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Der St Kilians Dom zu Wurzburg oder Dom St Kilian ist eine romisch katholische Kirche in Wurzburg die seit 1967 dem Heiligen Kilian geweiht ist Der Dom ist die Bischofskirche des Bistums Wurzburg Mit seiner Doppelturmfassade und einer Gesamtlange von 105 Metern ist er das viertgrosste romanische Kirchengebaude Deutschlands und ein Hauptwerk deutscher Baukunst zur Zeit der salischen Kaiser St Kilians DomUrsprunglich hatte der Dom ein Salvator Patrozinium von 855 bis um etwa 1000 war er Salvator geweiht von etwa 1000 bis 1967 war der Apostel Andreas Dompatron seit dem 6 Mai 1967 tragt der Dom das Patrozinium der Frankenmartyrer Kilian Kolonat und Totnan Das Kirchweihfest der Kathedrale wird am 24 Oktober begangen 1 Der Dom St Kilian ist die Pfarrkirche der Dompfarrei und der Domstiftspfarrei des Domkapitels Domstift Wurzburg 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausmasse 3 Gottesdienste 4 Kunstwerke 5 Dommusik 6 Domorgeln 7 Glocken 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Der Dom von sudwestlicher Richtung nbsp Die Westfassade des Doms vor der Renovierung im Jahr 2006Ein Dom mit Domkloster gefuhrt nach der unter dem Bischof Berowelf eingefuhrten von Chrodegang begrundeten Regula canonicorum 3 bestand in Wurzburg bereits im 8 Jahrhundert Die heutige romanische Kirche erbaut ab 1040 von Bischof Bruno gilt als die viertgrosste romanische Basilika Deutschlands Es handelt sich um den dritten Dombau nachdem die ersten beiden erbaut um 787 und 855 durch Feuer ganz oder teilweise zerstort worden waren Nach dem Unfalltod Brunos im Jahr 1045 vollendete sein Nachfolger im Bischofsamt Adalbero den Bau im Jahr 1075 Eine dem Dom angegliederte und vom Wurzburger Domkapitel betriebene Domschule gehorte im Mittelalter neben den Domschulen von Luttich und Worms zu den bedeutendsten Kathedralschulen des Landes 4 5 6 Die im Jahr 1253 beurkundete Finanzierung eines neuen Altars fur den Dom ermoglichte der Bischof Hermann I von Lobdeburg unter anderem durch Einkunfte aus sechs apothecis deren apothecarii am ehesten Kramer oder Gewurzkramer namentlich bis Ende des 13 Jahrhunderts bekannt sind Die mit vor allem mit Arzten in Verbindung stehenden Apotheker kamen erst im 14 Jahrhundert auf und Apotheker im heutigen Sinn gab es in Wurzburg erst ab dem 15 Jahrhundert 7 nbsp Aussenansicht aus dem Jahr 1904 nbsp Gemalde von Rudolf Huthsteiner 1910 zeigt das Kruzifix von Tilman Riemenschneider 1945 verbrannt Im 19 Jahrhundert war die Erzbruderschaft Corporis Christi in der Domkirche ansassig 8 Die Seitenschiffe wurden um das Jahr 1500 spatgotisch umgestaltet Die barocke Neugestaltung des Dominneren begann vor 1627 und wurde nach dem Dreissigjahrigen Krieg bis 1699 energisch vorangetrieben Im 17 Jahrhundert entstanden an den Altarretabeln im Dom zahlreiche Werke der Tafelmalerei wie sie in katholischen Kirchenraumen infolge des Tridentinischen Bilderdekretes seit etwa 1580 ublich geworden sind 9 Fur den 1627 geschaffenen Bartholomaus Altar in einem der nordlichen Langhauspfeiler schuf Hans Ulrich Buhler eine einst als Predalla dienende Innenansicht des Doms Buhler malte zudem fur den zwischen 1617 und 1630 von Nikolaus Lenkhart geschaffenen 1945 jedoch samt Gemalde verbrannten Peter und Paul Altar an der Ostwand des sudlichen Querhauses das Tafelbild 10 Der Frankfurter Matthaus Merian der Jungere malte 1654 eine Anbetung der Konige Der beruhmte Nurnberger Maler Joachim von Sandrart schuf fur den Dom um 1670 eine Kreuzabnahme Christi und eine Himmelfahrt Mariens Johann Heinrich Schonfeld einer der grossten deutschen Barockmaler malte fur den Kiliansdom um 1670 einen kreuztragenden Heiland und einen Leonhard von Limoges als Pestpatron Der aus Antwerpen stammende Kunstler Johann Baptist Ruel auch Johann Baptist de Rull genannt malte 1659 eine Feuerprobe der hl Elisabeth fur die Wurzburger Kathedrale Wie alle genannten Altartafeln im Dom verbrannte auch das 1661 von Johann Baptist Ruel geschaffene Olgemalde Bussende Magdalena im Marz 1945 Erhalten geblieben sind die ursprunglich fur den Dom geschaffenen Altarbilder Enthauptung Johannes des Taufers 1659 und Martyrium des hl Kilian 1659 und Christus am Olberg 1660 von Oswald Onghers Sein 1662 entstandenes Bild Himmelfahrt Mariens verbrannte beim Feuersturm von 1945 ebenso wie seine 1704 geschaffene Ecce homo Altartafel des Dechantenaltars im nordlichen Domquerhaus Auch die Balthasar Esterbauer zugeschriebenen Schnitzwerke 1702 am neuen 1700 bis 1703 geschaffenen Hauptaltar an zwei Chorbogenaltaren Bruno Altar gestiftet 1705 von Kurfurst Lothar Franz von Schonborn am sudlichen Chorbogenpfeiler und am 1708 oder 1709 vom Furstbischof Greiffenclau gestifteten Pfarraltar am nordlichen Chorbogenpfeiler verbrannten am 16 Marz 1945 Pietro Magno oder Giovan ni Pietro Magni 1655 1722 24 11 stuckierte unter Mitarbeit von Giovanni Antonio Clerici 1762 1774 12 und weiterer seiner Landsleute den Dom 1701 bis 1706 mit herausragender europaischer Stuckaturkunst im barocken Stil aus wobei es bei Rahmenelementen nie zu einer Ausmalung derselben mit Bildern gekommen ist Beeindruckt von den Domstuckaturen Pietro Magnos entwickelte Joseph Greissing seinen betont ornamentfreudigen barocken Baustil 13 Zur Zeit des Nationalsozialismus gab es von Seiten der katholischen Kirche Wurzburgs und ihrer Reprasentanten im Dom etwa in Person des Bischofs Matthias Ehrenfried und des Volksblatt Hauptschriftleiters Dompfarrers Heinrich Leier 1876 1948 entschiedene Stellungnahmen und Demonstrationen gegen das Regime 14 Nach dem Einsturz grosser Teile insbesondere der Nordmauer 15 des Doms im Februar 1946 16 als Folge des Bombenangriffs auf Wurzburg am 16 Marz 1945 bei dem der Dom bereits durch Brand schwer beschadigt worden war wurde er bis 1967 vom Diozesan und Dombaumeister Hans Schadel wieder aufgebaut Am 6 Mai 1967 erfolgte die Weihe eines neuen Hochaltars und von vier Nebenaltaren unter Mitwirkung des Kardinals Julius Dopfner und des Nuntius Corrado Bafile 17 18 Beim Wiederaufbau wurde die barocke Substanz zugunsten einer Re Romanisierung zerstort Die Neuausstattung betont den Gegensatz zu den erhaltenen historischen Partien So entstand eine umstrittene Kombination aus grosstenteils romanischen modernen und barocken Elementen Die neoromanische Westfassade mit Fensterrose dreigliedriger Galerie und Uhrenoffnung wurde beim Wiederaufbau mit einer schlichten Bimssteinmauer verblendet und im Zuge von Renovierungsarbeiten zwischen April 2004 und November 2006 wieder freigelegt 19 Weiterhin erhielt der Dom als Leihgabe die vom Munchner Hofmaler August Wolff angefertigte Kopie eines Florentiner Abendmahlsgemaldes aus der St Bonifatius Kirche in Rannungen 20 nbsp Briefmarke der Deutschen Bundespost anlasslich der Wurzburger SynodeVon 1971 bis 1975 tagte im Wurzburger Dom die Wurzburger Synode Sie sollte nach dem Willen des Kardinals Julius Dopfner die Ergebnisse des Zweiten Vatikanischen Konzils fur Deutschland umsetzen und zu einem geistlichen Ereignis werden Der Chorraum wurde im Jahr 1988 von Hubert Elsasser umgestaltet und verbindet seither barocke und moderne 21 Formen Vom 25 Juli 2011 bis zum 2 Dezember 2012 war der Innenraum wegen Bau und Renovierungsarbeiten geschlossen 22 Im Marz 2003 wurde das Museum am Dom eroffnet Ausmasse BearbeitenDer Wurzburger Dom weist folgende Abmessungen aus 23 Gesamtlange von der Vorhalle bis zur Apsis 108 Meter Querschifflange 58 Meter Lange der Chorzone mit Apsis 25 Meter Gewolbehohe der Seitenschiffe 10 60 Meter Deckenhohe des Mittelschiffes 23 25 Meter Turmhohe 64 Meter 24 Interkolumnium der Arkadenwande 4 Meter Bogenhohe der Arkaden 9 30 Meter Breite der Seitenschiffe 7 Meter Breite des Mittelschiffes 13 80 Meter Gewolbehohe der Querschiffe 21 80 Meter Breite der Querschiffe 13 80 Meter Lange der Querschiffarme bis zur Vierung 20 36 Meter Vierung 15 15 Meter Hohe der Vierungsbogen in den Querschiffen 20 20 MeterGottesdienste BearbeitenDie Gottesdienste finden sonntags 10 00 11 30 und 18 30 Uhr und werktags 9 00 Uhr statt Der Orgelimpuls 5 nach 12 wird von Montag bis Samstag jeweils 12 05 bis 12 20 Uhr von Dienstag nach Ostern bis zum 31 Oktober abgehalten 25 Bildergalerie nbsp Altarraum Kruzifix und Langhaus heute nbsp Dom mit Schonbornkapelle nbsp Sepulturkapelle im Wurzburger Dom nbsp Schadel Reliquie von Kilian Kolonat und Totnan Ausstellung 2017 im Wurzburger Dom nbsp Die Menora im Mittelgang des Domes Andreas Moritz 1981 Kunstwerke Bearbeiten nbsp nbsp Domkanzel Michael Kern 1608 1610 mit den vier Evangelisten im Fuss 16 nbsp Grabmal Julius Echters von Mespelbrunn Adikula von Nikolaus Lenkart nach 1617 26 15 nbsp Merowingerkreuz in der Domkrypta 35 nbsp Sepulturkapelle 73 nbsp Das Epitaph Gottfried von Spitzenberg 1132 8 Juli 1190 ist das alteste noch erhaltene des Wurzburger Domes nbsp Gesichtszuge von Rudolf II von Scherenberg als Ausschnitt des Epitaphaltars von Tilman Riemenschneider aus Adneter Marmor 11 nbsp Grabmal Lorenz von Bibras von Tilman Riemenschneider aus Adneter Marmor 13 Die Kunstwerke befinden sich im Eingangsbereich Innenraum Sepultur Grablege Kreuzgang und in der Krypta Ins Auge fallend ist der Siebenarmige Leuchter Menora im Mittelgang kurz hinter dem Eingangsbereich Von Tilman Riemenschneider sind die Grabmaler fur Rudolf von Scherenberg und Lorenz von Bibra an den nordlichen Saulen des Mittelganges 25 Seit dem 13 Jahrhundert bis Ende des 16 Jahrhunderts wurden die Herzen der Wurzburger Bischofe im Kloster Ebrach die Eingeweide in der Kapelle der Wurzburger Marienburg und die Korper hier im Dom von Wurzburg bestattet 27 Die unter den Nummern 24 bis 31 gelisteten Werke befinden sich in der von Balthasar Neumann geplanten und erbauten Schonbornkapelle Gitter Markus Gattingers weiter im Raum Siebenarmiger Leuchter Arbeit von Andreas Moritz 1981 Bischof Gottfried von Spitzenberg 1190 Bischof Gottfried III von Hohenlohe 1322 Bischof Manegold von Neuenburg 1303 Bischof Otto II von Wolfskeel 1345 Arbeit des Wolfskeelmeisters Dreikonigsgruppe mit Madonna Bischof Wolfram Wolfskeel von Grumbach 1333 Bischof Johann II von Brunn 1440 Bischof Albrecht II von Hohenlohe 1372 Bischof Gottfried IV Schenk von Limpurg 1455 Bischof Rudolf II von Scherenberg 1495 Arbeit von Tilman Riemenschneider Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt 1558 Bischof Lorenz von Bibra 1519 Arbeit von Tilman Riemenschneider Bischof Friedrich von Wirsberg 1573 Bischof Julius Echter von Mespelbrunn 1617 Domkanzel aus Sandstein Holz und Alabaster von Michael Kern 1608 1609 28 Bischof Johann Gottfried I von Aschhausen 1622 Bischof Ferdinand von Schlor 1924 Stuck in Vierung Chor und Apsis Stuck des nordlichen Querschiffs und Propstaltar Epitaph Franz Ludwig Faust von Stromberg 1673 um 1681 Johann Philipp Preuss 29 Portal zur Pfarrsakristei Bischof Gerhard von Schwarzburg 1400 Bamberger und Mainzer Bischof Lothar Franz von Schonborn 1729 St Magdalenen Altar Bischof Johann Philipp Franz von Schonborn 1724 Auferstehungsfresko Byss Portal der Schonborn Kapelle Engel Cure Bischof Friedrich Karl von Schonborn Buchheim 1746 Pieta Altar Bischof Johann Philipp von Schonborn 1673 Grabplatte von Johann Philipp Preuss Bischof Konrad III von Bibra 1544 Marienaltar Johann Konrad Kottwitz von Aulenbach 1610 Eingang zur Krypta Bischof Konrad II von Thungen 1540 Bischof Konrad III von Bibra 1544 Bronzeplatte Bischof Lorenz von Bibra 1519 Bronzeplatte von Hans Vischer und Peter Vischer dem Alteren Erasmus Neustetter genannt Sturmer 1594 Bronzeplatte Johann Philipp Fuchs von Dornheim 1727 Bronzeplatte Richard von der Kere 1583 Bronzeplatte Dompropst Albrecht von Bibra 1511 Bronzeplatte Georg von Giech 1501 Bronzeplatte Bischof Philipp Adolf von Ehrenberg 1631 geschaffen 1667 bis 1669 von Johann Philipp Preuss 30 Bischof Franz Ludwig von Erthal 1795 Bischof Georg Anton von Stahl 1870 Bischof Johann Valentin von Reissmann 1875 Bischof Franz Joseph von Stein 1909 Bischof Adam Friedrich Gross zu Trockau 1840 Bischof Georg Karl von Fechenbach 1808 Bischof Christoph Franz von Hutten 1729 Wandgemalde St Felix Regula und Exuberantius Bischof Adam Friedrich von Seinsheim 1779 Peter von Aufsess 1522 Johann von Guttenberg 1538 Bronzeplatte Erasmus Neustetter genannt Sturmer 1594 Bronzeplatte Johann Konrad Kottwitz von Aulenbach 1610 Bronzeplatte Bischof Melchior Zobel von Giebelstadt 1558 Bronzeplatte Bischof Friedrich von Wirsberg 1573 Bronzeplatte Bischof Julius Echter von Mespelbrunn 1617 Bronzeplatte Maria Tod Gruppe Bamberger Bischof Neidhardt von Thungen 1598 Riemenschneider Apostel Altar Bischof Konrad II von Thungen 1540 Eichstatter Bischof Moritz von Hutten 1552 Dechantaltar Georg Heinrich von Stadion 1716 Bernhard von Solms Hohensolms Lich 1553 Pforte zum Kreuzgang Heinrich Truchsess von Wetzhausen 1548 Jakob Baur von Eiseneck 1621 wahrscheinlich von Michael Kern 1623 31 Paul Truchsess von Wetzhausen Unsleben 1528 Sepulturkapelle mit Fensterzyklus von Georg Meistermann Jakob Fuchs von Wonfurt 1558 Heinrich von Seinsheim 1360 Ebbo unsicher 10 Jahrhundert Domschul Magister spatgotisch Kreuzigungsgruppe 1763 Friedrich von Brandenburg 1536 Alte Domschulpforte zugeschrieben dem Renaissance Bildhauer Veit Baumhauer gestiftet 1565 von dem Scholaster Johannes Egolf von Knoringen 32 St Kilian 1720 Balthasar Esterbauer Wandmalerei Reste Christus und Maria Maria und der Evangelist Johannes Pforte des Jungsten Gerichts und zwei spatgotische Wappen von Scherenberg und Grumbach Bischof Johann III von Grumbach 1466 noch beschadigt Bischof Johann I von Egloffstein 1411 noch beschadigt Johann Vitus von Wurtzburg 1756 Bronzetafel Vitus Gottfried von Wernau 1649 Bronzetafel Sebastian Echter von Mespelbrunn 1546 1575 von Peter Osten entworfenes 1578 vollendetes Grabmonument mit Transi 33 Martin von der Kere 1507 Bronzeplastik und Konrad Friedrich von Thungen 1629 Bronzeplastik Saule Jachin 11 Jahrhundert Saule Boas 11 Jahrhundert Taufstein von 1279 von Meister Eckart aus Worms Pieta um 1420 Fragment der Grabplatte von Daniel von Stiebar 1555 Grabstein von Johann Philipp Echter von Mespelbrunn 1665 Fragment der Grabplatte von Lorenz Truchsess von Pommersfelden 1543 Franz Christ von Rosenbach 1687 Johann Philipp Ludwig Ignaz von Frankenstein 1780 Johannes Evangelist von Tilman Riemenschneider Wappenstein des Kurfursten Johann Philipp von Schonborn 1673 Grab von Tilman RiemenschneiderDommusik BearbeitenDie Tradition der Wurzburger Dommusik geht wahrscheinlich bis in die Grundungsjahre des Bistums Wurzburg zuruck Mit uber 500 aktiven Sangern gehort sie heute zu den bedeutendsten und aktivsten Dommusiken in Deutschland Vier Ensembles Wurzburger Domchor Wurzburger Domsingknaben Madchenkantorei am Wurzburger Dom und Kammerchor am Wurzburger Dom gestalten regelmassig die Liturgie am Kiliansdom und pragen mit ihren geistlichen Konzerten das kulturelle Leben der Stadt und der Region Die Wurzburger Dommusik steht seit 2013 unter Leitung von Domkapellmeister Christian Schmid seit 2005 wirkt Stefan Schmidt als Domorganist an der Kathedrale Domkantor ist seit 2011 Alexander Ruth Domorgeln Bearbeiten nbsp Hauptorgel Hauptartikel Orgeln des Wurzburger Domes Die 1969 geweihten Domorgeln wurden von Johannes Klais Orgelbau in Bonn gebaut Auf der grossen Empore an der Westseite des Langhauses steht die grosse Hauptorgel 6652 Pfeifen 87 Register verteilt auf funf Manuale und Pedal 34 Die kleinere Chororgel mit 20 Registern verteilt auf zwei Manuale und Pedal befindet sich auf einer Empore im sudlichen Querschiff Im Jahr 2009 wurde in den neu eingerichteten Probesalen eine Probenorgel der Firma Karl Gockel mit acht Registern errichtet Es ist geplant im Hochchor eine weitere Chororgel mit 58 klingenden Registern zu bauen die das Zusammenspiel mit den Choren z B Wurzburger Domsingknaben im Altarraum erleichtern soll Ursprunglich sollte diese Orgel bereits 2010 fertiggestellt sein Glocken BearbeitenDer Dom verfugt uber ein Gelaut aus 20 Glocken Mit einem Gesamtgewicht von 26 Tonnen 35 36 gehort es zu den grossten in Deutschland Die alteste und gleichzeitig einzig erhaltene der ursprunglichen Glocken ist die Lobdeburg Glocke Sie uberstand den Feuersturm des 16 Marz 1945 da man sie 1933 in die Sepultur des Doms gebracht hatte Neueste Forschungen haben gezeigt dass sie 1257 von einem der bekanntesten Glockengiesser ihrer Zeit geschaffen wurde vom Wurzburger Cunradus Citewar so der Architekt Siegfried Issig amtlicher Glockensachverstandiger des Bistums Diese Glocke wurde bei der Amtseinfuhrung von 50 der 88 Bischofe Wurzburgs sowie bei der Weihe der meisten Wurzburger Weihbischofe bis auf vier gelautet Am Michaelstag 2007 wurde ihr 750 Jubilaum gefeiert Freitags ausserhalb der Karwoche wird sie um 15 Uhr zur Todesstunde Jesu am Kreuz gelautet Elf Glocken wurden 1965 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg gegossen Mit Ausnahme der grossen Salvatorglocke goss er das Wurzburger Gelaute mit zunehmender Wandungsstarke bei aufsteigender Tonhohe Rippenprogression Die Glocken 4 6 und 7 sind rund ein Drittel schwerer die Glocken 8 bis 11 doppelt Glocke 12 sogar dreimal so schwer wie Glocken mittelschwerer Rippenkonstruktion Glocke 1 ist ebenfalls schwerrippig um ein gravitatisches Fundament zu bilden Seit 2008 erganzen im Sudwestturm acht weitere Glocken der Glockengiesserei Perner aus Passau in der tonhoheren Oktave die Glocken des Hauptgelauts die Schlagtonfolge reiht sich nahtlos an 37 Nr Widmung Giesser Gussjahr Durchmesser mm Gewicht kg Rippenstarke Schlagton HT 1 16 Turm1 Salvator Friedrich Wilhelm Schilling 1965 2 318 9 080 schwer g0 0 Sud2 Kilian Kolonat und Totnan Martyrer 1 765 3 968 mittelschwer b0 0 Nord3 Osanna 1 573 2 786 c1 04 Maria 1 487 2 390 schwer d1 05 Lobdeburg Mag Cunradus Citewar 1257 1 270 1 386 es1 5 Sud6 Michael F W Schilling 1965 1 237 1 354 schwer f1 0 Nord7 Peter und Paul 1 104 951 g1 08 Bruno 1 087 934 sehr schwer a1 09 Andreas 1 023 814 b1 010 Evangelisten 910 578 c2 011 Josef 808 400 d2 012 Martin 751 368 uberschwer f2 013 Frieden Rudolf Perner 2008 600 158 sehr schwer g2 0 Sud14 Kreuz 527 109 a2 015 Kapitel 502 97 b2 216 Chor 447 68 c3 217 Augustinus 393 46 d3 118 Salve Regina 371 38 es3 319 Auferstehung f320 Burger g3Inschrift Glocke 1 JESV CHRISTE SALVATOR MVNDI VENI CVM PACE ANNO DOMINI MCMLXV zu Deutsch Jesus Christus Retter der Welt komm in Frieden Im Jahre des Herrn 1965 Siehe auch BearbeitenListe der Bischofe von Wurzburg Liste der Wurzburger Domherren Liste der Wurzburger DompredigerLiteratur BearbeitenHelmut Schulze Der Dom zu Wurzburg Sein Werden bis zum spaten Mittelalter Eine Baugeschichte Schoningh Wurzburg 1991 Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band 2 Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Ubergang an das Konigreich Bayern 1814 Theiss Stuttgart 2004 ISBN 3 8062 1477 8 S 576 678 und 942 952 hier S 510 f 584 586 597 599 603 f 609 f und 620 626 Jurgen Lenssen Hrsg Der Kiliansdom zu Wurzburg Schnell amp Steiner Regensburg 2002 ISBN 3 7954 1423 7 Georg Stippler Der Wurzburger Sankt Kiliansdom Der Wiederaufbau von der Zerstorung 1945 bis zur Wiedereinweihung 1967 Dissertation Universitat Wurzburg 2012 Volltext Johannes Sander Wolfgang Weiss Hrsg Der Wurzburger Dom im Mittelalter Geschichte und Gestalt Echter Verlag Wurzburg 2017 ISBN 978 3 429 04432 9 Wolfgang Hegel Die Stuckausstattung von Giovanni Pietro Magno im Wurzburger Dom 1701 1967 Echter Wurzburg 2019 ISBN 978 3 429 05390 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dom St Kilian Wurzburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage des St Kilians Domes Dom St Kilian In Wuerzburgwiki de Informationen zur Wurzburger Dommusik Georg Stippler Der Wurzburger Sankt Kiliansdom Der Wiederaufbau von der Zerstorung 1945 bis zur Wiedereinweihung 1967 Geisteswissenschaftliche Dissertation Wurzburg 2012 In neuem Glanz Artikel zum Abschluss der Innensanierung In Katholisch de 1 Dezember 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Hanswernfried Muth Dom zu Wurzburg Schnell Kunstfuhrer Nr 232 von 1937 11 Auflage Regensburg 1997 und 12 vollig neu bearbeitete Auflage 2003 S 2 Wolfgang Weiss Die katholische Kirche im 19 Jahrhundert In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 Theiss Stuttgart 2001 2007 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 430 449 und 1303 hier S 431 Peter Kolb Das Spital und Gesundheitswesen In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 I Von den Anfangen bis zum Ausbruch des Bauernkriegs 2001 ISBN 3 8062 1465 4 II Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Ubergang an das Konigreich Bayern 1814 2004 ISBN 3 8062 1477 8 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 Theiss Stuttgart 2001 2007 Band 1 2001 S 386 409 und 647 653 hier S 386 f Rainer Leng Als der Kaiser in Wurzburg Hof hielt Der Wurzburger Hoftag Friedrich Barbarossas von 1152 In Wurzburg heute Band 73 2002 S 52 55 hier S 54 Ortrun Riha Ortolf und seine lateinischen Quellen Hochschulmedizin in der Volkssprache Wiesbaden 1992 Wissensliteratur im Mittelalter Schriften des Sonderforschungsbereichs 26 Wurzburg Eichstatt Band 10 S 11 13 Gundolf Keil Medizinisches Wissen und der gemeine Mann Heilkundliche Katechese im 17 und 18 Jahrhundert In Ingrid Kastner Hrsg Wissenschaftskommunikation in Europa im 18 und 19 Jahrhundert Beitrage der Tagung vom 5 und 6 Dezember 2008 an der Akademie gemeinnutziger Wissenschaften zu Erfurt Aachen 2009 Europaische Wissenschaftsbeziehungen Band 1 S 325 375 hier S 333 Peter Kolb Das Spital und Gesundheitswesen In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 I Von den Anfangen bis zum Ausbruch des Bauernkriegs 2001 ISBN 3 8062 1465 4 II Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Ubergang an das Konigreich Bayern 1814 2004 ISBN 3 8062 1477 8 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 Theiss Stuttgart 2001 2007 Band 1 2001 S 386 409 und 647 653 hier S 407 f Apotheker Wolfgang Weiss Die katholische Kirche im 19 Jahrhundert In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 Theiss Stuttgart 2001 2007 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 430 449 und 1303 hier S 434 Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock 2004 S 624 627 Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock 2004 S 511 und 620 f U Stevens Giovanni Pietro Magni Giuseppe Martinola Lettere dai paesi transalpini degli artisti di Meride e dei villaggi vicini Bellinzona 1963 S 9 16 Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock 2004 S 624 630 635 640 642 und 646 Klaus Wittstadt Kirche und Staat im 20 Jahrhundert In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 Theiss Stuttgart 2001 2007 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 453 478 und 1304 f hier S 458 463 Die Ara des Volks und Widerstandsbischofs Matthias Ehrenfried 1924 1948 Sybille Grubel Zeittafel zur Geschichte der Stadt von 1814 2006 In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 Theiss Stuttgart 2001 2007 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert Band 2 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 1225 1247 hier S 1241 Bilderserie Wurzburg im Jahr 1946 mainpost de abgerufen am 16 November 2010 Sybille Grubel Zeittafel zur Geschichte der Stadt von 1814 2006 2007 S 1244 Klaus Wittstadt Kirche und Staat im 20 Jahrhundert In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 Theiss Stuttgart 2001 2007 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 453 478 und 1304 f hier S 470 475 Erneuerung im Geiste des II Vatikanischen Konzils Bischof Josef Stangl S 471 Wurzburger Dom renoviert Memento vom 25 Juli 2013 im Internet Archive katholisch de Die Rannunger St Bonifatius Kirche auf www rannungen de Memento vom 22 Februar 2014 im Internet Archive Klaus Wittstadt Kirche und Staat im 20 Jahrhundert In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 Theiss Stuttgart 2001 2007 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 453 478 und 1304 f hier S 475 478 Die Entwicklung am Ende des 20 Jahrhunderts die Amtszeit Bischof Paul Werner Scheeles 1979 2003 S 476 f Wurzburger Kiliansdom nach umfangreicher Sanierung wieder eroffnet Die Welt 2 Dezember 2012 Hanswernfried Muth Dom zu Wurzburg Schnell Kunstfuhrer Nr 232 von 1937 11 Auflage Regensburg 1997 S 8 kirchbau de Datenblatt einzelne Kirche Abgerufen am 15 Dezember 2022 a b Diozese Wurzburg Kiliansdom Wurzburg Faltblatt von ca 2016 Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock 2004 S 609 Herzbestattung Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock 2004 S 603 f Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock 2004 S 624 Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock 2004 S 622 624 Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock 2004 S 610 Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock 200 S 584 und 586 Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock 2004 S 597 599 Die Orgeln des Wurzburger Doms Memento vom 6 Juni 2012 im Internet Archive Dom Wurzburg dom wuerzburg de abgerufen am 15 November 2009 Susser Klang nicht nur an Weihnachten Memento vom 18 Februar 2012 im Internet Archive Pressestelle des Ordinariates Wurzburg abgerufen am 4 November 2009 Die Glocken des Doms Dom Wurzburg www dom wuerzburg de abgerufen am 4 November 2009 Neue Glocken des Wurzburger Doms Video bei YouTube 03 19 abgerufen am 4 November 2009 Bischofssitze der romisch katholischen Kirche in Deutschland Kathedralen Aachener Dom Augsburger Dom Bamberger Dom St Hedwigs Kathedrale Berlin Katholische Hofkirche Dresden Dom zu Eichstatt Erfurter Dom Essener Munster Freiburger Munster Fuldaer Dom Kathedrale St Jakobus Gorlitz St Marien Dom Hamburg Hildesheimer Dom Kolner Dom Limburger Dom Kathedrale St Sebastian Magdeburg Mainzer Dom Frauenkirche Munchen St Paulus Dom Munster Dom St Peter Osnabruck Paderborner Dom Dom St Stephan Passau Regensburger Dom Dom St Martin Rottenburg Speyerer Dom Trierer Dom Wurzburger DomKonkathedralen Dom St Petri Bautzen Simultankirche Basilika St Peter Dillingen Freisinger Dom Domkirche St Eberhard Stuttgart 49 793377777778 9 9323972222222 Koordinaten 49 47 36 2 N 9 55 56 6 O Normdaten Geografikum GND 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