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Die Burg Hallburg auch Schloss Hallburg genannt ist eine Hohenburg auf dem 230 m u NN hohen Hallburger Schlossberg uber der Volkacher Mainschleife auf der Flur des Volkacher Ortsteils Hallburg im unterfrankischen Landkreis Kitzingen in Bayern Burg HallburgDie Hallburg bei VolkachDie Hallburg bei VolkachAlternativname n Schloss HallburgStaat DeutschlandOrt Volkach HallburgEntstehungszeit Vermutlich 11 JahrhundertBurgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand Wesentliche Teile ErhaltenStandische Stellung MinisterialeGeographische Lage 49 51 N 10 13 O 49 850898 10 212891 230 Koordinaten 49 51 3 2 N 10 12 46 4 OHohenlage 230 m u NNBurg Hallburg Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Namensherkunft 4 Sagen 4 1 Die Zollner auf Kreuzzug 4 2 Schon Elslein 4 3 Ritter Harlachan 4 4 Der Reiter ohne Kopf 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Burg deren Geschichte zum Teil im Dunklen liegt war bis 1230 im Besitz der Grafen zu Castell die im 11 Jahrhundert die Vogteirechte in Volkach hatten Vermutlich erhielten sie die Burg als Reichslehen und betrieben sie als Zollburg am Main 1194 wird urkundlich ein Iringo de Heliburch erwahnt 1 der bereits 1177 gemeinsam mit seinem Vater dem Schultheissen Heinrich und seinem Bruder dem spateren Reichskuchenmeister Heinrich I von Rothenburg genannt wird 1182 wird er urkundlich als Iring von Kurnach bezeichnet und wird dem Wurzburger Ministerialadelsgeschlecht derer von Pussensheim zugeordnet 2 Im Suhnevertrag vom 18 Januar 1230 musste Graf Rupert zu Castell die Burg als Entschadigung an das Bistum Wurzburg abtreten und empfing sie als Stiftslehen zuruck Als castell sche Dienstmannen auf der Burg werden die Bruder Berthold 1241 1254 sein Bruder Friedrich 1244 und ein Albert 1248 genannt 3 Im Jahr 1314 kam die Burg an Heinrich von Hohenlohe der erste Mainzoll wurde unter seiner Herrschaft erhoben Die Fuchsen von Schwanberg erhielten Teile der Hallburg die sie 1334 verkauften 4 1365 wurde die Burg Stephan Zollner zu Hallburg ubereignet Den Zollners gehorte die Burg bis ins 17 Jahrhundert Im 15 Jahrhundert zerstorten Fehden und Unwetter die Hallburg 1525 im Deutschen Bauernkrieg plunderten Volkacher und Fahrer Bauern die Zollburg Im Jahr 1631 besetzten die Schweden die Burg und feierten in der Kapelle protestantischen Gottesdienst Vor allem aber setzte die Misswirtschaft der Eigentumer dem Gebaude zu sodass 1634 das Gelande nicht langer an die Zollner verliehen wurde 5 Im 17 Jahrhundert kam die Anlage an die Grafen von Stadion 1634 war die Verwaltung einem Vogt uberlassen da die Grafen die Burg kaum bewohnten Im Jahr 1639 ging das Burggelande an die Schenken von Stauffenberg die bis zum Reichsdeputationshauptschluss Eigentumer der Burg blieben Nach der Sakularisation 1806 kam die Hallburg an Franz Erwein von Schonborn In den 1840er Jahren anderte sich die Nutzung der Hallburg erneut Die Sekundogenitur der Grafen von Schonborn hatte dort ihren Sitz Es folgten haufige Vermietungen der Schlossanlage 1866 zog englischer Militar 1869 der russische Baron von Grothues ein Am 20 September 1955 wurde die Gemarkung mit Burg und Gutshof in die Stadt Volkach eingemeindet 6 Mit der 1957 erfolgten Fertigstellung des Mainkanals als Durchstich zwischen Volkach und Gerlachshausen liegt der Hallburger Schlossberg auf der dadurch entstandenen Weininsel Auf dem Burgareal befinden sich heute der landwirtschaftliche Gutshof und das Weingut Graf von Schonborn mit der Weinlage Schlossberg gefuhrt von der schonborn schen Domanenverwaltung Wiesentheid ausserdem ist in der Burg ein Gasthof untergebracht 7 Am 16 Mai 2016 brannte der Kuchenbereich der Burg 8 Das Bayerische Landesamt fur Denkmalpflege fuhrt die Uberreste der Hallburg unter der Denkmalnummer D 6 75 174 269 9 Baubeschreibung BearbeitenNach mehreren Zerstorungen und anschliessenden Aufbauphasen nahm das bebaute Areal der Burg an Grosse ab Sie war wohl fruher doppelt so gross wie heute Aus dem 13 Jahrhundert sind die Reste eines Rundturms erhalten Fur das Jahr 1454 ist ein Bruckenbau auf der Burganlage verburgt Eine Inventarauflistung geschah 1490 danach war die Burg lediglich mit dem Notwendigsten ausgestattet und es waren dort vor allem Rustungen und Armbruste untergebracht 1492 kam es zur Erweiterung Es wurden erstmals Mauer Graben und Zwinger erbaut In den nachsten Jahrhunderten verfiel die Anlage nach Kriegen und Aufstanden Die Grafen von Stadion erweiterten den Bau erneut Nun wurde ein Schneckenturm neben dem Bergfried errichtet Ausserdem wurde der charakteristische Turm mit einem Dachstuhl versehen Man sprach damals von einer oberen und einer unteren Burg 10 Die Burganlage weist heute einen ovalen Bering auf Die Mauern sind zum Teil noch erhalten Der lange Wohnbereich aus dem 16 Jahrhundert im Grundriss leicht geknickt ist mit Treppengiebeln versehen Das Satteldach wird von zwei Reihen Schleppgauben unterbrochen Die Gewande der Fenster aus Naturstein sind teilweise gekehlt Die Portale im Suden der Anlage tragen unterbrochene Giebelverdeckungen Der viergeschossige Bergfried schneidet in etwa der Mitte der Langsseite ein Der Turm stammt aus dem 13 Jahrhundert und ist mit einer Renaissance Haube bedeckt Reste der ursprunglich vorhandenen Vorburg befinden sich im Westen der Anlage 11 Die Schlosskapelle die dem Patronat des heiligen Pankratius untersteht befindet sich im Erdgeschoss des Bergfrieds Sie weist Rippenkreuzgewolbe auf und ist etwa seit dem Jahr 1400 belegt 12 Siehe auch Pankratiuskapelle nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panoramablick HallburgNamensherkunft BearbeitenDer Name Hallburg in alteren Werken auch Halburg ist aus dem Althochdeutschen abgeleitet Er setzt sich aus den Wortern Halle und Burg zusammen Halle vom althochdeutschen halla stammend bedeutet verbergen verstecken Burg entstand aus dem Wort Berg Hallburg bedeutet demnach Versteck auf dem Berg 13 Sagen BearbeitenDie Zollner auf Kreuzzug Bearbeiten Wahrend einer der Kreuzzuge sassen zwei Bruder aus dem Geschlecht der Zollner auf der Hallburg Der eine war bereits verheiratet der andere war noch ledig Beide zogen zusammen mit den Kreuzfahrerheeren in das Heilige Land und kampften dort gegen die heidnischen Turken Eine grosse Schlacht wurde allerdings von den Christen verloren und die beiden Bruder gerieten in die Gefangenschaft des Feindes Nachdem sie lange im Kerker gesessen ihren Glauben aber nicht abgeschwort hatten wurden sie zum Tode verurteilt Als die Tochter des turkischen Kerkermeisters dies horte weinte sie weil sie ebenfalls dem christlichen Glauben zugeneigt war Daraufhin bat sie die beiden Gefangenen sie in ihre letzten Gebete einzuschliessen Am Tag der Hinrichtung beteten die beiden Zollner Bruder zur Maria im Weingarten zu der sie oft gepilgert waren und bezogen auch die junge Turkin mit ein Im Traum erschien ihnen Maria vom Volkacher Kirchberg und winkte ihnen zu Auf der Hallburg traumte auch die zuruckgelassene Frau des einen Zollners in der gleichen Nacht von Maria Also tat die Frau am nachsten Morgen einen Bittgang zum Kirchberg Dort entdeckte sie zwei Manner in Sklavenkleidung und ein junges Madchen in turkischer Tracht Sie erkannte ihren Mann unter ihnen und alle beteten Die Turkin wurde die Ehefrau des jungen Zollners und liess sich auf dem Kirchberg taufen 14 Schon Elslein Bearbeiten Auf der Hallburg lebte einst ein angesehener Burgwart dessen Tochter das schonste Madchen im ganzen Maintal war Der Sohn des Burggrafen auf der Hallburg fand an Elslein grossen Gefallen und sie erwiderte seine Liebe Die Plane des Vaters aber sahen vor dass der Junge eine Adelige heiraten sollte Also liess der Burggraf das Madchen entfuhren Sein Sohn kehrte von einer Jagd zuruck und fand das Madchen nicht mehr wieder Da schwor er Wird Elslein nicht im Leben mein dann im Tode Die Gesuchte war von den Knechten des Grafen ins Fichtelgebirge gebracht worden wo sie auf dem Anwesen eines Kohlers tief im Wald lebte Hier blieb sie viele Jahre ehe sie eines Tages entfloh um ihren Geliebten zu finden Als sie an den Main gelangt war wurde sie von ihren Verfolgern eingeholt Sie sprang in den Fluss und ertrank Der junge Burggraf sass an diesem Tag auch am Main und trauerte als er die Umrisse seiner Geliebten im Fluss sah Er sprang hinein und ertrank ebenfalls 15 Ritter Harlachan Bearbeiten Auf der Hallburg hat auch die Sage uber den Ritter Harlachan auch Junker Hahla ihren Ursprung die in einigen umliegenden Ortschaften mit vielen Varianten erzahlt wurde Zu der Zeit als noch Minnesanger von Burg zu Burg zogen lebte auf der Hallburg Frau Gute mit ihrer Tochter Roselinde Viele Sanger warben um die Gunst der schonen Roselinde Sie aber liebte den verwaisten Junker Bodo Dieser aber musste in die Welt ziehen und verliess die Hallburg Allerdings liess er immer wieder Ritter Grusse an Roselinde ubermitteln die nach dem Fortgang des Geliebten immer stiller geworden war Eines Tages besuchte ein anderer Ritter mit finsterem Gesicht die Burg Ritter Harlachan war auf einem Kreuzzug gefangen genommen worden und hatte bis zu seiner Flucht viele Jahre bei den Heiden verbracht Der Burggraf Roselindes Vater mochte ihn und trank und spielte mit ihm die ganze Nacht Der Graf setzte alle Acker Hofe Walder und seine Burg und verlor sie an den Fremden Dieser forderte mit einem letzten Wurf der Wurfel Deine Tochter mir oder mein Gewinn dir Der Burggraf verlor das Spiel und Roselinde musste widerwillig den Ritter Harlachan heiraten Dieser war nach der Hochzeit nicht mehr so roh wie zuvor und vertagte die Uberschreibung des Besitzes des Burggrafen Er begann Roselinde zu umsorgen und war ein guter Ehemann Sie aber sehnte sich nach ihrer Jugendliebe Bodo und wurde immer muder und stiller Eines Tages kehrte Bodo zum Hof zuruck er wurde allerdings von Ritter Harlachan hinausgeworfen Bodo aber gab nicht auf und verabredete sich eines Abends mit Roselinde Sie knotete die Tucher ihres Gemachs aneinander und kletterte die Burgmauer hinunter wo Bodo wartete Als sie mit dem Angebeteten verschwinden wollte kam ihr plotzlich wie gut Ritter Harlachan zu ihr gewesen war In diesem Moment sprang der Ritter aus einem Gebusch und durchbohrte beide mit seinem Schwert Die letzten Worte der Roselinde waren Ich war dir treu Daraufhin totete sich der Ritter vor Verzweiflung selbst Sein Geist soll noch heute an der Hallburg umgehen 16 Siehe auch Ritter Harlachan Sage in Nordheim am Main Der Reiter ohne Kopf Bearbeiten Einer der letzten Herren der Hallburg war Stoffel aus dem Geschlecht der Zollner Er vergeudete sein Vermogen durch Trinken und das Glucksspiel und schadigte die Bauern in der Umgebung durch sein Verhalten Auch liess er Jagden veranstalten die die Felder der einfachen Bevolkerung verwusteten Die Marktschiffe die am Fusse der Hallburg hielten wurden von ihm erpresst die besten Waren nahm er an sich Daraufhin liess der Furstbischof von Wurzburg der Landesherr des Zollner einen Trupp Reiter zur Hallburg schicken und den Aufruhrer verhaften In Wurzburg wurde er wegen Landfriedensbruchs enthauptet Seit dieser Zeit spukt der Reiter ohne Kopf um Mitternacht in der Gegend der Hallburg Diese Erzahlung geht wohl auf eine wahre Geschichte zuruck da im Jahr 1624 Christoph Zollner wegen Strassenraubes in Wurzburg exekutiert wurde 17 Literatur BearbeitenDavid Brinkmann Schloss Hallburg und seine Bewohner Wurzburg 1929 Walter Schilling Die Burgen Schlosser und Herrensitze Unterfrankens 1 Auflage Echter Verlag Wurzburg 2012 ISBN 978 3 429 03516 7 S 272 273 Herbert Meyer Musik auf der Hallburg In Ute Feuerbach Hrsg Unsere Mainschleife 1993 2007 Volkach 2008 DNB 989759016 Karl Treutwein Von Abtswind bis Zeilitzheim Geschichtliches Sehenswertes Uberlieferungen Volkach 1987 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Hallburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burg Hallburg kulturpfad grafen castell de Weingut Graf v Schonborn schoenborn deEinzelnachweise Bearbeiten Regesta sive rerum Boicarum autographa ad annum usque MCCC e regni scriniis fideliter in summas contracta iuxtaque genuinam terrae stirpisque diversitatem in Bavarica Alemanica et Franconica synchronistice disposita 1 S 361 M Schafer Frankische und Schwabische Geschlechter Kulturpfad Grafen von Castell Hallburg abgerufen am 2 Februar 2013 Brinkmann David Schloss Hallburg und ihre Bewohner S 13 Brinkmann David Schloss Hallburg und seine Bewohner S 47 Schilling Walter Die Burgen Schlosser und Herrensitze Unterfrankens S 272 Weingut Hallburg Memento vom 5 November 2016 im Internet Archive abgerufen am 1 Januar 2013 Suddeutsche Zeitung Feuer auf der Hallburg zerstort die Gastronomie abgerufen am 18 Mai 2016 Geodaten Denkmalnummer D 6 75 174 269 abgerufen am 29 Marz 2013 Brinkmann David Schloss Hallburg und seine Bewohner S 60 Schilling Walter Die Burgen Schlosser und Herrensitze Unterfrankens S 272 Geodaten Denkmalnummer D 6 75 174 269 abgerufen am 29 Marz 2013 Brinkmann David Schloss Hallburg und seine Bewohner S 10 Treutwein Karl Von Abtswind bis Zeilitzheim S 108 Treutwein Karl Von Abtswind bis Zeilitzheim S 110 Treutwein Karl Von Abtswind bis Zeilitzheim S 111 Treutwein Karl Von Abtswind bis Zeilitzheim S 112 Liste der Burgen und Schlosser im Landkreis Kitzingen Schlosser Schloss Altenschonbach Schloss Bibergau Schloss Bimbach Schloss Burggrub Schloss Castell Schloss Crailsheim Schloss Einersheim Schloss Friedrichsberg Schloss Frohstockheim Graflich Schonborn sches Schloss Gaibach Schloss Gerlachshausen Schloss Ilmbach Schloss Kirchschonbach Schloss Krautheim Schloss Mainsondheim Schloss Mainstockheim Ebracher Hof Schloss Marktbreit Schloss Michelfeld Schloss Nenzenheim Schloss Neuses am Sand Schloss Prichsenstadt abgegangen Schloss Rudenhausen Schloss Schernau Schloss Schwanberg Altes Schloss Schwarzenau Neues Schloss Schwarzenau Schloss Wasserndorf Ruine Schloss Westheim Schlosschen Wiesentheid Schloss WiesentheidBurgen und Ruinen Johanniterkastell Biebelried Burg Gnotzheim Burgruine Grosslangheim Burg Hallburg 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VIAF 240539806 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Hallburg amp oldid 234551154