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Der Heddersdorf sche Adelshof ist ein ehemaliger Adelshof im Westen der Altstadt von Gross Umstadt im Kreis Darmstadt Dieburg in Hessen Der Hof ist der kleinste der sieben ehemaligen Adelssitze in Umstadt Er ging aus einem kleinen spatmittelalterlichen Burgsitz des 13 Jahrhunderts hervor Das Kernstuck der erhalten gebliebenen Teile der Anlage das Herrenhaus stammt aus dem spaten 16 Jahrhundert der Fruhen Neuzeit Heddersdorf scher Adelshof2011 Innenhof und Hauptgebaude des Heddersdorf schen Adelshofes in Gross Umstadt Rechts angeschnitten das Scheunengebaude links der hochgelegene Wirtschaftsgarten 2011 Innenhof und Hauptgebaude des Heddersdorf schen Adelshofes in Gross Umstadt Rechts angeschnitten das Scheunengebaude links der hochgelegene Wirtschaftsgarten Alternativname n Alter Wambolts Hof Hettersdorfscher Hof Het d ersdorfscher Hof Staat DeutschlandOrt Gross UmstadtEntstehungszeit Burgsitz seit dem 13 Jh Herrenhaus um 1570Burgentyp Stadtburg spater stadtischer AdelssitzErhaltungszustand keine Burgreste umgebaut erhaltenStandische Stellung AdelBauweise Sandsteingebaude mit FachwerkaufbauGeographische Lage 49 52 N 8 56 O 49 868917 8 927939 160 Koordinaten 49 52 8 1 N 8 55 40 6 OHohenlage 160 m u NNHeddersdorf scher Adelshof Hessen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Heutige Nutzung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Grosse und Lage des Adelshofes gegenuber dem Rodensteiner SchlossMit dem Eingang von der Rodensteiner Strasse auf ehemals vorgesetztem heute nicht mehr vorhandenem grossen Torbogenportal liegt das Areal des Heddersdorf schen Adelshofes innerhalb der ehemaligen Stadtmauer von Umstadt aber nicht an diese angelehnt wie es beim nur 150 Meter weiter sudwestlich gelegenem Pfalzer Schloss der Fall war Nordlich uber dem Eingang des Adelshofes auf der anderen Seite der Strasse liegt das Hauptgebaude des Rodensteiner Schlosses Ehemals grenzte das Gebaude westlich an das Curti Schloss Heute befinden sich dort Gebaudeteile des Max Planck Gymnasiums der Stadt Sudwestlich nur wenige Schritte uber die Curtigasse hinweg liegt das Wambolt sche Schloss in Rufweite Geschichte BearbeitenDer Hof war der erste Burgsitz der Wambolt von Umstadt und wurde Alter Wambolts Hof genannt Es war deren erstes Allod in der Stadt in der sie im 13 Jahrhundert sesshaft wurden Erst in einer Erbschafts Auseinandersetzung zwischen den Umstadter und Weinheimer Linien der Wambolt von Umstadt ging der Besitz verloren Im Jahr 1558 war der letzte mannliche Nachkomme der Umstadter Linie Hans von Wambolt gestorben Regina Wambolt von Umstadt mit Friedrich von Ratzeburg verheiratet erhielt das Allodialgut als Erbteil von ihrem erbenden Vetter Wolf Wambolt von Umstadt wohnhaft zu Weinheim in einem Vergleich zugesprochen Da sie ihren Ehemann uberlebte vermachte sie in ihrem Testament vom 1 September 1568 die Guter ihrer Schwester Anna Wambolt von Umstadt die wiederum mit Ulrich von Hedersdorf 1 verheiratet war Dabei ist der Wechsel im Besitz zwischen den Familien Heddersdorf und Wambolt ein interessantes Detail wie es sich in umgekehrter Folge auch am Wambolt schen Schloss abspielte Ab 1570 wurde der Adelshof Erbgut der Umstadter Linie derer von Heddersdorf Ursprunglich waren die von Heddersdorf Vasallen des Erzstiftes Mainz verbreiteten sich aber auch neben dem Kanton Rheinstrom in den Kantonen Rhon Werra und Odenwald In den Domkapiteln von Mainz Fulda und Wurzburg finden sich Mitglieder der Familie Wie viele katholische Familien aus dem Rhein Main Gebiet wandten sie sich nach der Reformation erst nach Franken Hier sind zuerst ihre nahen Besitzungen in der Gegend um Aschaffenburg zu nennen Ulrich von Hedersdorf selbst stammt von Gut Wendelstein bei Laufach In der Chronik wird er als ein wurdiger Sprossling seiner Ahnen von hitzigem Temperament und eigensinnigen Festhalten an unerreichbaren Anspruchen beschrieben Er schien sich also hoch verschuldet zu haben Vor 1577 verstorben ging das Erbe an seinen Sohn Hans der 1622 verstarb Er hatte zwei Sohne Adam und Hans Ulrich sowie eine Tochter Nur Sohn Hans Ulrich hatte Nachkommen die aber alle vor ihm starben so dass mit seinem Tod 1658 die Umstadter Heddersdorfer Linie ausstarb Erbe ist eigentlich sein Cousin Johann Schweickard von Heddersdorf Da der Adelssitz wohl seit den Heddersdorfern nur noch Lehen von Kurmainz war bat er um Lehensnachfolge Aufgrund der Verschuldung des Besitzes wurde das abgelehnt und neben dem Heddersdorf schen Adelshof auch das Gut Wendelstein zur Schuldbegleichung herangezogen Der Hof kam wohl im Verkauf als Schuldbegleichung in wechselnden meist in Privatbesitz Fur das Jahr 1686 ist der Keller Tobias Chelius und ab 1725 dessen Enkel der Hochfurstlich Hessen Darmstadter Cammerschreiber und spatere Landescommissarius Georg Heinrich Wendel Musculus zu nennen Dieser bewohnte das Anwesen nicht mehr selbst und setzte Verwalter ein Am 2 Januar 1742 liess die Familie Musculus das Adelshaus versteigern das von der Landgrafschaft Hessen Darmstadt erworben wurde Diese liess darin das zweite lutherische Pfarrhaus errichten Im Umstadter Gebaudeverzeichnis von 1802 ist der Wert des kompletten Anwesens mit 9960 Gulden angegeben 2 1849 liess der Nachfolgestaat der Landgrafschaft das Grossherzogtum Hessen das Anwesen wieder privatisieren Der Besitz gelangte daraufhin in burgerliche Hande Zuerst ging er an die Familie Hillerich und 1939 in Erbfolge an Johannes Ritzert uber dessen Tochter der Hof noch heute in Privatbesitz ist 3 Eine Bezeichnung als Hof derer von Haxthausen beruht auf einer Verwechslung 4 Beschreibung BearbeitenDer heutige Blick auf Herrenhaus und Hof wie er sich gegenwartig vom Haupttor aus bietet war fruher nicht moglich da sich das Anwesen von rund 1200 m hinter einem grossen geschlossenen Torbau mit umlaufender etwa drei Meter hoher Mauer vermutlich die ehemalige Burgmauer verbarg Das sudlich stehende Herrenhaus schaut auf einen Innenhof dem links nach Westen eine grosse Scheune und rechter Hand nach Osten ein Hochgarten beigegeben sind Im Torbogen der Scheune sind alte undatierte Sandsteinfriese vermauert Ob die sudlich und westlich des Herrenhauses stehenden Gebaude fruher mit zum Anwesen gehorten ist nicht bekannt Das Herrenhaus ist ein breiter rechteckiger und zweigeschossiger Bau bestehend aus einem massiven Erdgeschoss mit Eckquaderung und einem vorkragenden Obergeschoss und steilem Dach Das Fachwerk Obergeschoss das teilweise geschnitzte Balken besitzt ist heute unter Verputz verborgen Bemerkenswert ist die frankische Diele frankisch Ern mit Eichenholzdecke im Erdgeschoss und Stuckdecken mit geometrischen Figuren im Obergeschoss Butzenscheibenfenster Renaissance Turumrahmungen und behauene Sandstein Fenstergewande im Erdgeschoss sowie Wandschranke im Inneren des Gebaudes verweisen auf den ehemals reprasentativen Zweck des Hauses wahrend das Aussere nur noch wenig vom alten Glanz aufweist Das rundbogige Eingangsportal und zahlreiche Steinmetzzeichen auf den Sandstein Gewanden lassen die Erbauung des Herrenhauses auf die Zeit der Ubernahme durch die von Hedersdorf um 1570 datieren Heutige Nutzung BearbeitenDer ehemalige Adelshof ist heute in Privatbesitz und zu Wohnzwecken vermietet er ist nicht offentlich zuganglich Am Eingang befindet sich eine Informationstafel des Stadtrundganges mit wesentlichen Informationen zu Bau und Geschichte Das Anwesen ist als Kulturdenkmal ausgewiesen Literatur BearbeitenGeorg Brenner Georg Brenner ein Umstadter und seine Stadt Aufsatze zur Geschichte Schriftenreihe Autmundisstat Sonderband Hrsg Museums und Geschichtsverein Gross Umstadt 2009 1 Ausgabe S 15 f Georg Brenner Gunter Schuttler Die Stadt mit Geschichte Von Gasse zu Gasse durch das historische Gross Umstadt Hrsg Magistrat der Stadt Gross Umstadt 2 Auflage 2010 1981 S 11 f Rolf Muller Hrsg Schlosser Burgen alte Mauern Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei Wiesbaden 1990 ISBN 3 89214 017 0 S 154 Peter Schrock Schmidt Umstadter Schlosser und Adelssitze Klein fein und wenig bekannt Der Heddersdorfsche Adelshof In 1250 Jahre Gross Umstadt 743 1993 Hrsg Magistrat der Stadt Geiger Verlag Horb am Neckar S 198 200 Peter und Marion Sattler Burgen und Schlosser im Odenwald Verlag Edition Diesbach Weinheim 2004 S 37Weblinks BearbeitenAbbildung des Grundrisses des Herrenhauses mit falscher Namensbezeichnung aufgrund alter urkundlicher Fehldeutung Einzelnachweise Bearbeiten Dies ist der urkundlich nachgewiesene Name Uber die Jahrhunderte wurden die von Heddersdorf in verschiedenen Schreibweisen erwahnt als Hedersdorf Heddersdorf Hedersdorff Hettersdorf usw Die adlige Familie war weitverzweigt im Gebiet links und rechts des Mains In Umstadt werden die Hed d ersdorf 1036 zum ersten Mal mit Besitz auf dem Gelande des heutigen Wambolt schen Schlosses urkundlich Georg Fussler Der Heddersdorfer Adelshof und seine Besitzer In Odenwalder Bote 71 Gross Umstadt 1970 Georg Fussler Der Heddersdorfer Adelshof und seine Besitzer In Odenwalder Bote 75 Gross Umstadt 1970 vgl zum Beispiel im Grundriss siehe Weblink nach Max Herchenroder Die Kunstdenkmaler in Hessen Landkreis Dieburg Darmstadt 1940 S 135Burgen und Schlosser in Hessen im Landkreis Darmstadt Dieburg Albinischloss Schloss Alsbach Alte Burg Alte Burg jme broich Altes Schloss Schloss Babenhausen Jagdschloss Bickenbach Schloss Braunshardt Curti Schloss Darmstadter Schloss Gross Umstadt Burganlage Dieburg Burg Dorndiel Schloss Ernsthofen Schloss Fechenbach Burg Frankenstein Gans scher Adelshof Schloss Grafenhausen Burg Habitzheim Altes Jagdschlosschen Harreshausen Heddersdorf scher Adelshof Schloss Heiligenberg Burg Jossa Burg Klein Zimmern Schloss Lichtenberg Burg Nieder Modau Wasserburg Schloss Nauses Veste Otzberg Pfalzer Schloss Rodensteiner Schloss Burg Schaafheim Burg Schlierbach Schlosschen Ober Beerbach Schloss Seeheim Schloss Stockau Burg Tannenberg Wambolt sches Schloss Weilerhugel Burg Wellberg Burgen und Schlosser im Odenwald 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