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Horstein ist ein Stadtteil der unterfrankischen Stadt Alzenau im Landkreis Aschaffenburg in Bayern HorsteinStadt AlzenauWappen der ehem selbst Gemeinde HorsteinKoordinaten 50 3 N 9 4 O 50 055375 9 071275 150 Koordinaten 50 3 19 N 9 4 17 OHohe 150 mFlache 13 4 km Einwohner 3199 1 Aug 2017 Bevolkerungsdichte 239 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1975Postleitzahl 63755Vorwahl 06023Teilansicht der Pfarrkirche Maria HimmelfahrtTeilansicht der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Name 2 1 Etymologie 2 2 Fruhere Schreibweisen 3 Geschichte 3 1 Burgermeister 3 2 Einwohnerentwicklung 4 Sehenswurdigkeiten und Bauwerke 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Weinanbau 5 2 Einrichtungen 6 Ehrenburger 7 Partnergemeinde 8 Standige Veranstaltungen 9 Literatur 10 Einzelnachweise 11 WeblinksGeographie BearbeitenDer Weinort Horstein mit etwa 3 500 Einwohnern liegt ungefahr drei Kilometer sudlich von Alzenau zwischen Wasserlos und Dettingen am Fusse des Hahnenkammruckens Horstein hat eine Gemarkungsflache von 1 340 Hektar die bis auf den Hauptgipfel des Hohenzuges reicht Der topographisch hochste Punkt der Dorfgemarkung befindet sich auf dem Gipfel des Hahnenkamms mit 436 m u NN Lage 50 078251 9 109653 der niedrigste liegt ostlich von Dettingen am Forchbach auf 108 m u NN Lage 50 043928 9 04509 1 Ein Teil von Horstein befindet sich ausserhalb des geschlossenen Dorfes Einige Hauser am nordostlichen Ortsrand von Dettingen stehen auf der Gemarkung von Horstein Name BearbeitenEtymologie Bearbeiten Dem ursprunglichen Namen hurstin liegt das althochdeutsche Wort hurst das Gebusch bedeutet zugrunde 2 Im Volksmund wird der Ort Hoschde oder Herschte 3 genannt Fruhere Schreibweisen Bearbeiten Fruhere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden 2 1000 Hurstin 1139 Hursten 1189 Hurste 1191 Horsten 1247 Horste 1427 Hoerste 1463 Horstein 1592 Horsten 1594 Hirstain 1605 Horstain 1625 HorsteinGeschichte BearbeitenDie alteste erhaltene Erwahnung von Horstein findet sich in einer Evangelienhandschrift der Abtei Seligenstadt in der es 830 als Hurstin genannt wird Lange Zeit gehorte Horstein dem Kloster Seligenstadt das uber Jahrhunderte die Gerichts und Steuerherrschaft innehatte Seit 1417 sind eigene Pfarrer in Horstein nachweisbar Horstein gehorte von 1000 bis 1184 zum Verband der Hohen Mark zuletzt unter den Grafen Berbach Von 1184 bis 1500 gehorte es zum Freigericht Alzenau auch Freigericht Wilmundsheim Von 1500 bis 1748 stand es unter gemeinschaftlicher Regierung der Kurfursten von Mainz und der Grafen von Hanau von 1748 bis 1802 nachdem das Kondominat zwischen dessen Inhabern real geteilt worden war unter kurmainzischer Alleinregierung Am Ende des Alten Reichs gehorte Horstein zur Amtskellerei Alzenau und Seligenstadt des Oberamts Steinheim im Vizedomamt Aschaffenburg des Erzstifts Mainz Zollner war Johann Kern Accissor Peter Eckstein Der Pfarrer hiess Johann Georg Philipp Zoller Von 1803 bis 1816 gehorte Horstein zur Landgrafschaft Hessen Darmstadt die 1806 zum Grossherzogtum Hessen umfirmierte und Horstein 1816 an das Konigreich Bayern abtrat 4 Von 1601 bis 1605 fand im Freigericht Alzenau eine grosse Hexenverfolgung statt In deren Folge wurden 35 Menschen aus Horstein hingerichtet uberwiegend auf dem Scheiterhaufen lebendig verbrannt 5 Am 1 Juli 1862 wurde das Bezirksamt Alzenau gebildet auf dessen Verwaltungsgebiet Horstein lag 1939 wurde wie uberall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingefuhrt Horstein war nun eine der 42 Gemeinden im Landkreis Alzenau in Unterfranken Mit Auflosung des Landkreises Alzenau im Jahre 1972 kam Horstein in den neu gebildeten Landkreis Aschaffenburg Am 1 Juli 1975 wurde der Markt Horstein im Zuge der Gemeindegebietsreform nach Alzenau eingemeindet 6 Burgermeister Bearbeiten Von 1869 bis 1881 war Michael Noll der Burgermeister von Horstein Es folgte Johann Kern der 1882 bis 1890 als erster Burgermeister fungierte Von 1890 bis 1899 war Gottfried Karl im Amt Von 1900 bis 1928 war Eduard Kern Burgermeister von Horstein Ihm folgte von 1929 bis 1933 Franz Streit Von 1933 bis 1939 war Christian Bott als Erster Burgermeister tatig Von 1939 bis 1945 war Franz Stein im Amt Diesem folgte Alois Bott von 1945 bis 1956 Im Jahre 1954 wurde eine neue Schule errichtet Emil Walter war von 1956 bis 1970 Erster Burgermeister 1960 erhielt das Schulgebaude einen neuen Schultrakt 1963 wurde eine Schul und Sporthalle errichtet 1969 wurde das neuerrichtete Rathaus eingeweiht Als letzter stand Erster Burgermeister Hermann Kern von 1970 bis zur Eingemeindung 1975 dem Markt Horstein vor 1970 wurde das Schulgebaude um einen weiteren Anbau erweitert 1975 wurde eine Fest und Sporthalle Rauschberghalle errichtet Einwohnerentwicklung Bearbeiten 1601 1605 wurden im Zuge der Hexenverfolgung 141 Menschen in Horstein hingerichtet In den Jahren 1605 und 1625 sind durch eine Pestepidemie taglich ca 20 Personen verstorben Jahr Einwohnerzahl1592 197 Familien1737 158 Familien1786 6251811 8381840 1 2261861 1 0541871 1 1341880 1 151 Jahr Einwohnerzahl1900 1 1911910 1 4671919 1 4941925 1 5971939 1 6551940 1 9951960 2 1331961 6 2 159 Jahr Einwohnerzahl1970 6 2 6711971 2 7421987 2 8052001 3 2252009 3 3352012 3 5002017 7 3 199Sehenswurdigkeiten und Bauwerke Bearbeiten nbsp Horstein vom Konigsberg nbsp Baudenkmal Judischer FriedhofDie Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in der Ortsmitte der Wehrturm stammt aus dem Jahre 1449 Die Wilgefortiskapelle wurde 1548 erbaut und 1804 erweitert und erhoht Der Judische Friedhof in dem Bestattungen von 1812 bis 1938 aus Horstein Wasserlos und Alzenau stattgefunden haben Das Wasserloser Tor ist das letzte Tor das von der einst mittelalterlichen Befestigungsanlage teilweise erhalten ist Die Synagoge der bis 1940 existierenden Judischen Gemeinde in der Hauptstrasse 29 wurde beim Novemberpogrom 1938 geschandet nach dem Krieg als Feuerwehrhaus genutzt und 1982 abgerissen 8 Europaischer Kulturweg Alzenau IWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenWeinanbau Bearbeiten In den Weinlagen Horsteiner Abtsberg und Horsteiner Rauschberg gedeiht auf einer Flache von ca 50 Hektar Frankenwein Auch der Schauspieler Gunter Strack besass in Horstein einen Weinberg Einrichtungen Bearbeiten Kindergarten Grundschule Kinderhort AWO Wilde KerleEhrenburger BearbeitenJosef August Eichelsbacher 1884 1968 Schulrat i R Heimatforscher und Autor wurde 1954 die Ehrenburgerschaft des Marktes Horstein verliehen Partnergemeinde BearbeitenSeit Mai 1971 bestand zwischen der Marktgemeinde Horstein und Pfaffstatten nbsp in Niederosterreich eine Gemeindepartnerschaft die auch nach der Gebietsreform weiterhin besteht Standige Veranstaltungen BearbeitenOstereiersuchen Kuckenguggen und Bobby Car Rennen fur Kids beim KTZV Horstein 1922 eV immer am Ostermontag Giggelskerb mit offener Horsteiner Bobby Car Team Triathlon Meisterschaft fur uber 18 Jahrige des KTZV Horstein 1922 eV am zweiten Juliwochenende Hahnewettkrahen beim KTZV Horstein 1922 eV immer am Pfingstmontag Kappenabend bei den Gigglern des KTZV Horstein 1922 eV Horsteiner Kerb der Freiwilligen Feuerwehr Horstein immer im August Horsteiner Herbst immer im Oktober Literatur BearbeitenArbeitsgemeinschaft zur Heimatforschung und Heimatpflege des Landkreises Alzenau Landrat des Kreises Hrsg Unser Kahlgrund 1956 2006 Heimatjahrbuch fur den Landkreis Alzenau ISSN 0933 1328 Arbeitsgemeinschaft fur Heimatforschung Hg Bildstocke und Flurdenkmaler des Landkreises Alzenau 1971 Josef August Eichelsbacher Hg Heimatbuch des Kahlgrundes I Teil Geschichte und Sagen 1928 Josef August Eichelsbacher Hg Heimatbuch des Kahlgrundes II Teil Land und Leute 1930 Manfred Fruhwacht Joachim Schulmerich Wege zum Wein auf Frankens Urgestein Cocon Verlag Hanau 2011 ISBN 978 3 86314 208 7 Heimat und Geschichtsverein Alzenau Hg Gedenkbuch fur Kriegsopfer von Horstein Alzenau Druck Ropa Copy Roland Hirsch 2004 Markt Horstein Hg Markt Horstein 1975 Heimatbuch Druck J Gotz OHG 1975 Stadt Alzenau Hg Alzenauer Stadtbuch Beitrage zur Geschichte der Stadt Alzenau und ihrer Stadtteile Alzenau Druck J Gotz KG 2001 ISBN 3 00 008608 0 Stadt Alzenau Hg Alzenauer Beitrage zur Heimatgeschichte Band 2 Ehre deine Eltern Der Judische Friedhof von Horstein Alzenau Druck Steiner 2004 ISSN 1610 4897 Pleikard Joseph Stumpf Horstein In Bayern Ein geographisch statistisch historisches Handbuch des Konigreiches Zweiter Theil Munchen 1853 OCLC 643829991 S 795 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung Hinweise a b Wolf Armin von Reitzenstein Lexikon frankischer Ortsnamen Herkunft und Bedeutung Oberfranken Mittelfranken Unterfranken C H Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 59131 0 S 106 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Artikel in der PrimaSonntag Die Ortsnamen des bayerisch hessischen Grenzgebiets so wie man sie im Ort ausspricht Diese Informationen stammen auszugsweise aus dem Heimatbuch des Marktes Horstein 1975 Peter Gbiorczyk Zauberglaube und Hexenprozesse in der Grafschaft Hanau Munzenberg im 16 und 17 Jahrhundert Shaker Duren 2021 ISBN 978 3 8440 7902 9 S 163 Traudl Kleefeld Wider das Vergessen Hexenverfolgung in Franken Statten des Gedenkens J H Roll Dettelbach 2016 S 34 ff a b c Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 736 Stadt Alzenau Zahlen amp Fakten Stadt Alzenau abgerufen am 13 Februar 2018 Gedenkstatten fur die Opfer des Nationalsozialismus Eine Dokumentation Band 1 Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 1995 ISBN 3 89331 208 0 S 112f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Horstein Sammlung von Bildern Homepage von Horstein Judische Geschichte von Horstein Synagoge Immigranten aus Horstein und Kahlgrund nach Amerika auf Englisch Horstein in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 16 November 2022 Ortsteile der Stadt Alzenau Albstadt Alzenau Horstein Kalberau Michelbach Wasserlos Normdaten Geografikum GND 4256082 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horstein amp oldid 234252234