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Freiherr Johann Philipp von Greiffenclau zu Vollraths auch Greiffenclau Vollraths oder Greiffenclau Vollrads 13 Februar 1652 in Amorbach Unterfranken 3 August 1719 in Wurzburg war vom 9 Februar 1699 bis zu seinem Tod als Johann Philipp II Furstbischof von Wurzburg und damit auch Herzog in Franken Johann Philipp II von Greiffenclau zu Vollraths um 1710 1715 gemalt von dem Prager Georg Franz Mika Museum fur Franken 1 Wappen des Furstbischofs an der Neumunsterkirche in Wurzburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Philipp II von Greifenklau Vollraths stammte aus der Adelsfamilie von Greiffenclau zu Vollraths und war ein Sohn des kurmainzischen Oberamtmanns Georg Philipp von Greiffenclau zu Vollraths und dessen Frau Rosina von Oberstein 1666 wurde Johann Philipp Domizellar in Wurzburg und empfing im Jahr 1676 die niederen Weihen sowie das Subdiakonat Er studierte mehrere Jahre in Frankreich und in Erfurt Seit 1684 Mitglied des Wurzburger Domkapitels bekleidete er seit 1686 auch das Amt des Domkantors 1687 empfing er die Priesterweihe und wurde 1695 zum Domdechanten in Mainz ernannt Am 9 Februar 1699 wahlte ihn das Wurzburger Domkapitel als Johann Philipp II zum Bischof von Wurzburg gegen den von Wien unterstutzten Kandidaten Lothar Franz von Schonborn Erzbischof von Mainz Nachdem die Wahl von Papst Innozenz XII am 1 Juni desselben Jahres bestatigt worden war empfing Johann Philipp am 5 Juni 1699 im Dom zu Wurzburg die Bischofsweihe nbsp Westfassade des Wurzburger Neumunsters mit dem Namen des Furstbischofs JOANNES PHILIPPUS EPISCOPUSWahrend seiner Zeit als Furstbischof sowie Kunstmazen als Bauherr bzw Impulsgeber bezeichnet als Greiffenclau Zeit entfaltete sich eine rege Bautatigkeit in Wurzburg So sind ihm u a die 1711 bis 1716 erfolgte Umgestaltung der Westteile der Neumunsterkirche sowie vor allem die Innenausstattung des Doms durch Pietro Magno zuzuschreiben 2 Auch die 1715 bis 1719 durch Joseph Greissing erfolgte Errichtung eines Neubaus Nordflugel fur das Wurzburger Jesuitenkolleg das spatere Priesterseminar Wurzburg 3 und der weitlaufige von Antonio Petrini und Joseph Greissing 1699 1700 bis 1714 durchgefuhrte Neubau des Nordflugels mit Furstenpavillon der spatere zum Theatrum anatomicum umfunktionierte Gartenpavillon des 1579 von Julius Echter von Mespelbrunn gegrundeten Juliusspitals waren sein Verdienst 4 nbsp Das Greiffenclaupalais Roter Bau in der heutigen Theaterstrasse Der Bau der von Joseph Greissing 1717 bis 1720 in Wurzburg errichteten Kirche St Peter wurde ebenfalls von Johann Philipp gefordert Unter Johann Philipp erfolgte 1700 bis 1705 erstmals der Bau einer als zusatzlich zur Festung Marienberg vorgesehenen Stadtresidenz dem sogenannten Schlosslein am Rennweg das jedoch nie bezogen wurde und 1720 dem Neubau der Wurzburger Residenz weichen musste Bald nach seiner Wahl als Furstbischof hatte Johann Philipp den Ausbau der Festung vorangetrieben So entstand dort vielleicht nach Planen des hochstiftigen Ingenieurhauptmanns Andreas Muller 1709 bis 1712 ein neuer gewaltiger Zeughausbau auf der Esplanade vor der Echterbastei und 1708 der Ravelin Teutschland ein dem Hauptwall vorgelagertes Aussenwerk mit dem westlichen Tor genannt Ausserers Hochberger Tor In der heutigen Theaterstrasse 23 entstand zwischen 1706 und 1709 ganz in der Nahe des Schlossleins das Familienpalais der Greiffenclau als sogenannter Roter Bau heute Ecke Theaterstrasse Oeggstrasse Ab 1705 liess Johann Philipp auf einem privat erworbenen Gut das Schloss Gereuth als barocken Landsitz erbauen nbsp Hof Guttenberg in WurzburgObgleich man ihm nachsagt er habe unter dem Einfluss des kaiserlichen Hofkammer und Hofkriegsrats Jacob von Hollach gestanden galt Johann Philipp II bei Zeitgenossen als gutige und menschenfreundliche Natur Dies spiegelt sich beispielsweise darin wider dass er 1712 die Grundung des Wurzburger Ursulinenklosters gestattete Die Verbreitung der zu seinem 60 Geburtstag 1712 herausgegebenen mit ubertriebenem Furstenlob versehenen Preisschrift des Wurzburger Hofrats Johann Valentin Kirchgessner Gryphus Principalis sive Typus boni Principis Furstlicher Greif oder Muster eines Fursten liess der offensichtlich auch bescheidene Landesherr verbieten 5 Literatur BearbeitenWinfried Romberg Johann Philipp II von Greiffenclau 1699 1719 In Germania Sacra 3 Folge Die Bistumer der Kirchenprovinz Mainz Das Bistum Wurzburg Band 8 Die Wurzburger Bischofe von 1684 bis 1746 Berlin 2014 ISBN 978 3 11 030537 1 S 201 284 Gunter Christ Greiffenklau Vollraths Johann Philipp von In Karl Bosl Hrsg Bosls bayerische Biographie Pustet Regensburg 1983 ISBN 3 7917 0792 2 S 272 f Digitalisat Walther Killy Hrsg Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 1 Jubilaumsausgabe K G Saur Munchen 1999 ISBN 3 598 23186 5 Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band 2 Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Ubergang an das Konigreich Bayern 1814 Theiss Stuttgart 2004 ISBN 3 8062 1477 8 S 576 678 und 942 952 hier S 628 647 Die Greiffenclau Zeit Johannes Kreuzenbeck Greiffenclau Vollraths Johann Philipp von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 31 Bautz Nordhausen 2010 ISBN 978 3 88309 544 8 Sp 537 538 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Philipp von Greiffenclau zu Vollraths Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock 2004 S 647 Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock 2004 S 628 630 und 946 Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock 2004 S 635 f Johannes Mack Der Baumeister und Architekt Joseph Greissing Mainfrankischer Barock vor Balthasar Neumann In Veroffentlichungen der Gesellschaft fur Frankische Geschichte Hrsg 8 Reihe Quellen und Darstellungen zur frankischen Kunstgeschichte Band 16 Wurzburg 2008 ISBN 978 3 86652 816 1 S 145 156 Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock S 628 VorgangerAmtNachfolgerJohann Gottfried von GuttenbergFurstbischof von Wurzburg 1699 1719Johann Philipp Franz von SchonbornNormdaten Person GND 118911740 lobid OGND AKS LCCN no2008180239 VIAF 42636608 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Greiffenclau zu Vollraths Johann Philipp vonALTERNATIVNAMEN Greiffenclau Vollraths Johann Philipp von Greiffenclau Vollrads Johann Philipp vonKURZBESCHREIBUNG Furstbischof von Wurzburg Herzog in FrankenGEBURTSDATUM 13 Februar 1652GEBURTSORT Amorbach UnterfrankenSTERBEDATUM 3 August 1719STERBEORT Wurzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Philipp von Greiffenclau zu Vollraths amp oldid 233881336