www.wikidata.de-de.nina.az
Die Burg Hornberg war nach altesten Urkunden eine Gaugrafenburg und spater eine Ritterburg auf einem steilen 228 6 m u NHN 1 hohen Bergsporn uber dem Neckartal oberhalb des Ortes Neckarzimmern zwischen Bad Wimpfen und Mosbach Die Spornburg bestand ursprunglich aus zwei eigenstandigen Burganlagen mit gemeinsamer Vorburg die erst spater durch eine Mauer umfasst wurden Gotz von Berlichingen lebte 45 Jahre auf Burg Hornberg fur die er sich schon als Jugendlicher begeisterte Das zur Burg gehorende nach Urkundenlage zweitalteste noch bestehende Weingut der Welt betreibt unterhalb der Burg auf Steilterrassen traditionellen Weinbau Burg HornbergBurg HornbergBurg HornbergAlternativname n Gotzenburg Hornberg die Burgen Hornberg Duo Castra HorimberchStaat DeutschlandOrt NeckarzimmernEntstehungszeit vor 1100Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand Ruine obere Burg erhalten bzw instand gesetzt untere Burg Standische Stellung GrafenBauweise Muschelkalk BruchsteinGeographische Lage 49 19 N 9 9 O 49 313888888889 9 1458333333333 228 6 Koordinaten 49 18 50 N 9 8 45 OHohenlage 228 6 m u NHNBurg Hornberg Baden Wurttemberg Die Burg wurde von der Denkmalstiftung Baden Wurttemberg zum Denkmal des Monats August 2013 ernannt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung und Ersterwahnung 1 2 Die zwei Burgen Hornberg 1 3 Burg Hornberg im unrechtmassigen Eigentum der Pfalzgrafen 1 4 Burg Hornberg der Wohnsitz von Gotz von Berlichingen 1 5 Die Herren von Gemmingen auf Burg Hornberg 1 6 Heutige Nutzung 2 Anlage 2 1 Untere Burg 2 2 Sogenannte Schildmauer in der oberen Burg 2 3 Bergfried der oberen Burg 2 4 Hauptbereich der oberen Burg 2 5 Gemeinsame Vorburg 2 6 Wasserversorgung 3 Burgfriedhof 4 Weingut Burg Hornberg 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung und Ersterwahnung Bearbeiten nbsp Uberblick uber die Burg vom Bergfried aus nbsp Die Burg vom Hassmersheimer Neckarsteg aus nbsp Luftaufnahme aus Richtung WestDie Anfange der Burg liegen im Dunkeln jedoch scheint sie spatestens im 11 Jahrhundert gegrundet worden zu sein Die erste urkundliche Erwahnung der Burg weist im Jahr 1184 die Grafen von Lauffen als Eigentumer aus die bereits 1011 mit dem auf der anderen Neckarseite gelegenen Ort Hassmersheim begutert waren und die Aufsicht uber die Neckarschifffahrt innehatten In der Urkunde von 1184 kamen die Bruder Boppo V und Konrad von Lauffen darin uberein dass Boppo die Burg Hornberg kunftig im Alleinbesitz hatte und sein Bruder Konrad ein Gut in Grensheim auch Grenzhof als Ausgleich erhielt Mutmasslich war das Lauffener Territorium zuvor nach dem Tod ihres Vaters Boppo IV zwischen Boppo V und Konrad aufgeteilt worden wobei Boppo die sudostlichen und Konrad die nordwestlichen Gebiete zugefallen waren und die Burg Hornberg durch ihre Lage in der Mitte des Herrschaftsgebiets geteilt worden war 2 Durch ihre zentrale Lage konnte Hornberg in der Spatphase der Grafen von Lauffen die strategisch wichtigste Burg gewesen sein 2 Nach dem Aussterben dieses Geschlechts 1216 1219 gelangten die Herren von Durn Walldurn durch Einheirat uber Boppos V Tochter Mechthild in den Besitz der Anlage Im Jahr 1259 verkauften die Herren von Hornberg die Burg an den Bischof von Speyer und 1263 verzichteten die Bruder von Durn und Graf Ludwig II von Ziegenhain zugunsten des Bischofs von Speyer auf ihre Rechte Die zwei Burgen Hornberg Bearbeiten Damit war das Hochstift Speyer Eigentumer der Burg Hornberg mit den dazugehorigen Dorfern Neckarzimmern Steinbach und Hassmersheim Die in der Folge haufig wechselnden Besitzer mussten sich von Speyer belehnen lassen Bereits 1283 trat mit den Pfauen von Hornberg ein neues Geschlecht in der Gegend auf das sich spater Hornecke von Hornberg nannte jedoch zu dieser Zeit als Besitzer der Burg nicht nachweisbar ist Im Jahre 1330 sah sich Bischof Walram von Speyer 1328 bis 1336 aufgrund seiner starken Verschuldung gezwungen die Pflege seines Hochstifts samt seiner Besitzungen dem Erzbischof von Trier anzuvertrauen Dem Nachfolger Walrams Gerhard von Ehrenberg gelang es sehr schnell die Schuld an Trier zu bereinigen so dass bereits 1338 Burg Hornberg und alle anderen Besitzungen wieder in den Besitz des Bistums Speyer zuruckkamen das von nun an die Lehnsherrlichkeit uber die Burg sowie der dazugehorenden Dorfer Neckarzimmern und Steinbach bis 1803 innehatte Nachdem das Dorf Steinbach im Jahr 1341 durch einen der Herren von Helmstatt die im 14 und 15 Jahrhundert Burg und Dorf als Lehen hatten befestigt worden war und das Stadtrecht erhielt hatten die zwei Burgen Hornberg Duo Castra Horimberch wie sie damals in Urkunden erschien als Schutzfestung eine besondere Bedeutung fur das Bistum Speyer Bis Mitte des 15 Jahrhunderts fungierte sie als ostliches Bollwerk des Hochstifts Um 1430 ist uberliefert dass Pfalzgraf Otto eine Halfte der Burg Hornberg besass und sie an Hans von Berlichingen verkaufte der sie aber vermutlich spater wieder verkaufte Zwischen 1263 und 1464 waren sehr haufige Besitzerwechsel auf Burg Hornberg bis zu dreimal im Jahr Die Ursache hierfur waren neben den haufigen Verpfandungen der Burg auch schon mit der ersten Urkunde uber den Besitz der Bruder von Lauffen beginnend dass immer wieder vom Besitz der halben Burg zu lesen ist zeitweise also verschiedene Personen bzw Familien die untere Burg mit Steinbach und Hassmersheim bzw die obere Burg mit Neckarzimmern zu Lehen hatten nbsp Toranlage der Burg Hornberg nbsp Toranlage der Burg Hornberg nbsp Pallas der oberen Burg nbsp FachwerkturmBurg Hornberg im unrechtmassigen Eigentum der Pfalzgrafen Bearbeiten Schliesslich verkaufte Speyer die gesamte Burg Hornberg samt Neckarzimmern Steinbach und Hassmersheim im Jahr 1464 an Lutz Schott von Schottenstein 1470 erhielt Schott auch das Lehen fur seinen neuen Besitz Schon 1474 jedoch eroberte Kurfurst von der Pfalz Friedrich der Siegreiche nach einem Zwist mit seinem Dienstmann Schott wegen der morganatischen Ehe des Pfalzgrafen die Burg Hornberg Nach einem weiteren militarischen Konflikt um die Burg am 12 September 1480 gelang es dem Sohn von Lutz Schott Conz Schott von Schottenstein im Zuge der bayerischen Fehde im Jahr 1504 den Hornberg sowie die zugehorigen Orte mithilfe von 60 befreundeten Reitern vermutlich sind Ritter gemeint sowie fur jeden Ritter drei bis funf Knechte fur die Familie Schott von Schottenstein zuruckzuerobern Zwei danach ausgetragene Prozesse bestatigten ihn auch als rechtmassigen Besitzer und verurteilten den Pfalzgrafen zur Zahlung von 1800 Gulden als Entschadigung fur die Zeit die er der Familie Schott die Burg unrechtmassig entzogen hatte Mit diesem Geld begann Schott sofort mit dem Ausbau und der weiteren Befestigung der beiden Burgen indem er beispielsweise die beiden Burgen und die gemeinsame Vorburg mit der noch heute vorhandenen Umfassungsmauer zu einer Burg vereinte Burg Hornberg der Wohnsitz von Gotz von Berlichingen Bearbeiten nbsp Gotz von Berlichingen zu Hornberg war Besitzer im 16 Jahrhundert Im Jahr 1517 kaufte Gotz von Berlichingen der Ritter mit der eisernen Hand die Burg mit Steinbach und Hassmersheim fur 6500 Gulden von Conz Schott von Schottenstein und lebte auf dieser zusammen mit seiner Familie bis zu seinem Tode 1562 Gotz benannte sich seitdem nach seiner Burg fuhrte den Namen von Berlichingen zu Hornberg und begrundete die Hornberg Rossacher Hauptlinie Vom Bauernaufstand des Jahres 1525 blieb Burg Hornberg verschont da Gotz von Berlichingen vorubergehend erzwungenermassen Hauptmann bei den Aufstandischen war Wegen seiner Teilnahme am Bauernkrieg wurde er 1528 nach Augsburg bestellt und fur zwei Jahre gefangen gesetzt Erst nachdem er Urfehde geschworen hatte den Bezirk von Hornberg nicht mehr zu verlassen Schadenersatz zu leisten und keine Rache zu uben wurde er freigelassen Ein Anklageverfahren vor dem Bundestag des Schwabischen Bundes endete kurze Zeit spater mit einem bedingten Freispruch die Urfehde wurde 1541 von Kaiser Karl V aufgehoben Auf der Burg diktierte der Ritter seine Lebensgeschichte die Johann Wolfgang von Goethe als Vorlage fur seinen Gotz von Berlichingen diente Im Jahr 1562 starb der Ritter mit der eisernen Hand im Alter von 82 Jahren Nach dem Tode von Gotz liess einer seiner Enkel Philipp Ernst ab dem Jahr 1573 die bereits zuvor begonnenen Um und Erweiterungsbauten forciert durchfuhren und Verbesserungen an den Festungswerken vornehmen Schon 1594 aber bewogen ihn finanzielle Schwierigkeiten und Prozesse bzw Klagen die seine Untertanen gegen ihn bis hinauf zum kaiserlichen Gericht fuhrten zum Verkauf an Hans Heinrich von Heussenstamm Dieser erhielt sie im Jahr 1602 auch zu Lehen und errichtete in der Vorburg das Bandhaus auch Wingerthaus bzw Weinmeisterhaus genannt nbsp Gotzens Kaufbrief uber Burg Hornberg nbsp Mit dieser Urkunde wurde Gotz von Berlichingen mit der Burg Hornberg belehnt nbsp Philipp Ernst von Berlichingen Hornberg 1594 Glasmalerei Archiv Burg HornbergDie Herren von Gemmingen auf Burg Hornberg Bearbeiten nbsp Rekonstruktion der Burg Hornberg um 1600 nbsp Reichsfreiherr Reinhard der Gelehrte von Gemmingen kaufte 1612 die Burg die seine Nachfahren bis heute besitzen Im Jahr 1612 kaufte der kurfurstlich pfalzische Rat in Michelfeld Reinhard der Gelehrte von Gemmingen Burg Hornberg mit Neckarzimmern und Steinbach Bis heute ist nunmehr mit Dajo Freiherr von Gemmingen Hornberg in der zwolften Generation die Burg Hornberg im Besitz der Reichsfreiherren von Gemmingen Bald nach dem Kauf verlegte die Familie ihren Wohnsitz jedoch vom Berg ins Tal wo 1615 das Rentamt und 1657 das Neue Schloss das heutige Rathaus von Neckarzimmern entstanden Im Dreissigjahrigen Krieg wurde die Burg mehrmals besetzt und geplundert 1634 1645 und im Pfalzischen Erbfolgekrieg 1689 von den Franzosen verwustet und geplundert Jedoch war die Anlage obwohl nicht mehr dauerhaft bewohnt bereits um 1700 wieder instand gesetzt Ab 1738 blieb die Burg bis zum Ende des 19 Jahrhunderts unbewohnt und dem Verfall preisgegeben sowie teilweise als Gutshof und Schafstall genutzt Schliesslich liess um 1780 ein Burgverwalter in Abwesenheit des Burgherrn die vermutlich stark sanierungsbedurftigen Dacher der oberen Burg abdecken und machte damit diesen Teil der Burg zur Ruine Das seitdem stark der Witterung ausgesetzte Schloss wurde im Zuge der Burgenromantik ab 1825 teilweise wieder instand gesetzt Die abgegangenen Fachwerkaufsatze auf den Turmen und die Treppe im Bergfried wurden wieder aufgebaut der auch ein neues Dach und neue Fenster erhielt Der romanische Turmpalas der unteren Burg wurde um mindestens eine Etage auf die heutige Hohe abgetragen dann wieder uberdacht und in der nun obersten Etage eine Verwalterwohnung eingerichtet die zunachst von Verwaltern bewohnt wurde Heutige Nutzung Bearbeiten Ab der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts erfolgten umfangreiche Restaurierungsmassnahmen Zunachst wurde im Turmpalas der unteren Burg weiterer Wohnraum fur die Eigentumerfamilie geschaffen die seit den 1930er Jahren wieder auf dem Hornberg wohnt Danach wurden zunachst die ehemaligen Stallungen der Vorburg zu einem Panorama Restaurant mit weitem Blick uber das Neckartal umgebaut Spater wurden in uber den Stallen gelegenen Knechtsstuben Hotelzimmer eingerichtet so dass sich in Teilen der Vorburg auch ein komfortables Hotel umgeben von Weinbergen prasentiert das von einer Nebenlinie der Burgeigentumerfamilie betrieben wird Ein Museum wurde 1968 von Hans Wolf Freiherr von Gemmingen mit Bestanden aus eigenem Besitz und Neuerwerbungen im Turm und der ehemaligen Kuche der oberen Burg eingerichtet es wurde 1998 in den Weinverkauf in der Vorburg verlegt Gezeigt werden neben Artefakten aus alteren Epochen Waffen und Rustungen aus dem Mittelalter darunter die Originalrustung Gotz von Berlichingens sowie eine Dokumentation zur Geschichte der Burg Neben der Burg kann auch der historische Weinkeller besichtigt werden In einem spater entstandenen Schafstall befindet sich heute der Ticket und Weinverkauf in dem vor allem Erzeugnisse des zur Burg gehorenden Weingutes angeboten werden Die obere Burg ist der Offentlichkeit fur Besichtigungen zuganglich auch Burgfuhrungen werden hierfur angeboten Gelegentlich wird sie auch fur Veranstaltungen Ausstellungen und Filmaufnahmen genutzt 1949 etwa diente die Burg als Kulisse fur den Film Konigskinder von Helmut Kautner Anlage Bearbeiten nbsp Burg Hornberg 1840Die Burganlage liegt auf einem 228 6 m u NHN hohen schmalen Bergsporn und erstreckt sich uber eine Lange von 170 m Sie bestand ursprunglich aus zwei getrennten Burganlagen die jeweils fur sich alleine wehr und verteidigungsfahig waren Zwischen ihnen lag die gemeinsame Vorburg Um 1510 wurden von Conz Schott von Schottenstein beide Burgen samt der Vorburg mit einer gemeinsamen Mauer als zusatzliche Befestigung umschlossen Untere Burg Bearbeiten nbsp Zwei von bislang drei seit 1956 durch den Burgherrn wiederentdeckten romanischen Zwillingsfenstern am Turmpalas der unteren Burg nbsp Das dritte DoppelfensterDie untere Burg besteht aus dem altesten Gebaude der Anlage dem heute von der Eigentumerfamilie bewohnten romanischen Turmpalas in alter Literatur falschlicherweise auch oft als Mantelbau vermutet Er stammt wahrscheinlich aus der Mitte des 12 Jahrhunderts 2 Das Gebaude mit einer Grundflache von 12 25 5 Metern weist durchgehende wehrhafte Mauerstarken von 2 70 Metern an der Nordseite und 1 50 bis 1 80 Metern an den restlichen Seiten auf Das 15 Meter hohe Gebaude ist so stabil ausgefuhrt dass es ursprunglich wohl noch mindestens eine weitere Etage besass Der Bau war fur die damalige Zeit aussergewohnlich gross und ubertraf in seinen Dimensionen das in derselben Epoche erbaute Steinhaus der Kaiserpfalz Wimpfen 2 Die besonders dicke Nordwand ist als Angriffsseite zu verstehen an die sich ein heute verschwundener Halsgraben angeschlossen haben konnte wahrend die Sudseite wohl durch weitere Befestigungen geschutzt lag Der Palas wies drei romanische Zwillingsfenster auf die mit Rundstab Hohlkehle und Diamantstab verziert sind und deren Mittelsaulen von Wurfelkapitellen mit Darstellungen von Weintrauben und Reben bekront sind Ein derart reicher Bauschmuck weist das Gebaude als reprasentativen Wohnturm aus Durch verschiedene historische Umbauten ist die ursprungliche Fenster und Tursituation nur noch fragmentarisch zu erkennen Wo sich der ursprungliche Zugang zum Gebaude befand ist nicht bekannt 3 Sogenannte Schildmauer in der oberen Burg Bearbeiten nbsp Aussergewohnlich grosse und grob bearbeitete Steine in der sogenannten SchildmauerUber die gemeinsame Vorburg erreicht man uber einen Zwinger das obere Torhaus Nordtor mit dem alemannischen Fachwerk und die Obere Burg Zur oberen Burg gehoren neben einer sogenannten Schildmauer Bergfried Burgkapelle und Palas noch weitere Wohnbauten Die Schildmauer im Norden der Oberen Burg erreicht heute eine Hohe von 7 50 Metern und war ursprunglich sicher noch hoher Ihre Mauerstarke betragt im Zentrum rund 7 Meter zu den Seiten hin noch etwa 5 50 Meter Nach Westen hin endet die Mauer sehr unregelmassig moglicherweise ein Hinweis darauf dass die Mauer einst noch ein Stuck nach Westen fortgefuhrt war 4 Diese massive Mauer stellt heute wohl ebenso wie der auf ihr stehende Bergfried eines der grossten Ratsel der Burg dar da sie nicht sicher datierbar ist und moglicherweise bereits lange vor der Zeit in der Schildmauern ublich wurden bereits stand Selbst sehr grundliche Burgenforscher wie Adolf Zeller der um 1900 die Burg aufwendig mit den damals modernsten Mitteln vermass und untersuchte fanden keine Erklarung In Chroniken des 17 Jahrhunderts spricht Reinhard von Gemmingen gar von einer romischen Mauer allerdings lasst sich dies auf Grund der uberaus grob behauenen Steine und anderer Merkmale heute sicher ausschliessen Fur diese grobe Mauerarbeit wurde bisher noch kein weiteres Beispiel in der weiteren Umgebung der Burg gefunden Auch die Lage der Mauer und ihre Dimensionen wollen nicht in ein Konzept passen zumal wenn man dies im Kontext mit dem umliegenden Gelande und der zu jenen Zeiten verfugbaren Waffen sieht Die Eigentumerfamilie vermutet dass es sich hier um ein vor romanisches Bauwerk handeln konne welches eventuell in Verbindung mit der Notburga Sage oder mit Ungarnwallen zu sehen sei Fur Letzteres sprache auch die Lage und Ausdehnung der Burganlage Bergfried der oberen Burg Bearbeiten nbsp Obere BurgVorbei am Pulverturm mit einem Abtritt in schwindelerregender Hohe betritt man die obere Burg Dort ist der Berlichingensche Palas noch als Ruine erhalten Der schlanke zur Angriffsseite hin halbkreisformige und an der Ruckseite Sudseite abgeplattete Bergfried steht an der hochsten Stelle und ist ca 33 m hoch Der Unterbau unterhalb der romanischen Pforte wird seit dem 17 Jahrhundert immer wieder als vollkommen massiv angenommen wohl weil beim Betreten des Turmes dies der erste Eindruck ist Jedoch sind keine Untersuchungen bekannt die dies sicher nachweisen bzw nachweisen dass dies auch schon von Beginn an so war Und auch das Alter des Turms ist ungewiss hatte die fruhen Burgenforscher um 1900 gerne das 10 spatestens das 11 Jahrhundert als Bauzeit genannt gehen aktuellere Untersuchungen von der Mitte des 14 Jahrhunderts aus weil die Mauer darunter nun als Schildmauer gedeutet wird deren Art erst gegen Ende des 12 Jahrhunderts aufkam und deuten die diese Ansicht storende romanische Pforte als zweitverwendet Jedoch fehlen auch alle zu dieser Zeit ublichen baulichen Merkmale die mit den Kreuzzugen auch in Deutschland verbreitet waren Auch die Art des verwendeten Mortels lasst einen Bauzeitpunkt laut Krieger nach 1200 sehr unwahrscheinlich erscheinen Ungeklart sind auch der aussere ovale und der innere rechteckige Grundriss denn ublicherweise haben diese Turme innen wie aussen denselben Grundriss In die beiden Untergeschosse sind Holzdecken eingezogen Die einzigen Lichtoffnungen bilden schmale Schlitzfenster auf der Ruckseite Die Wande des obersten Turmzimmers sind von sechs unterschiedlich grossen Fenstern durchbrochen die Aussicht nach allen Seiten gewahren Der ursprungliche Eingang befand sich in einer Hohe von etwas uber 15 Metern Der Bergfried wurde von den Berlichingen in der Absicht die Burg in ein Renaissance Schloss umzubauen um einen Treppenturm erganzt Ein Soller verbindet den oberen Ausgang des Treppenturms seitdem mit dem Eingang des Bergfrieds und ermoglicht einen leichten Aufstieg zur Aussichtsplattform Hauptbereich der oberen Burg Bearbeiten Hinter dem Bergfried steht die Burgkapelle aus dem 15 Jahrhundert ein eher schlichter Bau in dessen Inneres man durch ein spitzbogiges Portal mit Wappenschild gelangt Der Innenraum wird von Kreuzgewolben uberspannt Unter der Kapelle befindet sich die Familiengruft derer von Gemmingen Die Zwinger wurden im 13 und im 15 Jahrhundert erganzt und geandert Ein weiterer Zwinger und der grosse Berlichingensche Palas folgten im 16 Jahrhundert Der imposanteste Bau der oberen Burg ist der Palas mit dem Wendelstein Er wurde von Jakob von Berlichingen im 16 Jahrhundert erbaut Die Raume des Untergeschosses dienten als Kuche Backstube und Abstellraume In der Backerei sind noch Reste zweier Backofen zu sehen Die Kuche wird von einem gotischen Kreuzrippengewolbe uberspannt dessen Schlusssteine Wappen zieren Ein grosser Raum im Obergeschoss ist der sogenannte Rittersaal An der Ostwand ist zwischen zwei Doppelfenstern ein alter Kamin zu sehen Der Wendelstein ein sechseckiger Treppenturm ist der jungste Bauteil der oberen Burg Erbaut wurde er 1573 von Philipp Ernst von Berlichingen Besonders kunstvoll ist das Portal gestaltet Neben dem rundbogigen Eingang erheben sich uber zwei Fratzengesichtern geschwungene Halbsaulen mit reicher Ornamentik bekront von Kapitellen Akanthusreihen und Engelskopfchen Uber den Kapitellen fuhren Pilaster weiter nach oben bis zum Kranzgesims Den oberen Abschluss bildet eine giebelbekronte Steinplatte mit dem Wappen derer von Berlichingen Der Wendelstein fuhrt zum Hocheingang des Bergfrieds hinauf und bildet zugleich den Zugang zum Museum im Palas Gemeinsame Vorburg Bearbeiten Die von der oberen und unteren Burg gemeinsam genutzte Vorburg liegt zwischen den beiden historischen Burgarealen Hier befanden sich fruhere Wirtschaftsgebaude wie der Marstall heutiges Restaurant das Wingerthaus auch Bandhaus oder Weingartnerhaus genannt die Waschkuche heutiges Kuhlhaus und der erst im 18 Jahrhundert erbaute Schafstall heute Hotel und Weinverkauf Sowohl uber den Stallungen als auch im Wingerthaus waren jeweils auch Wohnraume fur das Dienstpersonal Vermutlich gingen diesen relativ spat errichteten Steinbauten Holzgebaude voraus welche die Burg schon vor dem Errichten der Umfassungsmauer von aussen besehen als eine geschlossene Anlage erscheinen liessen Wasserversorgung Bearbeiten Die Wasserversorgung der Burg war wohl immer ein Problem Sie erfolgte zunachst mittels eines heute noch erhaltenen Eselsweges im Osten der Burg der zu einer dritten etwas kleineren Pforte in der Ostmauer fuhrte Im 15 Jahrhundert wurden zwei Brunnen erwahnt deren Lage jedoch heute nicht mehr sicher erkennbar ist Bei einer Bestandsaufnahme der Burg um 1610 wegen des bevorstehenden Verkaufs an die Herren von Gemmingen war von einer alten Leitung aus Ton die Rede die zu einer Quelle oberhalb der Burg fuhrte Als gravierender Nachteil wurde angemerkt dass diese bei Kriegshandlungen leicht mit einem Beil hatte zerstort werden konnen Burgfriedhof BearbeitenOberhalb der Burg befindet sich ein Burgfriedhof mit einer 1884 von Eisenlohr und Weigle erbauten Gruftkapelle Nach Planen der Architekten fertigte Maler Loosen aus Nurnberg die Ausmalung des Innenraums der Kapelle die Glasfenster fertigte Karl de Bouche aus Munchen 5 Weingut Burg Hornberg Bearbeiten nbsp Weinreben unterhalb der Burg Hornberg 2013 Schon mit der Ersterwahnung der Burg Hornberg im Jahre 1184 wird auch von den zur Burg gehorenden Weinbergen berichtet Es gibt viele Anhaltspunkte die bereits einen Weinbau seit der Romerzeit in Neckarzimmern nahelegen Der fruhere Mitbesitz an den Weinbergen unterhalb der Burg Hornberg durch das ehemalige Kloster Billigheim legt nahe dass zumindest sehr fruh mit dem Weinbau nach Abzug der Romer wieder begonnen wurde und somit eine etwa 1500 jahrige Weinbautradition besteht So erklart sich auch dass die Biphoren im romanischen Turmpallas der Burg Hornberg welches zur Zeit der Ersterwahnung bereits stand reichlich mit Motiven des Weinbaus verziert sind Das Weingut Burg Hornberg gilt heute nach Urkundenlage als das zweitalteste noch existierende Weingut der Welt und das alteste Weingut in Baden Wurttemberg Auf den Lagen Gotzhalde und Wallmauer wird eine Vielzahl von Weinen auf circa 10h Flache in Steilterrassen angebaut Darunter auch historische Rebsorten wie Muskateller und Traminer Der von diesem Weingut ebenfalls angebotene Sekt erinnert wegen der sehr ahnlichen Klima und Bodenverhaltnisse stark an die Erzeugnisse aus der Champagne Von alters her bis in die Gegenwart gehoren zu den Kunden des Weingutes diverse europaische Kaiser und Konighofe Das Weingut liegt auf badischem Gebiet an der Grenze zu Wurttemberg und galt bis in die 1980er Jahre als badisches Weingut Seitdem wird es als wurttembergisch gefuhrt weil die Weine eher typisch wurttembergisch als badisch sind Auf Burg Hornberg befindet sich ein Weinverkauf des Weingutes Sonstiges BearbeitenNeben dem Weingut gehoren zur Burg auch umfangreiche Acker und Waldflachen in der unmittelbaren Umgebung zur Burg Unterhalb dieser Flachen wurde ab dem fruhen 18 Jahrhundert bis etwa 1925 ein Gipsbergwerk betrieben Den in etwa drei Kilometer Entfernung von der Burg gelegenen Stockbrunner auch Stockbronner Hof erwarb einst Gotz von Berlichingen als Wirtschaftshof zur Burg und er gehort bis heute zur Burg Hornberg Auf diesem Hof gibt es verschuttete Reste einer romischen Villa Rustica Uber die zur Burg gehorenden Flachen verlief einst der romische Limes Knapp unterhalb der Burg wurde 1829 ein keltisches Grab in einem gemauerten Gewolbe freigelegt Es wurde um 400 v Chr angelegt und enthielt Uberreste mehrerer Personen und Schmuckbeigaben nbsp Blick auf das Neckartal und Hassmersheim von Burg HornbergMit der Burg Hornberg ist eine Variante der Sage um Notburga von Hochhausen verknupft Notburga soll die Tochter eines auf Hornberg regierenden Konigs gewesen sein Die in der Novelle Das Bild des Kaisers von Wilhelm Hauff vorkommenden zwei Burgen haben ihr Vorbild in den sich uber den Neckar in Sichtweite gegenuberstehenden Burgen Hornberg und Guttenberg Literatur BearbeitenFriedrich Krieger Die Burg Hornberg am Neckar Beschreibung und Geschichte aus urkundlichen Quellen Heidelberg 1869 MDZ Munchen Adolf Zeller Burg Hornberg am Neckar Karl W Hiersemann Leipzig 1903 Hans Obert 1200 Jahre Neckarzimmern Selbstverlag Gemeinde Neckarzimmern 1973 G H Bidermann Burg Hornberg Wohnsitz des Ritters Gotz von Berlichingen Rustzeugschau 1980 Journal Verlag Schwend GmbH Schwabisch Hall 1980 Nicolai Knauer Hornberg Verschmelzung zweier Burgen Kraichgau Folge 17 2002 Eppingen 2002Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Hornberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Seite der Burg Hornberg Eintrag zur Hornberg Obere Burg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Eintrag zur Hornberg Untere Burg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Freiherrlich von Gemmingen Hornbergsche Bibliothek Burg Hornberg Gotzenburg bei burgenarchiv de Burg Hornberg bei Schlosser und Burgen in Baden WurttembergEinzelnachweise Bearbeiten Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise a b c d Nicolai Knauer Die Burgen der Grafen von Lauffen im Neckartal In Christhard Schrenk Peter Wanner Hrsg heilbronnica 5 Beitrage zur Stadt und Regionalgeschichte Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Heilbronn Band 20 Stadtarchiv Heilbronn Heilbronn 2013 S 79 112 hier S 91 f PDF 2 9 MB Knauer 2002 S 144 147 Knauer 2002 S 147 149 In Architektonische Rundschau Jahrgang 4 Heft 10 1888 Taf 76 und 77 Digitalisat und Erlauterungen in der Inhaltsubersicht Digitalisat Burgen und Schlosser im Odenwald Burgstall Altes Kopfchen Palais Amorbach Schloss Alsbach Alte Burg Altes Schloss Schloss Auerbach Bacheburg Schloss Bad Konig Beerfurther Schlosschen Schloss Birkenau Palais Boisseree Burg Breuberg Ringwall Burgstadter Berg Burgschell Jagdschlosschen Carlsruhe Curti Schloss Schloss Dallau Darmstadter Schloss Gross Umstadt Burg Dauchstein Bergfeste Dilsberg Burg Dorndiel Emichsburg Burg Eberbach Schloss Erbach Erdwerk Ohrenbacher Schanze Schloss Ernsthofen Jagdschloss Eulbach Schloss Fechenbach Burg Frankenberg Amorbach Burg Frankenstein Burg Freienstein Burg Freudenberg Schloss Furstenau Staatspark Furstenlager Burg Furstenstein Jagdschloss Gammelsbach Gans scher Adelshof Ringwall Greinberg Burgstall Guttersbach Burg Guttenberg Grossherzogliches Palais Heidelberg Hammerschlosschen Hardheimer Schloss Harfenburg Haus zum Riesen Heddersdorf scher Adelshof Heidelberger Schloss Schloss Heiligenberg Heppenheimer Stadtschloss Hinterburg Hirschburg Burg Hirschhorn Schloss Hochhausen Burg Hornberg Burg Hundheim Burg Jossa Burg Kirchbrombach Jagdschloss Krahberg Kronenburg Kurmainzer Amtshof Kurmainzische Kellerei Burg Landsehr Schloss Lichtenberg Burg Limbach Burg Lindenfels Burg Lohrbach Schloss Lowenstein Burg Lutzelbach Mauersechseck Jagdschloss Max Wilhelmshohe Burg Michelstadt Mildenburg Minneburg Mittelburg Burgstall Morlenbach Palais Morass Muhlhauser Schlosschen Schloss Neuburg Baden Burg Nieder Modau Obere Burg Heidelberg Burg Obrigheim Burg Ohrsberg Veste Otzberg Pfalzer Schloss Schloss Reichenberg Burg Reichenstein Wasserburg Riedern Burg Rodenstein Rodensteiner Schloss Burg Rohrbach Schloss Rohrbach Burg Schaafheim Schanzenkopfle Schauenburg Burg Schlierbach Schlosschen Ober Beerbach Wasserburg Schloss Nauses Turmhugel Schneirersbuckel Burg Schnellerts Schloss Schonberg Schwalbennest Wasserburg Schwarzach Burg Schweinberg Starkenburg Burg Stolzeneck Strahlenburg Burg Stutz Templerhaus Amorbach Burg Tannenberg Untere Burg Hardheim Vorderburg Wachenburg Burgstall Waldau Burg Waldeck Schloss Waldleiningen Burg Wald Michelbach Wambolt sches Schloss Weilerhugel Weinheimer Schloss Schloss Wiser Burg Wildenberg Burg Windeck Schloss Worth Worth am Main Burg Zwingenberg Normdaten Geografikum GND 4104598 1 lobid OGND AKS VIAF 245676469 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Hornberg Neckarzimmern amp oldid 237425376