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Dieser Artikel beschreibt den Stadtteil von Alzenau Der Flensburger Stadtbezirk der fruher selten auch Wasserlos geschrieben wurde ist unter Wasserloos zu finden Fur die unterfrankische Gemeinde siehe Wasserlosen Wasserlos ist ein Stadtteil der unterfrankischen Stadt Alzenau im Landkreis Aschaffenburg in Bayern WasserlosStadt AlzenauWappen der ehem selbst Gemeinde WasserlosKoordinaten 50 4 N 9 4 O 50 070891 9 073865 173 Koordinaten 50 4 15 N 9 4 26 OHohe 173 mEinwohner 2660 1 Mai 2009 Eingemeindung 1 Juli 1972Postleitzahl 63755Vorwahl 06023St Katharina Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Name 2 1 Etymologie 2 2 Fruhere Schreibweisen 3 Geschichte 3 1 Urgeschichte 3 2 Mittelalter 3 3 Neuzeit 4 Politik 4 1 Burgermeister 4 2 Wappen 5 Sehenswurdigkeiten und Bauwerke 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Weinanbau 6 2 Einrichtungen 7 Personen 7 1 Sohne und Tochter von Wasserlos 7 2 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer Weinort Wasserlos hat 2660 Einwohner 1 Er liegt im Kahlgrund an der Staatsstrasse 2444 zwischen der Kernstadt Alzenau und Horstein am Fuss des Hahnenkamms und dessen Nebengipfel Schanzenkopf Der topographisch hochste Punkt der Dorfgemarkung befindet sich unterhalb des Gipfels des Hahnenkamms mit 408 m u NN Lage 50 076673 9 108315 der niedrigste liegt ostlich von Kahl am Neufeldsee auf 108 m u NN Lage 50 072269 9 030793 2 Durch den Ort fuhrt der Degen Weg Ein Teil von Wasserlos befindet sich ausserhalb des geschlossenen Dorfes Einige Hauser am nordostlichen Ortsrand von Kahl am Main stehen auf der Gemarkung von Wasserlos Name BearbeitenEtymologie Bearbeiten Es wird falschlicherweise angenommen dass der Name Wasserlos daher ruhrt dass der Ort einst wasserlos blieb Der Name geht aber aus dem mittelhochdeutschen Wort wasserlose hervor was so viel wie ein Graben zur Ableitung des Wassers bedeutet 3 Fruhere Schreibweisen Bearbeiten Fruhere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden 804 Vuazerlosum 1268 Wasserlois 1284 Wasserlaiss 1305 Wasserflois 1361 Waszirlos 1562 Wasserler 1839 Wasserloos 1850 Wasserlos 1860 Wasserlos 1887 WasserloosGeschichte BearbeitenUrgeschichte Bearbeiten Archaologisch ist ein keltischer Friedhof aus dem dritten bis ersten Jahrhundert vor Christus nachgewiesen Mittelalter Bearbeiten Die alteste erhaltene schriftliche Erwahnung von Wasserlos findet sich in einer Urkunde des Jahres 1268 Wasserlos gehorte zum Gericht Alzenau das wiederum Teil des Freigerichts Wilmundsheim vor dem Berge war Das Freigericht war zwar reichsunmittelbar aber das Reich verpfandete oder vergab das Gebiet immer wieder So wechselten die Landesherren zu denen die Herren und spateren Grafen von Hanau die Herren von Randenburg und die Herren von Eppstein zahlten Seit dem 14 Jahrhundert ist das lokale Adelsgeschlecht der Schelriss in Wasserlos nachweisbar deren Burg 1405 auf Geheiss Konig Ruprechts als Raubrittersitz zerstort wurde Neuzeit Bearbeiten Im Jahr 1500 belehnte der romisch deutsche Konig Maximilian I den Erzbischof von Mainz und den Grafen von Hanau Munzenberg gemeinsamen mit dem Freigericht das sie nun als Kondominat verwalteten Da im Freigericht auch zur Zeit des Kondominats die kirchliche Jurisdiktion bei den Erzbischofen von Mainz verblieb konnte sich die Reformation im Gegensatz zur Grafschaft Hanau Munzenberg hier nicht durchsetzen Wasserlos blieb romisch katholisch Von 1601 bis 1605 fand im Freigericht Alzenau eine grosse Hexenverfolgung statt In deren Folge wurden 14 Menschen aus Wasserlos auf dem Scheiterhaufen als Zauberer oder Hexen lebendig verbrannt 4 Als Graf Johann Reinhard III 1736 als letzter mannlicher Vertreter des Hauses Hanau starb war dessen Erbe hinsichtlich der Grafschaft Hanau Munzenberg aufgrund eines Erbvertrages der Landgraf von Hessen Kassel Ob das Erbe sich auch auf den Hanauer Anteil an dem Kondominat erstreckte war in den folgenden Jahren zwischen Kurmainz und Hessen Kassel heftig umstritten Der Streit endete in einem Kompromiss dem Partifikationsrezess von 1740 der eine Realteilung des Kondominats vorsah Es dauerte allerdings bis 1748 bis der Vertrag umgesetzt war Wasserlos fiel dabei an Kurmainz Der Reichsdeputationshauptschluss des Jahres 1803 schlug das Amt Alzenau der Landgrafschaft Hessen Darmstadt ab 1806 Grossherzogtum Hessen zu die es aber nur 13 Jahre behielt Im Jahr 1816 trat das Grossherzogtum das Amt an das Konigreich Bayern ab Seitdem ist Wasserlos bayrisch Die Gemeinde Wasserlos gehorte zum Bezirksamt Alzenau das am 1 Juli 1862 gebildet wurde Dieses wurde am 1 Januar 1939 zum Landkreis Alzenau in Unterfranken Am 1 Juli 1972 wurde Wasserlos im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Stadt Alzenau eingemeindet 5 Politik BearbeitenBurgermeister Bearbeiten Amtszeit Burgermeister Anmerkung1 Juli 1869 31 Dezember 1869 Nikolaus Kerber1 Januar 1870 31 Dezember 1881 Peter Braun1 Januar 1882 31 Dezember 1911 Peter Kerber IV1 Januar 1912 31 Dezember 1925 Georg Hofmann1 Januar 1926 April 1945 Franz OrthMai 1945 Januar 1946 Gustav Schramm von der Militarregierung eingesetztJanuar 1945 September 1953 Heinrich HeilmannSeptember 1953 30 April 1966 Nikolaus Hubert1 Mai 1966 30 Juni 1972 Karl Grun Eingemeindung nach AlzenauWappen Bearbeiten Das Wappen der ehemals selbststandigen Gemeinde zeigt geteilt durch einen gesenkten Sparren blau oben auf Silber den Buchstaben W unten auf Gold den Buchstaben A Der gesenkte Sparren der Herren von Schelriss bis 1405 mit einer Burg in Wasserlos der Buchstabe W aus dem alten Siegel des Dorfgerichts und der Buchstabe A fur die Zugehorigkeit zum Kloster Seligenstadt bis zur Sakularisation 1803 Sehenswurdigkeiten und Bauwerke Bearbeiten nbsp Ehemaliges Schloss Wasserlos heute Teil des Klinikums Aschaffenburg AlzenauSchloss und Schlosspark Wasserlos Hauptartikel Schloss Wasserlos1914 bis 1920 im neubarocken Baustil errichtete St Katharina Kirche in der Ortsmitte Fruherer Teepavillon im ehemaligen Rosengarten der 1938 als Kriegerehrenmal im Kirschgarten von dem Bildhauer Hermann Faeth gestaltet und umgewidmet wurde und heute einen Aussichtspunkt uber das Maintal darstellt Europaischer Kulturweg Alzenau IWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenWeinanbau Bearbeiten nbsp Weinlage Wasserloser Schlossberg mit HotelEin Hauptwirtschaftsfaktor von Wasserlos ist der Weinbau Die Rebhange zwischen Wasserlos und dem benachbarten Ortsteil Horstein sind seit dem Mittelalter bestockt und stellen zugleich das Nordende des Weinbaugebiets Franken dar Die Abte des Klosters Seligenstadt fuhrten spatestens im 13 Jahrhundert den Weinbau an diesem Gebiet ein woran der Name einer Weinlage des Nachbarortsteils Horsteiner Abtsberg noch erinnert Zu Wasserlos gehoren die beiden Weinlagen Wasserloser Schlossberg und Wasserloser Luhmannchen Mehrere Familienweinguter teilen sich die Bewirtschaftung Das alteste dieser Weinguter benannt nach dem Vorbesitzer Richard Becker 1961 der als Erster nach dem Zweiten Weltkrieg den brach liegenden Weinbau von Wasserlos wiederbelebte lasst sich urkundlich bis zu den Wurttemberger Schlossherren zuruckfuhren und tragt daher auch den Beinamen Schlossweingut Die heutigen Besitzer seit 2000 betreiben neben dem Weinbau ein Hotel und eine Vinothek im Ort Auch die anderen Weinguter bieten Ausschank in historischen Hofgutern unweit des Schlosses an Angepflanzt werden hauptsachlich Riesling und Muller Thurgau ferner Bacchus Ortega Domina und Spatburgunder Aus den beiden letztgenannten roten Rebsorten wird auch eine Cuvee gekeltert Zu den Anbaugebieten auf felsigen Boden gehoren Steillagen mit Steigungen bis zu 70 Prozent in denen alle Winzerarbeit noch von Hand verrichtet wird Einrichtungen Bearbeiten nbsp Das Klinikum Aschaffenburg Alzenau HaupteingangKlinikum Aschaffenburg Alzenau Zweigstelle Alzenau 1948 2014 Kreiskrankenhaus Wasserlos Kindertagesstatte Sonnenland Stadtischer Kinderhort Alzenau WasserlosPersonen BearbeitenSohne und Tochter von Wasserlos Bearbeiten Ludwig Neu 1897 1980 in Buenos Aires judischer Kunstmaler Clemens Jockle 1950 2014 in Bad Durkheim Kunsthistoriker Hubert Seipel 1950 Journalist Bettina Muller 1959 Rechtsanwaltin Politikerin und Abgeordnete im Deutschen Bundestag Arno Brandlhuber 1964 Architekt und Hochschullehrer Birgit Plescher 1966 Basketballnationalspielerin Johannes Scherer 1973 Radio und Fernsehmoderator und Comedian Heiko Westermann 1983 Profi Fussballspieler Bjorn Ziegenbein 1986 Profi FussballspielerPersonlichkeiten Bearbeiten In Wasserlos wirkten Ludwig Eugen von Wurttemberg 6 Januar 1731 in Frankfurt am Main 20 Mai 1795 in Ludwigsburg Erbauer von Schloss Wasserlos und ab 1793 Herzog von Wurttemberg Ludovica Freifrau von des Bordes geb Brentano von La Roche 1787 1854 Schwester des Dichters Clemens Brentano Schlossbewohnerin und Wohltaterin von Wasserlos Moritz Casimir Graf zu Bentheim Tecklenburg Rheda 16 Januar 1798 27 Januar 1877 Wohltater der Gemeinde Wasserlos Forderer der Obstbaumkultur und Imkerei Lyriker Grunder einer Blindeninstitutsstiftung Gunter Strack 1929 1999 Schauspieler und Hobbywinzer besass im Ort einen eigenen Weinberg und wahlte Wasserlos den Geburtsort seiner Mutter als seine zweite Heimat Hermann Schafer 1911 1977 Komponist Arrangeur DirigentLiteratur BearbeitenStadt Alzenau Hrsg Alzenauer Stadtbuch Beitrage zur Geschichte der Stadt Alzenau und ihrer Stadtteile Alzenau Druck I Gotz KG 2001 ISBN 3 00 008608 0 Stadt Alzenau Hrsg Alzenauer Beitrage zur Heimatgeschichte Band 1 Ludovica Freifrau von des Bordes geborene Brentano von La Roche Alzenau Druck Steiner 2002 ISSN 1610 4897 Heimat und Geschichtsverein Alzenau Hrsg Gedenkbuch fur Kriegsopfer von Wasserlos Alzenau Druck Ropa Copy Roland Hirsch 2003 Manfred Fruhwacht Joachim Schulmerich Wege zum Wein auf Frankens Urgestein Cocon Verlag Hanau 2011 ISBN 978 3 86314 208 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wasserlos Sammlung von Bildern Wasserlos in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 16 November 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Einwohner Alzenau Stand 1 Mai 2009 BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung Hinweise Unser Kahlgrund 1980 Heimatjahrbuch fur den Landkreis Alzenau Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft zur Heimatforschung und Heimatpflege des Landkreises Alzenau Landrat des Kreises ISSN 0933 1328 Peter Gbiorczyk Zauberglaube und Hexenprozesse in der Grafschaft Hanau Munzenberg im 16 und 17 Jahrhundert Shaker Duren 2021 ISBN 978 3 8440 7902 9 S 163 Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 417 Ortsteile der Stadt Alzenau Albstadt Alzenau Horstein Kalberau Michelbach Wasserlos Normdaten Geografikum GND 4392287 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wasserlos amp oldid 228018170