www.wikidata.de-de.nina.az
Riedenburg ist jener Stadtteil von Salzburg der sich um den Rainberg einst Hohe Riedenburg genannt mit der wohl wichtigsten vorromischen Siedlung Salzburgs ausbreitet Als Riedenburg wurde dabei fruher der stadtnahe Teil des Leopoldskroner Moores bezeichnet der ursprunglich wesentlich von Ried Schilf Grossseggen bewachsen war Der Salzburger Stadtteil RiedenburgSchloss LeopoldskronDer Stadtteil liegt zwischen Nonntal Leopoldskroner Moos Maxglan Gneis und der Altstadt Gegen Mulln bildet die Reichenhallerstrasse die Grenze gegen Neu Maxglan der Mullner Almkanalarm und gegen Maxglan Riedenburg die Brauhausstrasse Gegen Suden endet der bebaute Teil der Riedenburg mit dem Landschaftsraum Leopoldskroner Weiher Wiesen um die St Peter Weiher Im Osten bildet der Monchsberg die Grenze des Stadtteils Im Grunraum von Riedenburg Leopoldskroner Weiher liegt das alte fursterzbischofliche Schloss Leopoldskron mit dem zugehorigen Weiher Der Stadtteil Riedenburg besitzt eine Grosse von 210 ha hier leben heute etwa 7000 Bewohner Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Riedenburg und seine Teile 2 1 Innere Riedenburg 2 2 Aussere Riedenburg 2 3 Riedenburg St Paul 2 4 Leopoldskroner Weiher Landschaftsteil 3 Die Pfarre St Paul 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Name Riedenburg war ursprunglich der Name des von Ried umgebenen schutzenden Berges Burg befestigte Hohe sprachlich mit Berg eng verwandt also des Rainberges a rupe que Ritinburc appelatur 1139 Der Rainberg selbst war zwischen etwa 4500 v Chr alteste Jungsteinzeit bis 15 v Chr Einmarsch der Romer unter Kaiser Augustus durchgehend besiedelt hier befand sich in der keltischen La Tene Zeit eine grosse stadtahnliche und gut befestigte Siedlung Riedenburg wird von zwei Armen des Almkanals durchflossen Der Mullner Arm ist dabei alter als der Stiftsarm nach 1137 erbaut und versorgte ursprunglich gespeist vom Uberwasser des Riedenburger Moores bzw des angrenzenden Leopoldskroner Moores als Riedenburger Bach schon im fruhesten Mittelalter die Muhlen von Mulln 1335 wurde der stadtische Arm Burgerspitalsarm durch den Monchsberg gegraben der vom Mullner Arm abzweigt und die Innere Riedenburg von Suden nach Norden durchquert Im 17 Jahrhundert wurden das Riedmoor Niedermoor von Riedenburg ein nordlicher Auslaufer des grossen Untersberger Moores Die Pferde sanken dort bis zum Bauch ein und verloren im Morast die Hufeisen allmahlich trockengelegt und das Gebiet zunehmend intensiver landwirtschaftlich genutzt nbsp Friedrich Loos Das Neutor in Salzburg 1832 gesehen von der noch unverbauten Inneren Riedenburg nbsp Innere Riedenburg 2007Im Jahre 1670 erwarb Michael Spingrueber einen grosseren Teil der Riedenburger Talsenke und errichtete hier ein Bauerngut das Neureit genannt war und spater als Ofenlochwirtshaus Furstenbrunnstrasse 4 weitere Verwendung fand Riedenburg wurde 1764 1767 durch den Bau des Sigmundstors Neutor von der Altstadt her erschlossen Abgesehen von wenigen herrschaftlichen Garten und Hofen Spathhof Molckhof Lebitschhof etc dem einst weitum beruhmten Wolfegg Garten und dem Ofenlochwirtshaus sowie den halbkreisformigen Wehrbauten zur Sicherung des Sigmundstors war die Riedenburg bis Mitte des 18 Jahrhunderts weitgehend unbebaut 1915 16 wurde die Strassenbahn durch das Sigmundstor bis in die Riedenburg hinaus verlangert Eine wichtige Voraussetzung fur die Verbauung der Riedenburg der Grunderzeit war die Parzellierung der Baron Lowensternschen Grunde in den Jahren vor 1880 Die genauen Richtlinien fur die Gestaltung der vorgesehenen Strassen erfolgten im Regulierungsplan des Jahres 1886 Kurz darauf entstanden bereits vielerorts erste Wohnbauten Die Aufschliessung dieser Wohnbauten durch Strassen hinkte dabei deutlich hinterher lange Zeit waren diese Strassen und Wege ungepflastert und ungepflegt und zeitweise kaum befahrbar Eine erste Kanalisierung der Strassenwasser erfolgte erst nach vielen Petitionen der Burger im Jahr 1905 Durch die Auflassung der alten Riedenburgerstrasse mit dem Ofenlochwirtshaus verlor der Gasthof im Zuge der Neugestaltung der Strassensysteme seine Funktion als Kommunikationszentrum Ein Wahrzeichen Riedenburgs war lange Zeit der 54 Meter hohe Schlot der Sternbrauerei der 1972 gesprengt wurde Riedenburg und seine Teile BearbeitenDer Siedlungsraum der Riedenburg besteht heute aus drei Teilen dem altesten Teil der Inneren Riedenburg sowie den jungeren Teilen Aussere Riedenburg und Riedenburg St Paul Innere Riedenburg Bearbeiten nbsp Piger Villa Bucklreuthstrasse 14 nbsp Villa Schmidt Reichenhallerstrasse 24 nbsp Lechnervilla Neutorstrasse 20Zwischen 1850 und 1900 wurde unter Riedenburg hauptsachlich jener Stadtteil verstanden der im Suden vom Rainberg fruher Ofenlochberg oder Hohe Rittenburg genannt sowie im Osten und Norden vom Monchsberg begrenzt wurde also der stadtnachste Bereich des Leopoldskroner Moores Dieser Bereich ist heute als Innere Riedenburg bekannt Als bemerkenswerte Einzelbauten sind folgende zu nennen Die Villen der Bucklreuthstrasse Diese entstanden alle um 1890 Bedeutend ist vor allem die Villa des Bildhauers Johann Piger Bucklreuthstr 14 die fur ihn und seine Familie vom bekannten Baumeister Jakob Ceconi erbaut wurde Rainbergkeller Ofenlochkeller Rainbergstr 5 Dieses Haus mit seinem dominanten Schopfwalmdach liegt erhoht am alten Fahrweg uber dem einstigen Niedermoor der Riedenburg Hauptweg vom ausseren Mulln uber Bucklreith nach Nonntal und ist das urkundlich alteste Haus im Stadtteil Riedenburg Es stammt aus dem spaten 16 Jahrhundert 1670 kaufte es gemeinsam mit dem moorigen Talboden der hochfurstliche Hofkastner Michael Spingruber Spater diente das Gebaude als Wirtshaus und der Keller wurde als Eiskeller Kuhlraum genutzt Heute ist das Haus ein Geschaftslokal mit dem Namen Im Ofenloch 1 Rainbergwirtshaus Furstenbrunnstrasse 4 Der andere Teil der baulich sehr alten Rainberg Gastwirtschaft wurde spater als Villa umgebaut jahrzehntelang vom damaligen Salzburger Landeshauptmann Hans Lechner und seiner Familie genutzt Villa Schmidt Reichenhallerstr 24 Sie entstand um 1900 Sie wurde fur den Landschaftsrat Schmidt von Stadtbaumeister Wagner errichtet und fallt heute durch reich gegliederte Fassaden im Stil des spaten Historismus auf die in sehr ursprunglichem Zustand erhalten sind Aussere Riedenburg Bearbeiten Ausgehend von einem alten Kasernengelande das als Artilleriekaserne in fursterzbischofliche Zeit zuruckreicht wuchs der innere Siedlungskern schon um die Wende zum 20 Jahrhundert nach Sudwesten bis an den Mullner Arm des Almkanals heran der damals auch die Stadtgrenze bildete Stadtnahe uberwiegt dabei eine mehrgeschossige grunderzeitliche Verbauung grossteils Kasernenbauten die sich um den Almkanal in Ein und Zweifamilienbauten in offener Bauweise errichtet auflockert nbsp Herz Jesu Asyl KircheRiedenburgkaserne Sie besteht seit 1736 fruher mit weitlaufigem Exerzierfeld am Nordhang des Rainberges 2 3 Seit 1966 ist sie Sitz des Militarkommandos Salzburg 4 5 Das Kasernenareal wurde im Rahmen eines grossen neuen Wohnbauprojekts verbaut Quartier Riedenburg 6 Herz Jesu Heim fruher Herz Jesu Asyl 7 anstelle des Wolfegg Gartens Hubnergasse 5 7 Das unverputzte Steinquaderbauwerk mit der leicht vorspringenden zentralen Herz Jesu Kirche ist als Altenheim erbaut und genutzt Das alte Schloss Wolfegg Lustschloss des Domherren Anton Willibald von Wolfegg aus dem spaten 18 Jahrhundert ist dabei in Teilen in das 1872 neuerbaute Asyl eingebaut erhalten 8 Die Konsolen der Fensterbanke enthalten Engelkopfe die um 1600 geschaffen aus der umgebauten Residenz von Wolfegg in sein Schloss integriert wurden Herz Jesu Asylkirche Die einschiffige Asylkirche eine Langhauskirche 1877 78 vom Wiener Dombaumeister Friedrich von Schmidt im neugotischen Stil errichtet besitzt eine flache Holzdecke und einen Chor mit Kreuzrippengewolbe Die Wandmalereien der Kirche stammen von Josef Gold 1891 die Glasmalereien im Chor von Karl Weiser 1963 Der Hochaltar mit der Figur Herz Jesu zwischen Margareta Maria Alacoque und Theresa von Avila sowie die Figuren des Hl Michael Franz von Sales und Vinzenz von Paul stammen von Johann Piger 9 Riedenburg St Paul Bearbeiten Im Zuge der immer weitergehenden Stadterweiterung wuchs auch der Stadtteil in weitere sudlich gelegene Teile des Leopoldskroner Moores hinaus der als neues kirchliches Zentrum die Pfarrkirche St Paul erhielt Der im Sudwesten anschliessende Stadtteil jenseits der Glan im ehemaligen Gemeindegebiet Maxglan ist als Maxglan Riedenburg bekannt Zu Riedenburg St Paul gehoren auch folgende Siedlungen Schliesselbergersiedlung Die Schliesselbergersiedlung wurde um 1983 auf den Schliesselbergergrunden nachst der Glan errichtet Dort befand sich im 19 Jahrhundert eine Lederstampfmuhle die nach 1821 im Eigentum der Familie Schliesselberger war der auch die nachstgelegenen gleichnamigen Grunde gehorten Von 1904 bis 1977 befand sich an der Stelle der Lederstampfmuhle eine Gerberei Die Siedlung liegt zwischen der Karl Heinrich Waggerl Strasse im Norden und der Tobi Reiser Strasse im Suden sie reicht im Westen direkt an die Glan und schliesst im Osten die Bauten beiderseits des Haselberger und Kreuzbrucklweges mit ein Lanserhofsiedlung 1711 berichtet das Hofurbare Grundbuch der Stadt dass der auf dem Wildenmoss an der Riedenburg gelegene Grund bauratig also bebaubar gemacht wurde 1718 wurde hier ein Stadel und ein kleines Wohnhaus errichtet 1733 ein grosseres Haus mit sechs Feuerstatten Wohneinheiten Der Reiffenstuelhof auch Kleiner Lazaretthof Atzwangerhof Wurstlhof zuletzt Lanserhof war 1772 ins Eigentum von Felix Atzwanger gelangt dessen Tochter 1799 den Stadtrat und Handelsfaktor Ignaz Franz Wurstl heiratete Die Witwe nach Ignaz Wurstl heiratete 1834 den Privatier Georg von Lanser der den Hof dann bis 1864 besass und daher bis heute Lanserhof heisst Nach 1975 entstand auf den zugehorigen Grunden zwischen der Durlingerstrasse und der Moosstrasse die heutige Lanserhofsiedlung Rosittensiedlung Als Rositten wurde ein stadtnaher Teil des Wildmooses im Riedenburger Raum bezeichnet Der Name leitet sich von einem dort einst stehenden Rossstadel ab Nach 1984 entstand hier westlich des Rosittenweges und ostlich der Moosstrasse die neue Siedlung Goriansiedlung Der Name der kleinen Siedlung nachst der Kirche St Paul erinnert an den Gorianhof den 1796 Frau Eleonore Gorian geb Atzwanger besass Leopoldskroner Weiher Landschaftsteil Bearbeiten Der Landschaftsraum ist vor allem gepragt durch die einstige Sommerresidenz von Fursterzbischof Leopold Anton Eleuterius Freiherr von Firmian und dessen Erben Zum Schlossensemble gehort nicht nur der von Max Reinhardt vergrosserte Schlosspark sondern auch der im Eigentum der Stadt befindliche und zugangliche Leopoldskroner Weiher Teil des peripheren Schlossgartens ist auch der schlossnahe Teil der Leopoldskroner Strasse als alteste Kastanienallee des Landes Salzburg Bemerkenswert ist die Statue des Johannes Nepomuk aus Untersberger Marmor die Firmian am Sudende des Weihers aufstellen liess Zum Landschaftsraum Leopoldskroner Weiher gehoren auch die St Peter Weiher und der Villa Berta Teich kulturgeschichtlich alte Teiche die vielleicht aus Torfstichteichen entstanden sind und der Grunraum um das uralte Krautwachterhauschen falschlich Henkerhauschen genannt Die St Peter Teiche samt Umgebung sind derzeit als Privatzoo genutzt Vor allem zahlreiche Wasservogelarten sind hier zu sehen Die Teiche sind randlich zuganglich und werten den dortigen Naherholungsraum der Salzburger auf Das Gebiet ist im Ausmass von 81 3 Hektar 10 als Landschaftsschutzgebiet LSG00037 ausgewiesen nbsp Leopoldskroner Weiher nbsp Krautwachterhauschen im Winter nbsp Krautwachterhauschen im Fruhling nbsp Statue des Johannes Nepomuk am Sudostufer des WeihersDie Pfarre St Paul BearbeitenDer alteste Teil des Stadtteils Riedenburg gehort zur Stadtpfarre Mulln Der sudlich angrenzende Teil gehort zur Pfarre St Paul 11 Viele Riedenburger die sich in dem jungen Siedlungsgebiet niedergelassen hatten kamen nach 1966 zuerst im nahen Kinosaal von Maxglan zur Messe 1972 wurde dann die erste provisorische Kirche von St Paul am Rande der Goriansiedlung errichtet Die beiden Glocken kamen als Geschenk von der evangelischen Kirche in Hallein und von der katholischen Pfarrkirche in Puch Nach 1990 wurde die heutige Kirche von St Paul errichtet Die Pfarrkirche wurde durch die Architekten Erio K Hoffmann und Adalbert Rothenthal errichtet die Fresken stammen von Hubert Schmalix 12 Die Militarpfarre Salzburg des Militargeneralvikariats war in fruheren Jahren ebenfalls in der Riedenburgkaserne angesiedelt 13 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Riedenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Reinhard Medicus 1 2 Vorlage Toter Link www stadt salzburg at Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Salzburger Stadtteile historisch Neue Vorstadte Andraviertel Elisabeth Vorstadt Riedenburg auf der Webprasenz der Stadt Salzburg Riedenburg In Salzburger Nachrichten Salzburgwiki Einzelnachweise Bearbeiten Ofenlochwirt In Salzburger Nachrichten Salzburgwiki Militarkommando Salzburg F Schmied Hrsg Chronik der Riedenburgkaserne Salzburg 1985 Riedenburgkaserne In Salzburger Nachrichten Salzburgwiki Militarkommando Salzburg Kommando und Erganzungsabteilung Osterreichs Bundesheer Adressen Militarkommando Salzburg In Salzburger Nachrichten Salzburgwiki Stadtkaserne wird verkauft In Salzburger Nachrichten 5 Oktober 2010 Lokalteil Stadt und Land S 1 Artikelarchiv Stadt will gegen Spekulanten kampfen In Salzburger Nachrichten 5 Oktober 2010 Lokalteil Stadt und Land S 2 3 Artikelarchiv Seniorenheim Herz Jesu Heim Johannes Moy Der Domherr Wolfegg und sein Tuskulum In Barock in Salzburg Festschrift fur Hans Sedlmayr hg von Johannes Moy Pustet Salzburg 1977 ISBN 3 7025 0148 7 S 119 143 Herz Jesu Asylkirche In Salzburger Nachrichten Salzburgwiki mit Abb Leopoldskroner Weiher im Naturschutzbuch des Landes Salzburg pfarre st paul 1 2 Vorlage Toter Link www stpaul at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Januar 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Homepage pfarrkirche Memento des Originals vom 25 September 2017 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot stpaul at pfarre st paul Militargeneralvikariat Militarpfarre Salzburg Militarordinariat der Republik OsterreichStadtteile und Landschaftsraume von Salzburg Stadtteile Aigen Altstadt Elisabeth Vorstadt Gneis Gneis Sud Gnigl Itzling Itzling Nord Kasern Langwied Lehen Leopoldskron Moos Liefering Maxglan Maxglan West Morzg Mulln Neustadt Nonntal Parsch Riedenburg Salzburg Sud Schallmoos Taxham Landschaftsraume Hellbrunn Gaisberg Heuberg Siehe auch Liste der Stadtteile Salzburgs und Historisches Zentrum der Stadt Salzburg 47 795422115602 13 037245262939 Koordinaten 47 48 N 13 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Riedenburg Salzburg amp oldid 238544813