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Johann Philipp Franz von Schonborn 15 Februar 1673 in Wurzburg 18 August 1724 bei Oesfeld war ein deutscher Geistlicher Dompropst in Wurzburg und ab 1719 Furstbischof des Hochstifts Wurzburg Furstbischof Johann Philipp Franz von Schonborn Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Philipp Franz war der alteste Sohn des kurmainzischen Staatsministers Melchior Friedrich Graf von Schonborn Buchheim 1644 1717 und seiner Ehefrau Freiin Maria Anna Sophia von Boineburg 1652 1726 sowie Neffe des Mainzer Kurfursten und Erzbischofs Lothar Franz von Schonborn Seine jungeren Bruder waren die Furstbischofe Friedrich Karl von Schonborn und Damian Hugo Philipp von Schonborn Buchheim sowie der Trierer Kurfurst und Erzbischof Franz Georg von Schonborn und der Politiker Rudolf Franz Erwein von Schonborn Ab 1681 besuchte er ein Jesuiten Gymnasium in Aschaffenburg und studierte anschliessend bis 1693 in Wurzburg Mainz und Rom Erste diplomatische Erfahrungen sammelte er in England den Niederlanden und Frankreich wo Schlossbauten wie Versailles einen bleibenden Eindruck auf ihn ausubten 1685 Domherr ab 1699 im Wurzburger Domkapitel wurde er 1719 zum Furstbischof gewahlt Die Bischofsweihe erhielt er von seinem machtigen Onkel Lothar Franz von Schonborn der aber eigentlich dessen jungeren Bruder Friedrich Karl favorisiert hatte Er kritisierte in der Folgezeit haufig die Regierung seines Neffen der bei der Bevolkerung unbeliebt war und auch in der Reichspolitik keine Bedeutung erringen konnte nbsp Wurzburger Residenz erbaut 1719 44 von Balthasar Neumann fur die Furstbischofe Johann Philipp Franz und Friedrich Karl von SchonbornDrastische Steuererhohungen unter anderem zur Finanzierung des Baus der 1720 begonnenen riesigen Wurzburger Residenz sorgten fur Unmut Ein Jahr spater legte er den Grundstein fur die ebenfalls von Balthasar Neumann entworfene Schonbornkapelle am Wurzburger Dom welche als exklusive dynastische Grablege fur die Kirchenfursten seiner Familie von ihm bereits vor 1719 vorgesehen war Innenpolitisch forderte er die Wirtschaft mit einer neuen Handwerksordnung und dem Ausbau der Mainschifffahrt Nach einem Jagdausflug erlitt Johann Philipp Franz einen Kreislaufzusammenbruch an dessen Folgen er starb Sein Tod wurde teilweise freudig aufgenommen und man argwohnte er konnte vergiftet worden sein Der Befund der Exenteration lautet Streckfluss eine alte Bezeichnung fur Meningitis 1 bzw inflammatio ventriculi cordis et spissitudo sanguinis Damit ist der im Februar des Jahres aufgekommenen Verdacht eines Giftmordanschlages jedoch nicht sicher zu bestatigen dessen mogliche Hintergrunde und Anstifter ansonsten vollig im Unklaren bleiben 2 nbsp Memento fur Johann Philipp Franz von Schonborn am Ort seines Todes mit einer Darstellung des Heiligen Bruno von Wurzburg Seinen Residenzbau hat er nie bewohnt kaum ein Funftel der Baumasse war unter Dach gebracht und sein Nachfolger Christoph Franz von Hutten stellte die teuren Baumassnahmen fast ganz ein das erste Vierflugelkarree des Nordflugels wurde allerdings unter ihm nahezu vollendet Erst dessen Nachfolger Johann Philipp Franz jungerer Bruder der 1729 zum Wurzburger Furstbischof gewahlte Friedrich Karl von Schonborn liess den gewaltigen Bau bis 1744 vollenden Das Testament ist nicht uberliefert Zur Tilgung der unter Johann Philipp Franz aufgelaufenen hochstiftischen Schulden wird sein umfangreicher Nachlass sequestriert und verkauft 3 Mit seinem Bruder Friedrich Karl war er Namensgeber der kunstgeschichtlichen Bezeichnung Schonbornzeit fur die zwischen seinem Amtsantritt beginnende und mit dem Tod seines Bruders endende Epoche Wurzburger und frankischer Geschichte 4 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Schonborn Johann Philipp Franz In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 31 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1876 S 137 f Digitalisat Theodor Henner Schonborn Johann Philipp Franz Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 32 Duncker amp Humblot Leipzig 1891 S 277 280 Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band 2 Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Ubergang an das Konigreich Bayern 1814 Theiss Stuttgart 2004 ISBN 3 8062 1477 8 S 576 678 und 942 952 hier S 647 666 passim Alfred Wendehorst Johann Philipp Franz Graf von Schonborn In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 546 Digitalisat Winfried Romberg Johann Philipp Franz von Schonborn 1719 1724 In Das Bistum Wurzburg 8 Die Wurzburger Bischofe von 1684 bis 1746 Germania Sacra Dritte Folge Band 8 De Gruyter Berlin Boston 2014 ISBN 978 3 11 030537 1 S 285 360 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Philipp Franz von Schonborn Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Vgl etwa Matthias Birnstiel Modul Allgemeine Pathologie Winfried Romberg S 346 Winfried Romberg S 347 Max H von Freeden Wurzburgs Residenz und Furstenhof zur Schonbornzeit Amorbach 1961 insbesondere S 5 VorgangerAmtNachfolgerJohann Philipp von Greiffenclau zu VollrathsFurstbischof von Wurzburg 1719 1724Christoph Franz von HuttenNormdaten Person GND 118976788 lobid OGND AKS LCCN nr2003015848 VIAF 3270879 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schonborn Johann Philipp Franz vonKURZBESCHREIBUNG Furstbischof von WurzburgGEBURTSDATUM 15 Februar 1673GEBURTSORT WurzburgSTERBEDATUM 18 August 1724STERBEORT bei Bad Mergentheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Philipp Franz von Schonborn amp oldid 235653071