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Johann Baptist Hofmann 11 Februar 1886 in Neukenroth 27 Juli 1954 in Munchen war ein deutscher Altphilologe Fachdidaktiker der Alten Sprachen und Sprachwissenschaftler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Forschungen zur lateinischen Syntax und Stilistik 2 Ehrungen 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer im oberfrankischen Neukenroth geborene Hofmann besuchte das Gymnasium in Bamberg und studierte anschliessend von 1904 bis 1909 Klassische Philologie und Vergleichende Sprachwissenschaft in Munchen Dabei wurde er vor allem von seinen Lehrern dem Altphilologen Friedrich Vollmer und dem Indogermanisten Wilhelm Streitberg gepragt 1910 wurde er mit einer Studie uber De verbis quae in prisca Latinitate exstant deponentibus bei Vollmer zum Dr phil promoviert Anschliessend holte ihn Vollmer als Mitarbeiter an den Thesaurus Linguae Latinae 1927 wurde Hofmann in die Redaktion des Projektes berufen Aufgrund seiner grundlichen Kenntnis der italischen Sprachen verfasste Hofmann nicht nur zahlreiche Lemmata sondern lieferte auch die etymologischen Erklarungen dazu Besonders umfangreich gestaltete sich in seiner jahrzehntelangen Tatigkeit fur den Thesaurus die Arbeit fur das Lemma et das den mit uber 100 000 Belegstellen ausfuhrlichsten Artikel bildet Daneben ubernahm er die Berichterstattung uber die Forschungen zu den italischen Sprachen beim Indogermanischen Jahrbuch und trat mit seinen Untersuchungen zum Spat und Vulgarlateinischen hervor 1926 veroffentlichte er eine Darstellung der lateinischen Umgangssprache fur die er nicht nur antike Texte heranzog sondern auch die spateren Entwicklungen in den sich allmahlich herausbildenden romanischen Sprachen berucksichtigte Forschungen zur lateinischen Syntax und Stilistik Bearbeiten Als in den 1920er Jahren eine Neubearbeitung der wissenschaftlichen Lateinischen Grammatik von Friedrich Stolz und Joseph Hermann Schmalz fur eine Wiederveroffentlichung unternommen werden sollte erhielt Hofmann den Auftrag dafur eine Darstellung der lateinischen Syntax und Stilistik zu ubernehmen Statt einer Uberarbeitung stellte seine Arbeit jedoch ein neues selbststandiges Werk dar das zudem altlateinische Sprachbefunde sowie die Veranderung der Ausdrucksweise in der Spatantike berucksichtigte Auch die von Manu Leumann vorgenommene Neubearbeitung der Lateinischen Formenlehre von Stolz Schmalz fuhrte zu einer deutlich erweiterten grammatischen Darstellung 1928 wurden diese Darstellungen als erster Formenlehre und zweiter Syntax und Stilistik Teilband als zweite Abteilung des Handbuchs der Altertumswissenschaft veroffentlicht Bis heute stellt die inzwischen von Anton Szantyr nochmals bearbeitete und nach ihren Verfassern als Leumann Hofmann Szantyr bezeichnete Grammatik ein Standardwerk 1 an deutschen Universitaten dar Auch Hofmanns Neubearbeitung von Alois Waldes Lateinischem etymologischem Worterbuch fuhrte zu einem eigenstandigen zweibandigen Werk das einen Uberblick uber die Entwicklung des Wortschatzes des Lateinischen bot Der erste Band wurde 1938 veroffentlicht der zweite 1954 kurz vor Hofmanns Tod Daneben verfasste Hofmann mit seinem Freund und langjahrigen Kollegen Hans Rubenbauer mit dem er 1909 gemeinsam die Arbeit am Thesaurus begonnen hatte 1929 die Lateinische Schulgrammatik die wegen ihrer Systematik und ihrer Neuerungen u a Beispielsatze nur aus Originaltexten sowie Quantitatenbezeichnungen und ausfuhrliche Anhange zur Stilistik und Metrik bis heute als Standardwerk nicht nur an Gymnasien sondern auch an Universitaten benutzt wird Es ist 1995 in der 12 von Rolf Heine neu bearbeiteten Auflage erschienen In den letzten Lebensjahren verschlechterte sich der Gesundheitszustand Hofmanns der bereits in fruhen Jahren unter Schwerhorigkeit und spater an Taubheit sowie an einer starken Gehbehinderung litt zunehmend Am 27 Juli 1954 starb er im Alter von 68 Jahren in Munchen Ehrungen Bearbeiten1948 wurde Hofmann fur seine Verdienste um die Wissenschaft zum ordentlichen Mitglied der philologisch historischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt Ausserdem erhielt er 1929 die silberne Leibniz Medaille der Berliner Akademie der Wissenschaften die ihn daruber hinaus zu einem korrespondierenden Mitglied wahlte Werke Auswahl Bearbeiten1926 Lateinische Umgangssprache Carl Winter Heidelberg 1929 Lateinische Schulgrammatik auf sprachwissenschaftlicher Grundlage mit Hans Rubenbauer R Oldenbourg Munchen 1948 Kurzgefasste lateinische Grammatik mit Hans Rubenbauer Leibniz Munchen 1950 Worterbuch der grammatischen und metrischen Terminologie gemeinsam mit Hans Rubenbauer Carl Winter Heidelberg 1950 Etymologisches Worterbuch des Griechischen R Oldenbourg Munchen Neudruck ebenda 1966 Literatur BearbeitenCarl Becker Hofmann Johann Baptist In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 455 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johann Baptist Hofmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Einzelnachweise Bearbeiten I Manu Leumann Lateinische Laut und Formenlehre 5 Aufl Munchen 1926 Neudruck ebenda 1963 Neubearbeitung 1977 II Lateinische Syntax und Stilistik Begrundet von J B Hofmann fortgefuhrt von Anton Szantyr Munchen 1965 Nachdruck ebenda 1972 Handbuch der Altertumswissenschaft II Abteilung 2 Teil I II Normdaten Person GND 116951494 lobid OGND AKS LCCN n88617934 VIAF 20444833 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hofmann Johann BaptistKURZBESCHREIBUNG deutscher Altphilologe und SprachwissenschaftlerGEBURTSDATUM 11 Februar 1886GEBURTSORT NeukenrothSTERBEDATUM 27 Juli 1954STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Baptist Hofmann amp oldid 237488388