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Das Schloss Bimbach ist ein ehemaliger Adelssitz im Prichsenstadter Ortsteil Bimbach im Landkreis Kitzingen in Unterfranken Es befindet sich im Sudwesten des Dorfes und war ursprunglich der Stammsitz des Adelsgeschlechts der Fuchs von Bimbach Der Bau geht auf den Wurzburger Hofbaumeister Joseph Greissing zuruck Das Schloss in Bimbach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie ersten Erwahnungen eines Adelssitzes in Bimbach stammen aus dem Jahr 1385 Es handelte sich um eine Burg die von einem Wassergraben umgeben war Die Befestigung befand sich wie das Dorf im Besitz der Furstbischofe von Wurzburg und wurde an verschiedene Ministeriale verliehen Im 14 Jahrhundert waren dies die Mitglieder der Familie Lamprecht oder Lemplein die die bischoflichen Guter in Bimbach verwalteten Zu Beginn des 15 Jahrhunderts begann sich die Familie von Fuchs in die Bimbacher Lehen einzukaufen Im Jahr 1404 verkauften die Bruder Heinrich und Gotz Lemplein das Schloss an die Familie die sich fortan Fuchs von Bimbach nannte und die Burg in Bimbach bewohnte Bis zum Ende des Jahrhunderts dauerte es allerdings noch bis die Fuchs das gesamte Dorf unter ihre Herrschaft gebracht hatten 1 Um 1487 wurde ein gotischer Neubau errichtet und als Stammsitz der Fuchs von Bimbach bezogen Wahrend des Deutschen Bauernkrieges verliess Wolf Fuchs von Bimbach sein Schloss um dem Wurzburger Bischof auf der Festung Marienberg beizustehen Unterdessen plunderten im Jahr 1525 Bauernhaufen aus der Umgebung das Schloss und setzten es in Brand Die Familie des Schlossherren wurde allerdings geschont und durfte das Dorf verlassen Nach der Bestrafung der Aufstandischen nahmen die Fuchs den dritten Schlossneubau in Angriff Ausfuhrender Baumeister war Gilg Valtin Giulio Valentini der aus Graubunden stammte 2 3 4 Er errichtete hier in den Jahren 1585 und 1586 ein Renaissanceschloss wahrend der Bauherr Rudolph Fuchs von Bimbach in einem anderen seiner Schlosser in Neuses am Sand residierte Im Jahre 1701 ubernahm Christoph Ernst Fuchs von Bimbach der als Oberkammerer und Schwager des Wurzburger Furstbischofs Johann Philipp II von Greiffenclau schliesslich sogar vom Freiherren in den Grafenstand erhoben wurde das Schloss von seinem Bruder Ludwig Reinhold im Tausch Noch im selben Jahr entschied er sich fur einen reprasentativen Neubau samt einer Uberformung bestehender Teile der nicht zuletzt wohl seinem gewachsenen Prestige geschuldet war Die Entwurfe lieferte Furstbischof Greiffenclaus Hofbaumeister Joseph Greissing ein geburtiger Vorarlberger dessen Unternehmen auch die Zimmerarbeiten ubernahm 5 Steine beschaffte man zum Teil auch aus der Ruine der Stollburg oberhalb von Oberschwarzach Bereits im Dezember 1701 begann der Teilabbruch des Vorgangergebaudes so dass im Fruhjahr 1702 neu gebaut werden konnte Bis 1703 waren die Arbeiten weitgehend abgeschlossen wovon auch eine Jahreszahl uber dem Hauptportal kundet Mit dem Reichsdeputationshauptschluss und der Mediatisierung verloren die Fuchs von Bimbach ihre Macht uber das Dorf und das Umland Das Schloss blieb der Familie allerdings erhalten Ab April 1945 waren im Schloss sieben Monate lang amerikanische Soldaten einquartiert wahrend dieser Zeit wurden Teile der Ausstattung des Gebaudes vernichtet oder fortgeschafft Im Jahr 1970 verkaufte die Familie der Fuchs von Bimbach ihren einstigen Herrschaftssitz Das Gebaude wurde vom heutigen Besitzer Gottfried Schafer saniert 6 Heute befindet sich ein Hofgut in den Raumlichkeiten Das Bayerische Landesamt fur Denkmalpflege ordnet das Schloss als Baudenkmal unter der Nummer D 6 75 158 63 ein 7 Die Uberreste der Vorgangerbauten im Boden werden als Bodendenkmal gefuhrt Beschreibung Bearbeiten nbsp Der mittelalterliche TorbogenDas Bimbacher Schloss prasentiert sich als dreigeschossige Hakenwinkelanlage mit Walmdach Sie entstammt dem Spatbarock und wurde zu Beginn des 18 Jahrhunderts geschaffen Im Nordwesten des heutigen Schlosses hat sich ein Torhaus des mittelalterlichen Vorgangers aus dem 15 Jahrhundert erhalten Der Haupttrakt befindet sich im Nordosten Sieben Fensterachsen bilden die Fassade der Ostseite Zentral ragt daraus ein dreiachsiger Risalit mit einer Giebelverdachung uber einer Lisenenrahmengliederung leicht hervor Unten befindet sich rechts und links in den zweiachsigen Rucklagen jeweils ein rundbogiger Kellerzugang wobei hier die einzelnen Geschosse durch Gurtgesimse voneinander getrennt sind Abgeschlossen wird das Gebaude von schlichten Eckpilastern Auf dem Dach ordnen sich zweireihig Gauben um den Mittelrisalit an Die besondere Wirkung der auf den ersten Blick schlichten Architektur beruht vor allem auf ihren hervorragenden Proportionen die auf dem Goldenen Schnitt basieren Zu diesem ausgereiften Konzept gehort auch die bewusste Anlage des Sees vor der Hauptfassade der eine Spiegelung der Architektur ermoglicht ein im Barock sehr geschatzter Kunstgriff An der Nordseite ist das Hauptportal zentral im zweiten Geschoss von jeweils drei einbahnigen Fenstern mit geohrten Rahmungen umgeben Eine Freitreppe fuhrt auf der Hofseite zum Portal Unten lauft das Portalgewande in zwei Voluten aus oben schliesst es durch ein ausladendes Gesims ab Daruber ist ein Giebelaufsatz mit dem Wappen der Fuchs von Bimbach und der Jahreszahl 1703 angebracht umgeben von zwei schlichten Pilastern 8 Der Nebentrakt ist grosser als das Hauptgebaude und wird durch 14 Fensterachsen gegliedert Auch dort wird das Erdgeschoss von zwei rundbogigen Toreinfahrten dominiert Daneben befindet sich ein ebenerdiger Eingang Der Trakt ist nach Nordwesten ausgerichtet und geht in das alteste Bauteil des Schlosses uber das mittelalterliche spitzbogige Torhaus mit einem Wappenstein und der Jahreszahl 1487 Die Schlossraume haben noch weitgehend die ursprungliche Aufteilung auch von der ursprunglichen Ausstattung hat sich einiges erhalten Von einer zentralen Diele im Haupttrakt kann man uber eine einlaufige Treppe mit Balusterbrustung die einzelnen Zimmer betreten Im ersten Obergeschoss gibt es ein Gobelinimitat aus dem 18 Jahrhundert 9 Dort befindet sich auch die Schlosskapelle mit einem Altar von 1750 dessen Bild Maria mit dem Kind zeigt Literatur BearbeitenHans Bauer Landkreis Kitzingen Ein Kunst und Kulturfuhrer Marktbreit 1993 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Franken Munchen und Berlin 1999 Wilfried Jugl Evang Luth Kirche zu Bimbach Ein Kirchenfuhrer Bimbach 2001 Johannes Mack Der Baumeister und Architekt Joseph Greissing Mainfrankischer Barock vor Balthasar Neumann Dissertation Saarbrucken 2007 auch in Veroffentlichungen der Gesellschaft fur Frankische Geschichte 8 Reihe Quellen und Darstellungen zur frankischen Kunstgeschichte Band 16 Wurzburg 2008 ISBN 978 3 86652 816 1 Walter Schilling Die Burgen Schlosser und Herrensitze Unterfrankens Wurzburg 2013 Karl Treutwein Von Abtswind bis Zeilitzheim Geschichtliches Sehenswertes Uberlieferungen Volkach 1987 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Bimbach Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Treutwein Karl Von Abtswind bis Zeilitzheim S 28 Arnoldo Marcelliano Zendralli I Magistri Grigioni architetti e construttori scultori stuccatori e pittori dal 16 al 18 secolo Poschiavo 1958 S 142 144 Gilg Valtin wie er sich im deutschen Sprachraum nannte Maurer und Baumeister stammt aus Roveredo im Misox in Graubunden Er arbeitete auch am Schloss Hochstadt sowie an Schloss Haunsheim leitete den Rathausbau zu Neuburg an der Donau und fuhrte dort auch die Hofkirche mit aus Teils plante er selbstandig teils setzte er Entwurfe anderer Architekten um Jurgen Zimmer Hofkirche und Rathaus in Neuburg an der Donau In Neuburger Kollektaneenblatt Band 124 Neuburg an der Donau 1972 S 1 138 hier S 71 Johannes Mack Der Baumeister und Architekt Joseph Greissing Mainfrankischer Barock vor Balthasar Neumann In Veroffentlichungen der Gesellschaft fur Frankische Geschichte Hrsg 8 Reihe Quellen und Darstellungen zur frankischen Kunstgeschichte Band 16 Wurzburg 2008 ISBN 978 3 86652 816 1 S 327 476 478 519 603 609 Mainpost de 2 Juli 2018 Geodaten Denkmalnummer D 6 75 158 63 abgerufen am 20 Januar 2014 Schilling Walter Die Burgen Schlosser und Herrensitze Unterfrankens S 255 Dehio Georg Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler S 220 Liste der Burgen und Schlosser im Landkreis Kitzingen Schlosser Schloss Altenschonbach Schloss Bibergau Schloss Bimbach Schloss Burggrub Schloss Castell Schloss Crailsheim Schloss Einersheim Schloss Friedrichsberg Schloss Frohstockheim Graflich Schonborn sches Schloss Gaibach Schloss Gerlachshausen Schloss Ilmbach Schloss Kirchschonbach Schloss Krautheim Schloss Mainsondheim Schloss Mainstockheim Ebracher Hof Schloss Marktbreit Schloss Michelfeld Schloss Nenzenheim Schloss Neuses am Sand Schloss Prichsenstadt abgegangen Schloss Rudenhausen Schloss Schernau Schloss Schwanberg Altes Schloss Schwarzenau Neues Schloss Schwarzenau Schloss Wasserndorf Ruine Schloss Westheim Schlosschen Wiesentheid Schloss WiesentheidBurgen und Ruinen Johanniterkastell Biebelried Burg Gnotzheim Burgruine Grosslangheim Burg Hallburg Burgruine SpeckfeldTurmhugelburgen alle abgegangen Turmhugel Altcastell Turmhugel Michelfeld Turmhugel WillanzheimBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burgstall Altenschonbach Ringwall Bullenheimer Berg Burgstall Dettelbach Burgstall Enheim Burgstall Haus im See Rudenhausen Burgstall Hohenfeld Burgstall Huttenheim Burgstall Oberschloss Castell Burgstall Reupelsdorf Burgstall Rimbach Burgstall Schernau Abschnittsbefestigung Schwanberg Burgstall Steinburg Burgstall Stephansberg Burgstall Stettenburg Burgstall Veste bei der Kirche Rudenhausen Burgstall Vogelsburg Burgstall Wiesenbronn Burgstall WillanzheimKirchenburgen Kirchenburg Abtswind Kirchenburg Albertshofen Kirchenburg Einersheim Kirchenburg Markt Herrnsheim Kirchenburg Huttenheim Kirchenburg Kleinlangheim Kirchenburg Mainstockheim Kirchenburg Marktsteft Kirchenburg Monchsondheim Kirchenburg Nenzenheim Kirchenburg Stadelschwarzach Kirchenburg Willanzheim Kirchenburg Wiesenbronn 49 86087917 10 37857711 Koordinaten 49 51 39 2 N 10 22 42 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Bimbach amp oldid 220477118