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Die Kirchenburg Marktsteft umfasst die befestigten Bereiche des Kirchhofs um die evangelisch lutherische Pfarrkirche St Stephan im unterfrankischen Ort Marktsteft im Landkreis Kitzingen Die Kirchenburg befindet sich inmitten des Ortes zwischen der Herrnstrasse und der Hauptstrasse Der Stadtmusikantenturm Eingang zur Markstefter Kirchenburg Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 3 1 Stephanskirche 3 2 Stadtmusikantenturm 3 3 Gaden und Bebauung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirchenburg befindet sich inmitten des Marktstefter Ortskerns Im Norden der Anlage fuhrt die Herrnstrasse vorbei im Osten schliesst sich geschlossene Bebauung an Die Sudseite der Kirchenburg ist ebenfalls bebaut weiter sudlich verlauft die Keerlstrasse Die Hauptstrasse befindet sich im Westen weiter westlich fliesst der Main am Dorf und der Kirchenburg vorbei Geschichte BearbeitenDie Kirchenburg wurde wahrscheinlich bereits im 12 Jahrhundert errichtet Die Fundamente des Stadtmusikantenturms reichen bis in diese Zeit zuruck 1 Um das Jahr 1337 wurde die Stephanskirche inmitten der Kirchenburg zur Pfarrkirche erhoben Zu diesem Zeitpunkt lag der Friedhof des Ortes in der Kirchenburg Erst im 16 Jahrhundert wurde er aufgelost und an den Ortsrand verlegt Zur gleichen Zeit waren das Rathaus das Pfarrhaus und die Dorfschule um die Kirchenburg angeordnet Die Kirchhauser im Inneren waren Lagerraume im Besitz der Dorfbewohner Kam es zum Kriegsfall zog sich die Bevolkerung in die Kirchenburg zuruck Im 19 Jahrhundert verlor die Kirchenburg die Schutzfunktion Nach einem Brand im Jahr 1873 schufen die Bewohner einen zweiten Zugang zu der Anlage 1933 nahm man eine erste Renovierung vor 2 Die Kirchenburg ist als Baudenkmal eingeordnet Beschreibung BearbeitenDie Kirchenburg umgibt die Kirche auf drei Seiten 3 Im Osten haben sich Mauerreste erhalten im Suden verlauft die Ummauerung weiter Im Westen befinden sich an der Innenmauer die ehemalige Lehrerwohnung und das alte Rathaus Westlich erhebt sich der Stadtmusikantenturm der heute den reprasentativsten Teil der Burg darstellt Stephanskirche Bearbeiten Hauptartikel St Stephan Marktsteft Den Mittelpunkt der Kirchenburg bildet die Stephanskirche Sie ist seit dem 14 Jahrhundert Pfarrkirche der Gemeinde Marktsteft Im 16 Jahrhundert nach 1527 fuhrten die Markgrafen von Ansbach als Dorfherren die Reformation ein Im Jahr 1608 errichtete man den noch vorhandenen Glockenturm Langhaus und Chor entstanden 1623 bis 1625 wahrend des Dreissigjahrigen Krieges Die Kirche wurde als Saalbau errichtet und schliesst im Osten mit einem polygonalen Chor ab Der Turm besitzt einen Spitzhelm und uberragt die Kirchenburg Er wurde fruher auch als Aussichtsturm verwendet Innen wurde die Kirche im 18 Jahrhundert im sogenannten Markgrafenstil gestaltet Oberhalb des machtigen Altars befindet sich die Orgel ursprunglich stand davor der Taufstein aus dem 17 Jahrhundert Stadtmusikantenturm Bearbeiten Der sogenannte Stadtmusikantenturm ist der Eingang zur Kirchenburg Im Kern geht er auf das 12 bzw 13 Jahrhundert zuruck Aus dem Mittelalter hat sich das Untergeschoss des Turmes erhalten Man erkennt Schurfrillen in der Nahe des rundbogigen Portals Im Jahr 1726 wurden die beiden Obergeschosse abgebrochen und neu errichtet Auftraggeber war der Hofkammerrat Johann Jakob Keerl 1674 1751 der aus Marktsteft stammte 4 Anschliessend zog der Ortsmusiker in den Turm ein dadurch erhielt der Turm seinen Namen Im Jahr 1765 wurde dem Turm das charakteristische Pyramidendach mit Laterne aufgesetzt Spater wurden einige Raumlichkeiten des Turmes in ein Gefangnis umgewandelt wo Saufer und Randalierer kurze Zeit eingesperrt wurden Aus dieser Zeit 1841 bis 1918 sind Ritzzeichnungen mit verschiedenen Inschriften erhalten Die Gefangenen hinterliessen teilweise obszone Spruche um sich in ihrer misslichen Lage Luft zu machen Liste der Inschriften Auswahl Inschrift Anmerkung Ich bin drei Stunden hier gewesen P Saueracker ist 5 Stunden von 11 Uhr bis 4 Uhr hier gewesen Paul Saueracker war insgesamt achtmal im Turm eingesperrt Steft bleibt Steft Hier ist das Marktstefter Land ist den Marktsteftern wohl bekannt wer aber nicht nach Marktsteft kommt der ist alz ein krummer Hund Am 19 Juli vier Soldaten hier eingesperrt du trauriger Arrest Die Soldaten waren wahrend des Deutschen Krieges 1866 hier eingesperrt Jourdin Florent Prisonnier de guerre Wurzburg Enferme pour refus de travailler le 8 Octobre 1918 9 heures du matin Der Franzose Jourdin Florent Kriegsgefangener aus Wurzburg war eingeschlossen wegen Arbeitsverweigerung am 8 Oktober 1918 um 9 Uhr morgens Diese Hunder in diesem Rathaus solln die Krank kriegen Mein lieber Herr Stadtschreiber ich wunsch ihnen einen Wagen und 18 Weiber und 20 Madchen eines mit 16 Jahren dann konnen sie reiten und auch fahren Hier ist das grosse Scheissgericht Bruder Liederlich warum saufst du dich so voll Aber mein Gott warum schmeckts mir so wohl Das ziegerrauken schmeckt krat so kut als wenn man seine Kreft mit Jungfern vertut ziegerrauken Zigarrenrauchen Scheissen und lieben macht Schmerz das Scheissen machts Arschloch wund und das Lieben das Herz Den Hexen kann man nicht schaden sonst must man die Fotz und Schlieze braden Wer dies gelesen hat ist auch schon da gewesen 5 Bereits 1625 wurden Teile der Befestigung Verwaltungssitz der Gemeinde als man das Rathaus in das Pfarrhaus innerhalb der Befestigung verlegte Im 20 Jahrhundert erhielt der dreigeschossige Turm erneut einen anderen Zweck 6 Man wandelte ihn gemeinsam mit einem Nebengebaude in das Rathaus der Stadt Marktsteft um Im Turm ist heute das Standesamt untergebracht der Arrestraum ist Teil eines Museums Gaden und Bebauung Bearbeiten Rechts vom Stadtmusikantenturm schliessen sich das ehemalige Pfarrhaus heute Teil des Rathauses ein altes Kelterhaus und das Schulhaus an Wenige Gaden haben sich im Inneren der Anlage erhalten Sie brannten im Jahr 1873 ab und wurden zunachst nicht mehr aufgebaut Erst im Jahr 1933 erneuerte man die Kirchgaden im Sudosten der Kirchenburg Nach dem Brand wurde auch ein zweiter Zugang zum Gelande geschaffen 1959 wurde ein Gemeindehaus als Neubau innerhalb der Kirchenburg errichtet 2 Siehe auch BearbeitenListe der Kirchenburgen im Landkreis KitzingenLiteratur BearbeitenHans Bauer Das Kitzinger Land Kostbarkeiten Denkmaler Kuriositaten Band II Volkach 2007 Hans Bauer Gesegnetes Land Wege durch das Evangelisch Lutherische Dekanat Kitzingen am Main Kitzingen 2012 Karl Kolb Wehrkirchen und Kirchenburgen in Franken Wurzburg 1977 Fritz Magerlein St Stephan Marktsteft In Evang Luth Pfarramt Marktsteft Hrsg St Stephan Marktsteft Munsterschwarzach 1973 S 7 44 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirchenburg Marktsteft Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bauer Hans Das Kitzinger Land S 135 a b Magerlein Fritz St Stephan Marktsteft S 37 Bauer Hans Gesegnetes Land S 111 Magerlein Fritz St Stephan Marktsteft S 35 Bauer Hans Das Kitzinger Land S 136 138 Kolb Karl Wehrkirchen und Kirchenburgen in Franken S 136 Liste der Burgen und Schlosser im Landkreis Kitzingen Schlosser Schloss Altenschonbach Schloss Bibergau Schloss Bimbach Schloss Burggrub Schloss Castell Schloss Crailsheim Schloss Einersheim Schloss Friedrichsberg Schloss Frohstockheim Graflich Schonborn sches Schloss Gaibach Schloss Gerlachshausen Schloss Ilmbach Schloss Kirchschonbach Schloss Krautheim Schloss Mainsondheim Schloss Mainstockheim Ebracher Hof Schloss Marktbreit Schloss Michelfeld Schloss Nenzenheim Schloss Neuses am Sand Schloss Prichsenstadt abgegangen Schloss Rudenhausen Schloss Schernau Schloss Schwanberg Altes Schloss Schwarzenau Neues Schloss Schwarzenau Schloss Wasserndorf Ruine Schloss Westheim Schlosschen Wiesentheid Schloss WiesentheidBurgen und Ruinen Johanniterkastell Biebelried Burg Gnotzheim Burgruine Grosslangheim Burg Hallburg Burgruine SpeckfeldTurmhugelburgen alle abgegangen Turmhugel Altcastell Turmhugel 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Marktsteft amp oldid 212386126