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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Winter Begriffsklarung aufgefuhrt Der Winter von althochdeutsch wintar zuruckfuhrbar wie gotisch wintrus auf eine germanische Wurzel etymologisch unklar s u vermutet wurden fruher unter anderem eine Herkunft von indogermanisch ṷi glanzen ṷed befeuchten fliessen und Verwandtschaft mit Wasser als das Fliessende 1 sowie ein Zusammenhang mit einer Wurzel mit der Bedeutung weiss 2 ist die kalteste der vier Jahreszeiten in den subtropischen gemassigten und polaren Klimazonen der Erde Je nachdem ob er gerade auf der Nord oder der Sudhalbkugel herrscht spricht man vom Nordwinter oder Sudwinter Der Nordwinter findet gleichzeitig mit dem Sudsommer statt Schneebedeckung im Jahresverlauf der ErdeWinterlandschaftBlick auf St Michael im Lungau im Winter Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Winteranfang und Dauer 2 1 Astronomie 2 2 Meteorologie 2 3 Energiewirtschaft 3 Wetterlagen und ihr Einfluss auf das Winterwetter 4 Winter im Klimawandel 5 Rekorde 6 Kultur 7 Galerie 8 Etymologie 8 1 Germanische Sprachen 8 2 Andere indogermanische Sprachen 8 3 Das indogermanische Jahr 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseEntstehung Bearbeiten Hauptartikel Entstehung im Artikel Jahreszeit Die Jahreszeiten entstehen weil die Erdrotation nicht in der Ebene der Umlaufbahn um die Sonne erfolgt sondern um 23 4 geneigt siehe Ekliptikschiefe Dadurch liegen Sud und Nordpol abwechselnd ein halbes Jahr im streifenden Sonnenlicht und der Zenitstand der Sonne wechselt im Jahreszyklus zwischen sudlichem und nordlichem Wendekreis Winteranfang und Dauer BearbeitenAstronomie Bearbeiten nbsp Jahresverlauf der JahreszeitenAstronomisch bzw kalendarisch beginnt der Winter mit der Wintersonnenwende dem Zeitpunkt zu dem die Sonne senkrecht uber dem Wendekreis der anderen Erdhalfte steht und die Tage am kurzesten sind auf der Nordhemisphare am 21 oder 22 Dezember und auf der Sudhemisphare am 21 Juni Danach werden die Tage wieder langer und die Nachte kurzer Der Winter endet mit der Fruhlings Tag und Nacht Gleiche am 20 Marz oder in der Nacht zum 21 Marz auf der Nordhalbkugel und 22 oder 23 September fur die Sudhalbkugel Der Winter dauert somit 89 Tage auf der Nordhalbkugel und 93 Tage auf der Sudhalbkugel Im ostasiatischen Kulturkreis der vom chinesischen Kalender gepragt ist beginnt der Winter bereits wenn die Sonne 45 vor dem Sonnenwendpunkt steht 7 oder 8 November und endet wenn die Sonne 45 dahinter steht 3 4 oder 5 Februar Die Sonnenwende liegt in der Mitte des Winters Da die Umlaufbahn der Erde um die Sonne leicht elliptisch ist d h von einer exakten Kreisbahn um 1 7 abweicht sind die vier Jahreszeiten nicht genau gleich lang Die Nordwinter sind wegen der Sonnennahe Perihel am 3 Januar etwas kurzer und milder als die Sudwinter Meteorologie Bearbeiten nbsp Erster Schnee in Mecklenburg am 3 Dezember 2021In der Meteorologie wird der Beginn des Nordwinters am 1 Dezember angesetzt Er umfasst somit die Monate Dezember Januar und Februar Phanologisch kann der Winterbeginn vom astronomischen erheblich abweichen und wird neben der Land Meer Verteilung maritimes vs kontinentales Klima oft durch den Beginn einer dauerhaften Schneedecke markiert Die Zu oder Abnahme von Gletschern hangt aber weniger von der winterlichen Schneelage als vom ersten Neuschnee im Herbst ab der die Ablation hemmt In den Alpen ist das Fest Darstellung des Herrn volkstumlich Maria Lichtmess am 2 Februar ein statistischer Lostag fur das Wetter des Spatwinters Bekannt ist der Spruch Wenn s zu Lichtmess sturmt und schneit ist das Fruhjahr nimmer weit Mit gleicher Bedeutung nur andersherum formuliert existiert auch die Bauernregel Sonnt der Dachs sich in der Lichtmesswoch bleibt er noch 4 Wochen in sei m Loch Genahert teilt man dem Winter auf der Nordhalbkugel die Monate Dezember Januar und Februar zu und in der Sudhemisphare den Juni Juli und August An den geografischen Polen herrscht ein halbes Jahr die Polarnacht nahe den Polarkreisen dauert sie einige Tage bis Wochen Energiewirtschaft Bearbeiten In der Energiewirtschaft wird der Winter wegen des dann hoheren Energiebedarfes abweichend von den jahreszeitlichen Definitionen als Winterhalbjahr vom 1 Oktober bis zum 31 Marz festgelegt 3 Wetterlagen und ihr Einfluss auf das Winterwetter Bearbeiten nbsp Typische Wetterlagen im WinterDas Winterwetter in Mitteleuropa wird von verschiedenen Wetterlagen bestimmt die sich aus der Wechselwirkung von Hoch und Tiefdruckgebieten ergeben Die Wetterlagen konnen einen Tag bis mehrere Wochen andauern Ihr Fortbestehen oder Wechsel lasst sich nur wenige Tage im Voraus bestimmen Eine Westwetterlage mit Tiefdruck uber Nordeuropa und Hochdruck uber Sudeuropa bringt feuchte und eher milde Luft vom Atlantik nach Mitteleuropa Je nach Hohenlage kann es schneien oder regnen Von Westen herkommende Sturme sind moglich Bei der Sudwestwetterlage mit Hochdruck uber Sudosteuropa und Tiefdruck bei den Britischen Inseln stromt milde Luft herbei Mogliche Niederschlage fallen auch in den Hochlagen als Regen Diese Wetterlage ist mitverantwortlich fur das Weihnachtstauwetter Im Wirkungsbereich einer Nordwetterlage mit Hochdruck uber West und Tiefdruck uber Osteuropa bringen Nordwestwinde feucht milde und Nordostwinde trockenere und kaltere Luft Die Ost oder Nordostwetterlage mit Hochdruck uber Nord und Tiefdruck uber Sudeuropa bewirkt den Zustrom trockener kalter Kontinentalluft 4 Winter im Klimawandel BearbeitenDie Winter werden insbesondere in Deutschland seit uber zwei Jahrzehnten feuchter und milder 5 Nach fruheren Klimaprognosen wird dieser Trend fortgesetzt 6 Neueren Studien zufolge begunstigt jedoch paradoxerweise die durch die Erderwarmung bedingte Eisschmelze am Nordpol die Bildung von Hochdruckgebieten uber Eurasien sodass hier in Zukunft vermehrt strenge Winter erwartet werden 7 8 wie etwa bei den Schneefallen in Mitteleuropa im Januar 2019 Im Winter 2019 20 konnte in Deutschland erstmals kein Eiswein hergestellt werden 9 Im Winter 2020 21 betrug die Durchschnittstemperatur 1 8 Grad Celsius Die durchschnittliche Niederschlagsmenge betrug 180 Liter pro Quadratmeter 10 11 Rekorde BearbeitenWeltweitDie weltweit niedrigste Temperatur wurde mit 89 2 C im Juli 1983 in Wostok Antarktis gemessen EuropaIn Europa gab es den warmsten Winter 2019 20 mit 3 4 C uber der durchschnittlich gemessenen Temperatur aus den Jahren 1981 bis 2010 12 13 14 DeutschlandIn Deutschland gab es den kaltesten Winter 1962 1963 mit einer mittleren Temperatur von 5 5 C und den warmsten Winter 2006 07 mit einer Temperatur von 4 4 C 15 16 Die tiefste Temperatur lag bei 37 8 C am 12 Februar 1929 in Hull Oberbayern Die hochste Schneemenge betrug am 2 April 1944 auf dem Zugspitzplatt 8 30 Meter Hier ereignete sich am 24 Marz 2004 auch der starkste Schneefall binnen 24 Stunden der 1 50 Meter hohen Neuschnee brachte 17 Schweiz2019 20 gab es in der Schweiz mit einem Mittel von 0 7 C den warmsten Winter seit Messbeginn 1864 18 Der kalteste Ort gemessen an der mittleren Jahrestemperatur 1981 2010 war mit 7 2 C das Jungfraujoch Der Kaltepol befindet sich in La Brevine wo am 12 Januar 1987 41 8 C gemessen wurden was unter den heutigen Messbedingungen 42 5 C entspricht Die grosste Schneehohe wurde im April 1999 mit 816 cm auf dem Santis gemessen Am meisten innerhalb eines Tages schneite es mit je 130 cm am 15 April 1999 auf dem Berninapass und am 30 Marz 2018 auf dem Grimselpass 19 Kultur BearbeitenWie im Sommer gibt es auch im Winter alte Brauche die teilweise uberlebt haben oder wiederbelebt wurden zum Beispiel die Sonnenwende als Weihnachten Alban Arthuan keltisch Julfest nordisch germanisch Yalda Nacht iranisch Karneval Fastnacht Fasching Maskenball Winterverbrennung und Perchtenlauf Zahlreiche Schriftsteller und Poeten thematisierten Eigenheiten des Winters und durch ihn ausgeloste Gefuhle und Empfindungen 20 21 Galerie Bearbeiten nbsp Wintertag in Neulingen Baden Wurttemberg nbsp Winterlandschaft nbsp Winterlandschaft nbsp Der Ammersee im Winter nbsp Der zugefrorene Lubbesee bei Templin Brandenburg nbsp Winterblute Zaubernuss im Vogelsberg nbsp Neuschnee auf der Schwabischen Alb nbsp Hunds Rose im WinterEtymologie BearbeitenGermanische Sprachen Bearbeiten Das Wort Winter ist ein germanisches Sonderwort es findet sich ahnlich in allen germanischen Sprachen aber nirgendwo sonst 22 Westgermanisch althochdeutsch wintar gt mittelhochdeutsch winter gelegentlich winder gt neuhochdeutsch Winter jiddisch ווינטער vinter luxemburgisch Wanter altsachsisch wintar gt mittel und neuniederdeutsch winter altenglisch uinter winter wintaer gt mittelenglisch winter daneben winnterr wyntra vinter vyntyr wenter wintir wintur wyntre wintre wunter gt neuenglisch winter alt mittel und neufriesisch winter altniederlandisch wintar gt neuniederlandisch und afrikaans winter Nordgermanisch auf dem Runenstein von Rok um 800 uintur oder uintura Akk Pl altostnordisch vintr gt danisch norwegisch und schwedisch vinter altwestnordisch vintr daneben vetr alter auch vettr mit regelmassiger Assimilation von nt zu tt spater vetur mit Sprossvokal gt islandisch und faringisch vetur neunorwegisch vetter Ostgermanisch gotisch wintrusFerner wahlte L L Zamenhof fur das Esperanto vintro als Bezeichnung fur den Winter aus neben somero ist dies eine von zwei Jahreszeitenbezeichnungen in dieser Plansprache die nicht romanischen sondern germanischen Ursprungs ist Die ursprungliche Bedeutung des Worts fur das sich die urgermanische Form wintru rekonstruieren lasst ist unklar zwar mangelt es nicht an Vorschlagen wie es etymologisch herzuleiten sei doch werden diese in den einschlagigen Uberblickswerken zumeist samt und sonders als wenig uberzeugend eingeschatzt 23 Die schon von Adelung 1786 24 angestellte Vermutung der Winter leite sich vom Wind her bzw von germ windaz lt idg u e nto s vgl lat ventus findet kaum noch Fursprecher seit Friedrich Kluge 1882 25 beschied dass sich germ wintru und windo lautlich nicht vertrugen Das Deutsche Worterbuch Band XIV II 1960 26 und das Indogermanische etymologische Worterbuch von Julius Pokorny 1959 27 favorisieren die schon von August Fick 1870 vertretene Auffassung dass der Winter letztlich auf die idg Wurzel u ed quellen fliessen benetzen befeuchten zuruckgehe 28 genauer gesagt auf eine Wurzelerweiterung mit Nasalinfix wie sie auch in litauisch vanduo Wasser und lateinisch unda Welle Woge vorliege wie Evald Liden 1889 29 und Herbert Petersson 1912 ausarbeiteten Gegen diese auch morphologisch nicht unproblematische Rekonstruktion 30 ist vielfach eingewandt worden dass die nasse Zeit oder Regenzeit als Benennungsmotiv nicht sonderlich plausibel dunke da Regen und Feuchtigkeit wohl kaum als hervorstechendstes Merkmal des Winters gelten konnen auch und gerade nicht in der Urheimat der Germanen Christianus Cornelis Uhlenbeck 1905 31 wollte daher wie zuvor schon Kluge die altere Annahme nicht ganz ausschliessen dass der germanische wintru vielmehr mit keltisch windo weiss zusammenhangt das walisisch gwynn und irisch finn ergab und in Mitteleuropa in keltischen Ortsnamen wie Vindobona Wien begegnet allerdings hat sich noch in keiner germanischen Sprache eine Entsprechung zu diesem keltischen Etymon gefunden Anatoly Liberman 2012 32 halt diese Hypothese daher fur ahnlich weit hergeholt wie die Bemuhungen von Terje Mathiassen 1968 33 germ wintru mit slawisch wed welken vergehen zu verknupfen Vielversprechend erscheint ihm hingegen der Versuch von Fritz Mezger 1960 34 gotisch wintrus mit altnordisch vinstri links vgl ahd winistar aengl winstre usw lt germanisch wenistraz links etymologisch unter einen Hut zu bringen Wie der Kelte orientierte sich auch der Germane im Kosmos mit Blickrichtung zur aufgehenden Sonne 35 und linker Hand liegt dabei der Norden die Heimat des Winters 36 vgl altirisch tuath das sowohl links als auch Norden bedeutet deutsch Norden ist seinerseits wohl urverwandt mit umbrisch nertru links Andere indogermanische Sprachen Bearbeiten In allen anderen Zweigen der indogermanischen Sprachfamilie leitet sich die Bezeichnung der kalten Jahreszeit hingegen von einem idg Wurzelwort ǵʰey ab dies gilt also fur 37 Albanisch toskisch dimer ghegisch dimen Armenisch altarmenisch ձմեռն jmeṙn gt neuarmenisch ձմեռ dsmer Baltisch lettisch ziema litauisch ziema Griechisch altgriechisch xeimwn cheimōn gt neugriechisch xeimwnas cheimonas Indoiranisch Iranisch avestisch zya gt neupersisch زمستان zemestan Kompositum mit ـستان stan Ort Statte Indoarisch Sanskrit ह म hima in vielen modernen indoarischen Sprachen wie Hindi und Bengali sind indes verschiedene Worter anderen Ursprungs an die Stelle von Prakrit hima getreten Keltisch altirisch gaim gam gem auch gaimred gemred Komposita mit raithe Vierteljahr Jahreszeit gt neuirisch geimhreadh altwalisisch gaem mittelwalisisch gayaf neuwalisisch geaf manx geurey bretonisch goanv Slawisch hier in allen Einzelsprachen recht einheitlich zima bzw zima wobei der Wortakzent in den ostslawischen Sprachen auf die zweite in den die west und sudslawischen auf die erste Silbe falltsowie fur die ausgestorbenen tocharischen anatolischen hethitisch gi ma an und italischen lateinisch hiems Sprachen In den aus dem Lateinischen hervorgegangenen romanischen Sprachen leitet sich das Wort fur Winter nicht direkt von lat hiems ab sondern vom dazugehorigen Adjektiv hibernus winterlich italienisch und portugiesisch inverno spanisch invierno katalanisch invern franzosisch hiver rumanisch iarnă 38 39 Fur idg ǵʰey wird eine selbstandige Bedeutung Winter angenommen zwar nennt Pokorny zusatzlich die Bedeutung Schnee 40 da sich auch griechisch xiwn khiṓn und armenisch ձիւն dzjun Schnee von dieser Wurzel ableiten und Sanskrit hima ebenfalls in diesem Sinne gebraucht wurde vgl Himalaya eigentlich die Heimstatt des Schnees doch durfte dies eher eine sekundare also abgeleitete Bedeutung darstellen zumal mit sneygʷʰ bereits ein allseits akzeptiertes idg Wurzelwort fur Schnee erschlossen ist 41 Das indogermanische Jahr Bearbeiten Dabei ist zu bedenken dass die Indogermanen nur zwei Jahreszeiten unterschieden Dies durfte auch noch fur die Germanen des Altertums gelten wenn auch Tacitus um das Jahr 100 in der Germania berichtet dass sie nicht zwei sondern drei Jahreszeiten kennten namlich Winter Fruhling und Sommer aber keinen Begriff fur den Herbst hatten unde annum quoque ipsum non in totidem digerunt species hiems et ver et aestas intellectum ac vocabula habent autumni perinde nomen ac bona ignorantur 42 Die Tacitus vertraute und bis heute ubliche Vierteilung des Jahres ist erst in der hippokratischen Schrift De diaeta nachzulesen und blieb noch Jahrhunderte auf den griechisch romischen Kulturkreis beschrankt Dass der Herbst und wohl auch der Fruhling spatere durch romischen Einfluss bewirkte Innovationen im germanischen Jahreszyklus waren bestatigt Beda der in De temporum ratione um 725 ausfuhrt dass es wie der Elemente und der Temperamente auch der Jahreszeiten vier gebe aber auch schreibt dass die Angelsachsen von alters her nur Sommer und Winter unterschieden Antiqui autem Anglorum populi principaliter annum totum in duo tempora hyemis videlicet et aestatis dispartiebant sex illos menses quibus longiores noctibus dies sunt aestati tribuendo sex reliquos hyemi Beda schreibt ferner dass der Oktober bei ihnen Wintirfylleth heisse da mit dem ersten Vollmond dieses Monats der Winter beginne eine mogliche Parallele hierzu findet sich im auf das spate 2 Jahrhundert datierten keltischen genauer gesagt gallischen Kalender von Coligny in dem je sechs der zwolf Monate zu zwei Halbjahren gebundelt werden wobei der Samon ios zu irisch sam Sommer und samhain 43 den Beginn oder auch die Mitte des einen der Giamon ios zu irisch gam lt idg ǵʰey Winter den des anderen Halbjahres markiert 44 45 Auch der altislandische Kalender der Misseristal unterscheidet nur zwei Jahreszeiten oder Halbjahre misseri In der Angelsachsischen Chronik ist vom Herbst erst im Eintrag fur das Jahr 1051 die Rede vom Fruhling kein einziges Mal 46 Dass Winter und Sommer als Hyperonyme gelten mussen zeigt sich auch daran dass sich die Namen von Fruhling und Herbst im Gegensatz zu denen der zwei Hauptjahreszeiten in den germanischen Sprachen nicht einheitlich darstellen vgl dt Fruhling gegenuber engl spring und schwed var teils konkurrieren sogar mehrere Begriffe in einer Sprache dt Fruhling Fruhjahr und Lenz engl autumn und fall 47 fur das Gotische sind uberhaupt keine Begriffe fur die Nebenjahreszeiten uberliefert Dass Sommer und Winter ein komplementares Begriffspaar sind zeigt sich nicht zuletzt an ihrer Wortgestalt sie stellen sich nicht nur im Deutschen lautlich als Homoioteleuton dar vgl irisch sam und gam oder auch walisisch haf und geaf 48 und erscheinen als solches in einigen altgermanischen Dichtungen so im Heliand he habda at them wiha so filu wintro endi sumaro und im Hildebrandslied in wallota sumaro enti wintro sehstic ur lante 49 Literatur BearbeitenBernd Brunner Als die Winter noch Winter waren Geschichte einer Jahreszeit Verlag Galiani Berlin bei Kiepenheuer amp Witsch Berlin 2022 ISBN 978 3 86971 129 4 Anne Marie Frohlich Winter Texte aus der Weltliteratur Manesse Verlag Zurich 1989 ISBN 3 7175 1780 5 Joachim Herrmann dtv Taschenbuch Astronomie S 41 44 Jahreszeiten 15 Auflage Munchen 2005 Julius Bartels Fischer Lexikon Geophysik Jahreszeiten Wetter Frankfurt 1960 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Winter Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Winter Zitate nbsp Wiktionary Deutsch Winter Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Englisch winter Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikisource Winter Quellen und Volltexte Der Winter in klassischer MusikEinzelnachweise Bearbeiten Alois Walde Lateinisches etymologisches Worterbuch 3 Auflage besorgt von Johann Baptist Hofmann 3 Bande Heidelberg 1938 1965 Band 2 S 806 s v vitrum und 817 s v unda Friedrich Kluge Alfred Gotze Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 20 Auflage Hrsg von Walther Mitzka De Gruyter Berlin New York 1967 Neudruck 21 unveranderte Auflage ebenda 1975 ISBN 3 11 005709 3 S 862 Energiewirtschaftsgesetz EnWG 3 Nr 40 Wetterlagen im Winter und warum ihn niemand vorhersagen kann In wetterkanal kachelmannwetter com abgerufen am 28 Dezember 2015 bildungsserver hamburg de Abgerufen am 28 Dezember 2015 Im Sommer Starkregen im Winter nass und mild In focus de abgerufen am 28 Dezember 2015 Das Paradox der Klimaerwarmung Deutsche mussen sich dauerhaft auf extreme Winter einstellen In focus de abgerufen am 28 Dezember 2015 Erderwarmung konnte Winter kalter werden lassen In pik potsdam de abgerufen am 28 Dezember 2015 Benita Wintermantel Folgen des Klimawandels Erstmals kein Eiswein in Deutschland In oekotest de 3 Marz 2020 abgerufen am 4 Marz 2020 statista com siehe auch monatliche Temperaturwerte The boreal winter season 19 20 was by far the warmest winter season ever recorded in Europe In climate copernicus eu 4 Marz 2020 abgerufen am 14 Marz 2020 englisch Daten fur Europa Warmster Winter seit Aufzeichnungsbeginn In tagesschau de 4 Marz 2020 abgerufen am 14 Marz 2020 3 4 Grad warmer als im Schnitt Warmster Winter in Europa seit Messbeginn In srf ch 5 Marz 2020 abgerufen am 14 Marz 2020 dwd de Abgerufen am 28 Dezember 2015 siehe auch spiegel de 27 Februar 2007 Ein Winter wie am Mittelmeer Wetterrekorde in Deutschland und weltweit In wetterprognose wettervorhersage de abgerufen am 28 Dezember 2015 Bundesamt fur Meteorologie und Klimatologie Klimabulletin Winter 2019 2020 PDF 961 KB Abgerufen am 25 August 2020 Bundesamt fur Meteorologie und Klimatologie Rekorde und Extreme Abgerufen am 12 Januar 2019 Wintergedichte ausgew von Evelyne Polt Heinzl und Christine Schmidjell Hrsg Evelyne Polt Heinzl Christine Schmidjell Reclam Stuttgart 2012 ISBN 978 3 15 018938 2 Anne Marie Frohlich Hrsg Winter Texte aus der Weltliteratur Manesse Verlag Zurich 1989 ISBN 3 7175 1780 5 Zu den altesten germanischen Belegen siehe Maria Tallen Wortgeographie der Jahreszeitennamen in den germanischen Sprachen Schmitz Giessen 1963 S 169 f So zumindest das ubereinstimmende Urteil der aktuellen Ausgabe des Kluge Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 25 durchgesehene und erweiterte Auflage bearbeitet von Elmar Seebold De Gruyter Berlin u a 2011 S 990 s v Winter Beides ist weder morphologisch noch semantisch ausreichend zu stutzen des Oxford English Dictionary 2 Auflage 1989 s v winter n 1 although semantically plausible neither of these explanations can be accepted with confidence und des Etymologisch Woordenboek van het Nederlands hrsg von Marlies Philippa et al Amsterdam University Press Amsterdam 2003 2009 s v winter Geen ervan is morfologisch en semantisch overtuigend Johann Christoph Adelung Versuch eines vollstandigen grammatisch kritischen Worterbuches der hochdeutschen Mundart mit bestandiger Vergleichung der ubrigen Mundarten besonders aber der Oberdeutschen Band 5 W Z im Verlag von Johann Gottlob Immanuel Breitkopf Leipzig 1786 Sp 244 245 s v Winter Friedrich Kluge Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 1 Auflage Trubner Strassburg 1882 S 375 s v Winter Deutsches Worterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm 16 Bde in 32 Teilbanden S Hirzel Leipzig 1854 1960 Band 30 Sp 418 s v winter m Julius Pokorny Indogermanisches etymologisches Worterbuch Francke Munchen 1959 Eintrag zur Wurzel 136 au e 9 au ed au er auf S 78 81 August Fick Vergleichendes Worterbuch der indogermanischen Sprachen ein sprachgeschichtlicher Versuch Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1870 S 875 s v vintru Evald Liden Etymologien In Beitrage zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur Band 15 1889 S 522 Guus Kronen Hrsg Etymological Dictionary of Proto Germanic Brill Leiden Boston 2013 s v Wintru unconvincing it is based on the wrong analysis of Lat unda C C Uhlenbeck Bemerkungen zum gotischen Wortschatz In Beitrage zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur Band 30 S 326 Anatoly Liberman The Seasons Part 3 Rainy Winter Beitrag in seinem Blog The Oxford Etymologist 4 April 2012 Terje Mathiassen Konnten slav wed welken und germ wint in Winter etymologisch zusammengehoren In Norsk tidsskrift for sprogvidenskap Band 22 1968 S 91 98 Fritz Mezger Got wintrus Winter Jahr und aisl vinstri links In Zeitschrift fur vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete der Indogermanischen Sprachen Band 76 Nr 3 4 1960 S 306 307 Frank Heidermanns Links und Rechts Artikel im Reallexikon der germanischen Altertumskunde Band 18 De Gruyter Berlin u a 2001 S 480 483 Willy Sanders Zu ahd lenka die Linke im Abrogans In Eva Schmitsdorf et al Hrsg Lingua Germanica Studien zur deutschen Philologie Jochen Splett zum 60 Geburtstag Waxmann Munster 1998 S 245 Lenka Dockalova und Vaclav Blazek The Indo European Year In Journal of Indo European Studies 39 3 4 2011 S 414 495 Zur Etymologie von hibernus s Oswald Szemerenyi Latin hibernus and Greek xeimerinos in Glotta 38 1 2 S 107 125 Zu den Reflexen von hibernus in den romanischen Sprachen s Walther von Wartburg Franzosisches Etymologisches Worterbuch Band 4 G H I Helbing und Lichtenhahn Basel 1952 S 418 422 s v hibĕrnus Julius Pokorny Indogermanisches etymologisches Worterbuch Francke Munchen 1959 Eintrag zur Wurzel 632 ĝhei 2 ĝhi auf S 425 426 Thomas V Gamkrelidze und Vjaceslav V Ivanov Indo European and the Indo Europeans A Reconstruction and Historical Analysis of a Proto Language and Proto Culture Part I The Text De Gruyter Berlin u a 1995 S 587 588 Robert Nedoma Artikel Jahreszeiten im Reallexikon der germanischen Altertumskunde Band 16 De Gruyter Berlin u a 2001 S 17 21 Bernard o Muireagain The Semantic Shift of Samain from Summer to Winter Xavier Delamarre Dictionnaire de la langue gauloise une approche linguistique du vieux celtique continental Errance Paris 2003 S 178 Jean Paul Savignac Dictionnaire francais gaulois La Difference Paris S 82 Richard Jones The Medieval Natural World Routledge London New York 2013 S 47 P S Langeslag Seasons in the Literatures of the Medieval North D S Brewer Cambridge 2015 S 9 Earl R Anderson The Seasons of the Year in Old English In Anglo Saxon England Band 26 1997 S 231 263 hier S 234 f Deutsches Worterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm 16 Bde in 32 Teilbanden S Hirzel Leipzig 1854 1960 Band 30 Sp 418 s v winter m VJahreszeitenArktische und gemassigte Zonen Fruhling Sommer Herbst Winter nbsp Tropen und Subtropen Regenzeit Trockenzeit Normdaten Sachbegriff GND 4066326 7 lobid OGND AKS LCCN sh85147029 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Winter amp oldid 237070045