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Die Bacheburg ist die Ruine einer spatmittelalterlichen Wasserburg der Niederadligen Bache von Neustadt gelegen zwischen Momlingen und Eisenbach im Landkreis Miltenberg in Bayern direkt an der Landesgrenze zu Hessen Odenwaldkreis BacheburgDie Reste der Burg auf freiem FeldDie Reste der Burg auf freiem FeldAlternativname n Untere BurgStaat DeutschlandOrt Neustadterhof ObernburgEntstehungszeit um 1400Burgentyp NiederungsburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung NiederadelsburgBauweise Sandstein gemauert FachwerkGeographische Lage 49 50 N 9 6 O 49 841628931944 9 0938258172222 138 Koordinaten 49 50 29 9 N 9 5 37 8 OHohenlage 138 m u NNBacheburg Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Heutige Nutzung 4 Baugeschichte 5 Das Wappen der Bache 6 Literatur 7 Weblinks 8 Einzelnachweise und AnmerkungenGeographische Lage BearbeitenDie Burgruine auch Untere Burg genannt liegt auf freiem Feld etwa 150 Meter sudwestlich der Mumling im heutigen Obernburger Ortsteil Neustadterhof auf halbem Wege und ostlich der Zufahrt von der B 426 zu Neustadterhof Sie ist wohl die Nachfolgerin des bis etwa 1400 existierenden Turmhugels Schneirersbuckel Motte auch Obere Burg genannt auf dem Schneirersbuckel hinter Neustadterhof Diese Motte war auf einem kunstlich aufgeschutteten Hugel erbaut und durfte ahnlich ausgesehen haben wie das noch erhaltene Templerhaus in Amorbach So wie die alte Burg in Auseinandersetzungen mit dem Haus Erbach zerstort wurde fand nur knapp vierzig Jahre spater auch die zweite Burg in Auseinandersetzung mit einem Erbacher diesmal in seiner Funktion als Mainzer Erzbischof ihr Ende Geschichte Bearbeiten nbsp Vierwappenstein der Burg heute an der Ruckseite des Rathauses von Obernburg eingemauert nbsp Die Reste des Torbogens der Bacheburg nbsp Der Torbogen aus Sicht der Burg heraus in Richtung Bundesstrasse und Mumling nbsp Ringmauerreste an der nordostlichen Ecke der Burg dahinter der Neustadter Hof nbsp Die Burgreste Blickrichtung SudenDie Bacheburg wurde 1403 durch den sich spater nach seiner Burg nennenden Jorg Bache von Nuwenstat erbaut Dabei ist mit Nuwenstat nicht der heutige Breuberger Ortsteil Neustadt 1378 neu gegrundet gemeint sondern das viel altere Neustadt 1113 erstmals genannt und damit der heute als Neustadterhof bekannte Obernburger Ortsteil Die Burg wurde auf elterlichem Besitz erbaut nahe der 1863 abgerissenen Kirche von Neustadterhof in der wohl die Grablege der Familie war In einer von ehemals zwei Steinplatten die heute an der Momlinger Kirche steht soll im 19 Jahrhundert noch das Wappen der Bache eingemeisselt gewesen sein Jorg Bache hatte wohl mit riskanten Anstrengungen versucht in jener fur den Ritteradel sehr ungunstigen Zeit den finanziellen Ruin seines Hauses abzuwenden und seiner Familie ein standesgemasses Leben zu sichern Mehreren Urkunden zufolge war er gezwungen seine kleine Burg den Grafen von Wertheim damalige Herren auf der Burg Breuberg als Lehen anzutragen Dennoch liess er sich Rechte seiner Frau an dem Gebaude zusichern die wohl als Witwensitz bestimmt war Verheiratet war Jorg mit Agnes von Erlenbach Uber sie kam der Ritter zu Bamberger Lehensgutern und so auch zu rechtlichen Beziehungen zur benachbarten Kirche die der Dompropstei Bamberg gehorte Vom Standesbewusstsein des Ehepaares zeugt ein Vierwappenstein der einst uber dem Eingang der Wasserburg prangte und der heute neben dem ehemaligen Standort des Obernburger Romermuseums auf der Ruckseite des Obernburger Rathauses eingemauert ist Der Stein zeigt die elterlichen Wappen der beiden im Bild von links nach rechts die Wappen der Schelris von Wasserlos und von Erlenbach 1 Mutter und Vater der Agnes Anna Schelris von Wasserlos und Hans von Erlenbach 2 daneben die Wappen der Raups oder von Sulzbach und der Bach e von Nuwenstat Mutter und Vater des Jorg Nach einer Urkunde von 1434 wurde der Jorg Bache wohl nach Auseinandersetzungen um das Pfaffstangengut ein Fronhof im damaligen Dorf Hausen hinter der Sonne heute eine Wustung von Dekan und Kapitel des Aschaffenburger Kollegiatstifts mit dem Kirchenbann belegt In diesem Zusammenhang steht wohl auch die Gefangennahme des damaligen Ortspfarrers von Wenigumstadt durch einen seiner Sohne Hans Bache Von Jorgs Sohnen Hans und Madern 3 ist bekannt dass sie Reisende die unter dem Geleitschutz des Mainzer Erzbischofs standen in den folgenden Jahren angegriffen und wohl auch beraubt haben Einer der Grunde dafur durften die Auseinandersetzungen und der Geldmangel gewesen sein die nach dem Kirchenbann ihres Vaters eintraten 1440 wurde die Burg deswegen durch Reiter des Kurmainzer Erzbischofs Dietrich Schenk von Erbach eingenommen und zerstort Hans Bache als Hauptschuldiger musste ein Jahr unter Hausarrest auf der niedergebrannten Burg bleiben 1441 verkauften die beiden Sohne den Rest Besitz am Neustadter Hof Hans wurde wertheimischer Burgmann auf Breuberg Madern pfalzgraflicher Dienstmann auf der Veste Otzberg Mit der Zerstorung der Burg verbrannten alle holzernen Bauteile so dass der Bau grosstenteils unbewohnbar war Um 1700 wurden die alten Mauern der Raubritterruine durch einen als Belljouseph Betteljosef bekannten Rauber als Ruckzug und Unterschlupf genutzt 1750 wurde eine ganze Diebesbande in der Burgruine gefangen gesetzt Ende des 18 Jahrhunderts wurde die Wasserburg noch weiter zerstort Ein Hofpachter nutzte Steine aus den noch ziemlich hohen Mauern fur die Reparatur der Momlingbrucke und fur den Uferschutz Andere widerstandsfahigere Teile der Bauten sollen gesprengt worden sein Heutige Nutzung BearbeitenDie Burg ist heute nur noch in geringen Teilen als Ruine erhalten Eine Besichtigung ist nur ausserhalb von Zeiten der Feldbewirtschaftung nach der Ernte und im Winter moglich Sie ist die letzte der vier Burgen des Eisenbacher Umfeldes die Vorgangerburg und die zwei Burgen im Ort Eisenbach selbst existieren heute nicht mehr An den Resten der Bacheburg wurden bisher Stand 2019 keine Erhaltungsmassnahmen durchgefuhrt und vor Ort existieren keine Hinweise auf ihre Bedeutung im Mittelalter durch Schautafeln oder ahnliches Baugeschichte BearbeitenDie Burg war eine kleine Wasserburg Die beiden unteren Geschosse waren in Stein ausgefuhrt die daruber liegenden Geschosse in Fachwerk Die Burg war mit einem etwa sechs Meter breiten Wassergraben umgeben Verlandete Reste des Wassergrabens sind noch sichtbar Nach den Zerstorungen des 18 und 19 Jahrhunderts blieb nur der kleine Rest der Bacheburg ubrig den man heute als Ruine auf dem Feld sehen kann Dazu gehort der Torbogen mit Resten des Torhauses an der Nordwestseite der uber eine Zugbrucke Zugang zum Vorhof gewahrte In der fast quadratischen Burg war nur in der sudostlichen Ecke ein weiteres heute nicht mehr vorhandenes Haus an die Wehrmauer angebaut Auf der nordostlichen Seite der Ruine sind Reste der Ringmauer zu erkennen Das Wappen der Bache BearbeitenDas Wappen zeigt im unteren Feld einen schwarzen Querbalken im oberen einen wachsenden Lowen Es verweist auf mehrere Niederadelsfamilien des Mumlingtales die ein bach im Namen fuhrten und die rund um die Burg Breuberg existierten und die ahnliche Familienwappen fuhrten so zum Beispiel die Familie von Rosenbach und die Bache von Nalsbach Diese Familien konnen vermutlich als ein Stamm angesehen werden Literatur BearbeitenWolfgang Hartmann Verschwundene Kleinburgen im unteren Mumlingtal In Spessart 1986 Heft 11 S 2 14 Wolfgang Hartmann Exkommunizierter Raubritter leere Grabkammern In Spessart 1991 Heft 12 S 11 15 Friedrich Wilhelm Krahe Burgen des Deutschen Mittelalters Grundriss Lexikon Wurzburg 1998 Rainer Kunze Aus der regionalen Burgenkunde 4 Neustadter Hof und Bache Burg in Mannheimer Geschichtsblatter Neue Folge MannheimerGbll NF Nr 7 Mannheim 2000 S 150 154 Zeitschrift der Gesellschaft der Freunde Mannheims und der ehemaligen Kurpfalz Mannheimer Altertumsverein von 1859 Alfred Friedel Wolfert Wappengruppen des Adels im Odenwald Spessart Raum In Winfried Wackerfuss Hrsg Beitrage zur Erforschung des Odenwalds und seiner Randlandschaften II Festschrift fur Hans H Weber Breuberg Bund Breuberg Neustadt 1977 S 325 406 hier S 343 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bacheburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wolfgang Hartmann Das Geheimnis der leeren Grabkammer am Neustadter Hof auf geschichte untermain de Wolfgang Hartmann Zur Geschichte der Wasserburg am Neustadter Hof auf geschichte untermain de Informationen zur Bacheburg auf burgenwelt de Der Lehensvertrag des Jorg Bache G Simon Die Geschichte der Dynasten und Grafen zur Erbach und ihres Landes Digitalisat Frankfurt a Main 1858 S 196 197 datiert auf den 21 Dezember 1120Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Das Gans Wappen wurde ursprunglich als Wappen der Gans von Otzberg gedeutet die zwei Linien hatten die Ganss von Werde und die Ganss von Otzberg vgl auch die Abbildung des Vierwappensteins auf burgenwelt de und mit einem Stamm der Erlenbacher die das gleiche Wappen besassen in Verbindung gebracht wurden Die Verwandtschaft zum Stamm derer von Erlenbach wird heute wieder bestritten Siehe dazu Peter Fleck uberarbeitet und erganzt von Theodor Stolzenberg Die Niederadelsfamilie von Erlenbach Versuch einer Genealogie Hrsg Breuberg Bund Breuberg 2017 Agnes Eltern hatten einen kleinen Burgsitz in Weckbach siehe Leben und Zusammenleben im ehemaligen Freien Gericht vor dem Berge Welmisheim Dort befindet sich noch an der Kirche eingemauert ein ahnlicher Wappenstein mit einem Allianzwappen Schelris Erlenbach In anderer Literatur werden sie als Grossneffen Jorg Baches angegeben vgl Leben und Zusammenleben im ehemaligen Freien Gericht vor dem Berge WelmisheimBurgen und Schlosser im Odenwald Burgstall Altes Kopfchen Palais Amorbach Schloss Alsbach Alte Burg Altes Schloss Schloss Auerbach Bacheburg Schloss Bad Konig Beerfurther Schlosschen Schloss Birkenau Palais Boisseree Burg Breuberg Ringwall Burgstadter Berg Burgschell Jagdschlosschen Carlsruhe Curti Schloss Schloss Dallau Darmstadter Schloss Gross Umstadt Burg Dauchstein Bergfeste Dilsberg Burg Dorndiel Emichsburg Burg Eberbach Schloss Erbach Erdwerk Ohrenbacher Schanze Schloss Ernsthofen Jagdschloss Eulbach Schloss Fechenbach Burg Frankenberg Amorbach Burg Frankenstein Burg Freienstein Burg Freudenberg Schloss Furstenau Staatspark Furstenlager Burg Furstenstein Jagdschloss Gammelsbach Gans scher Adelshof Ringwall Greinberg Burgstall Guttersbach Burg Guttenberg Grossherzogliches Palais Heidelberg Hammerschlosschen Hardheimer Schloss Harfenburg Haus zum Riesen Heddersdorf scher Adelshof Heidelberger Schloss Schloss Heiligenberg Heppenheimer Stadtschloss Hinterburg Hirschburg Burg Hirschhorn Schloss Hochhausen Burg Hornberg Burg Hundheim Burg Jossa Burg Kirchbrombach Jagdschloss Krahberg Kronenburg Kurmainzer Amtshof Kurmainzische Kellerei Burg Landsehr Schloss Lichtenberg Burg Limbach Burg Lindenfels Burg Lohrbach Schloss Lowenstein Burg Lutzelbach Mauersechseck Jagdschloss Max Wilhelmshohe Burg Michelstadt Mildenburg Minneburg 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