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Das Amt Steinheim war ein Amt das uber 500 Jahre lang existierte fast 400 Jahre lang davon dem Erzstift Mainz zugehorig Der Sitz der Amtmanner von Steinheim das Steinheimer Schloss Inhaltsverzeichnis 1 Funktion 2 Bestand 3 Geschichte 3 1 Mittelalter und fruhe Neuzeit 3 2 Hessischer Teil 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseFunktion BearbeitenIn der Fruhen Neuzeit waren Amter eine Ebene zwischen den Gemeinden und der Landesherrschaft Die Funktionen von Verwaltung und Rechtsprechung waren hier nicht getrennt Dem Amt stand ein Amtmann vor der von der Landesherrschaft eingesetzt wurde Hauptartikel Amt historisches Verwaltungsgebiet Bestand Bearbeiten nbsp Das Gebiet des Amtes Steinheim auf einem Stich von Matthaus MerianDas Amt umfasste im Jahr 1371 wie in einer Urkunde der Eppsteiner dargelegt die nachfolgenden Dorfer 1 Bieber 44 Haushalte im Jahr 1576 Dietesheim 34 Gross Steinheim auch Obersteinheim Burg und Stadt 65 Grossauheim 52 Hainhausen 21 Hainstadt 20 Hausen 10 Horstein mit dem Gericht vor dem Berg bis um 1500 Jugesheim 36 Kahl 19 Klein Auheim 35 Klein Krotzenburg Vogtei o A Klein Steinheim auch Niedersteinheim 29 Lammerspiel 21 Meielsheim Wustung Muhlheim 44 Nieder Roden 66 Ober Roden 80 Obertshausen 27 Rembrucken 17 Weiskirchen 37 Wilmundsheim bis um 1500Bis auf Horstein und Wilmundsheim das spatere Alzenau die um 1500 das Amt Alzenau bildeten sowie Hausen und Obertshausen die 1664 das Schonbornsche Amt Heusenstamm erganzten blieb die Zusammensetzung so bis zur Auflosung des Amts Steinheim Die Zahlen in Klammern geben die Anzahl der Haushaltungen im Jahr 1576 wieder Jurisdiktionalbuch des Hochstifts Mainz 2 Geschichte Bearbeiten nbsp Schloss Steinheim Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthaus Merian dem Jungeren 1655Mittelalter und fruhe Neuzeit Bearbeiten Zunachst gehorte das Amt zusammen mit der Steinheimer Burg zum Herrschaftsbereich der Herren von Eppstein und bildete ein geschlossenes Herrschaftsgebiet sudlich des Mains Ab 1371 befand sich das Amt je zur Halfte als Pfand in den Handen der Grafen von Katzenelnbogen und der Herren von Hanau 1393 gelangte es insgesamt als Pfand an die Herren von Cronberg 1425 verkaufte es Gottfried von Eppstein fur 38 000 Gulden an das Kurfurstentum Mainz Fortan war der Erzbischof und Kurfurst von Mainz Landesherr Sudlich schloss sich an das Amt Steinheim die Amtsvogtei Seligenstadt an die sich schon zuvor im Besitz von Kurmainz befunden hatte Der Amtmann von Steinheim war unter anderem auch Obervogt der Biebermark Im Amt Steinheim galt das zuletzt formal 1755 noch einmal eingefuhrte Mainzer Landrecht als Partikularrecht Das Gemeine Recht galt daruber hinaus soweit das Mainzer Landrecht spezielle Regelungen fur einen Sachverhalt nicht enthielt Dieses Sonderrecht behielt seine Geltung auch im gesamten 19 Jahrhundert wahrend der Zugehorigkeit des Gebietes zum Grossherzogtum Hessen 3 und wurde erst zum 1 Januar 1900 von dem einheitlich im ganzen Deutschen Reich geltenden Burgerlichen Gesetzbuch abgelost Wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs wurde das Amt Steinheim von Konig Gustav II Adolf von Schweden beschlagnahmt und 1631 den nachgeborenen mit ihm verbundeten Hanauer Grafen Heinrich Ludwig 1609 1632 und Jakob Johann 1612 1636 fur deren Unterstutzung der schwedischen Sache uberlassen 4 Das wahrte allerdings nur bis zur Schlacht bei Nordlingen Die territoriale Umstrukturierung der napoleonischen Zeit brachte das Amt Steinheim uberwiegend an die Landgrafschaft Hessen Darmstadt die rechtsmainischen Teile fielen letztendlich an Bayern Hessischer Teil Bearbeiten In Hessen wurde das Amt mit dem hessischen Anteil als Amt weitergefuhrt In der Landgrafschaft Hessen Darmstadt wurde mit Ausfuhrungsverordnung vom 9 Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert Fur die Furstentum Starkenburg wurde das Hofgericht Darmstadt als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Amter bzw Standesherren vorgenommen Das Hofgericht war fur normale burgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz fur standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfalle die erste Instanz Ubergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt Am 14 August 1806 im Zuge der durch Napoleon I vorangetriebenen Rheinbund Grundung erfolgte gegen Stellung hoher Militarkontingente an Frankreich fur Hessen Darmstadt die Erhebungen zum Grossherzogtum Hessen einhergehend war der Austritt Hessen Darmstadts aus dem Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation Das Ende des alten Reiches war durch den Reichsdeputationshauptschluss und die Grundung des Rheinbundes besiegelt und horte mit der Niederlegung der Reichskrone am 6 August 1806 durch Kaiser Franz II auf zu bestehen Nach der endgultigen Niederlage Napoleons regelte der Wiener Kongress 1814 15 auch die territorialen Verhaltnisse fur Hessen daraufhin wurden 1816 im Grossherzogtum Provinzen gebildet Dabei wurde das vorher als Furstentum Starkenburg bezeichnete Gebiet in Provinz Starkenburg umbenannt Nachdem das Grossherzogtum 1820 eine neue Verfassung erhalten hatte wurde durch eine Justiz und Verwaltungsreform 1821 auch die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung auf unterer Ebene vollzogen Die Amter wurden aufgelost ihre Aufgaben hinsichtlich der Verwaltung neu gebildeten Landratsbezirken die erstinstanzliche Rechtsprechung Landgerichten ubertragen Die Verwaltung wurde nun vom Landratsbezirk Seligenstadt wahrgenommen Steinheim wurde Sitz des Landgerichts Steinheim dessen Amtsbereich deckungsgleich mit dem des Landratsbezirks Seligenstadt war 5 Siehe auch BearbeitenHanau Steinheim Zent SteinheimLiteratur BearbeitenGunter Hoch Territorialgeschichte der ostlichen Dreieich Marburg 1953 S 121f Wilhelm Muller Hessisches Ortsnamenbuch 1 Bd Starkenburg Darmstadt 1937 S 254 260 395f Karl Nahrgang Stadt und Landkreis Offenbach a M Atlas fur Siedlungskunde Verkehr Verwaltung Wirtschaft und Kultur Frankfurt a M 1963 Regina Schafer Die Herren von Eppstein Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Nassau Wiesbaden 2000 Johann Wilhelm Christian Steiner Geschichte und Alterthumer des Rodgaus im alten Maingau 1833 S 53 ff online lesen in der Google Buchsuche abgerufen am 26 September 2010 Einzelnachweise Bearbeiten Gisela Rathert u a Nieder Roden 786 1986 Arbeitskreis fur Heimatkunde 1986 S 64 Alfred Kurt Stadt und Kreis Offenbach in der Geschichte Offenbach 1998 S 45 Arthur Benno Schmidt Die geschichtlichen Grundlagen des burgerlichen Rechts im Grossherzogtum Hessen Curt von Munchow Giessen 1893 S 15 109 Richard Wille Hanau im Dreissigjahrigen Krieg Alberti Hanau 1886 S 91 593f Die Eintheilung des Landes in Landraths und Landgerichtsbezirke betreffend vom 14 Juli 1821 In Grossherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren und der Justiz Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1821 Nr 33 S 403 ff Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Steinheim Hessen amp oldid 215177525