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Die Furstbischoflich wurzburgische Armee bzw nach der Sakularisation ab 1805 Grossherzoglich wurzburgische Armee war das stehende Heer des Furstbistums Wurzburg bis zur Eingliederung in das Kurfurstentum Bayern 1803 und erneut von 1806 die Armee des Grossherzogtum Wurzburgs bis zu seiner Inkorporation in das Konigreich Bayern 1814 Truppenfahne des Infanterieregiments Roth Wurzburg zur Zeit des Siebenjahrigen Krieges Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Liste der Subsidienvertrage mit dem Kaiser 3 Liste der Feldzuge bis 1803 4 Kasernen der Armee 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Furstbistum Wurzburg gehorte zum frankischen Reichskreis Bereits vor der Zeit als stehendes Heer hatte Wurzburg zeitweise bewaffnete Kontingente im Bedarfsfall aufgestellt 1553 hatte es im Markgraflerkrieg 12 Fahnen zu Fuss und 1476 Pferde aufgestellt Im Rahmen der katholischen Liga stellte es 1610 ein Infanterieregiment und 1619 abermals ein Infanterieregiment In Folge des Westfalischen Friedens erhielten alle Reichsstande wozu auch die Furstbischofe gehorten das Recht auf Unterhalt eines stehenden Heeres Zeitgleich rusteten viele der Reichsstande auch in Friedenszeiten ihre Militarkontingente nicht mehr vollstandig ab sondern unterhielten auch im Frieden Armeeeinheiten Die Furstbischofe vermieteten ihre landeseigenen Truppen im 18 Jahrhundert regelmassig an den Kaiser und andere Machte die die Wurzburgischen Truppen auf Zeit in die fremden Armeen integrierten und einem direkten Zugriff durch den Furstbischof innerhalb dieses Zeitraums entzog Die Anmietung von Hilfstruppen war im 17 und 18 Jahrhundert allgemeine Militarpraxis in Europa Der Landesherr konnte dadurch die Unterhaltskosten deutlich senken und den Landeshaushalt konsolidieren nbsp Balthasar NeumannAls Fahnrich der furstlichen Leibkompanie der Furstbischoflich wurzburgischen Armee trat 1715 der spater beruhmt gewordene Architekt Balthasar Neumann in den Armeedienst ein Am 19 Marz 1747 wurde ein Subsidienvertrag mit der Republik der Sieben Vereinigten Provinzen geschlossen zur Gestellung von zwei Infanterieregimenter fur die Dauer von zwei Jahren Nachdem der Vertrag ausgelaufen war erfolgte die Anordnung der Ruckkehr der Regimenter nach Wurzburg Am 23 April 1749 trafen die beiden Wurzburger Regimenter wieder auf deutschen Boden ein Ihre Starke war auf nur noch zusammen 1140 Mann gesunken 1 Im Siebenjahrigen Krieg vermietete der Furstbischof die beiden Regimenter Rot Wurzburg und Blau Wurzburg an den Kaiser Die Infanterieregimenter Roth Wurzburg stand bei dem Kaiserlichen Heer Blau Wurzburg bei der Reichsarmee 2 Der hochfurstlich Wurzburger Generalfeldwachtmeister Maximilian Wilhelm Siegmund von Stetten fuhrte beide Regimenter im Siebenjahrigen Krieg Das Blaue Wurzburger Regiment nahm an der Schlacht bei Rossbach teil und konnte die Linien halten und geordnet den Ruckzug antreten bei einem Verlust von 32 Toten und 259 Vermissten Das Heer umfasste 1789 knapp 3000 Mann starke Linientruppen Bedingt durch die Neuordnung Europas und Deutschlands wurde das Furstbistum 1803 erstmals dem Kurfurstentum Bayern zugeschlagen Es folgte eine kurze Phase als sakularisiertes Grossherzogtum Wurzburg innerhalb des Rheinbundes und der erneuten Aufstellung landeseigener Truppen als Grossherzoglich wurzburgische Armee Wie alle anderen Rheinbundstaaten hatte auch Wurzburg ein Bundeskontingent zu stellen Im Rahmen der Allianz mit Napoleon folgten kriegerische Einsatze im Vierten Koalitionskrieg 1809 marschierte das Hausregiment nach Spanien wo es besonders bei der Belagerung von Gerona bedeutende Verluste erlitt Ebenso forderten Kampfe in Katalonien so schwere Verluste bei den Mannschaften dass nur ein Bataillon von einstmals zweien ubrig blieb Dieses Bataillon blieb in Spanien bis es 1813 nach der Volkerschlacht bei Leipzig gleichsam mit den Truppen der anderen Rheinbundstaaten entwaffnet wurde Fur den Russlandfeldzug stellte Wurzburg ein drei Bataillone starkes Regiment Die Reste des 2 und 3 Bataillons kehrten aus Russland zuruck und wurden fur den Fruhjahrsfeldzug 1813 erneut aufgestellt Die Bataillone kampften bei Grossgorschen Bautzen Weissenberg Gorlitz Grossbeeren Dennewitz und Leipzig Wahrend des Waffenstillstands war ein funftes Bataillon formiert worden welches zu der Garnison von Torgau stiess Nach erfolgtem Seitenwechsel kampften die Wurzburgischen Truppen auf Seiten der Alliierten weiter Sie belagerten die eigene Festung Marienberg und machten den Feldzug nach Frankreich mit 3 Es erfolgte noch 1814 erneut die Eingliederung des Landes in das Konigreich Bayern Die wurzburgischen Stammtruppen gingen nun in die Koniglich Bayerische Armee auf So setzte sich das 12 koniglich bayerisches Infanterie Regiment aus dem I und II Bataillon des Grossherzoglich Wurzburgischen Hausregiments zusammen Am 15 September 1814 gab das Wurzburger Hausregiment die Wurzburger Fahnen an das Zeughaus in Wurzburg ab Uniformen der Grossherzoglich Wurzburgischen Armee nach Richard Knotel nbsp Grossherzogl Wurzburgische Truppen 1812 nbsp Grossherzogl Wurzburgische Infanterie Hausregiment 1812 nbsp Grossherzogl Wurzburgisches freiwilliges Jager Corps 1814Liste der Subsidienvertrage mit dem Kaiser Bearbeiten4 November 1675 Stellung eines Kontingents von 4000 Mann Infanterie und 2000 Mann Kavallerie in den Dienst des Kaisers 15 Dezember 1688 Konvention zwischen Kaiser Leopold I und dem Furstbischof Johann Gottfried zur Stellung von Truppen gegen Subsidien abgeschlossen in Wien bestatigt durch den Kaiser am 3 Mai 1689 und rechtsgultig geschlossen am 12 April 1693 in Wien 27 Juli 1701 Abschluss eines Vertrags zu Wien zwischen Kaiser Leopold I und dem Furstbischof Philipp II dieser stellt 4000 Mann in zwei Infanterieregimenter zu 1600 Mann und ein Dragonerregiment zu 800 Mann auf drei Jahre in kaiserlichen Dienst und Sold fur 380 000 Reichstaler Subsidiengelder Der Vertrag wurde 1704 um weitere drei Jahre verlangert 1 November 1706 Abschluss einer Subsidienkonvention mit dem Kaiser fur ein Jahr ratifiziert am 24 Dezember 1707 und erneuert am 20 Juli 1707 Weitere Subsidienvertrage zwischen dem Kaiser und dem Hochstift Wurzburg folgten am 29 Oktober 1712 und am 21 Januar 1730 1 Dezember 1733 neuer Truppengestellungsvertrag mit dem Kaiser fur zwei Infanterieregimenter mit insgesamt 4600 Mann 16 Dezember 1757 Truppengestellungsvertrag zu Werneck Vereinbarung zwischen Osterreich und Wurzburg zur unentgeltlichen Stellung zweier Infanterieregimenter fur die Kaiserliche Armee 3 Juni 1790 Vertrag zwischen Osterreich und Wurzburg zur Stellung von einem Infanterieregiment zu 2068 Mann fur drei Jahre im August 1790 folgte eine weitere Vereinbarung und wurde am 28 Mai 1793 erneuert 4 Liste der Feldzuge bis 1803 BearbeitenFeldzug von 1620 in Bohmen Feldzug gegen Erfurt 1664 1665 Rheinfeldzug gegen Frankreich im Pfalzischen Erbfolgekrieg 1696 1697 Einsatz im Spanischen Erbfolgekrieg 1701 bis 1713 im mittleren Donauraum gegen Kurbayern 1702 1704 5 Schlacht von Hochstatt 1704 5 gegen Frankreich am Oberrhein 1705 1707 1711 5 1706 Einsatz gegen die ungarische Insurrektion 5 bestandige Kreisgarnison in der Reichsfestung Philippsburg nach 1714 5 Einsatz im Venezianisch Osterreichischen Turkenkrieg 1717 1718 Einsatz im Polnischen Erbfolgekrieg gegen Frankreich 1733 1735 Einsatz im Osterreichischen Turkenkrieg 1738 1739 Einsatz in Holland von 1745 1748 im Osterreichischen Erbfolgekrieg Einsatz im Siebenjahrigen Krieg 1756 1763 1790 Einsatz im Lutticher Exekutionsfeldzug Einsatz im Ersten Koalitionskrieg 1792 1796 1799 Belagerung von Philippsburg Krieg gegen Frankreich 1800 1805 ab 1803 als Teil von BayernKasernen der Armee Bearbeiten nbsp Alte KaserneAlte Infanteriekaserne ab 1724 in der Kaserngasse 6 am heutigen Willy Brandt Kai 1945 zerstort Karthaus Kaserne Gardistenbau zuvor Husarenkaserne 6 in der Kapuzinergasse bzw Kapuzinerstrasse 8 ab 1777 1958 Ruinen beseitigt Alte Kaserne Ende des 17 Jahrhunderts von Antonio Petrini erbaut im Konigreich Bayern Artilleriekaserne und spater bis 1919 Standort einer Nachschubeinheit Kaserne Kitzingen in der heutigen Landwehrstrasse 18 20 22 1733 bis 1735 von Balthasar Neumann erbaut lediglich im Siebenjahrigen Krieg als Kaserne genutztWeblinks BearbeitenRegimentsgeschichte Blau Wurzburg im Siebenjahrigen Krieg Regimentsgeschichte Rot Wurzburg im Siebenjahrigen KriegEinzelnachweise Bearbeiten Archiv des Historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg Dritter Band Wurzburg 1835 S 19 Claus Reuter Die Schlacht bei Rossbach die Reichsarmee Thuringen und das Amt Rossla im Siebenjahrigen Krieg Lulu com ISBN 138791717X S 93 Knotel Band II Tafel 34 Wurzburg Grossherzogl Wurzburgische Infanterie Hausregiment 1812 Joseph Ehmel Der osterreichische Geschichtsforscher Band 1 Wien 1838 S 165 a b c d e Winfried Romberg GERMANIA SACRA DRITTE FOLGE 8 DAS BISTUM WURZBURG PDF Gruyter 2014 ISBN 978 3 11 030537 1 S 216 bis S 217 Gisela Kirchhoff Martin Munz Professor der Anatomie in Wurzburg 1829 1849 Zugleich ein Beitrag zur Geschichte des Theatrum anatomicum Wurzburg 1964 Mainfrankische Hefte Band 42 S 30 Stehende Heere im Heiligen Romischen Reich Fruhe Neuzeit Badische Armee Bayerische Armee Braunschweigische Armee Hessen darmstadtische Armee Hessen kasselsche Armee Kaiserliche Armee Kurhannoversche Armee Kurmainzische Armee Kurkolnische Armee Kurpfalzische Armee Kurtrierische Armee Mecklenburger Militar Munstersche Armee Preussische Armee Sachsische Armee Furstbischoflich wurzburgische Armee Wurttembergische Armee Siehe auch Stehendes Heer und Heiliges Romisches Reich Fruhe Neuzeit Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Furstbischoflich wurzburgische Armee amp oldid 239519261