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Otto II von Wolfskeel in Wurzburg 23 August 1345 auf der Festung Marienberg in Wurzburg war Furstbischof von Wurzburg von 1333 bis 1345 Grabmal des Bischofs Otto II von Wolfskeel WolfskeelmeisterWappen der Familie von Wolffskeel nach Siebmachers Wappenbuch von 1605 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Doppelwahl Gegenbischof Hermann II 3 Otto II als Bischof 4 Grabmal 5 Literatur 6 WeblinksHerkunft BearbeitenOtto stammte aus dem frankischen Ministerialengeschlecht derer von Wolffskeel Seine Eltern waren Otto von Wolfskeel und Anna eine geborene von Scherenberg Der Vater Otto von Wolfskeel war wie sein Grossvater und sein Urgrossvater Burgmann auf der Festung Marienberg Die beiden Ahnen hatten sich bei der Befreiung von Hermann I von Lobdeburg ausgezeichnet Otto II von Wolfskeel wird uberwiegend in alteren Quellen als Neffe des Furstbischofs Wolfram Wolfskeel von Grumbach 1322 1333 bezeichnet Doppelwahl Gegenbischof Hermann II BearbeitenDie Amtszeit Ottos fiel mitten in die Auseinandersetzungen zwischen Papst Johannes XXII und Kaiser Ludwig aus dem Haus der Wittelsbacher Zum Bischof auf Lebenszeit wurde man durch die Wahl des Domkapitels In die Autonomie dieses Gremiums versuchten nun Papst und Kaiser einzugreifen so auch bei der Wahl von Otto von Wolfskeel Kaiser Ludwig bedrohte das Domkapitel um seinen ihm ergebenen Sekretar Hermann von Lichtenberg zum Bischof zu machen 17 der 23 Domkapitulare beugten sich bei der Wahl dem Druck des anwesenden Kaisers und wahlten Lichtenberg zum Bischof nicht aber sechs Kapitulare deren Stimmen auf Otto fielen Da das Mehrheitswahlrecht nicht ausschlaggebend war hatte das Bistum nun zwei Bischofe Wahrend sich Lichtenberg sofort vom Mainzer Administrator und Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg bestatigen liess erbat sich von Wolfskeel Hilfe vom Papst der mit Kaiser Ludwig im Streit lag Der Papst gebot nun von Lichtenberg bei Androhung des Kirchenbanns zuruckzutreten und belegte das Bistum Wurzburg mit einem Interdikt das heisst es konnten keine kirchlichen Handlungen mehr vollzogen werden Bischof Hermann II Hummel von Lichtenberg hielt sich jedoch nicht daran und verbot allen Geistlichen Briefe des Papstes anzunehmen und ihren Inhalt anzuerkennen Die Folge dieses nichtbeachteten Interdikts war ein Ansehensverlust des Papstes und Ottos II von Wolfskeel Bischof Otto konnte es nun nicht mehr wagen Wurzburger Gebiet zu betreten und zog sich fur einige Monate in die Freistadt Metz zuruck 1335 starb von Lichtenberg uberraschend Otto II von Wolfskeel kehrte nach Wurzburg zuruck und wurde 1335 einstimmig erneut zum Bischof gewahlt Otto ein entschiedener Parteiganger des Papstes suchte nun den Ausgleich mit dem Kaiser und versprach ihm ihn mit 2500 Gulden zu unterstutzen Im Gegenzug erhielt er vom Kaiser den Blutbann Die ubrigen Regalien wollte er aber nicht von einem Exkommunizierten annehmen und liess von den Dominikanern sogar offentlich den Kirchenbann gegen Kaiser Ludwig verkunden Nun wurde Otto wieder vom Kaiser bedroht Auch wenn er ohne den Empfang der kaiserlichen Regalien deren Rechte bereits ausgeubt hatte nahm er als der Druck des Kaisers starker wurde die Regalien an Das Verhaltnis zum Kaiser blieb jedoch ausserst zwiespaltig Otto unterstutzte folglich auch nicht die Kurfursten welche die Kaiserwahl vom Kronungsakt durch den Papst losen wollten Otto II als Bischof BearbeitenAls Anhanger von Kaiser Ludwig IV ging Otto 1337 Bundnisse mit dem Mainzer Erzbischof Heinrich III von Virneburg und dem Nurnberger Burggrafen Johann II ein dem sich 1341 Graf Heinrich VIII von Henneberg Schleusingen anschloss Ein sich 1344 anbahnender Konflikt zwischen Konrad II von Schlusselberg und den mit ihm verbundeten Stadten Wurzburg Nurnberg Rothenburg ob der Tauber und Windsheim einerseits und den Verbundeten Ottos andererseits konnte durch Intervention des Kaisers geschlichtet werden Otto gelang es nachdem er 1340 dem kaiserlichen frankischen Landfrieden beigetreten war das Bistum zu vergrossern Er brachte Kitzingen und Heidingsfeld einen wichtigen Mainzoll an der Hallburg die Stadte Rothenfels und Gemunden die Markte Iphofen und Frickenhausen an das Hochstift vor allem aber im Suden die Stadt Rottingen und noch auf dem Sterbebett 1345 die Burgen Reichenberg und Ingolstadt Der Erwerb Ingolstadts und Reichenbergs sollte das Hochstift besser schutzen der geistliche Amtsbereich des Bistums war nun erheblich grosser und geschlossener Einen inneren Machtkreis bildete auch die unter Ottos Herrschaft erbaute heute noch bestehende Ringmauer um die Festung Marienberg in Wurzburg Das Domkapitel brachte er hinter sich indem er versprach die hohen Schulden seiner Vorganger zu tilgen Hierzu bediente sich von Wolfskeel eines Aufstandes gegen die Juden der im Ochsenfurter Gau besonders stark wutete Ihm gelang es das Volk zu bandigen er setzte allerdings auch durch dass alle bischoflichen Schulden bei den Juden ersatzlos gestrichen wurden Ausserdem besteuerte er die Geistlichen in Wurzburg dies brachte ihm ein eintragliches Verhaltnis zur Burgerschaft ein Die Reibereien mit der Burgerschaft waren unter der Herrschaft der beiden Wolfskeelbischofe ertraglich was zwischen 1230 und 1525 eher die Ausnahme war Auch in geistlicher Hinsicht war seine Amtszeit erfolgreich Er konnte 13 neue Pfarreien errichten reformierte einige Kloster und fuhrte das Amt des Generalsvikars ein Auch bemuhte er sich um Verbesserungen in der Rechtspflege und im Polizeiwesen Otto II von Wolfskeel nimmt unter den Bischofen des Mittelalters eine herausragende Stellung ein Ihm gelang es Kriege vom Hochstift fernzuhalten er festigte und mehrte das Hochstift und stellte einen Ausgleich im Inneren her Sein Pronotar Michael de Leone bezeichnete ihn sicherlich zu Recht als pius prudens mansuetus quietus et sobrius fromm klug sanftmutig beherrscht und nuchtern Grabmal BearbeitenDas Grabmal Ottos II von Wolfskeel ist im Dom von Wurzburg zu besichtigen Es zahlt neben dem Bamberger Reiter und der Uta von Naumburg zu den wichtigsten hochgotischen Plastiken in Deutschland Da der Name des Kunstlers dieses Grabmals nicht uberliefert ist bezeichnet man ihn aufgrund dieser Arbeit als Wolfskeelmeister Literatur BearbeitenTheodor Henner Otto II von Wolfskeel Bischof von Wurzburg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 24 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 736 741 Alfred Wendehorst Das Bistum Wurzburg Teil 2 Die Bischofsreihe von 1254 bis 1455 Germania Sacra Neue Folge 4 Berlin 1969 ISBN 978 3 11 001291 0 S 60 72 Digitalisat Alfred Wendehorst Otto II von Wolfskeel In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 697 f Digitalisat Weblinks BearbeitenGrab Bild bildindex der Kunst und ArchitekturNormdaten Person GND 123676983 lobid OGND AKS VIAF 10760331 Wikipedia Personensuche VorgangerAmtNachfolgerHermann II Hummel von LichtenbergBischof von Wurzburg 1333 1345Albrecht I von HohenbergPersonendatenNAME Otto II von WolfskeelKURZBESCHREIBUNG Furstbischof von Wurzburg 1333 1345 GEBURTSDATUM 13 Jahrhundert oder 14 JahrhundertGEBURTSORT WurzburgSTERBEDATUM 23 August 1345STERBEORT Wurzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto II von Wolfskeel amp oldid 225197767