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Die Burgruine Wildenstein gehort zum Weiler Wildenstein einem Ortsteil von Eschau im unterfrankischen Landkreis Miltenberg in Bayern Burg WildensteinStaat DeutschlandOrt Eschau WildensteinEntstehungszeit um 1250Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung GrafenGeographische Lage 49 50 N 9 18 O 49 8286 9 2928 350 Koordinaten 49 49 43 N 9 17 34 1 OHohenlage 350 m u NNBurg Wildenstein Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksGeografische Lage BearbeitenDie Ruine der Hohenburg liegt auf dem schmalen bewaldeten Hohengrat des Sommerberges auf 350 m u NN der zwischen den Schmaltalern des Rechbaches teils auch als Brunnflossgraben bezeichnet und des Aalenbaches der im Hollergrund entspringt in ost westlicher Richtung vom Massiv des Heckberges sich gegen das Tal der Elsava erstreckt Die Ruine liegt auf einem steilen Abfall gegen Norden und Suden Der Weg fuhrt vom Weiler Wildenstein in Windungen den Sudabhang des Hohengrates steil empor und mundet oben an dem Abschnitt des Ringgrabens der den vorgeschobenen Torbau umgibt Es ist die einzige erhaltene Burganlage im inneren Spessart Geschichte BearbeitenBisher wurde angenommen dass die Burg etwa Anfang des 13 Jahrhunderts durch die Grafen von Rieneck errichtet wurde vermutlich zum Schutz der Rienecker Besitzungen gegen die benachbarten Kurmainzischen Orte Die Ausgrabungen des Archaologischen Spessartprojektes von 2011 und 2012 ergaben aber fruhstaufische Funde deren sehr sorgfaltig gearbeitete Buckelquader mit Randflachen und flach abgearbeiteten Sichtflachen uber Keramik und Ziegel im altesten Besiedelungshorizont nordlich des Palas durch Funde von hellgebrannter glimmerhaltiger Vorspessartware mit kaum abgesetzten Randern und Hohlziegeln aus weissgebranntem Ton mit roter Engobe schon ins 12 Jahrhundert datiert werden Sie ahneln dabei Funden aus dem Burgstall Ketzelburg bei Haibach 1 Dabei wird die Geschichte der Burg in funf Perioden unterteilt 1 eine fruhstaufische Periode die rieneckerzeitliche Burg die Zerstorung der Burg um 1260 Wiederaufbau der Burg im beginnenden 14 Jahrhundert Burgumbau mit neuem Wehrkonzept gegen Ende des 14 Jahrhunderts Umbau Umnutzung der Burg zur Kellerei in der fruhen Neuzeit Burgaufgabe und Niederlegung des Palas um 1700Urkundlich wird sie zum ersten Mal 1260 genannt In einer Fehde der Grafen gegen Kurmainz und Reinhard I von Hanau war die Burg genommen worden Noch sichtbarer Ausdruck davon ist der sogenannte Burgstall Alteburg wenige Hundert Meter ostlich uber dem Kamm gelegen eine mit Wall Graben System umgebene kurzlebige Gegenburg der Mainzer Zwischen Rieneck und Mainz kam es zum Vergleich Die Grafen von Rieneck wurden zur Anerkennung der Mainzischen Rechte gezwungen und mussten versprechen im Gebiet des Spessarts keine Burg mehr zu erbauen Trotzdem gingen sie unmittelbar darauf an den Bau des castrum Esche Burg Eschau 2 wogegen Mainz wiederum protestierte 1261 kam es zu einem neuen Vergleich worin sich die Bruder Ludwig Gerhard und Heinrich von Rieneck verpflichteten keinen Burglichbu auf Mainzer Grund zu errichten nachdem durch Bischof Wernher von Mainz das Schloss Esche zerstort worden war Als der Erzbischof dann selbst eine Burg bei Eschau zu bauen begann protestierten dagegen die Rienecker Gleichzeitig machten sie sich daran die Burg Wildenstein wiederherzustellen 1266 kam es zu einem neuerlichen Vergleich Die Grafen von Rieneck versprachen dem Erzbischof Wernher 500 Mark Silber zu bezahlen und verpfandeten sich dem Vermittler dem Grafen Hermann von Henneberg fur 300 Mark mit dem castrum Wildenstein Auch verpflichteten sie sich das castrum Ronnenbach zum Schleifen zu ubergeben Im Januar 1271 mussten sich die Grafen dem Mainzer Erzbischof bei einer Zusammenkunft in Aschaffenburg bedingungslos unterwerfen Um sich spater gegen Mainz zu sichern trugen sie Burg Wildenstein die Dorfer Eschau und Kleinheubach dem Pfalzgrafen bei Rhein als Lehen auf Im Rienecker Besitz blieb die Burg bis zum Aussterben des Geschlechts Sie war Sitz des Rienecker Amtmanns im Amt Wildenstein 1340 wird Johann Gundelwin als Amtmann von Wildenstein genannt 1382 ein Herr von Fechenbach als Edelknecht 1420 Eberhard Rud von Kollenberg als Burgmann 1319 war die Burg teilweise verpfandet Als Graf Philipp der mit Margareta von Erbach vermahlt war der letzte Rienecker kinderlos blieb liess sich 1520 Eberhard Schenk von Erbach die Anwartschaft auf die Pfalzischen Lehen der Rienecker zusichern 1559 zogen dann nach Graf Philipps Tode die Pfalzgrafen bei Rhein die Burg Wildenstein als heimgefallenes Lehen an sich und ubergaben sie den Grafen von Erbach 1560 als freies Allodialgut Die Burg blieb unter den Grafen von Erbach zunachst noch Sitz des Amtmannes wurde dann aufgelassen und dem Verfall preisgegeben In den 1680er Jahren lebte der letzte Amtmann des Grafen Erbach Johannes Schnellbacher mit seiner Frau Anna Maria und seinen neun Kindern auf Wildenstein Zu diesem Zeitpunkt war die Burg schon baufallig Am 25 Dezember 1689 starb Johannes Schnellbacher und wurde am 27 Dezember in Eschau beigesetzt Mit der darauf folgenden Verlagerung der Kellereirechte busste die Burg Wildenstein ihre letzte Funktion ein und verfiel endgultig Beschreibung BearbeitenDie alte romanische Burg des fruhen 13 Jahrhunderts war eine einfache Anlage geschutzt nur durch den Ringgraben und die machtige Ringmauer deren alter Bestand durch die grossen Buckelquader mit Zangenlochern charakterisiert wird In der ostlichen Schildmauer zeichnet sich eine grosse Bresche ab die wahrscheinlich bei der Belagerung von 1260 durch Blidenbeschuss geschlagen und danach mit weniger qualitatvollem Quaderwerk wieder geschlossen wurde An dieser Stelle der Hauptangriffsseite der Burg wird auch der heute verschwundene Bergfried vermutet der bei der Belagerung wohl beschadigt und anschliessend abgetragen wurde Als Ersatz wurde in gotischer Zeit ein bergfriedahnlicher kleinerer Turm auf der Nordseite in die damals ebenfalls umgebaute Ringmauer eingefugt Von der Anlage sind grosse Teile der Ringmauer der Torbau aus dem 14 Jahrhundert der rechteckige Nordturm sowie ein Kellergewolbe und Teile des Wohngebaudes in teilweise baufalligem Zustand erhalten Seit 1997 kummert sich eine Interessensgruppe die 2002 den Verein Burgfreunde Wildenstein e V grundete um den Erhalt der Burgruine Im Rahmen der Sanierung des Palas fuhrte das Archaologische Spessartprojekt im Auftrag des Burgenvereins und mit dessen Unterstutzung sowie in Abstimmung mit dem Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege von April bis Juni 2011 eine baubegleitende Dokumentation und Ausgrabungen durch Diese konnten auch 2012 weitergefuhrt werden Eines der Resultate ist die Feststellung dass die Mauern des Gebaudes bis auf den naturlichen Fels gegrundet wurden beim Umbau des Palas in gotischer Zeit wurden Buckelquader des zerstorten Bergfrieds zweitverwendet 3 Die Burgfreude haben innerhalb von 25 Jahren Restaurierungsarbeiten am Zwinger an Toren einem kleineren Turm dem Halsgraben und dem Mauerring durchgefuhrt 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b Die Burg Wildenstein Baugeschichte auf den Webseiten des Archaologischen Spessartprojektes www spessartprojekt de abgerufen am 1 Juni 2021 Eintrag zu Esche Eschau auf www burgenlexikon eu abgerufen am 1 Juni 2021 Die Burg Wildenstein Grabungstagebuch 2011 auf den Webseiten des Archaologischen Spessartprojektes www spessartprojekt de abgerufen am 1 Juni 2021 Thomas Klein Gerust um den Trummerhaufen In www faz net 26 Marz 2022 abgerufen am 26 Marz 2022 Literatur BearbeitenFelix Mader Die Kunstdenkmaler von Bayern Unterfranken XXIII Bez Amt Obernburg Verlag R Oldenbourg Munchen 1925 Ursula Pfistermeister Wehrhaftes Franken Band 2 Um Wurzburg Burgen Kirchenburgen und Stadtmauern Verlag Hans Carl Nurnberg 2001 ISBN 3 418 00386 9 S 125 127 Weblinks BearbeitenDie Burg Wildenstein bei Eschau Webseite des Archaologischen Spessartprojekts Unterfrankisches Institut fur Kulturlandschaftsforschung an der Universitat Wurzburg ASP Webseite des Vereins Burgfreunde Wildenstein e V Burgruine Wildenstein auf www burgenwelt de Spessartsagen zur Burg Wildenstein Spessartsagen Der Hannes Jakob von Hobbach Spessartsagen Die verwunschte Frau vom Schloss Wildenstein Spessartsagen Die ungleichen BruderBurgen und Schlosser im Landkreis Miltenberg Schlosser Furstlich Leiningensches Palais Amorbach Schloss Fechenbach Stadtschloss Klingenberg Schloss Laudenbach Schloss Lowenstein Wasserschloss Oberaulenbach Wasserschloss Sommerau Weisses Schlosschen Schloss WorthBurgen und Ruinen Altenburg Sodenburg Altes Schloss Kleinwallstadt Bacheburg Untere Burg Burgruine Collenburg Burg Frankenberg Burgruine Henneburg Burgruine Klingenburg Mildenburg Burg Monchberg abgegangen Wasserburg Riedern Burgruine Wildenberg Burgruine WildensteinTurmhugelburgen alle abgegangen Turmhugel Rosshof Turmhugel Schneirersbuckel Obere Burg Herrensitze TemplerhausBurgstalle abgegangene 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