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Die Hinterburg auch Alt Schadeck genannt ist die Ruine einer Spornburg auf 165 m u NN bei Neckarsteinach im Landkreis Bergstrasse in Hessen Sie ist die alteste der vier Burgen Vorderburg Mittelburg Hinterburg und Schwalbennest und die Stammburg der Edelfreien von Steinach Hinterburg in NeckarsteinachAlternativname n Alt SchadeckStaat DeutschlandOrt NeckarsteinachEntstehungszeit um 1100Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineStandische Stellung FreiadligeBauweise BuckelquaderGeographische Lage 49 25 N 8 50 O 49 4096 8 8274 165 Koordinaten 49 24 34 6 N 8 49 38 6 OHohenlage 165 m u NNHinterburg Hessen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anlage 3 Sonstiges 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUm 1100 wurde mit dem Bau der Burg begonnen wahrscheinlich im Lehen des Bistums Worms oder des Bistums Speyer 1142 1165 wird Bligger von Steinach als Burgherr urkundlich erwahnt Sein Sohn der Minnesanger Bligger II von Steinach baute sie zu einer umfangreichen Stauferanlage aus Nach dem Aussterben der alteren Linie von Steinach um 1270 wurde die Burg von Bischof Heinrich von Speyer 1272 an seine Glaubiger verpfandet Bereits 1344 soll die Burg verlassen oder verfallen gewesen sein da Bischof Gerhard von Speyer einen Vertrag mit dem Wimpfener Propst Peter von Mur uber den Wiederaufbau der Burg schloss der dafur jahrlich 20 Pfund Heller und zwei Fuder Wein erhielt 1366 bekraftigte Karl IV gegenuber Bischof Lambert von Speyer das Eigentum an der Burg 1375 erhielt Contz Munch von Rosenberg die Burg zu Lehen 1418 uberliess Bischof Raban von Speyer seinem Vetter Wilhelm von Helmstatt auf Lebenszeit die Burg und seinen Teil der Stadt nach dessen Ableben 1426 auf dieselbe Weise seinem Neffen Weiprecht III von Helmstatt der die offenbar inzwischen wieder verfallene Burg auch zu renovieren hatte 1427 wurde nach einer Auseinandersetzung zwischen den Helmstatt und den Landschad von Steinach ein gemeinsamer Burgfrieden fur Burg und Stadt Steinach ausgehandelt Auf Weiprecht von Helmstatt gehen grossere Umbauten in der Burg zuruck Nach seinem Tod 1490 ging das Lehen auf seinen Neffen Martin von Helmstatt 1490 uber und von diesem auf dessen Tochter Mia die mit dem auf der Vorderburg ansassigen Blicker XIV Landschad von Steinach verheiratet war und Gertrud die mit Heinrich VI von Handschuhsheim verheiratet war womit die Burg in zwei Besitzhalften geteilt war Bereits 1497 erwarb Heinrich VII von Handschuhsheim die Halfte der Landschad mit einem Viertel der Stadt Steinach und dem halben Dorf Epfenbach Heinrichs altester Sohn Philipp fuhrte 1529 abermals Bauarbeiten an der Burg durch und verstarb im selben Jahr Bei der Abwicklung seines Nachlasses kam es zu Streitereien und einem Prozess vor dem Pfalzer Hofgericht das entschied dass die Burg Eigentum des Speyrer Domstifts sei 1541 wurden die Bruder Hans Hans Pleikard und Christof Landschad von Steinach durch Bischof Philipp von Speyer mit der Burg belehnt 1545 forderte ein Urteil die von Handschuhsheim auf die Burg zu raumen was nach einer Bestatigung des Urteils 1549 geschah Die Burg blieb bis zum Aussterben der Landschad von Steinach 1635 in deren Besitz nbsp Hinterburg um 1850Die Burg wurde im Dreissigjahrigen Krieg um 1630 zerstort 1 Nach dem Aussterben der Landschad zogen die Stifte Worms und Speyer den fruheren Lehensbesitz Hinterburg Vorderburg und halbe Mittelburg wieder ein unterstellten ihn kurz der Selbstverwaltung und ubertrugen ihn 1657 Wolf Heinrich von Metternich zu Burscheid als Lehen Dieser erwarb im selben Jahr von Dieter VIII Landschads Tochter Eva Elisabeth auch den fruheren Landschad Allodialbesitz und ebenso die restliche Halfte der Mittelburg von den Freiherren von Venningen so dass ab der spaten Mitte des 17 Jahrhunderts der Besitz der vier Burgen wieder in einer Hand vereinigt war Nach dem Aussterben der Metternich Linie 1753 wurden die fruheren Lehen und sogar der fruheren Allodialbesitz von den Stiften Speyer und Worms eingezogen 1803 kam der gesamte Besitz im Rahmen der Mediatisierung an das Land Hessen das mit dem Erben des Allodialbesitzes Freiherr von Dorth einen Vergleich schloss und diesem neben der als Amtssitz benutzten Mittelburg auch die Ruine der Hinterburg abtrat 1910 verzichteten die Herren von Dorth auf die Ruine der Hinterburg deren Unterhalt zu kostspielig war und die darauf wieder an den hessischen Staat fiel Anlage Bearbeiten nbsp Blick von der Hinterburg auf den Dilsberg und Neckarsteinach links im Bild Eine funfeckige Burganlage auf einem Felsdorn der nach drei Seiten steil abfallt Gegen den Berg gesichert mit einer gewinkelten Schildmauer und einem ca 25 m hohen Bergfried im Winkel der Schildmauer Von den Enden der Schildmauer ausgehend umschliesst eine 3 m dicke Ringmauer aus Buckelquadern die Burganlage Weiter verfugt sie uber aufwendigen Palas mit gotischen Fenstern Es bestehen Reste eines zweiten neueren Palas welcher vermutlich in der Mitte des 14 Jahrhunderts errichtet wurde Nach schriftlichen Quellen soll dieser im 15 Jahrhundert mit einem Gewolbe unterfangen worden sein Der voll ausgemauerte mindestens 23 m tiefe Brunnen im Burghof hat in 18 m Tiefe eine begehbare Abzweigung in Richtung Mittelburg Auffalligster Teil der Burganlage ist der machtige aus Sandsteinquadern gemauerte Bergfried der eine Kantenlange von acht mal acht Metern mit einer Gesamthohe von ca 25 m aufweist Entlang der gewinkelten Schildmauer des fruheren Palas fuhrt eine 49 stufige Treppe zu dem in ca 10 m Hohe liegenden Hocheingang Im Innern des Turms folgt eine linkslaufige Betontreppe mit insgesamt 63 Stufen die zu der ca 22 m hoch liegenden uberdachten Aussichtsplattform fuhrt Von dieser bietet sich ein sehr guter Blick ins Neckartal auf Neckarsteinach und das gegenuberliegende Dilsberg Sonstiges Bearbeiten nbsp Hinterburg Tunnel NeckarsteinachDie Hinterburg wird von der Neckartalbahn durch einen 139 Meter langen Tunnel unterquert 2 Literatur BearbeitenWalter Hotz Burgen der Hohenstaufenzeit im Odenwaldraum In Winfried Wackerfuss Hrsg Beitrage zur Erforschung des Odenwalds und seiner Randlandschaften II Festschrift fur Hans H Weber Breuberg Bund Breuberg Neustadt 1977 S 155 168 bes S 159 Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 567 568 Walter Moller und Karl Krauss Neckarsteinach seine Herren die Stadt und die Burgen Mainz 1928 Thomas Steinmetz Burgen im Odenwald Verlag Ellen Schmid Brensbach 1998 ISBN 3 931529 02 9 S 85 88 Rolf Muller Hrsg Schlosser Burgen alte Mauern Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei Wiesbaden 1990 ISBN 3 89214 017 0 S 262f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hinterburg Sammlung von Bildern Hinterburg auf der Seite burgenwelt org Historische Rekonstruktionszeichnung aus Burgrekonstruktion de Eintrag zu Hinterburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen BurgeninstitutsEinzelnachweise Bearbeiten Burgen und Schlosser Hinterburg in Neckarsteinach Hinterburg Tunnel auf eisenbahn tunnelportale de abgerufen am 23 Dezember 2021Burgen und Schlosser in Hessen im Landkreis Bergstrasse Burgstall Altes Kopfchen Schloss Auerbach Schloss Birkenau Staatspark Furstenlager Hammerschlosschen Heppenheimer Stadtschloss Hinterburg Burg Hirschhorn Burg Hundheim Jagdschloss Jagersburg Neues Jagdschloss Jagersburg Kurmainzer Amtshof Burg Lindenfels Mittelburg Burgstall Morlenbach Schloss Neuschloss Friedrichsburg Palais von Hausen Schloss Rennhof Burgstadel Rimbach Schwalbennest Schloss Schonberg Starkenburg Burg Stein Vorderburg Burg Wald Michelbach abgegangen Burgstall Waldau Jagdschloss Zwingenberg Obere Burg Schlosschen Zwingenberg Wasserburg Zwingenberg Burgen und Schlosser im Odenwald Burgstall Altes Kopfchen Palais Amorbach Schloss Alsbach Alte Burg Altes Schloss Schloss Auerbach Bacheburg Schloss Bad Konig Beerfurther Schlosschen Schloss Birkenau Palais Boisseree Burg Breuberg Ringwall Burgstadter Berg Burgschell Jagdschlosschen Carlsruhe Curti Schloss Schloss Dallau Darmstadter Schloss Gross Umstadt Burg Dauchstein Bergfeste Dilsberg Burg Dorndiel Emichsburg Burg Eberbach Schloss Erbach Erdwerk Ohrenbacher Schanze Schloss Ernsthofen Jagdschloss Eulbach Schloss Fechenbach Burg Frankenberg Amorbach Burg Frankenstein Burg Freienstein Burg Freudenberg Schloss Furstenau Staatspark Furstenlager Burg Furstenstein Jagdschloss Gammelsbach Gans scher Adelshof Ringwall Greinberg Burgstall Guttersbach Burg Guttenberg Grossherzogliches Palais Heidelberg Hammerschlosschen Hardheimer Schloss Harfenburg Haus zum Riesen Heddersdorf scher Adelshof Heidelberger Schloss Schloss Heiligenberg Heppenheimer Stadtschloss Hinterburg Hirschburg Burg Hirschhorn Schloss Hochhausen Burg Hornberg Burg Hundheim Burg Jossa Burg Kirchbrombach Jagdschloss Krahberg Kronenburg Kurmainzer Amtshof Kurmainzische Kellerei Burg Landsehr Schloss Lichtenberg Burg Limbach Burg Lindenfels Burg Lohrbach Schloss Lowenstein Burg 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