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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Ringen Begriffsklarung aufgefuhrt Ringen ist ein Kampf und Kraftsport mit Ganzkorpereinsatz ohne weitere Hilfsmittel Wandmalerei Ringkampfer in Beni Hassan Agypten um 2000 v Chr 1 Ringen zur Zeit der griechischen Antike um 500 v Chr Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Regeln 2 1 Griechisch romisches Ringen 2 2 Freistilringen 2 3 Gewichtsklassen 3 Grifftechniken 4 Abgrenzung zu anderen Sportarten 5 Mannschaftskampfe 6 Ringen in verschiedenen Landern 7 Listen erfolgreicher Ringer 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten Ringkampf auf einem Volksfest Diebold Schilling der Jungere Luzerner Chronik von 1513Bei den Olympischen Spielen der Antike gehorte das Ringen unter dem Namen Pale zu den Disziplinen des Funfkampfs Daruber hinaus war das Ringen aber auch Einzeldisziplin In der Antike traten die Athleten beim Ringkampf nackt an Sie wurden noch nicht in verschiedene Gewichtsklassen eingeteilt Einen Bodenkampf gab es damals noch nicht Sieger war derjenige der seinen Gegner dreimal zu Boden geworfen hatte Ringen gehort spatestens seit dem Spatmittelalter auch zum Repertoire in der militarischen Nahkampfausbildung Beschrieben wurde dies zum Beispiel im Jahre 1459 im Fechtbuch von Hans Talhoffer 2 Das europaische Kampfringen welches vermutlich auch die Ritter als Elitekrieger trainiert hatten starb aus wird aber heute unter anderen Namen praktiziert jedoch ohne direkte Verbindung zum europaischen Kampfringen zu haben Das Ringen am Schwert aus der Deutschen Fechtschule nach Lichtenauer enthielt auch Tritte 3 Als Begrunder des modernen Ringkampfes in Deutschland gilt Carl Abs Mit Beginn der Olympischen Spiele der Neuzeit ab 1896 gehort Ringen zum olympischen Programm Ringen zu Beginn der 1950er JahreSeit 1950 werden jahrlich offizielle Weltmeisterschaften im Ringen veranstaltet Ausnahme sind lediglich die Jahre in denen Olympische Sommerspiele stattfinden Bei den Spielen 2004 wurde Freistil Ringen auch als olympische Disziplin fur Frauen eingefuhrt Nachdem Ringen als olympische Kernsportart im Februar 2013 vom IOC ohne nahere Erlauterung aus dem olympischen Programm gestrichen wurde kam es zu zahlreichen auch prominenten Protesten beispielsweise von Wladimir Putin amerikanischen und ostasiatischen Verbanden sowie vom Deutschen Ringerbund DRB Drei Monate spater nach einer Neustrukturierung des Weltverbandes FILA wurde die Sportart Ringen wieder in das olympische Programm aufgenommen und wird mindestens bis zum Jahr 2028 olympisch bleiben Regeln BearbeitenBeim Ringen werden zwei Stilarten unterschieden Freistil Der gesamte Korper vom Kopf bis zu den Fussen gilt als Angriffsflache Das gilt im Stand wie auch im Bodenkampf siehe Hauptartikel Freistilringen Griechisch Romisch kurz auch Greco Nur der Korper oberhalb der Gurtellinie gilt als Angriffsflache Dies gilt im Stand wie auch im Bodenkampf siehe Hauptartikel Griechisch romisches Ringen Der Mattenrichter zeigt durch Armheben den Kampfsieger an Frauenringen Freistil ist seit dem Jahr 2004 olympischEin Ringer zielt generell darauf hin seinen Gegner aus dem Stand in die Bodenlage und mit beiden Schultern auf die Matte zu bringen Schultersieg Dabei kommen als Techniken Wurfe Schleuder und Hebelgriffe zum Einsatz Schlage Tritte Stosse und Wurgeansatze sind verboten Die Kampfleitung und die Wertung der Grifftechniken ubernimmt entweder der Kampfrichter oder ein Kampfgericht aus drei Wertungsrichtern Sieger ist wer am Ende der Kampfzeit die meisten Punkte gesammelt hat oder wer vorher seinen Gegner auf beide Schultern gebracht geschultert oder gepinnt hat Im Jahr 2005 wurde vom Weltverband FILA ein neues Reglement eingefuhrt Die Regelanderungen sollen einen aktiveren Kampf und vor allem einen spannenderen publikumswirksameren Sport aus dem Ringen machen Beide Kontrahenten sind gezwungen schneller als zuvor zu agieren um das Punkten des Gegners zu verhindern Allerdings sind die Regelanderungen heftig umstritten Gemass den geanderten Regeln wird international und in Turnierkampfen in drei Kampfrunden gerungen In Mannschaftskampfen wird zwei mal drei Minuten mit 30 Sekunden Pause gerungen Sieger ist wer nach sechs Minuten die meisten Punkte gesammelt hat Der Schultersieg beendet den Kampf sofort Eine Runde gewinnt derjenige vorzeitig der vollig unabhangig vom Gesamt Punktestand zwei Drei Punkte Wertungen oder eine Funf Punkte Wertung erzielt Ein Unterschied von sechs Punkten beendet ebenfalls die Runde Beendet keiner der beiden Kontrahenten die Runde vorzeitig siegt bei Punktgleichheit der Ringer mit den wenigsten Verwarnungen Bei weiterem Gleichstand entscheidet die hochste Einzelwertung sind diese weiterhin gleich hoch bestimmt die letzte erzielte Wertung den Sieger Der Ablauf einer einzelnen Runde unterscheidet sich in den beiden Stilarten Griechisch romisches Ringen Bearbeiten Im griechisch romischen Ringkampf erfolgt zunachst 90 Sekunden Standkampf anschliessend 30 Sekunden Bodenkampf wobei ein Ringer der Obermann Angreifer ist Obermann wird grundsatzlich der Ringer der nach den im vorherigen Absatz genannten Kriterien Rundensieger ware Bei absolutem Gleichstand im Mannschaftskampf entscheidet der Kampfrichter wer der fuhrende oder aktivere Kampfer war und wer Obermann sein darf Erzielt ein Ringer in den 30 Sekunden in denen er Obermann ist keine Wertung so erhalt sein Gegner beim Stand von 0 0 einen Punkt zugesprochen und gewinnt die Runde Im Turnier bzw Einzelwettkampf wird in der ersten Runde bei absolutem Gleichstand der Ringer im roten Trikot zuerst Obermann Steht es in der zweiten Runde nach Ablauf von einer Minute und 30 Sekunden nach allen genannten Kriterien wieder 0 0 wird der Ringer im blauen Trikot Obermann Sollte es eine dritte Runde geben und wieder absoluter Gleichstand herrschen entscheidet das Los uber den Obermann Wurfscheibe bzw Munze mit roter und blauer Seite Sollte ein Ringer vor dem angeordneten Bodenkampf einen Punkt erzielt haben wird er automatisch Obermann Sein Gegner erhalt nach Ablauf der Zeit keine Extrawertung wenn keine Aktion seitens des Obermannes erfolgt Ab der B Jugend hat der Obermann Angreifer seine Hande auf den Rucken des Gegners zu legen oder zum verkehrten Ausheber zu fassen Freistilringen Bearbeiten Wurde vor Ablauf der Zeit keine Wertung erzielt muss der passive Ringer in die Bodenlage gehen und es wird nach Anpfiff des Schiedsrichters ausgerungen Der Gegner hat vom Anpfiff an 30 Sekunden Zeit eine Wertung zu erzielen Sein Gegner hat die Aufgabe das zu verhindern oder selbst eine Wertung zu erreichen Gewichtsklassen Bearbeiten Derzeit sind die Gewichtsklassen bei den Mannern verteilt im Bereich zwischen 57 und 130 kg Korpergewicht Bei den Frauen gibt es Gewichtsklassen im Bereich von 48 bis 75 kg Bei den Frauen und Mannern gibt es je sieben Gewichtsklassen Grifftechniken Bearbeiten Ein Ausheber bei den DDR Meisterschaften 1983Nachfolgend werden einige Griffe beispielhaft aufgefuhrt Angesichts der Jahrtausende alten Ringkampf Tradition gibt es geschatzte 1 000 mogliche Grifftechniken Allerdings werden nur etwa 100 Griffarten bei Ringkampf Turnieren tatsachlich angewendet Der Spaltgriff ist ein Griff bei welchem man den Gegner zwischen den Beinen ergreift und ruckartig hochreisst Er wird bevorzugt angewendet um einen in der Bank befindlichen Gegner abzuheben oder zu drehen um so Wertungspunkte zu erzielen Der Spaltgriff kann fur einen Ringer sehr unangenehm sein Beim Paketgriff im freien Stil wird mit dem einen Arm der Gegner um den Nacken gegriffen Mit dem anderen Arm erfasst man das Bein des Kontrahenten in den Kniekehlen und reisst es hoch so dass er sich nicht mehr befreien kann Dieser Griff wird auch als Achselwurf bezeichnet Der Armzug ist ein Griff im Standkampf bei dem der Ringer an einem Arm des Gegners zieht und den Gegner mit diesem Richtung Matte herunterreisst Hierbei gibt es mehrere Variationen wie z B die Art den Arm uber die Schulter zu ziehen und selbst auf die Knie zu gehen um den Gegner aus dem Stand herunter zu zwingen Grundausfuhrung Der Kopfzug und Kopfhuftschwung sind ahnlich dem Armzug jedoch wird hier mit einem Arm der Kopf umklammert und eine dem Armzug ahnliche Bewegung ausgefuhrt Auch hierbei wird der Gegner meistens aus dem Stand auf die Matte befordert Beim Suplex greift man den Gegner von hinten mit beiden Armen um den Brustkorb und geht mit Schwung in eine Brucke Abgrenzung zu anderen Sportarten Bearbeiten Ringkampf in Tibet 1938Ringen englisch Wrestling ist nicht zu verwechseln mit dem Professional Wrestling deutsch Catchen einer besonders in den USA popularen Show Sportart WWE die anderen Regeln folgt In vielen Regionen der Welt sind dem Ringen ahnliche Sportarten als traditionelle Volkssportarten verbreitet Als Beispiele sind zu nennen in China Shuaijiao in der Turkei Ol Ringkampf in Iran Afghanistan und Tadschikistan Koschti in Korea Ssireum in der Mongolei Boke in Japan Sumō im Ostalpenraum Ranggeln in der Schweiz Schwingen auf Island Glima auf den Kanaren Spanien Lucha Canaria in der Bretagne Frankreich GourenMannschaftskampfe BearbeitenRingen wird auch als Mannschaftssport ausgetragen Hierbei treten jeweils zwei Teams gegeneinander an Jedes Team stellt in der Regel pro Gewichtsklasse zwei Starter auf da sowohl im Freistil als auch im griechisch romischen Stil gerungen wird Fur das Gesamtergebnis werden die einzelnen gewonnenen Runden addiert Ausnahme bilden der Schultersieg die technische Uberlegenheit Aufgabe und Disqualifikation eines Ringers Diese werden im Gesamtergebnis mit 4 0 fur den Sieger gewertet Werden beide Ringer vom Kampfrichter disqualifiziert werden keine Punkte vergeben Einmal pro Jahr finden die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Frauen statt Hierbei treten ausnahmslos Auswahlmannschaften der verschiedenen Bundeslander gegeneinander an Die Kampfe finden nur im freien Stil statt Ringen in verschiedenen Landern BearbeitenRingen in Deutschland Deutsche Ringerliga Ringer Bundesliga Ringen in Finnland Ringen in der Schweiz Ringer EuropameisterschaftenListen erfolgreicher Ringer Bearbeiten Adolf Seger rot ist einer der erfolgreichsten Ringer Deutschlands Liste international erfolgreicher Ringer Liste der Olympiasieger im RingenLiteratur BearbeitenGunter Czech Ringkampf klassisch und frei 2 Auflage Sportverlag Berlin 1971 Konstantin Gross Fit fur die Zukunft 100 Jahre Kraft Sport Verein Schriesheim Mit einem Vorwort von Bundeskanzler Gerhard Schroder Verlag Druckerei Stockl GmbH Mannheim Mannheim 2003 ISBN 3 9806908 8 1 Helmut Minkowski Das Ringen im Grublein Eine spatmittelalterliche Form des deutschen Leibringens Schorndorf bei Stuttgart 1963 Beitrage zur Lehre und Forschung der Leibeserziehung Band 16 Weblinks Bearbeiten Commons Ringen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Linkkatalog zum Thema Ringen bei curlie org ehemals DMOZ Deutscher Ringer Bund DRB Osterreichischer Ringsportverband ORSV Swiss Wrestling Federation SWFE Internationaler Ringerverband UWW Einzelnachweise Bearbeiten Wolfram Grajetzki The Middle Kingdom of ancient Egypt history archaeology and society London Duckworth Egyptology 2006 S 112 113 William C Hayes in The Cambridge Ancient History Vol 1 Teil 2 1971 2008 Cambridge University Press ISBN 0 521 077915 S 471 Percy Newberry Beni Hasan Teil II London 1893 S 43 www egyptsites wordpress com 2009 02 14 beni hasan Margaret Bunson Encyclopedia of Ancient Egypt Infobase Publishing 2009 ISBN 1 4381 0997 0 S 64 Scholapugnatoria Hans Talhoffer 1459 Ringen auf YouTube 16 Marz 2011 abgerufen am 22 Mai 2019 Ringen nach dem Fechtbuch des Hans Talhoffer Demo Video der Schola Pugnatoria Celeiana Buch Der Kampf mit dem langen Schwert nach deutscher SchuleNormdaten Sachbegriff GND 4050092 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ringen amp oldid 234405025