 2012 DJV DJV Handbuch Jagd 2012 Bonn 2012 S 476 a b Ministerium fur Landwirtschaft Umwelt und landliche Raum Jagd und Artenschutz Jahresbericht 2011 Kiel 2011 S 15 Ministerium fur Landwirtschaft Umwelt und landliche Raum Jagd und Artenschutz Jahresbericht 2011 Kiel 2010 S 21 Ministerium fur Landwirtschaft Umwelt und landliche Raum Jagd und Artenschutz Jahresbericht 2009 Kiel 2011 S 23 Haus Gunther Bauer Einhard Bezzel Wolfgang Fiedler Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Aula Verlag Wiebelsheim 2005 S 42 Howell Raines Henley Journal A Scene of Old England The Mute Swan Census New York Times 25 July 1987 abgerufen 23 April 2011 Louise Gray Sir Peter s taste for swan has him fall foul of law The Scotsman 19 Marz 2005 abgerufen 23 April 2011 Normdaten Sachbegriff GND 4160334 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hockerschwan amp oldid 234860292