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Die Riedenburgkaserne befand sich im Salzburger Stadtteil Riedenburg zwischen Neutor Moos Sinnhub und Leopoldskronstrasse Das Kasernenareal war uber drei Hektar gross und umfasste etwa zwanzig Gebaude und eine Bunkeranlage Zudem befand sich auf dem Areal der Kindergarten Neutorstrasse die offentlich genutzte Sporthalle Riedenburg sowie ein Gebaude fur den Amateurfunkverband Salzburg Es war dort auch das Salzburger Wehrgeschichtliche Museum untergebracht das in die Schwarzenbergkaserne ubersiedelt ist Riedenburgkaserne Haupttor Moosstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Kaserne Riedenburg 2 Quartier Riedenburg 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte der Kaserne Riedenburg BearbeitenDie Riedenburg besitzt eine lange wehrgeschichtliche Tradition Bereits seit dem 16 Jahrhundert wurde dieses Gelande vom fursterzbischoflichen Militar als Ubungsgelande bzw Exerzierplatz verwendet 1662 wird die Schiessstatte der Salzburger Schutzengesellschaft vom Nonntal in die Riedenburg in das Bucklreuth Areal verlegt dort wurden mehrere Landeshauptschiessen abgehalten Auch spater 1859 fur einige weitere Jahre war der Landeshauptschiessstand in der Kaserne Riedenburg untergebracht Von der Salzburger Landschaft entspricht der heutigen Landesregierung wurden 1730 funf Holzbaracken als die ersten Militarbauten am Riedenburger Areal fur durchmarschierende kaiserliche Truppen errichtet Diese Baulichkeiten wurden 1736 erneuert und zu einer Unterkunft fur 600 Mann und 230 Pferde ausgebaut im erweiterten Kasernenbereich gab es noch einen Exerzierplatz am Nordabhang des Rainberges eine Marketenderhutte ein Wachlokal und ein Krankenhaus nbsp Riedenburgkaserne Kommandogebaude nbsp Riedenburgkaserne Burogebaude nbsp Riedenburgkaserne Lagergebaude Mit dem Anschluss Salzburgs an Osterreich ubernahm das Kameralarar 1816 die Gebaude und uberliess diese dem Militar zur unentgeltlichen Nutzung Das Militar verwendete diese von 1816 bis 1819 als Verpflegungsmagazin und zeitweilig als Sommerquartier fur Mannschaft Rekruten und Urlauber 1831 wurde dem Stadtmagistrat nahegelegt andere Raume fur militarische Naturalienvorrate zur Verfugung zu stellen um so die Baracke zwecks Unterbringung von 1 000 Mann der k u k Armee freizumachen was umgehend geschah um die Stadt von lastigen Einquartierungen zu befreien Am 28 Oktober 1889 wurde vom Landesausschuss des Herzogtums Salzburg der Bau der Kavallerie bzw Artilleriekaserne in der Riedenburg beschlossen Im Kommandogebaude war die Division Nr 28 das spatere Divisions Artillerie Regiment 41 untergebracht Dieses wurde nach der Kapitulation Osterreich Ungarns Ende Oktober November 1918 aufgelost Die Riedenburgkaserne blieb darauf hin einige Zeit leer und verwaist Unmittelbar neben dem Kasernengelande liegt der spatere Kindergarten an der Neutorstrasse in der ehemaligen Weiznervilla erbaut 1840 41 Wahrend der 1 Republik wurde 1920 in der Kaserne die Minenwerferbatterie 4 als eine Teileinheit der Brigadeartillerieabteilung 6 des Bundesheeres untergebracht Diese Einheit wurde 1926 in Salzburger Feldkanonenbatterie oder Feldkanonenbatterie l umbenannt Im Zuge der Entstehung der Salzburger Festspiele wurde die im Bundesheerbesitz befindliche Hofstallkaserne als kunftiges Festspielhaus vorgesehen und 1922 gegen die bislang in Pacht befindliche Riedenburgkaserne getauscht 1926 wurde auf dem Kasernengelande eine gedeckte Reithalle zwischen den offenen Reitschulplatzen und der Leopoldskronstrasse errichtet Aufgrund weiterer Entwicklungen wurde bis 1938 die Kaserne auf 16 Gebaude erweitert Nach der Ubernahme durch die deutsche Wehrmacht 1938 1945 wurden eine Kfz Halle eine Funkwerkstatte eine Geschutzremise sowie ein Mannschaftsgebaude in Massivbauweise errichtet In der Kaserne wurde das Nachrichtenkorps 70 etabliert das 1939 aus der Nachrichtenabteilung 18 hervorgegangen war Die Nachrichtentruppe blieb bis Kriegsende in der Kaserne Mit Fortdauer des Krieges beherbergte die Kaserne auch eine Genesendenkompanie Zudem diente sie als Ausbildungsstatte der 2 Kompanie der Gebirgsnachrichtenabteilung XVIII GNA XVIII Funkerkompanie 1942 war die Kaserne mit 860 Mann belegt wozu noch 150 Mann in den Baracken jenseits der Sinnhubstrasse kamen Nach dem 4 Mai 1945 wurde die Kaserne von der USFA als Deutsches Eigentum beschlagnahmt und diente zuerst als Entlass oder Ubergangslager fur deutsche Soldaten Ab Juni 1945 wurde die Kaserne von der International Refugees Organisation IRO als Fluchtlingslager fur judische displaced persons DP die nach den USA oder Palastina ausreisen wollten genutzt Deshalb wurde die Kaserne ab 1947 bis zum 31 Marz 1949 als Camp Juda bezeichnet Das Eigentum erhielt wieder die Republik Osterreich die durch die Bundesgebaudeverwaltung II in Salzburg vertreten wurde In der ehemaligen Reithalle und in zwei weiteren Gebauden war hier von Fruhjahr 1946 bis Ende Mai 1949 der Technische Dienst der Stadtfeuerwehr Salzburg eingemietet danach nutzte die Stadt noch einige Jahre eine Baracke an der Leopoldskronstrasse spater Zentralregistratur des Magistrats bis Anfang der 1980er Jahre und das ehemalige Marketenderhaus fur die Feuerwehr Nach der Raumung durch die judischen DPs und der Sanierung der Gebaude wurde aus der Kaserne das Camp Riedenburg der USFA 1949 1955 Es waren hier eine Militarpolizeikompanie ein PX House und ein Hilfslazarett untergebracht Die Reithalle gedeckte Reitschule wurde in eine Sporthalle Riedenburger Sporthalle umgestaltet in der Basketball und Boxveranstaltungen stattfanden und die fur den Schulsport genutzt wurde Der USFA Club der Jazz Club Royal Roost ubersiedelte 1948 in das ehemalige Offizierswohnhaus bzw die Kommandantenvilla spater Bundesstaatlicher Ubungskindergarten Diese war 1841 von Gottfried Weizner durch den Baumeister Georg Laschensky erbaut worden 1843 wurden ein Glashaus und 1852 artesischer Brunnen angefugt 1864 kam das Gebaude an einen Himbzel und 1921 an Eugen Bulgowsky 1938 ging es an den Reichsfiskus Heer uber 1 nbsp von Gottfried Weitzner 1841 errichtetes Landhaus Leopoldskron Str 16 spater Himbzel Villa genannt 2 ab 1874 Leopoldskron Str 29 nbsp ehemalige Reithalle der Riedenburgkaserne Sporthalle nbsp Riedenburgkaserne Ehemaliger Standort Wehrgeschichtliches Museum und Amateurfunkstation Am 3 August 1955 wurde die Anlage an das Bundesheer der 2 Republik ubergeben Am 3 August zog ein Vorkommando der 3 Unterabteilung der Gendarmerieschule Tirol II aus Kufstein in die Kaserne ein Spater wurde dort das Kommando der neu gegrundeten 8 Gebirgsjagerbrigade untergebracht Die Turnhalle und der Kindergarten wurden von der Kaserne abgetrennt und offentlichen Zwecken gewidmet Mehrere Mannschaftsgebaude wurden an die Salzburger Landesregierung abgetreten und von dieser 1956 an einen gewerblichen Betrieb verpachtet 1963 wurde aus dem Brigadekommando ein Militarkommando 1991 wird die Kaserne deshalb in Kommandogebaude Riedenburg umbenannt Das Militarkommando Salzburg ist die hochste Stelle des Bundesheeres auf regionaler Ebene ihm obliegt die Fuhrung samtlicher militarischer Einrichtungen im Bundesland Salzburg Es ist die Schaltstelle fur Katastropheneinsatze fur die Versorgung und die Logistik im Einsatzfall und fur die Koordinierung der Zuteilung von Wirtschaftsgutern wie Bekleidung oder Verpflegung zustandig Nach dem Verkauf des Kasernengelandes ist es 2014 in die Schwarzenbergkaserne nach Siezenheim umgezogen Seit ihrer Wiedergrundung 1979 diente das Areal der Riedenburgkaserne auch der Salzburger Burgergarde als Exerziergelande Ab 1992 war hier ebenso das 2004 der Offentlichkeit zuganglich gemachte Salzburger Wehrgeschichtliches Museum untergebracht dieses ist seit 2014 in die Schwarzenbergkaserne ubersiedelt Am 30 Oktober 2012 wurde die Riedenburgkaserne von der Republik Osterreich an Wohnbaugesellschaften verkauft u zw an die Gemeinnutzige Salzburger Wohnbaugesellschaft GSWB und an die UBM Realitatenentwicklung Der Kaufpreis betrug 16 Millionen Euro Danach zog das Militarkommandos Salzburg aus bzw ubersiedelte nach Wals Siezenheim in die Schwarzenbergkaserne Die Sporthalle Riedenburg wurde im Winter 2015 16 als Unterkunft fur Fluchtlinge insbesondere aus dem Burgerkrieg in Syrien verwendet Im Sommer 2016 wurde sie abgerissen wie weitgehend auch die ubrige Kaserne Auch der Bunker wurde freigelegt und zerstort Die denkmalgeschutzte Kommandeursvilla Weizner Villa bleibt erhalten nbsp Abriss der Riedenburgkaserne nbsp Riedenburgkaserne 2016 nbsp Riedenburgkaserne 2016 links im Hintergrund Kommandeursvilla Quartier Riedenburg Bearbeiten nbsp Geplantes Architekturhaus In dem letzten erhaltenen Gebaude der ehemaligen Kaserne wurde das Architekturhaus Salzburg realisiert Die Wohnbaugenossenschaft GSWB im Eigentum des Landes und der Stadtgemeinde Salzburg kundigte 2012 an auf rund 21 000 Quadratmetern circa 160 geforderte Mietwohnungen und entlang der Neutorstrasse Geschaftsflachen und Wohnungen errichten zu wollen die UBM Realitatenentwicklung AG plant auf rund 5 400 Quadratmetern frei finanzierte Eigentumswohnungen rund 5 000 Quadratmeter sind fur Garten vorgesehen 3 nbsp nbsp Neubebauung des Areals der Riedenburgkaserne 2018 heute Quartier Riedenburg nbsp Die an der Planung und dem Bau des Quartiers Riedenburg beteiligten Architektenteams wurden vom Deutschen Rat fur Formgebung am 7 Februar 2020 mit dem German Design Award ausgezeichnet zudem wurden die beteiligten Architekten beim 13 International Design Award IDA 2019 in der Kategorie Architecture Low cost Housing mit Silber und in der Kategorie Architecture Urban Design mit Bronze ausgezeichnet 4 Siehe auch BearbeitenListe der Kasernen des osterreichischen BundesheeresLiteratur BearbeitenHans Bayr Die Anfange des osterreichischen Bundesheeres im Bundesland Salzburg In Hans Bayr u a Hrsg Salzburg 1945 1955 Zerstorung und Wiederaufbau Salzburger Museum Carolino Augusteum Salzburg 1995 ISBN 3 901014 43 8 S 275 287 Gerhard F Fasching Otto H Rainer Die Dislokation der US Streitkrafte 1945 bis 1955 in Salzburg In Hans Bayr u a Hrsg Salzburg 1945 1955 Zerstorung und Wiederaufbau Salzburger Museum Carolino Augusteum Salzburg 1995 ISBN 3 901014 43 8 S 289 321 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Riedenburgkaserne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Riedenburgkaserne auf Salzburgwiki Salzburger WehrgeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Andreas Mudrich Die Riedenburg eine Erganzung zu F V Zillners Hauserchronik Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde 1955 95 Vereinsjahr S 20 Die bauliche Entwicklung Salzburgs im 19 Jahrhundert Vortrag von Dr Robert Landauer in der Salzburger Landeskunde In Salzburger Chronik fur Stadt und Land 13 Oktober 1934 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung sch gswb und UBM kaufen Riedenburgkaserne Pressemitteilung der gswb 30 Oktober 2012 Preis fur Quartier Riedenburg Stadtblatt Salzburg 19 20 Februar 2020 47 796596812996 13 03043961525 Koordinaten 47 47 47 75 N 13 1 49 58 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Riedenburgkaserne amp oldid 238233584