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Die Kaiserliche Armee Kaiserliche Truppen kurz Kaiserliche zwischen 1740 und 1745 Koniglich Ungarische Armee ab 1745 romisch kaiserlich koniglich oder kaiserlich koniglich war die Armee der Habsburgermonarchie in der Fruhen Neuzeit weshalb man sie im 18 Jahrhundert zunehmend als Osterreicher bezeichnete obwohl die Truppen im ganzen Reich geworben wurden Die Kaiserliche Armee ist zu unterscheiden von der Reichsarmee die nur mit Zustimmung des Reichstages eingesetzt werden konnte Fahne der Linieninfantierie wahrend des Siebenjahrigen Krieges Auf einer Seite sind die Initialen MT fur Kaiserin Maria Theresia Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Koniglich Ungarische Armee 3 Romisch Kaiserlich Konigliche Armee 4 Einsatz der habsburgischen kaiserlichen Armee 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseAllgemeines Bearbeiten nbsp Ein kaiserlicher Kurassier im Polnischen Thronfolgekrieg vor Philippsburg 1734 Jung Savoyen Zeitgenossische Gudenus Handschrift Die Habsburger stellten seit der Fruhen Neuzeit fast durchgangig die romisch deutschen Kaiser Kaiser war ein Titel der nicht an ein Furstentum sondern an eine Person gebunden war Als das Haus Habsburg 1740 im Mannesstamm ausstarb wurde die Armee daher als Koniglich Ungarische Armee bezeichnet Die vom Kaiser aufgestellte Armee hatte Privilegien im ganzen Heiligen Romischen Reich Im Gegensatz zu den Reichsfurstentumern hatte der Kaiser u a das Recht in den Reichsstadten Truppen zu werben Lediglich die Kurfurstentumer blieben fur die kaiserliche Werbung der Soldaten ausgeschlossen Alle anderen Territorien konnten die Rekrutierung nicht unterbinden Unabhangig von der kaiserlichen Werbung stellte der Reichstag die Reichsarmee auf die Truppen des Reiches deren Regimenter von den Reichskreisen gestellt wurden Koniglich Ungarische Armee Bearbeiten nbsp Die koniglich ungarische Fahne der habsburgischen Truppen Der kaiserliche Adler durfte 1743 nicht mehr gezeigt werden 1 Im kaiserlichen Interregnum 1740 1742 waren habsburgische Truppen nicht mehr die Armee des Kaisers sondern der Konigin von Ungarn Im Osterreichischen Erbfolgekrieg kampfte Konigin Maria Theresia und mit ihr das osterreichische Haus Habsburg um das Uberleben im europaischen Machtesystem Ihr Kampf um die romische Kaiserwurde fur ihren Ehemann Franz Stephan von Lothringen ging zunachst verloren Mit der Inthronisation Kaiser Karls VII aus dem Haus Wittelsbach galt ab 1742 die Bayerische Armee als kaiserlich Osterreichs Gegner der preussische Konig Friedrich II liess daher im Zweiten Schlesischen Krieg die Preussische Armee als kaiserliche Hilfstruppen auftreten 2 nbsp Eine kaiserlich bayerische Fahne 1745 Der Kaiseradler auf goldenem Grund wurde auf die kurbayerische Fahne aufgenaht Musee de l Armee ParisEin Jahr nach dem Verlust der Kaiserwurde hatte die ungarische Konigin und osterreichische Erzherzogin ihren Truppen Grun statt Gold fur die Offiziersscharpen und die Truppenfahnen vorgeschrieben Gold galt stets als kaiserliches Attribut Romisch Kaiserlich Konigliche Armee BearbeitenNach der Wahl Franz Stephans zum Kaiser im Jahr 1745 bekamen die Truppen die kaiserlichen Zeichen zuruck Maria Theresia liess sich zwar Kaiserin nennen legte aber auf die Kronung als Kaiserin keinen Wert Dies druckte sich auch in der Benennung ihrer Armee aus die nun romisch kaiserlich koniglich lautete Der Begriff osterreichisch setzte sich umgangssprachlich verkurzend im Siebenjahrigen Krieg 1756 1763 und in den nachfolgenden Auseinandersetzungen im Bayerischen Erbfolgekrieg 1778 1779 im Russisch Osterreichischen Turkenkrieg 1787 1792 und in den Koalitionskriegen durch 3 4 Die preussische und protestantische Publizistik verlor zunehmend das Interesse an einer universellen Reichsidee die lange Zeit eine besondere Stellung der kaiserlichen Truppen anerkannte Auch Maria Theresias Sohn Kaiser Joseph II leistete mit seinen zentralisierenden Reformen die einen osterreichischen Territorialstaat forderten einer kaiserlichen Reichspolitik immer weniger Vorschub Schon 1804 wurde die osterreichische Kaiserwurde eingefuhrt Erst zwei Jahre spater legte der osterreichische Kaiser auch die romisch deutsche Kaiserwurde ab Aus verbliebenen Teilen der romisch kaiserlich koniglichen Armee wurde die osterreichische Kaiserlich Konigliche Armee Einsatz der habsburgischen kaiserlichen Armee BearbeitenKaiserliche Truppen kampften in der Fruhen Neuzeit in allen das Reich betreffenden Kriegen meist im Verbund mit der Reichsarmee und zusatzlichen Territorialtruppen Der Dreissigjahrige Krieg bewirkte eine ungemein starke Rustung des Kaisers 1635 erreichte die Armee den Hochststand von 65 Regimentern zu Fuss mit einer Nominalstarke von je 3000 Mann Insgesamt wurden im Laufe des Krieges 532 Regimenter gegrundet und entlassen 1648 verblieben nur 9 Regimenter zu Fuss 9 zu Pferde und das Dragonerregiment La Corona Nach und nach entwickelte sich aus den zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen ein stehendes kaiserliches Heer heraus Von 49 fur den Zweiten Nordischen Krieg ausgehobenen Regimentern verblieben 1660 23 Die 60er Jahre des 17 Jahrhunderts brachten 28 das Folgejahrzehnt weitere 27 Regimentsneuaufstellungen An folgenden Kriegen und Feldzugen nahm die Armee teil Dreissigjahriger Krieg 1618 1648 Mantuanischer Erbfolgekrieg 1628 1631 1629 30 Feldzuge im Piemont und der Lombardei Zweiter Nordischer Krieg 1655 1660 Polnischer Auxiliar Krieg 1657 1660 1657 Feldzug in Polen 1658 in Polen und Holstein 1659 in Holstein und Pommern 1660 in Norddeutschland Kampfe in Ungarn und Siebenburgen 1658 1662 Turkenkrieg 1663 1664 1663 Feldzug in Nieder Ungarn und an der Donau 1664 in Ober und Nieder Ungarn Unterdruckung der Magnatenverschworung 1670 in Ober Ungarn und an der steyerisch kroatischen Grenze Erster Kuruzenfeldzug 1672 1682 Hollandischer Krieg Nordischer Krieg 1673 1679 Grosser Turkenkrieg 1683 1699 Pfalzischer Erbfolgekrieg 1688 1697 Spanischer Erbfolgekrieg 1701 1714 Krieg gegen Franz Rakoczi 1703 11 Venezianisch Osterreichischer Turkenkrieg 1714 1718 Feldzuge 1716 1718 Krieg der Quadrupelallianz 1717 1720 Feldzuge 1718 1720 Hilfszug in Korsika 1731 1732 Polnischer Thronfolgekrieg 1732 1735 Russisch Osterreichischer Turkenkrieg 1736 1739 Feldzuge 1737 1739 Verlust der Kaiserwurde 1740 Kampfe als Koniglich Ungarische Armee im Osterreichischen Erbfolgekrieg 1740 1748 Siebenjahriger Krieg 1756 1763 Bayerischer Erbfolgekrieg 1778 1779 Niederschlagung des Horea Aufstand in Siebenburgen 1784 Scheldekrieg mit Holland von 1784 bis 85 Russisch Osterreichischer Turkenkrieg 1787 1792 Feldzuge 1788 1790 Feldzug gegen die Brabanter Revolution 1789 1790 Erster Koalitionskrieg 1792 1797 Zweiter Koalitionskrieg 1798 1801 Dritter Koalitionskrieg 1805 Mit der Niederlegung der romisch deutschen Kaiserwurde durch Franz II 1806 endet diese Liste Siehe auch BearbeitenListe der kaiserlichen Generale der Fruhen Neuzeit Liste der Infanterieregimenter der kaiserlich habsburgischen Armee der Fruhen Neuzeit Liste der Kavallerieregimenter der kaiserlich habsburgischen Armee der Fruhen NeuzeitLiteratur BearbeitenPeter Fichtenbauer Christian Ortner Die Geschichte der osterreichischen Armee von Maria Theresia bis zur Gegenwart in Essays und bildlichen Darstellungen Verlag Militaria Wien 2015 ISBN 978 3 902526 71 7 Markus Fochler Unter Dach und Fach Die Einquartierung und Verpflegung des Militars zu Beginn des 18 Jahrhunderts 2017 online im HGM Wissens Blog Kriegsarchiv Hrsg Osterreichischer Erbfolgekrieg 1740 1748 Nach den Feld Acten und anderen authentischen Quellen bearbeitet in der kriegsgeschichtlichen Abteilung des K und K Kriegs Archivs Band 1 Seidel Wien 1896 Heeresgeschichtliches Museum Wien Hrsg Von Soldnerheeren zu UN Truppen Heerwesen und Kriege in Osterreich und Polen vom 17 bis zum 20 Jahrhundert Acta Austro Polonica Bd 3 Heeresgeschichtliches Museum Wien 2011 ISBN 978 3 902551 22 1 Johann Christoph Allmayer Beck Erich Lessing Die kaiserlichen Kriegsvolker Von Maximilian I bis Prinz Eugen 1479 1718 Bertelsmann Munchen 1978 ISBN 3 570 00290 X Johann Christoph Allmayer Beck Das Heer unter dem Doppeladler Habsburgs Armeen 1718 1848 Bertelsmann Munchen 1981 ISBN 3 570 04414 9 Christopher Duffy Maria Theresia und ihre Armee Epochen der Weltgeschichte 1 Aufl Motorbuch Verlag Stuttgart 2010 ISBN 978 3 613 03111 1 Peter Rauscher Hrsg Kriegfuhrung und Staatsfinanzen Die Habsburgermonarchie und das Heilige Romische Reich vom Dreissigjahrigen Krieg bis zum Ende des habsburgischen Kaisertums 1740 Geschichte in der Epoche Karls des V Band 10 Aschendorff Munster 2010 ISBN 978 3 402 13993 6 Gerhard Papke Von der Miliz zum Stehenden Heer Wehrwesen im Absolutismus In Militargeschichtliches Forschungsamt Hrsg Deutsche Militargeschichte in sechs Banden Band 1 Abschnitt I Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft Herrsching 1983 ISBN 3 88199 112 3 Lizenzausgabe der Ausgabe Bernard amp Grafe Verlag Munchen Jurg Zimmermann Militarverwaltung und Heeresaufbringung in Osterreich bis 1806 In Militargeschichtliches Forschungsamt Hrsg Deutsche Militargeschichte in sechs Banden Band 1 Abschnitt III Manfred Pawlak Verlagsgesellschaft Herrsching 1983 ISBN 3 88199 112 3 Lizenzausgabe der Ausgabe Bernard amp Grafe Verlag Munchen Einzelnachweise Bearbeiten Austrian infantry Ordinair Fahne of the 1743 pattern Kronoskaf abgerufen am 31 Marz 2013 Olaf Groehler Die Kriege Friedrichs II Deutscher Militarverlag Berlin 1968 S 46 Vgl Johann Christoph Allmayer Beck Das Heer unter dem Doppeladler Habsburgs Armeen 1718 1848 1981 S 48f Vgl Kriegsarchiv Hrsg Osterreichischer Erbfolgekrieg 1740 1748 Band 1 1896 S 384 Stehende Heere im Heiligen Romischen Reich Fruhe Neuzeit Badische Armee Bayerische Armee Braunschweigische Armee Hessen darmstadtische Armee Hessen kasselsche Armee Kaiserliche Armee Kurhannoversche Armee Kurmainzische Armee Kurkolnische Armee Kurpfalzische Armee Kurtrierische Armee Mecklenburger Militar Munstersche Armee Preussische Armee Sachsische Armee Furstbischoflich wurzburgische Armee Wurttembergische Armee Siehe auch Stehendes Heer und Heiliges Romisches Reich Fruhe Neuzeit Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaiserliche Armee HRR amp oldid 235149754