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Die katholische Wallfahrtskirche Maria im Weingarten liegt uber dem frankischen Weinort Volkach an der Mainschleife im unterfrankischen Landkreis Kitzingen Die spatgotische Kirche liegt mitten in den Weinbergen des mainfrankischen Weinanbaugebiets auf dem Volkacher Kirchberg Sie beherbergt ein bedeutendes Kunstwerk des Bildschnitzers Tilman Riemenschneider Die Wallfahrtskirche in den Weinbergen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Urpfarrkirche und Beginenklause bis zum 15 Jahrhundert 1 2 Neubau und Wallfahrtskirche bis zum 19 Jahrhundert 1 3 Madonnenraub und Kunstwallfahrt bis heute 2 Architektur 2 1 Chor 2 2 Langhaus 3 Ausstattung 3 1 Pieta 3 2 Anna selbdritt 3 3 Riemenschneider Madonna 3 3 1 Geschichte 3 3 2 Beschreibung 3 4 Epitaphe 3 4 1 Steinerne Epitaphe 3 4 2 Holzepitaphe 3 5 Kreuzigungsgruppe 3 6 Glasmalereien 3 7 Orgel 3 8 Weitere Ausstattung 3 8 1 Chor 3 8 2 Langhaus 4 Umgebung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Eingang zum KirchhofAls alteste Pfarrei der Region an der Mainschleife weist die Wallfahrtskirche Maria im Weingarten eine reiche Geschichte auf Uber die Jahrhunderte von Kriegen und Zerstorung bedroht wurde sie vor allem durch einen spektakularen Kunstraub in den sechziger Jahren bekannt 1 Urpfarrkirche und Beginenklause bis zum 15 Jahrhundert Bearbeiten Die Ursprunge sind nicht bekannt doch wird angenommen dass die Kirche auf dem Berg im 10 und 11 Jahrhundert Urpfarrkirche der Siedlungen an der Mainschleife war Dies belegen Funde einer karolingisch ottonischen Kirche unter der heutigen So gehorten die Orte Volkach Obervolkach Eichfeld Astheim Gaibach Krautheim sowie Stammheim und Fahr zur Kirchbergpfarrei An der Stelle der heutigen Kirche stand damals ein anderes Gotteshaus Es war dem heiligen Bartholomaus geweiht und wurde im Jahr 1245 erstmals als Kirche de monte kyrhberc prope volka lat vom Berg Kirchberg bei Volkach erwahnt 2 Das 14 Jahrhundert brachte eine einschneidende Veranderung als auf dem Berg nahe der Stadt eine Beginenklause entstand Die Stiftsfrauen stammten aus dem aufgelosten Beginenhof an der St Johannis Kirche Grossbirkach bei Ebrach und erreichten Volkach im Jahr 1332 Bis 1442 betreuten sie Kranke und Arme auf dem Berg 3 In dieser Zeit entstand auch die neue Kirche St Bartholomaus und St Georg in der Stadt die bald die pfarrlichen Aufgaben des Kirchbergs ubernahm Daneben liess ein um 1370 gefertigtes Bild der Pieta eine Wallfahrt entstehen die den Volkacher Kirchberg zum Ziel hatte Neubau und Wallfahrtskirche bis zum 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Maria im Weingarten Luftbildaufnahme Die Pilgerfahrt unterstutzte auch eine Marienbruderschaft die sich um den Wurzburger Furstbischof Gottfried Schenk von Limpurg gegrundet hatte und neben ihm aus Adeligen wie den Grafen von Castell den Herren von Seinsheim und den Zollnern der Hallburg und Volkacher Burgern bestand Sie hoben 1442 das Beginenstift auf und forcierten einen baldigen Neubau der Kirche Im Jahr 1447 wurde das Gebaude der heiligen Maria unterstellt Als Baumeister hatte man den Wurzburger Kilian Reuter gewonnen der bis ins Jahr 1451 den Chor fertigstellte Die Weihe ubernahm der Weihbischof Wichman von Bersabee 4 Bis ins Jahr 1457 folgte der Bau des Langhauses Wieder war der ausfuhrende Meister Kilian Reuter Er plante das Gebaude als dreischiffige Hallenkirche Der Einzug einer Flachdecke und deren Bemalung im Jahr 1499 durch Meister Ulrich liessen allerdings einen einschiffigen Hallenbau entstehen Mit der Jahrhundertwende zum 16 Jahrhundert verlor die Wallfahrtskirche ihre Bedeutung gegenuber Maria im Sand in Dettelbach Immer weniger Pilger besuchten das Gotteshaus Die Verantwortlichen versuchten 1521 mit der Madonna im Rosenkranz von Tilman Riemenschneider wieder mehr Pilger anzulocken das misslang jedoch vorerst Furstbischof Julius Echter von Mespelbrunn liess dann 1610 die Kirche neu ausmalen und besuchte das Gotteshaus 5 Im Jahr 1628 plante man sogar ein Kloster auf dem Kirchberg einzurichten der Ausbruch des Dreissigjahrigen Krieges beendete diese Anstrengungen aber Die Schrecken der folgenden Kriegsjahre belebte allerdings die Wallfahrt auf den Kirchberg erneut Nach dem Krieg betreuten wieder sechs Monche die Pilger Sie stammten aus den Orden der Franziskaner der Reuerer und der Kapuziner Gleichzeitig begann im Jahr 1664 die barocke Umgestaltung der Wallfahrtskirche Den Abschluss dieser Erneuerungen bildete 1724 der barocke Altar der fur 120 fl aus der Abteikirche Munsterschwarzach angekauft wurde Im Jahr 1880 veranderte man die Kirche als eine neugotische Ausstattung im Inneren eingefugt wurde Diese wurde erst im Jahr 1954 1955 bei einer Renovierung wieder entfernt Madonnenraub und Kunstwallfahrt bis heute Bearbeiten Hauptartikel Madonnenraub In der Nacht vom 6 auf den 7 August 1962 stahlen Diebe die Madonna im Rosenkranz und zwei weitere wertvolle Stucke der Ausstattung der Kirche Dabei beschadigten sie die Madonna Ein Hilfegesuch der Volkacher Honoratioren wurde vom Chefredakteur des Stern Henri Nannen beantwortet Er lobte ein Losegeld von 100 000 DM aus und versprach den Dieben nicht die Polizei einzuschalten 6 Dieses Versprechen brachte ihm gemischte Reaktionen in der Presse ein Die Wochenzeitung Die Zeit fragte Heiligt die Andacht vor der Kunst ein Ehrenwort an Ganoven wahrend der Kunstler Oskar Kokoschka die Aktion befurwortete Henri Nannen selbst sah sowohl den gemeinnutzigen Aspekt als auch den PR Erfolg fur sein Verlagshaus 7 Dem Aufruf des Stern vom 21 August 1962 Gebt die Madonna den Volkachern zuruck folgte erst zwei Monate spater eine Antwort der Diebe Ende Oktober ging der Hinweis auf den Ort ein an dem ein Teil der Beute zu finden war im Gegenzug wurde die erste Halfte des Losegeldes hinterlegt Anfang November folgten der Hinweis auf den Ablageort der wertvollsten Stucke darunter der Madonna unweit einer Landstrasse bei Grossgrundlach und die Hinterlegung der zweiten Halfte des Losegeldes Die Kunstwerke wurden restauriert und im Jahr 1963 nach Volkach uberfuhrt Die anschliessenden Ermittlungen der Polizei waren von Erfolg gekront als die Diebe 1968 festgenommen werden konnten 8 Die Wallfahrtskirche wurde 1976 77 einer umfassenden Aussenrestaurierung unterzogen Im Jahr 2002 leitete Domkapitular Jurgen Lenssen eine Erneuerung der Kirche bei der sowohl der Innenraum als auch die Fassade restauriert wurden 2010 fand die bisher letzte Renovierung der Wallfahrtskirche Maria im Weingarten statt Das Bayerische Landesamt fur Denkmalpflege ordnet das Kirchengebaude als Baudenkmal unter der Nummer D 6 75 174 73 ein 9 Die Kirche ist Teil des Frankischen Marienweges Architektur Bearbeiten nbsp SudportalDie Kirche ist geostet und prasentiert sich als einschiffige Hallenkirche aus der Spatgotik Ein hohes Satteldach uberragt das Langhaus wahrend der Chor von einem weit niedrigeren Walmdach begrenzt ist Ein barocker Dachreiter aus dem Jahr 1750 ist auf dem Dach des Chores angebracht 10 Chor Bearbeiten Der Chor wird durch sechs Fenster und sieben Strebepfeiler gegliedert Er hat einen Funfachtelschluss Die Pfeiler lassen eine reiche Ornamentik erkennen Figurenkonsolen und Baldachine weisen auf ein geplantes Figurenprogramm hin das jedoch nie umgesetzt wurde Die Fenster werden von lanzettartigen Spitzbogen begrenzt und sind mit Masswerk verziert Jedes Fenster ist individuell verziert sodass man Kreise Fischblasenornamentik sowie Drei und Vierpassfenster unterscheiden kann Im Inneren weist der Chor Netzgewolbe auf 11 Altester Teil der Wallfahrtskirche ist ein romanischer quadratischer Turmstumpf der im 13 bzw 14 Jahrhundert geplant jedoch nicht umgesetzt wurde Er befindet sich im Suden des Chores und dient heute als Sakristei Ihm schliesst sich im Osten ein Treppenturm an Er ist rund und wird von einer geduckten Kuppel bekront Uber eine Treppe aussen am Chor ist der Turm zu erreichen Langhaus Bearbeiten nbsp Langhaus und ChorDas Langhaus ist durch zwei Fenster auf jeder Seite gegliedert Ebenso wie am Chor wurden Strebepfeiler angebracht die mit ihren Konsolen und Baldachinen auf ein nicht ausgefuhrtes Figurenensemble hinweisen Im Norden prasentiert sich die Kirche sehr schlicht Hier wurde ein Fenster zentral in der Mitte des Baus angebracht wahrend das andere weit nach Osten verschoben ist Vier Strebepfeiler unterbrechen die Seite Zwei weitere ragen quer an den Seiten heraus Im Westen der Anlage erkennt man eines der beiden Portale Es liegt zentral und wird lediglich von zwei Strebepfeilern eingerahmt Der Einlass ist von Fialen bekront und wies ursprunglich eine Statue auf die Christus als Welterloser zeigte 12 Das Sudportal ist der Haupteingang der Kirche Eine Portalvorhalle und die Giebelbekronung durch eine Kreuzblume weisen darauf hin Ein kleines Fenster mit Masswerk uberragt das Portal das zentral im Suden der Anlage liegt Die Turen sind mit Beschlagen aus der Spatgotik verziert die Lindenblattornamentik aufweisen Sie haben Turklopfer Die acht Hufeisen die ins Sudportal eingelassen sind weisen auf die Tradition des Pferdeumritts hin bei dem die Krankheiten der Huftiere geheilt werden sollten 13 Ausstattung BearbeitenDie Ausstattung des Mittelalters hat sich in der Wallfahrtskirche weitgehend erhalten Dazu gehoren insbesondere die beruhmten Skulpturen der Pieta und der Rosenkranzmadonna von Tilman Riemenschneider Epitaphe und Grabdenkmaler zeugen davon dass das Gotteshaus auch Grablege war Pieta Bearbeiten nbsp Gnadenbild nbsp Anna selbdritt Die Figurengruppe der Pieta der schmerzhaften Gottesmutter war in der Vergangenheit das vorrangige Ziel der Pilger Die Holzplastik steht uber dem linken Seitenaltar Das Gnadenbild entstand um das Jahr 1370 und kann der Spatgotik zugeordnet werden eine um die Figur angebrachte Umrahmung ist neueren Datums 1955 wurde die Gruppe restauriert und die ursprungliche Farbgebung namlich das blaue Kleid und der weisse Mantel wiederhergestellt Man erkennt die leidende Mutter Maria die ihren toten Sohn im Schoss halt Die Wundmale Christi sind ebenfalls zu erkennen Der realistischen Darstellung des Todes Jesu steht die jugendliche Maria gegenuber Ihre Darstellung ist dem Typus des sogenannten Schonen Vesperbildes zuzurechnen Sie erhebt ihre zum Gebet gefalteten Hande vor die Brust der reiche Faltenwurf ihres Kleides quillt unter dem Verstorbenen hervor 14 Anna selbdritt Bearbeiten Uber dem rechten Seitenaltar steht eine Anna selbdritt Gruppe Auch sie ist von einer neueren Umfassung umgeben Die Holzplastik entstand um das Jahr 1500 und wurde nach einer steinernen Vorlage aus der Werkstatt Tilman Riemenschneiders geschaffen die sich heute im Mainfrankischen Museum in Wurzburg befindet 15 Nach dem Diebstahl des Werkes im Jahr 1962 wurde die Figurengruppe einer umfassenden Renovierung unterzogen Dargestellt ist die sitzende heilige Anna Sie tragt ein spatmittelalterliches Gewand und eine Haube auf dem Kopf Figuren der Maria und des Jesuskindes begleiten sie Maria sitzt auf dem linken Knie der heiligen Anna wahrend der nackte Jesusknabe auf dem rechten Knie steht Maria ist zwar als junge Frau mit langem Kleid aber verkleinert in der Grosse eines Kindes dargestellt In ihren Handen halt sie ein aufgeschlagenes Buch 16 Riemenschneider Madonna Bearbeiten Der bedeutendste Schatz der Kirche ist die von 1521 bis 1524 entstandene schwebende Madonna im Rosenkranz auch Riemenschneider Madonna oder Rosenkranzmadonna von Tilman Riemenschneider Geschichte Bearbeiten nbsp Riemenschneider MadonnaDas unterhalb des Chorbogens hangende Schnitzwerk war das letzte Marienbild Riemenschneiders bevor er durch die Bauernaufstande und seine eigene Beteiligung daran an weiteren Arbeiten gehindert wurde 17 Das Marienbildnis wurde schnell das zweite Ziel der Pilger in der Kirche und war auch Anlass fur die Grundung einer Rosenkranzbruderschaft im Jahr 1642 Die Figur erfuhr im Laufe der Zeit einige Veranderungen Wahrend der Barockzeit bemalte man die Figur Das belegt ein im Jahr 1849 entstandener Kupferstich Im Jahr 1874 wurde diese Ubermalung erneuert spater fugte man eine Krone hinzu Eine Nachbildung der Rosenkranzmadonna in Farbfassung befindet sich in der Kirche St Martin in Hillesheim Eifel 18 Erst mit einer umfassenden Restaurierung im Jahr 1954 erhielt die Rosenkranzmadonna wieder ihre ursprungliche schlichte holzerne Fassung Neben der Kolorierung wechselte im Laufe der Zeit auch der Ort an dem die Figur angebracht war Nachdem sie zunachst freischwebend im Chor gehangen hatte verbrachte man sie im 19 Jahrhundert an die Nordwand des Langhauses bevor sie 1954 uber einem der Seitenaltare aufgehangt wurde Nach dem Raub 1962 erhielt die Madonna wieder ihren ursprunglichen Ort uber dem Chor 19 Die Gewandung ist schlichter als bei anderen Werken Riemenschneiders Kunsthistoriker gehen deshalb davon aus dass einige Teile von Gesellen der Werkstatt ausgefuhrt wurden 20 Lediglich die zierliche rechte Hand kann eindeutig dem Meister zugeordnet werden Vorbild fur die Volkacher Arbeit ist eine fruhere Madonna Riemenschneiders die sich heute in der Dumbarton Oaks Collection in Washington D C befindet Bei einzelnen Szenen liess sich Riemenschneider von Werken Martin Schongauers und dem Meister E S inspirieren Vorbild war insbesondere der einige Jahre vorher ausgefuhrte Englische Gruss von Veit Stoss in der Lorenzkirche von Nurnberg Beschreibung Bearbeiten Zentrum der Figur ist die etwa 1 80 m grosse Madonna mit dem Kind im Arm Sie steht auf einer Wolkenkonsole und hat zu ihren Fussen eine Mondsichel Drei Engelspaare umfliegen die Gottesmutter Sie wird von einem Strahlenkranz umflammt Ein weiterer Kranz der stilisierte Rosen darstellt umgibt die Figur Funf Medaillons unterbrechen ihn und teilen ihn in jeweils zehn Bluten ein Auf der Ruckseite weisen die Reliefs die funf Wundmale Christi auf wahrend die Figur selbst mit wolkenahnlichen Locken uberschnitzt wurde Maria tragt mit der linken Hand das nackte Jesuskind Sie sieht es nicht an sondern neigt den Kopf nur leicht in seine Richtung Ihr Mantel wird unterhalb der Hufte abgeschlossen Die rechte Hand druckt ihn leicht an die Hufte an Der Faltenwurf ihres Gewands besteht aus grossen Falten ihr rechtes Bein tritt daraus leicht hervor Das Haar wird von einem Schleier bedeckt Das Kind ist im Profil dargestellt Es greift mit der rechten Hand an die Brust der Mutter die linke halt eine Birne Die Reliefs betrachten die Lebensstationen Marias Oben erkennt man die Verkundigung Ein grosses Betpult und der machtige Baldachin weisen auf die Szene auf dem Creglinger Altar hin Im Uhrzeigersinn folgt die Einkehr bei Elisabeth Maria und die schwangere Elisabeth reichen sich die Hande rechts tritt Zacharias ein Unten erscheint Christi Geburt die wie bei einem Stich Schongauers gestaltet ist Ein Kreuzrippengewolbe umgibt die Szene wahrend rechts Ochs und Esel im Stall stehen und links die eintretenden Hirten erkennbar sind Ein weiteres Relief zeigt die Anbetung der Konige Rechts befindet sich die heilige Familie Maria mit dem Kind auf dem Schoss sitzt und wird vom stehenden Josef uberragt Die Konige links bereiten die Geschenke Auch hier werden Vorbilder von Schongauer zitiert Der Tod Mariens bildet den Abschluss der Reliefs Dicht gedrangt umlagern die Apostel das Bett der Sterbenden Einer von ihnen wohl Johannes reicht Maria eine Kerze Alle Reliefs sind von reicher Frucht und Tierornamentik umgeben 21 Epitaphe Bearbeiten In der Kirche befinden sich zwei Arten von Gedenktafeln Zum einen solche die in Stein gehauen wurden und solche die aus Holz geschnitzt sind Diese beiden Typen wurden auch raumlich getrennt Wahrend die Holzepitaphe an der Nordwand des Kirchleins hangen fullen die Steinplatten die Sudwand aus Allesamt wurden sie zu Ehren von hochangesehenen Burgern Volkachs oder den Zollnern der benachbarten Hallburg geschaffen Steinerne Epitaphe Bearbeiten nbsp Epitaph des Jorg Spilmann von 1551Das alteste Steinepitaph der Bergkirche stammt aus dem Jahr 1505 Es gehort zu Hans Zollner von Halberg dessen Wappen auf dem Stein dargestellt ist Der Gedenkstein fur Kaspar von Schaumberg 1536 einem Volkacher Amtmann und seine Frau Margareta geb von Wallenfels 1540 zeigt die beiden Verstorbenen Wahrend Kaspar in voller Rustung vor dem Kruzifix kniet ist seine Frau in der Frauentracht des 16 Jahrhunderts gestaltet Eine Balusterrahmung begrenzt den Stein Ein Steinmetzzeichen benennt den Meister H R 22 Rechts von den anderen erhebt sich der Stein des Jorg Spilmann Er war zum Vogt in Prosselsheim ernannt worden und starb im Jahr 1551 Auch er kniet gerustet vor dem Gekreuzigten Die Details lassen auf Peter Dell den Jungeren als Meister des Werkes schliessen Die jungste Steinplatte folgt auch der rechten Seite Sie zeigt Hans Paulus Zollner von Halberg 1620 Er wird stehend auf seiner Gedenkplatte gezeigt Sein Helmvisier ist geoffnet Ein Schwert hangt an seiner linken Seite unter ihm liegt ein Lowe Holzepitaphe Bearbeiten Die Holzepitaphe an der Nordwand stammen ebenfalls aus dem ausgehenden 16 und dem beginnenden 17 Jahrhundert Das kunstvollste wurde von Meister Heinrich Bruckner geschaffen und ist Georg Sigmund Zollner von Halberg gewidmet Er und seine sieben Kinder sind in der Mitte der Platte verewigt Sie beten mit den zwei Ehefrauen des Adeligen Ein rotes Kreuz uber den Betenden zeigt an wer bereits verstorben ist Neben Georg Sigmund sieht man auch Maria seine erste Frau geb von Brandenstein und Ursula seine Zweite unter einem Bild der Auferstehung Jesu Christi Die zwei Figuren an den Seiten symbolisieren mit ihren Attributen Glaube und Hoffnung Sie ruhen auf Konsolen die von Gesimsen getragen werden Zwei Lowenkopfe rahmen darunter die Betenden ein Eine ausfuhrliche Inschrift schliesst die Holzplatte nach unten hin ab Das Holzepitaph fur Katharina Stich 1619 lehnt sich in seiner Form eng an das fur Georg Sigmund an In einem zentralen Bild ist die Kronung Mariens dargestellt Gottvater mit Tiara und Christus reichen Maria die Krone Uber ihnen schwebt eine Taube Sinnbild fur den Heiligen Geist wahrend unter ihnen ein Engelkonzert gegeben wird Wieder beten die Verstorbenen unterhalb des Bildes Anstatt der Statuen umrahmen zwei silhouettenartig ausgeschnittene Holzfiguren das Epitaph Sie zeigen die Heiligen Katharina und Laurentius Ein weiteres holzernes Epitaph ist Margaretha und Christoph Bohm gewidmet Sie starben in den Jahren 1652 und 1699 Eine barocke Architekturrahmung umgibt die Gedenkplatte Ein zentrales Bild stellt Maria als Rosenkranzkonigin dar Sie gibt auf der linken Seite dem heiligen Dominikus den Rosenkranz Das Jesuskind uberreicht auf der rechten Seite dem heiligen Franziskus einen Gurtel 13 Eine Inschrift erwahnt die Stifterin der Gedenktafel Christoph Bohms zweite Frau Susanna Kreuzigungsgruppe Bearbeiten Gegenuber dem Sudportal an der Nordwand der Kirche erhebt sich eine Kreuzigungsgruppe aus dem Jahr 1555 Sie ist 3 40 m hoch und lasst in ihrer Gestaltung bereits die beginnende Renaissance erkennen Eine Signatur am Kreuzsockel T K weist auf den Meister Thomas Kistner aus Wurzburg hin 23 Ursprunglich befand sich die Arbeit vor der Kirche und uberragte dort den Friedhof Die Assistenzfiguren Maria und Johannes entstammen einer alteren Figurengruppe sie wurden bereits zu Beginn des 16 Jahrhunderts geschaffen Christus am Kreuz hat ein schmerzverzerrtes Gesicht Die Figur entspricht dem Dreinageltypus Am Kreuz ist eine Inschrift angebracht Sie lautet hodie Mihi Cras Tibi lat heute mir morgen dir Der Sockel ist mit naturalistischem Gestein verziert Schlangen Schildkroten und Eidechsenfiguren sind darauf angebracht Zu Fussen des Gekreuzigten liegt ein Totenkopf Maria und Johannes stehen auf Konsolen die an der Wand befestigt sind 24 Glasmalereien Bearbeiten In den Fenstern der Kirche wurden sieben Reste der ursprunglichen gotischen Glasgemalde angebracht Entstanden waren sie in den Jahren 1470 bis 1480 Im Jahr 1929 wurden die restlichen Gemalde erganzt Sie zeigen die Wunder Jesu Alle Gemalde befinden sich heute in den Fenstern des Langhauses wobei am ersten Fenster der Nordseite vier dieser Glasmalereien angebracht wurden sowie zwei am vorderen Fenster der Sudseite und eine am hinteren Auf der Nordseite ist rechts die Mutter Gottes mit dem Kind im Arm dargestellt eine Krone wird von schwebenden Engeln uber ihrem Kopf getragen Links von ihr kniet ein Ritter im Plattenharnisch die Hande zum Gebet gefaltet Es handelt sich wohl um Michael von Schwarzenberg der 1499 starb Ein Wappenschild derer Seinsheim von Schwarzenberg befindet sich unter dem Betenden Gotische Baldachine rahmen die Szenen ein Unterhalb der Figuren halten Engel Spruchbander nach oben Die Sudseite zeigt vorn eine Kreuzigungsgruppe Maria und Johannes stehen unter dem Kreuz Johannes blickt auf Maria schaut trauernd zu Boden Des Weiteren ist eine Strahlenkranzmadonna auf den Glasmalereien dargestellt Maria mit dem Kind steht auf einer Mondsichel mit Gesicht Die Glaser sind in Weiss und Blau gehalten Im hinteren Bereich der Kirche ist der Heilige Sebastian auf dem Glas zu sehen Das Glasgemalde kam 1955 durch eine Stiftung in die Kirche 25 Orgel Bearbeiten nbsp Blick auf die OrgelDie Orgel wurde als Teil der barocken Umgestaltung des Kirchleins im Jahr 1794 geschaffen Orgelbauer war Franz Martin Seuffert der aus der beruhmten Familie der Orgel und Klavierbauer stammt 26 In den Jahren 1999 und 2000 wurde das Instrument von Orgelbau Vleugels aus Hardheim generaluberholt Der alte Prospekt wurde rekonstruiert die barocke Klangfarbe der Orgel wurde wieder hergestellt 27 Das Schleifladen Instrument hat 10 Register auf einem Manual CD d3 Gedact 8 Salicional 8 Principal 4 Flauta Traver 4 Quint 3 Octav 2 Mixtur 1 1 2 und Pedal CD d1 Subbass 16 Octavbas 8 Posaunbas 8 Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 28 Weitere Ausstattung Bearbeiten nbsp Kruzifix im LanghausNeben den obengenannten Kunstwerken befinden sich noch anderen Ausstattungsgegenstande in der Wallfahrtskirche Chor Bearbeiten Der Chor der Kirche erfuhr im Jahre 2002 die grossten Veranderungen Unter der Leitung von Jurgen Lenssen entstand ein einfacher Zelebrationsaltar Ausserdem kamen ein Ambo und das Chorgestuhl erst durch die Renovierung in die Kirche Ein Altarbild auf der Ostseite des Chores zeigt den auferstandenen und verklarten Christus Das Sakramentshaus an der Nordseite des Chores entstammt dagegen noch der Bauzeit der Kirche Fialen uberragen das gotische Kunstwerk Ein Engel halt unten an einem Spruchband eine Inschrift Sie lautet Ecce panis angelorum lat Sieh her das Engelsbrot Langhaus Bearbeiten Altestes Kunstwerk des Langhauses ist das grosse Kruzifix an der rechten Langhauswand uber den Epitaphen Es entstand im Jahr 1490 und hing ursprunglich im Chorbogen Die Symbole der vier Evangelisten sind an den Enden der Kreuzarme in Gold gemalt Jesus ist leidend dargestellt Wenige Jahre spater entstand das grosse Fresko des heiligen Christophorus an der Sudseite des Kirchenschiffs 29 Am linken Seitenaltar erkennt man den sogenannten Gnadenstuhl Es besteht aus Alabaster und zeigt die Heiligste Dreifaltigkeit es stammt aus dem 17 Jahrhundert Aus dem 18 Jahrhundert ist dagegen ein Gemalde des heiligen Laurentius an der Emporenbrustung Zwei weitere Bilder befinden sich unterhalb der Empore zum einen die Schmerzhafte Gottesmutter Maria zum anderen wird die Vision des Franziskus dargestellt Eine Statue aus dem 19 Jahrhundert zeigt den heiligen Laurentius Die Betstuhle die um das Jahr 1700 entstanden runden die Ausstattung der Kirche ab 30 Umgebung Bearbeiten nbsp Die Kirche in die Landschaft der Mainschleife eingebettet von Westen aus gesehenDie gesamte Anlage ist durch eine Mauer geschutzt die den ehemaligen Friedhof umgibt Hier befinden sich steinerne Figurenreste einer Olbergszene die fruher am Kirchengebaude angebracht war Sie stammt aus dem 16 Jahrhundert Im Westen und Suden der Anlage stehen Gebaude aus dem Jahr 1732 Ein Rundbogenportal gewahrt den Einlass hinter die Ummauerung Uber dem Portal steht eine barocke Statue des heiligen Johannes Nepomuk Zur Wallfahrtskirche fuhrte fruher ein Kreuzweg von der Stadt aus von diesem alteren Kreuzweg sind noch drei Bildstocke aus dem Jahr 1521 erhalten Heute erreichen Besucher die Kirche von einem Parkplatz unterhalb des Hugels auf einem kurzeren jungeren Kreuzweg mit Stationsbildnissen aus dem 19 Jahrhundert Eine Statue der Mater dolorosa unterbricht die Stationen Der Weg fuhrt mitten durch die Rebhange Weingarten und geht in einen Weinlehrpfad uber Siehe auch BearbeitenSakralbauten in Volkach Liste von Wallfahrtsorten im Landkreis KitzingenLiteratur BearbeitenHans Bauer Landkreis Kitzingen Ein Kunst und Kulturfuhrer Marktbreit 1993 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Franken Munchen und Berlin 1999 Gerhard Egert Der Raub der Rosenkranz Madonna von Tilman Riemenschneider aus der Wallfahrtskirche Maria im Weingarten auf dem Kirchberg bei Volkach 1962 Volkach 2004 Gerhard Egert Die Immerkuhe der Wallfahrtskirche St Maria zu Volkach In Ute Feuerbach Hrsg Volkach 906 2006 Volkach 2006 Gerhard Egert Henri Nannen und der Volkacher Kunstraub 1962 In Ute Feuerbach Hrsg Unsere Mainschleife 1993 2007 Volkach 2008 Gerhard Egert Wir wallen zur Mutter der Schmerzen In Ute Feuerbach Hrsg Volkach 906 2006 Volkach 2006 Kirchenverwaltung Volkach Hrsg Kirchberg Volkach Maria im Weingarten Volkach 2004 Hanswernfried Muth Tilman Riemenschneiders Madonna im Rosenkranz in der Wallfahrtskirche Maria auf dem Kirchberg bei Volkach In Wilhelm Engel Max Hermann von Freeden Theodor Kramer Fritz Mertens Mainfrankisches Jahrbuch fur Geschichte und Kunst 6 Volkach 1954 Hanswernfried Muth Volkach am Main Katholische Stadtpfarrkirche St Bartholomaus Maria im Weingarten Regensburg 2005 Erika Stadler Die Beginen auf dem Kirchberg zu Volkach In Ute Feuerbach Hrsg Volkach 906 2006 Volkach 2006 Karl Treutwein Von Abtswind bis Zeilitzheim Geschichtliches Sehenswertes Uberlieferungen Volkach 1987 Georg Wehner Die Wallfahrtskirche St Maria im Weingarten auf dem Kirchberg bei Volkach Volkach 1968 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria im Weingarten Volkach Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Willi Winkler Der Madonnnenraub Suddeutsche Zeitung Nr 156 vom 9 Juli 2022 S 20 Feuerbach Ute Maria im Weingarten S 237 Stadler Erika Die Beginen auf dem Kirchberg zu Volkach S 245 Wehner Georg St Maria im Weingarten S 5 Egert Gerhard Wir wallen zur Mutter der Schmerzen S 256 Egert Gerhard Henri Nannen und der Volkacher Kunstraub 1962 S 171 Willi Winkler Der Madonnenraub Suddeutsche Zeitung Nr 156 9 Juli 2022 S 20 Vgl Egert Gerhard Der Raub der Rosenkranz Madonna Geodaten 1 2 Vorlage Toter Link geodaten bayern de Denkmalnummer D 6 75 174 73 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juli 2018 Suche in Webarchiven abgerufen am 1 Oktober 2013 Treutwein Karl Von Abtswind bis Zeilitzheim S 254 Wehner Georg St Maria im Weingarten S 6 Muth Hanswernfried Volkach am Main S 6 a b Kirchenverwaltung Volkach Hrsg Kirchberg Volkach Maria im Weingarten S 4 Wehner Georg St Maria im Weingarten S 12 f Vgl von Freeden Max Hermann Eine hl Anna der Riemenschneider Schule Wehner Georg St Maria im Weingarten S 13 Bauer Hans Landkreis Kitzingen S 16 Hillesheim St Martin In st martin hillesheim de Pfarreiengemeinschaft Hillesheim abgerufen am 18 Juni 2022 Dort erwahnt Madonna im Rosenkranz rechts Originale Nachbildung einer Madonna von Tilman Riemenschneider 1510 Egert Gerhard Henri Nannen und der Volkacher Kunstraub 1962 S 176 Muth Hanswernfried Volkach am Main S 12 Muth Hanswernfried Tilman Riemenschneiders Madonna S 166 Wehner Georg St Maria im Weingarten S 17 Dehio Georg Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler S 1074 Muth Hanswernfried Volkach am Main S 14 Wehner Georg St Maria im Weingarten S 19 Wolfgang Baur Historische Orgeln an der Mainschleife In Ute Feuerbach Hrsg Unsere Mainschleife Beitrage zu Kunst und Geschichte an der Volkacher Mainschleife Januar 2008 Dezember 2017 Volkacher Hefte 18 Volkach 2018 S 36 Muth Hanswernfried Volkach am Main S 15 Informationen zur Orgel abgerufen am 27 Dezember 2018 Treutwein Karl Von Abtswind bis Zeilitzheim S 256 Kirchenverwaltung Volkach Hrsg Kirchberg Volkach Maria im Weingarten S 2 Liste der Kirchen und Kapellen in Volkach Kirchen Dreifaltigkeitskirche Gaibach Evangelische Kirche Krautheim Maria Schutz Vogelsburg Maria im Weingarten St Andreas Kohler St Bartholomaus und St Georg Volkach St Georg Rimbach St Johannes Baptist Escherndorf St Johannes Baptist Fahr St Johannes Evangelist Astheim St Maria de Rosario Dimbach St Michael Volkach St Nikolaus Obervolkach St Stephanus Eichfeld Kapellen Feldkapelle Volkach Friedhofskapelle Fahr Heilig Kreuz Kapelle Gaibach Jesus auf der Wies Kreuzkapelle Fahr Lourdeskapelle Escherndorf Michaelskapelle Obervolkach Rundkapelle Astheim Profanierte Kirchen Klosterkirche Astheim 49 87462847 10 21407723 Koordinaten 49 52 28 7 N 10 12 50 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria im Weingarten amp oldid 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