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Als Plattenpanzer oder Plattenharnisch wird eine aus korpergerecht geformten Metallplatten bestehende Rustung bezeichnet Er stellt eine Form von Schutzkleidung dar die im Kampfeinsatz z B vor Stichwaffen schutzen soll Plattenpanzer die einen Grossteil des Korpers schutzten kamen gegen Ende des 14 Jahrhunderts in Westeuropa auf und fanden bis in das 17 Jahrhundert hinein Verwendung Dabei wurden sie standig weiter entwickelt den Plattenpanzer gibt es so gesehen nicht Wahrend die wichtigsten Teile derartiger Rustungen meist nur aus einer oder wenigen Stahlplatten bestanden mussten bestimmte Korperteile durch zahlreiche Metallschienen Geschube oder durch Kettengeflecht geschutzt werden um dem Trager eine moglichst hohe Beweglichkeit zu gewahrleisten 1 Gotischer Plattenpanzer aus dem Spatmittelalter Inhaltsverzeichnis 1 Erste Plattenrustungen 1 1 Antike 1 2 Mittelalter 2 Bestandteile und Herstellung von Plattenpanzern 2 1 Eigenschaften der Plattenrustung 2 1 1 Effektivitat 2 2 Bestandteile der Plattenrustung 2 3 Das Schmieden von Plattenrustungen 2 4 Produktionszentren 3 Arten von Plattenpanzern 3 1 Turnierharnische 3 2 Paradeharnische 3 3 Harnischgarnituren 3 4 Halb und Dreiviertelharnische 3 5 Rossharnische 4 Stilistische Entwicklung des Plattenpanzers 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseErste Plattenrustungen BearbeitenAntike Bearbeiten Hoplit mit Helm Brustpanzer und BeinschienenAls Korperschutz wurden wahrscheinlich zuerst Metallplatten als Brustplatte 2 verwendet die vor die Brust gehangt wurden Als Pectorale finden sie sich noch in der Legion der fruhen romischen Republik Doch bereits in der Bronzezeit entstanden Plattenpanzer die den Korper umhullten vor allem im griechischen Kulturkreis So kam in Dendra ein mykenischer Glockenpanzer aus dem 14 Jahrhundert v Chr ans Licht welcher allerdings ausserst sperrig und schwer ist s Dendra Rustung Seit dem Ende des 8 Jahrhunderts v Chr benutzten die Griechen kurze Brustpanzer oft als Muskelpanzer ausgefuhrt zu denen Beinschienen zum Schutz der Unterschenkel und ein Helm getragen wurden Auf diese Weise schutzte sich die schwere griechische Infanterie die aus den Hopliten bestand Die bronzene Rustung der Hopliten Panhoplia genannt konnte uber 30 kg wiegen und bot den gepanzerten Korperteilen einen exzellenten Schutz gegen die meisten der damals gebrauchlichen Nah und Fernkampfwaffen 1 Auch bei den Romern waren bis zum Untergang des Romischen Reiches Brustpanzer aus Bronze und Eisen gebrauchlich wozu zum Teil Schienen fur die Unterarme und Unterschenkel getragen wurden Im 2 Jahrhundert v Chr moglicherweise noch fruher entwickelten die Kelten das Kettenhemd das im selben Jahrhundert auch in der romischen Armee als Lorica hamata Verbreitung fand und zur wichtigsten Rustungsart der Legionare wurde Die Plattenrustung verlor in der Folgezeit an Bedeutung und wurden lediglich von hohen Offizieren getragen Die Kettenrustung wurde wiederum vom 1 bis zum 3 Jahrhundert zeitweilig von einem Schienenpanzer der Lorica segmentata verdrangt nur die Kavallerie behielt das Kettenhemd aufgrund der grosseren Bewegungsfreiheit bei In der Spatantike wurde der Schienenpanzer allerdings auch bei der Infanterie wieder zugunsten des Kettenhemds aufgegeben vermutlich da letzteres einfacher instand zu halten war Parallel dazu war vor allem bei Kavalleristen der Schuppenpanzer modern als Lorica squamata bezeichnet durchgehend in Verwendung 3 Mittelalter Bearbeiten Nach dem Zerfall des Romischen Imperiums war im Fruhmittelalter das Kettenhemd lange Zeit der bevorzugte Schutz der wohlhabendsten Krieger bzw des Adels Im Hochmittelalter kamen wieder Kettenrustungen auf welche fast den gesamten Korper einhullten Darunter trug man einen Steppwams franzosisch Gambeson oder Aketon weil eine Kettenrustung allein nur wenig vor der Wucht von Hiebwaffen schutzt Weitere Metallrustungsarten die zu dieser Zeit verwendet wurden waren Schuppen und seltener Lamellenpanzer Vor dem wuchtigen Aufprall einer Lanze und vor allem vor der im 11 Jahrhundert in Europa aufkommenden Armbrust bot eine Kettenrustung keinen ausreichenden Schutz Auch der Langbogen schmalerte den Schutzwert der Kettenrustung betrachtlich so dass es erforderlich wurde eine massivere Rustungsart zu entwickeln Bereits im spaten 12 Jahrhundert ging man offenbar vereinzelt wieder dazu uber die Brust durch Metallplatten zu schutzen Im 13 Jahrhundert vollzog sich die allmahliche Entwicklung hin zur Plattenrustung die von den Plattnern gefertigt wurde Zunachst begann man die Gliedmassen durch Metallplatten zu schutzen Etwa in der Mitte des 13 Jahrhunderts wurden die Knie durch Platten geschutzt Kniekachel um 1260 kamen die Ellbogen hinzu Mausel Gegen Ende des 13 Jahrhunderts wurden vereinzelt die Schienbeine durch Metallplatten geschutzt die uber oder eventuell unter der Kettenrustung getragen wurden Zur selben Zeit wurden auch die Handschuhe durch Metallplatten verstarkt was aber noch recht selten geschah Am Ende des 13 Jahrhunderts kamen erste Spangenharnische auf auch als Plattenrock bekannt Ein Plattenrock bestand aus mehreren rechteckigen Metallplatten die sowohl vertikal als auch horizontal an der Innenseite eines Stoff oder Ledergewandes genietet wurden Um 1320 kamen Eisenschuhe auf und in den 1320er Jahren wurden Armschienen ublich Seit den 1330er Jahren wurden auch die Waden durch Metallplatten geschutzt Der Schutz fur die Hande wurde Mitte des 14 Jahrhunderts durch Fingerhandschuhe verbessert die komplett aus Platten bestanden Um 1370 setzte sich schliesslich der Brustpanzer Bruststuck durch Wenige Jahre spater wurde der am Brustpanzer angebrachte Rusthaken ublich auf den die Lanze aufgestutzt werden konnte Der einstige Topfhelm wurde durch die Beckenhaube abgelost die ursprunglich unter dem Kubelhelm getragen wurde Diese wurden zuerst durch das Klappvisier und spater durch das Absteckvisier zu einem vollwertigen Helm Die haufigste Visierform welche an die Schnauze eines Hundes erinnerte nannte man Hundsgugel Die meist adligen Trager waren nun durch eine Vollrustung geschutzt die aus mehreren Dutzend Metallplatten bestand welche durch zahlreiche Riemen Niete und Scharniere flexibel miteinander verbunden waren Mit der zunehmenden Vervollstandigung des Plattenharnischs wurde der bei Kettenpanzern obligatorische Schild immer kleiner bis man schliesslich ganz auf ihn verzichtete Um die Achseln und den Genitalbereich zu schutzen wurde entweder unter dem Plattenpanzer ein Kettenhemd getragen oder an diesen Stellen war an dem Steppwams Kettengeflecht angebracht Zusatzlich befestigte man zum Schutz der Achselhohlen Metallscheiben an der Rustung Schwebescheiben teilweise vergrossert zu einer am Brustpanzer befestigten Platte vor Schulter und Lanzenarm Stechachsel Die Plattenrustung ist eine europaische Besonderheit Ansatze einer vollstandigen Plattenpanzerung gab es zwar auch bei den Turken Persern und Indern die zum Schutz des Rumpfes und der Gliedmassen grossere Metallplatten an ihren Kettenrustungen befestigten Aber nur in Europa fertigte man Rustungen die den ganzen Korper mit Metallplatten schutzten Viele Ritter und sonstige Adlige konnten sich eine Rustung aus Platten allerdings nicht leisten und schutzten sich daher nur durch Kettengeflecht Bestandteile und Herstellung von Plattenpanzern BearbeitenEigenschaften der Plattenrustung Bearbeiten Entgegen weit verbreiteten Vorstellungen war es moglich in einem fur die Schlacht geeigneten Vollharnisch Feldharnisch zu laufen sich hinzulegen wieder aufzustehen und sogar ohne Hilfe auf ein Pferd zu steigen Ein spatmittelalterlicher fruhneuzeitlicher Vollharnisch wog durchschnittlich 20 bis 30 Kilogramm Das Gewicht der massangefertigten Rustung war dabei sehr gleichmassig uber den Korper verteilt Ein heutiger Soldat mit voller Ausrustung tragt oftmals ein grosseres Gewicht am Korper Zudem wurden die Adligen seit ihrer Kindheit an das Tragen von Rustungen gewohnt Dem spateren romisch deutschen Kaiser Karl V wurde bereits im Alter von zwolf Jahren eine Plattenrustung geschmiedet wobei ein Wams und eine Hose von ihm als Vorlage fur den Plattner dienten Das Bizarre daran war dass er seine Kinderrustungen nur selten trug denn die Herstellung seiner allerersten Platte die ihm im Alter von bereits funf Jahren angemessen wurde dauerte derart lange dass er bereits aus ihr hinausgewachsen war Die somit nie komplett fertiggestellte Platte ist in der Hof Jagd und Rustkammer in der Neuen Burg in Wien zu besichtigen Das grosste Problem an einer Plattenrustung stellte keineswegs das Gewicht sondern die Hitzeentwicklung dar So soll der Herzog von York 1415 in der Schlacht von Azincourt an einem Herzinfarkt gestorben sein der aus der grossen Hitze in seiner Rustung resultierte Ein weiteres Problem war Rost der insbesondere bei hoher Luftfeuchtigkeit entstand Um eine Plattenrustung vor dem Verrosten zu schutzen war es ublich sie zu schwarzen oder anderweitig zu farben Die Plattner mussten gute Kenntnisse uber den menschlichen Bewegungsapparat besitzen um moglichst flexible Rustungen anfertigen zu konnen Ein bis heute erhaltener Harnisch von Konig Heinrich VIII umhullt seinen Trager vollstandig ist dabei jedoch ausserst beweglich weshalb er in den 60er Jahren von der NASA ausfuhrlich studiert wurde um Impulse fur die Konstruktion eines effektiven Weltraumanzugs zu liefern Effektivitat Bearbeiten Der hohe Grad an Schutz den historische Plattenpanzer boten wurde mittlerweile durch experimentelle Archaologie und Tests belegt Wie konkrete Tests mit simulierten Klingen an modernen Aquivalenten der historischen Werkstoffe zeigen benotigt man zum Einkerben einer 1 9 mm dicken und 150HV harten Eisenplatte um 200 J Energie 4 Die historische Harte der Platten bewegte sich meist zwischen 200 und 300HV es sind aber auch Brustharnische bekannt bis zu 600HV Harte der Kohlenstoffgehalt schwankte gewohnlich zwischen 0 1 und 0 4 5 und ihre durchschnittliche Dicke fand sich im Bereich zwischen 1 0 und 1 5 mm 6 hiermit war der Plattenpanzer faktisch undurchdringlich fur jede Art Hieb oder Schnitt Die einzige Moglichkeit eine solche Rustung zu bezwingen war der Stich insbesondere in die Lucken an den Scharnieren bzw der Schlag gegen stossempfindliche Korperpartien wie den Kopf oder Brustkorb Da der Plattenpanzer an sich den bestmoglichen Schutz gegen Hiebwaffen bot setzten sich deshalb mit der Entwicklung dieser Rustungsart in der zweiten Halfte des 14 Jh die Schwerter vom Typ XV XVIII durch Die Plattenrustungen wurden in Zweikampfen oder Duellen in der Regel an ihren schwachsten Stellen durch Dolche Stangenwaffen Bohr und Stichschwerter durchstossen wobei in den Fechtbuchern die sog Halbschwerttechniken bzw Kurzes Schwert zum Kampffechten zu Verwendung kommen Durch das Greifen des Schwertes in der Mitte der Klinge wurden Hebel und Stosstechniken eingesetzt die einen Gegner in der Plattenrustung entwaffneten zu Boden brachten zur Aufgabe zwangen oder oft letal verletzten Die stichoptimierten Schwerter des 15 16 Jh wiesen in der Mitte der Klinge eine moderate Scharfe auf oder gar eine Fehlscharfe so dass es zu keinen Schnittverletzungen kam wenn die Waffe sachgemass eingesetzt wurde Ringen war hiermit die wichtigste Taktik im Duell gegen Krieger in Plattenrustung Meist lief es am Ende darauf hinaus dass der Kampf beim durch Ringtechniken am Boden fixierten Gegner mit dem Scheibendolch beendet wurde 7 Abgesehen von spezialisierten Harnischkampfschwertern waren die effektivsten und beliebtesten Waffen die Mordaxt bzw der Kriegshammer die sich im geharnischten Zweikampf einer grossen Beliebtheit erfreuten der Sinn dabei war entweder den Plattenpanzer an seiner schwachsten Stelle zu durchstechen oder dem Gegner mit einem Schlag eine stumpfe Prellung Gehirnerschutterung Rippenbruche zu verpassen ohne die Rustung selbst zerstoren zu mussen Das populare Bild vom Zerbeulen der Plattenrustung mit einer stumpfen Hiebwaffe und dem Sieg durch Knockout bzw Aufbrechen der Rustung durch brutale Gewalt widerspricht zeitgenossischen Quellen und muss hiermit als ein Fantasieprodukt der Moderne betrachtet werden 8 9 Die Krafte die dazu benotigt werden um jene Eisenplatten durch Deformierung oder Schneiden zu zerstoren liegen weit ausserhalb physischer Moglichkeiten des Menschen und sind ohne mechanisch hydraulische Gerate nicht aufzubringen Bestandteile der Plattenrustung Bearbeiten Deutscher Plattenpanzer aus der Zeit Maximilians I 16 Jahrhundert Bildbeschreibung A Helm a Scheitelstuck der Helmglocke b Visier c Kinnreff d Kehlstuck e Nackenschirm f Halsberge B Kuriss g Brust stuck q Rusthaken zum Einlegen der Lanze h Rucken stuck i Bauchreifen mit Beintaschen u Gesassreifen k Vorder u Hinterfluge l Federstifte zum Festhalten der die Vorder u Hinterfluge verbindenden Achselstucke m Brechrander oder Stosskragen C n Armzeug Ober u Unterarmschienen o Ellenbogenkacheln bestehend aus den Mauseln und den ganzen oder halben Muscheln p gefingerte Handschuhe oder Henzen D Beinzeug r Diechlinge Schenkelstucke s Kniebuckel t Beinrohren u Eisenschuh E v Panzerschurz succinctorium oder der untere Teil des Kettenhemdes Eine vollstandige Plattenrustung bestand in ihrer hochsten am Anfang des 16 Jahrhunderts erreichten Entwicklung aus folgenden Teilen vgl Bild Helm mit Halsberge Kragenteil Visier und Nackenschirm Brustpanzer mit Plattenschurz aus mehreren Metallreifen und Beintaschen Tassetten Ruckenteil mit einem starren oder mehreren beweglichen Gesassreifen Armkacheln aus Mausel und Muschel Schwebscheiben zum Schutz der Achselhohlen Achseln an denen Brechrander angebracht werden konnten zum Schutz der Schulterpartie Oberarm und Unterarm Rohren welche zusammen mit den Panzerhandschuhen als Fausthandschuhe Henze genannt den Ellenbogenkacheln das Armzeug bilden Diechlinge zum Schutz der Oberschenkel Kniekacheln Beinrohren fur die Unterschenkel und die Eisenschuhe Bahrenfusse Schnabelschuhe Halbschuhe Kuhmauler Entenschnabelschuhe und Kniestiefel bilden zusammen das Beinzeug Brayette zum Schutz der GenitalienDen Hals ursprunglich nur durch die weit hinausreichende Helmbrunne gedeckt schutzte nun die mit dem Helm verbundene Halsberge Mit derselben hingen oberhalb das aus mehreren ubereinander greifenden Querschienen gebildete Kehlstuck oder Gurgelplatte seitlich die Achselstucke vielfach mit Stauchen od Brechrandern versehen zusammen an die sich vorn und hinten als besonderer Schutz gerundete Platten anschlossen die Vorder und Hinterfluge Da der rechte Vorderflug zum Einsetzen der Lanze etwas kurzer war schutzte man die Achselhohle durch eine mit einem spitzen Stachel versehene runde Platte die Schwebscheibe Die Armschienen bestanden aus dem Ober und Unterarmzeug Armrohren und den sie verbindenden beweglichen Arm oder Ellbogenkacheln oder Mauseln Die Hande wurden durch eiserne Handschuhe Gantelets wenn ungefingert Henzen genannt geschutzt Brust und Ruckenstuck des Harnisches an denen sich meist Rusthaken zum Auflegen der Lanzen befanden waren durch Riemen miteinander verbunden und bestanden wohl aus einem beweglich ubereinander greifenden Schienengeschube das man nach seiner Zusammensetzung Krebs nannte Von anderen werden nur die in gleicher Weise zusammengesetzten Beinlaschen Krebse genannt Sie wurden an dem vom Harnisch zu beiden Seiten uber die Lenden fallenden gleichfalls aus beweglichen Querschienen bestehenden Bauchschurz auch Leib und Hinterreifen genannt mit Riemen befestigt Die Geschlechtsteile schutzte eine Schamkapsel entweder aus einem Stuck oder aus Maschengeflecht bestehend Die Bedeckung der Beine Beinzeug zerfiel in drei Hauptteile die Diechlinge fur die Oberschenkel die Kniebuckel Kniekacheln genouilliere oder Kapseln und die Beinrohren Beinschienen Beinberge fur die Unterschenkel Daran waren die Eisenschuhe befestigt die fruher mit langem Schnabel Schnabelschuhe etwa seit 1490 vorn stumpf waren Kuhmauler Barenklauen Das Schmieden von Plattenrustungen Bearbeiten Originalrustung von Gotz von Berlichingen Museum Burg HornbergDie Hersteller von Plattenpanzern wurden in Deutschland Plattner genannt und waren in Zunften organisiert Die Plattner kauften die zur Herstellung eines Harnisches notigen Stahlplatten in der Regel von Grossschmieden Der Plattner bestimmte zunachst die Korpermasse seines Kunden Konnte ein Kunde nicht personlich erscheinen liess er dem Plattner zumindest Kleidungsstucke von sich zukommen Entsprechend den Massen zeichnete der Plattner ein Muster auf die Stahlplatten und loste den markierten Teil mit Meisseln und Metallscheren heraus Dann wurden die Platten erhitzt und grob in die gewunschte Form gehammert Die Feinarbeit fuhrten der Plattner und seine Mitarbeiter auf verschiedenen Ambossen mit kleinen Hammern aus Sie gluhten die Platten dabei immer wieder aus doch erfolgte ein Grossteil der Arbeit am erkalteten Metall Waren samtliche Rustungsteile fertiggestellt wurde uberpruft ob sie ausnahmslos zusammenpassten und Nacharbeiten durchgefuhrt Schlosser brachten Niete Lederriemen und Scharniere an den Platten an Danach wurden die Platten an lederbezogenen Holzscheiben poliert und gegebenenfalls mit Verzierungen versehen Zusatzlich konnte der Plattner die Rustungsteile schwarzfarben was auch als Rostschutz diente Dazu wurden Olmischungen in die Platten eingebrannt Auch eine blaue Farbung war moglich indem erhitzte Platten im kalten Wasser abgeschreckt und wieder angelassen wurden Rustungen die fur das einfache Fussvolk gedacht waren wurden auch lediglich mit Farbe bestrichen Als letzter Arbeitsschritt liess der Plattner die Rustungsteile mit einem Futter aus Wolle oder Pflanzenfasern auspolstern das mit Leinen Tuch oder Seide uberzogen wurde Halbharnisch mit BeschussprobeQualitativ hochwertige Plattenpanzer wurden im 15 Jahrhundert gegen Armbrustbolzen im 16 und 17 Jahrhundert gegen Arkebusen und Pistolenschusse getestet Wenn der Bolzen bzw die Kugel vom Brustpanzer abprallte wurde dieser mit dem Beschaustempel der entsprechenden Plattnerzunft versehen welcher meist Bezug auf die Heimatstadt der Zunft nahm Nur wenige Rustungen konnten erfolgreich gegen Musketenschusse getestet werden Im 19 Jahrhundert wurde fur die Kurasse ebenfalls eine Beschussprobe durchgefuhrt Die Herstellung eines massgefertigten Harnisches nahm meist mehrere Monate in Anspruch Die Kosten fur Plattenrustungen konnten gewaltig sein In der Regel kosteten sie mindestens so viel wie ein damaliger Handwerksmann in mehreren Jahren verdiente Seit dem fruhen 16 Jahrhundert gab es Massenanfertigungen von Harnischen die deutlich gunstiger als die fur den Adel massgefertigten geschmiedeten Rustungen waren Dafur waren sie oftmals sperriger und boten weniger Schutz 1512 bestellte Heinrich VIII fur sein Fussvolk 2 000 derartige Rustungen die in Florenz geschmiedet wurden Hier wurde Serienfertigung betrieben womit mehrere Meister beschaftigt waren Es wurden unterschiedlich grosse Formen gefertigt und das Eisen wurde mittels eines Gegenstucks im warmen Zustand in die Form gepresst heute Gesenk genannt Produktionszentren Bearbeiten Bereits im fruhen 15 Jahrhundert wurden Norditalien und Suddeutschland fuhrend in der Produktion von Harnischen Italienische Rustungen waren bereits seit dem spaten 13 Jahrhundert nach ganz Europa exportiert worden Bedeutende Zentren der Harnischproduktion waren in Italien Mailand Brescia Florenz Genua Venedig Modena und Rom wobei die mailandischen Schmieden fuhrend waren Die wichtigsten Produktionszentren auf deutschem Boden waren Augsburg Landshut und Nurnberg Zu einer herausragenden Stellung brachte es daruber hinaus die Hofschmiede in Innsbruck die Maximilian I 1504 ins Leben rief Kleinere Zentren existierten in Koln Ulm Wien Magdeburg und Lubeck Auch in anderen Landern entstanden grosse Rustungsschmieden die meist von italienischen oder deutschen Meistern geleitet wurden In Anlehnung an Maximilian richtete Heinrich VIII von England im Jahre 1515 eine konigliche Schmiede in Greenwich ein in der vor allem Deutsche und Niederlander tatig waren Auch die schottischen Konige unterhielten eigene Schmieden Jakob IV liess seine Harnische seit 1502 in Edinburgh anfertigen sein Nachfolger Jakob V eroffnete 1531 in Holyrood eine weitere Hofschmiede Franzosische Rustungen wurden vor allem in Paris aber auch in Saint Quentin Tours und Rouen hergestellt In der Plattnerei zu Lyon wurden mailandische Schmiede beschaftigt Osteuropaische Rustungen stammten meist aus Krakau Arten von Plattenpanzern BearbeitenBereits im 15 Jahrhundert bildeten sich verschiedene Arten von Plattenrustungen heraus die fur einen speziellen Verwendungszweck konzipiert worden waren Die fur den Einsatz in der Schlacht verwendeten Rustungen der schweren Reiterei wurden Feldharnische oder Feldkurisse genannt Fur den Kampf zu Fuss trugen die Kampfer einen Fusskuriss Es existierten verschiedene Arten von Feld und Fusskurissen daruber hinaus wurden Turnier und Paraderustungen hergestellt die meist nicht fur den Kriegsgebrauch geeignet waren Auch Schlachtrosser konnten seit dem spaten 14 Jahrhundert durch eine Plattenpanzerung geschutzt werden Turnierharnische Bearbeiten Im 15 Jahrhundert kamen Plattenrustungen auf die speziell fur den Gebrauch auf Turnieren angefertigt wurden Fur den Kampf zu Pferd fand der so genannte Stechkuriss Verwendung der uber 40 Kilogramm wiegen konnte Er schrankte Beweglichkeit und Sichtfeld des Tragers deutlich starker ein als dies bei einem Feldkuriss der Fall war Allein der Helm eines Stechkurisses konnte uber 10 Kilogramm wiegen und verfugte oftmals uber eine Seitenklappe um zwischen den einzelnen Durchgangen fur Frischluft im Helm zu sorgen Die Schulter und Brustpartie auf der linken Korperseite wurde bei einer solchen Rustung besonders stark geschutzt weshalb bei den meisten Stechkurissen eine deutliche Asymmetrie vorliegt Ab 1490 kamen auch fur das Turnier spezialisierte Plattenrustungen auf Manche Reiterharnische waren nicht nur fur die Schlacht sondern auch fur das Turnier zu Pferd geeignet Daneben existierten Fussturnier Rustungen die als Kempfkurisse bezeichnet wurden Bei den Kempfkurissen wurde auf den Rusthaken verzichtet da die Lanze im Fussturnier nicht zum Einsatz kam Kempfkurisse waren meist symmetrisch gestaltet und glichen im Wesentlichen einem vollstandigen Fusskuriss Gegen Ende des 16 Jahrhunderts kamen Turniere beim europaischen Adel ausser Mode was zur Einstellung der Produktion von Turnierrustungen fuhrte Paradeharnische Bearbeiten ParadeharnischBesonders wohlhabende Adlige liessen sich prunkvoll verzierte Harnische anfertigen die um ein Vielfaches teurer sein konnten als ein gewohnlicher Feldharnisch Die Atzungen und Stiche auf diesen Prunkrustungen stammten oftmals von beruhmten Kunstlern der damaligen Zeit Dabei waren Motive aus der romischen und griechischen Antike sowie biblische Szenen besonders beliebt Diese Rustungen dienten meist reprasentativen Zwecken einige von ihnen konnten aber auch im Kampf getragen werden Eine besondere Erscheinung waren die so genannten gepufften und geschlitzten Harnische die bis circa 1530 angefertigt wurden Diese grotesk anmutenden Plattenpanzer ahmten die Bekleidung der Landsknechte nach und verfugten deshalb uber gewaltige Armteile und angedeutete Schlitze Solche Harnische werden auch als Kostumharnische bezeichnet Oftmals gingen mit diesen Kostumharnischen auch ausserst groteske Gesichtshelme einher Diese Helme hatten anstatt eines Visiers ein fratzenschneidendes Gesicht mit nur sehr kleinen Sehlochern und Atemschlitzen Harnischgarnituren Bearbeiten Zu Beginn des 16 Jahrhunderts wurde es Mode sich eine ganze Harnischgarnitur anfertigen zu lassen Diese konnte aus uber hundert Einzelteilen bestehen die man je nach Bedarf zu einem Feld Fuss oder Turnierharnisch zusammensetzen konnte Dabei konnte unter anderem zwischen verschiedenen Turnierhelmen und Verstarkungsplatten fur den Brustpanzer gewahlt werden Die Garnitur wurde in der Regel nach ihrem wichtigsten Dekorelement benannt wie zum Beispiel die 1547 geschmiedete Adler Garnitur die aus 87 Einzelteilen besteht Aus ihr lassen sich drei verschiedene Turnier und funf verschiedene Feldharnische zusammenstellen Ross und Feldharnische des 16 Jahrhunderts im Metropolitan Museum of Art in New York CityHalb und Dreiviertelharnische Bearbeiten Als Halbharnisch bezeichnet man eine Plattenrustung bei der das Beinzeug ganzlich fehlt Dies war oftmals der beste Schutz den sich ein einfacher Fusssoldat leisten konnte Schlichte Halbharnische wurden in grossen Mengen angefertigt und waren nicht annahernd so kunstvoll geschmiedet wie die massgefertigten Harnische fur den Adel Der grosste Teil des Fussvolkes war aber hochstens mit einer Art Schuppenpanzer Brigantine oder einer ahnlich billigen Rustung ausgestattet Im 16 Jahrhundert wurde es auch bei Infanterie Offizieren ublich einen Halbharnisch zu tragen Manche Adlige liessen sich als Prunkrustung einen besonders aufwandig gefertigten Halbharnisch schmieden Daruber hinaus konnte aus einer Harnischgarnitur ein Halbharnisch zusammengestellt werden der meist als Fusskuriss verwendet wurde Bei den Dreiviertelharnischen fehlte das Unterbeinzeug so dass sie nur bis zu den Knien reichten Anstelle von Beinrohren fur die Unterschenkel und Eisenschuhen trug man schwere Lederstiefel zudem verzichteten viele Reiter auf die Eisenhandschuhe In der Mitte des 16 Jahrhunderts setzte sich der Dreiviertelharnisch bei den leichten Lanzenreitern und Kurassieren durch wahrend viele schwere Lanzenreiter weiterhin einen vollstandigen Kuriss trugen Im spaten 16 Jahrhundert gingen die Schutzen zu Pferd also die Kurassiere und Arkebusierreiter dazu uber sich mit einem Trabharnisch zu schutzen Dabei handelte es sich um einen Dreiviertelharnisch ohne Rusthaken der Beintaschen und Diechlinge zu langen Schossen vereinte die aus uber 14 Platten bestehen konnten und meist durch Kniekacheln vervollstandigt wurden Die Schosse wurden in Kniehohe an die Beine gebunden Trabharnische kamen bis zur Mitte des 17 Jahrhunderts zum Einsatz und fanden auch bei Infanterieoffizieren Verbreitung Rossharnische Bearbeiten Im 14 Jahrhundert ging man dazu uber auch Schlachtrosser mit einem Plattenpanzer zu schutzen da Pferde in der damaligen Kriegsfuhrung ausserst wichtig waren und in der Schlacht oftmals gezielt angegriffen wurden Ein Rossharnisch wog annahernd so viel wie ein Vollharnisch fur einen Menschen also circa 20 bis 30 Kilogramm Er bedeckte einen Grossteil des Pferdekorpers mit Ausnahme der Beine Es soll auch Rossharnische mit voll beweglichen Beinteilen gegeben haben was aber noch nicht belegt werden konnte Rossharnische konnten prunkvoll verziert werden meist geschah dies im stilistischen Einklang mit dem Harnisch des Reiters Stilistische Entwicklung des Plattenpanzers Bearbeiten Gotischer PlattenpanzerEs fallt auf dass bereits die bronzenen Brustpanzer der Griechen und spater auch der Romer von der damaligen Kunst beeinflusst waren so wurde auf der Oberflache des Panzers die Muskulatur des Tragers nachgeformt Muskelpanzer wobei oftmals stark idealisiert wurde Ahnliche Tendenzen sind auch in der griechischen und romischen Bildhauerei zu beobachten Als die ersten Vollharnische Ende des 14 Jahrhunderts aufkamen wirkten diese zunachst recht grob und kantig So verwundert es nicht dass die ersten Brustpanzer im deutschen Sprachraum als Kastenbrust bekannt waren Diese fruhen Brustpanzer verjungten sich zur Taille hin abrupt was im Europa des spaten 14 Jahrhunderts als modisch empfunden wurde Bereits in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts kamen von Italien ausgehend Plattenpanzer mit abgerundeten Formen auf Die italienischen Harnische waren in der Regel asymmetrischer als die in Deutschland produzierten Charakteristisch war ihr wuchtiges Erscheinungsbild In der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts kam der so genannte gotische Rustungsstil in Anlehnung an die Kunstepoche der Gotik auf der besonders in Deutschland vorherrschte Die gotischen Harnische waren recht schlank und filigran gearbeitet Das Brustteil war geschiftet und die Eisenschuhe ahmten mit ihren langen absteckbaren Spitzen die damals ublichen Schnabelschuhe nach Die stromlinienformige Schaller vervollstandigte die Rustung Infolge der Renaissance setzten sich Harnische durch die deutlich runder und korperlicher waren als die der Spatgotik Rustungen in der Neuen Burg in Wien Im Vordergrund sind zwei gotische Harnische mit Schnabelschuhen und Schallern zu sehen Der Reiter tragt die Rustung von Maximilian I Zu Beginn des 16 Jahrhunderts wurde der Riefelharnisch sehr beliebt der fast an seiner gesamten Oberflache geriffelt war was sehr dekorativ wirkte Dazu trug man Eisenschuhe mit besonders breiter Spitze Sie wurden den damaligen Kuhmaulschuhen nachempfunden diese erfreuten sich damals grosser Beliebtheit Die Herstellung von Riefelharnischen war dermassen teuer dass sie bereits um 1540 ganzlich eingestellt wurde Im selben Jahrhundert kopierte man zum wiederholten Male Zivilkleidung indem man Brustpanzer mit einem so genannten Gansbauch versah Auch bei dem am Brustpanzer angebrachten Tonnenrock handelte es sich um die eiserne Nachbildung eines damals ublichen Kleidungsstucks Der Tonnenrock wurde in erster Linie beim Fussturnier getragen Damit man aber mit ebendiesen Tonnenrocken auch reiten konnte versah man diese Rocke mit abnehmbaren Offnungen vorne und hinten die exakt auf die Sitzposition zu Pferd angepasst waren Der Einfluss der Renaissance zeigt sich insbesondere bei den Prunkharnischen des 16 Jahrhunderts die oftmals antiken Rustungsteilen nachempfunden waren und auf denen Szenen aus der griechischen und romischen Geschichte oder Mythologie abgebildet waren Solche Rustungen wurden vor allem in Italien hergestellt wo sie als all antica oder alla romana bekannt waren Manche Paradeharnische wurden mit einem Brustpanzer versehen auf dem nach antikem Vorbild die menschliche Bauch und Brustmuskulatur nachgebildet worden war Dieser Stil war in Italien als all eroica bekannt Gegen Ende des 16 Jahrhunderts machte sich die beginnende Kunstepoche des Barock auch bei den Plattenrustungen bemerkbar So wurden starke Hell Dunkel Kontraste und ausladende Formen sehr beliebt Im Verlauf des 17 Jahrhunderts wurden die meisten Rustungen immer schlichter und funktionaler bis sie fast ganzlich ausser Gebrauch kamen Die letzten fur das Feld geeigneten Harnische ahmten die zivile Mode in keiner Weise mehr nach und ihre als Rostschutz gedachte Schwarzung ist als einziges dekoratives Element auszumachen Literatur BearbeitenStephen Bull An Historical Guide to Arms amp Armor Facts on File New York 1991 ISBN 0 8160 2620 3 Arnold Hagemann Der Griechische Metallpanzer BoD Books on Demand 2013 ISBN 978 3 95580 403 9 Marcus Junkelmann Die Legionen des Augustus Der romische Soldat im archaologischen Experiment 9 Auflage Zabern Mainz 2003 ISBN 3 8053 0886 8 S 165 ff Andreas Schlunk Robert Giersch Die Ritter Geschichte Kultur Alltagsleben Theiss Stuttgart 2003 ISBN 3 8062 1791 2 George Cameron Stone A Glossary of the Construction Decoration and Use of Arms and Armor Dover Publ Mineola NY 1999 ISBN 0 486 40726 8 Gerhard Quaas Hrsg Eisenkleider Plattnerarbeiten aus drei Jahrhunderten aus der Sammlung des Deutschen Historischen Museums Ausstellung des Deutschen Historischen Museums im Zeughaus Berlin 12 Marz 6 Juli 1992 Bausteine Bd 7 Berlin 1992 Weblinks Bearbeiten Commons Plattenpanzer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eisenkleider Plattnerarbeiten aus drei Jahrhunderten Ausstellung des Deutschen Historischen Museums in Berlin ausfuhrliche Literaturangaben Romische Rustungen Part 1 Brustpanzer auf YouTube 16 April 2020 abgerufen am 31 Mai 2020 Video vom Braunschweigischen Landesmuseum in Wolfenbuttel Lizenz CC BY 4 0 Einzelnachweise Bearbeiten a b Arnold Hagemann Der Griechische Metallpanzer Vgl Irene J Winter A Decorated Breastplate from Hasanlu Iran Hasanlu Special Studies I University Museum Philadelphia 1980 University Museum Monograph Band 39 Marcus Junkelmann Die Legionen des Augustus Alan Williams The Knight and the Blast Furnace c 2003 Brill Verlag S 927 ff Alan Williams The Knight and the Blast Furnace c 2003 Brill Verlag David Edge Alan Williams A STUDY OF THE GERMAN GOTHIC 15TH CENTURY EQUESTRIAN ARMOUR A21 IN THE WALLACE COLLECTION LONDON Gladius XXI 2001 pp 233 256 Cod 44A8 Blatt 71v 72r Hans Talhoffer Alte Armatur und Ringkunst 1459 Mertein Hundsfelder Fechtlehre mit dem Kurzen Schwert Dieser Artikel wurde am 3 Juli 2004 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Plattenpanzer amp oldid 234343150