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Weiskirchen ist ein Stadtteil von Rodgau im sudhessischen Landkreis Offenbach WeiskirchenStadt RodgauWappen von WeiskirchenKoordinaten 50 3 N 8 53 O 50 053179 8 891466 120 Koordinaten 50 3 11 N 8 53 29 OHohe 120 m u NHNFlache 9 11 km 1 Einwohner 6609 31 Dez 2020 2 Bevolkerungsdichte 725 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1977Postleitzahl 63110Vorwahl 06106Weiskirchen von oben Blick von Osten Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Historische Namensformen 2 3 Kirchengeschichte 2 4 Neuzeit 2 5 Territoriale Zugehorigkeit 2 6 Gerichtliche Zustandigkeit 2 7 Entwicklungen und Ereignisse 2 8 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Wappen und Flagge 4 Sport 5 Verkehr 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenWeiskirchen liegt an der Rodau in der Rhein Main Ebene auf 122 m uber NN ca 6 km westlich von Seligenstadt Geschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Rund um die Kirche entstand in frankischer Zeit ein Strassendorf Die alteste erhaltene Erwahnung stammt von 1215 Der Ort befand sich im Besitz der Herren von Hagenhausen Eppstein 1305 verkaufte Abtissin und Konvent des Klosters Marienborn ihren Hof und Einkunfte in Weiskirchen an das Kloster Seligenstadt Weiskirchen gehorte zur Auheimer Mark und lag im Amt Steinheim das zunachst den Herren von Hagenhausen Eppstein gehorte Diese verpfandeten es ab 1371 je zur Halfte den Grafen von Katzenelnbogen und den Herren von Hanau 1393 gelangte das Pfand insgesamt an die Herren von Cronberg 1425 verkaufte Gottfried von Eppstein das Amt Steinheim an das Kurfurstentum Mainz 1397 ist eine Muhle belegt 1473 bereits zwei Die Meckelsmuhle befand sich am Nordrand des Ortes an der Rodau und war Mitte des 20 Jahrhunderts noch in Betrieb Historische Namensformen Bearbeiten nbsp Muhlrad in WeiskirchenIn erhaltenen Urkunden wurde Weiskirchen unter den folgenden Namen erwahnt in Klammern das Jahr der Erwahnung 1 Wichenkirhen 1287 Wizzinkirchin 1305 Wyzenkirchen 1339 Wyzinkirchen 1357 Wizsenkirchen 1371 Wyssinkirchin 1407 Wyssenkirchen 1421 Wissenkirchen 1473 Weiss Kirchen 1527 Wysskirchen 1535 Weisskirchen 1542 Weysskirchen 1642 Kirchengeschichte Bearbeiten Die Kirche mit dem Patrozinium St Peter ad Vincula entstand schon in frankischer Zeit Weiskirchen war im Mittelalter Mutterkirche fur die Dorfer Hainhausen und Rembrucken Jugesheim war ab 1477 eine Filiale Zunachst waren die Herren von Hagen Munzenberg nach der Munzenberger Erbschaft ab 1256 die Herren von Hanau Patronatsherren 1440 ubertrug Graf Reinhard II von Hanau das Patronatsrecht auf die von ihm sehr geforderte Maria Magdalena Kirche in Hanau Kirchliche Mittelbehorde war in der Fruhen Neuzeit das Archidiakonat St Peter und Alexander in Aschaffenburg Landkapitel Rodgau Neuzeit Bearbeiten 1576 werden als Grundherren in Weiskirchen u a das Kloster Arnsburg der Deutsche Orden in Frankfurt das Kloster Seligenstadt das Kloster Patershausen die Grafen von Isenburg und die Pfarrei Lammerspiel genannt In den Jahren 1631 1634 wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs beschlagnahmte Konig Gustav II Adolf das Amt als Kriegsbeute und stattete die nachgeborenen Hanauer Grafen Heinrich Ludwig von Hanau Munzenberg 1609 1632 und Jakob Johann von Hanau Munzenberg 1612 1636 die mit ihm verbundet waren damit aus 3 Da beide Grafen schon bald starben und der Westfalische Friede auf das Normaljahr 1624 abstellte kam Weiskirchen wieder an Kurmainz Bei der Aufteilung der Auheimer Mark 1786 erhielt Weiskirchen einen Anteil des ehemals gemeinsamen Waldes Territoriale Zugehorigkeit BearbeitenBis 1821 nahm das Amt Seligenstadt Verwaltung und Rechtsprechung in Weiskirchen wahr Mit der Verwaltungsreform im Grossherzogtum Hessen in diesem Jahr wurden auch hier auf unterer Ebene Rechtsprechung und Verwaltung getrennt 4 Hauptartikel Trennung der Rechtsprechung von der VerwaltungFur die Verwaltung wurden Landratsbezirke geschaffen die erstinstanzliche Rechtsprechung Landgerichten ubertragen Der Landratsbezirk Seligenstadt erhielt die Zustandigkeit fur die Verwaltung unter anderem fur das gleichzeitig aufgeloste Amt Seligenstadt Durch verschiedene Verwaltungsreformen gehorte Weiskirchen dann ab1832 zum Kreis Offenbach 1848 zum Regierungsbezirk Darmstadt und 1852 wieder zum Kreis Offenbach Dieser wurde 1939 in Landkreis Offenbach umbenannt 5 Zum 1 Januar 1977 wurde Weiskirchen im Rahmen der Gebietsreform in Hessen durch den Zusammenschluss von funf bis dahin selbststandigen Gemeinden Teil der Grossgemeinde Rodgau 6 seit 1979 Stadt Rodgau 7 Gerichtliche Zustandigkeit Bearbeiten Bei der Reform 1821 ubernahm das Landgericht Steinheim die erstinstanzliche Rechtsprechung in Weiskirchen die zuvor das Amt wahrgenommenen hatte 4 Der Sitz des Gerichts wurde zum 1 Juli 1835 nach Seligenstadt verlegt und die Bezeichnung in Landgericht Seligenstadt geandert 8 Mit dem Gerichtsverfassungsgesetz von 1877 wurden Organisation und Bezeichnungen der Gerichte reichsweit vereinheitlicht Zum 1 Oktober 1879 hob das Grossherzogtum Hessen deshalb die Landgerichte auf Funktional ersetzt wurden sie durch Amtsgerichte 9 So ersetzte das Amtsgericht Seligenstadt das Landgericht Seligenstadt Entwicklungen und Ereignisse Bearbeiten nbsp Sprengung des ehemaligen Mittelwellensenders des HRIm Laufe des 19 Jahrhunderts wandelte sich Weiskirchen von einem Bauerndorf zu einer Arbeitergemeinde Vom ursprunglichen Dorfkern sind heute nur noch wenige Fachwerkbauten erhalten Wahrend des Nationalsozialismus wurde die kleine judische Gemeinde ausgeloscht Im Marz 2005 wurde die restaurierte kleine ehemalige Synagoge als Gedenkstatte wiedereroffnet Die evangelische Gustav Adolf Kirche besteht seit 1952 Seit 1967 befand sich der Sender Weiskirchen ein Mittelwellensender des Hessischen Rundfunks fur die Frequenz 594 kHz am nordwestlichen Ortsrand von Weiskirchen Der Betrieb der Anlage wurde zum 1 Januar 2010 aus Kostengrunden eingestellt im April 2012 wurden die Sendemasten gesprengt Einwohnerentwicklung Bearbeiten Belegte Einwohnerzahlen sind 1 1576 37 Familien 1961 848 evangelische 24 66 2495 katholische 72 55 EinwohnerWeiskirchen Einwohnerzahlen von 1829 bis 1970Jahr Einwohner1829 5751834 6551840 7251846 7161852 7711858 7851864 6851871 6951875 7311885 7821895 9201905 1 1571910 1 2911925 1 4741939 1 7401946 2 2381950 2 3451956 2 7811961 3 4391967 4 4741970 4 840Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen 1 Politik BearbeitenWappen und Flagge Bearbeiten nbsp Wappen nbsp Blasonierung Auf blauem Grund uber goldenem Boden eine silberne Kirche mit rotem Dach und goldenem Turmkreuz der Turm von vier goldenen Muhlradern beseitet 10 Das Wappen wurde der Gemeinde Weiskirchen am 25 Februar 1958 durch den Hessischen Innenminister genehmigt Gestaltet wurde es durch den Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt Das Wappen zeigt den redenden weissen Kirchturm der Kirche St Petrus in Ketten Die Muhlrader deuten auf die zahlreichen Muhlen entlang der Rodau hin 11 FlaggeAm 24 Januar 1959 wurde der Gemeinde durch den Hessischen Innenminister eine Flagge genehmigt die wie folgt beschrieben wird Auf der breiten weissen Mittelbahn des rot weiss roten Flaggentuches das Gemeindewappen 12 Sport BearbeitenUber die Kommune hinaus bekannt wurde durch die Teilnahme an der Trampolin Bundesliga so wie der Deutschen Turnliga die Spielvereinigung Weiskirchen Verkehr Bearbeiten nbsp Ehemaliges Empfangsgebaude des Bahnhofs Weiskirchen Bahnsteigseite1896 erhielt Weiskirchen mit der Rodgaubahn Anschluss an die Eisenbahn und einen eigenen Bahnhof Seit Ende 2003 ist es mit der S Bahn Linie S1 Wiesbaden Hauptbahnhof Ober Roden an das Netz der S Bahn Rhein Main angeschlossen Linie Verlauf Takt nbsp Wiesbaden Hbf Wiesbaden Ost Mainz Kastel Hochheim Main Florsheim Main Eddersheim Hattersheim Main Frankfurt Sindlingen Frankfurt Hochst Farbwerke Frankfurt Hochst Frankfurt Nied Frankfurt Griesheim Frankfurt Main Hbf tief Frankfurt Main Taunusanlage Frankfurt Main Hauptwache Frankfurt Main Konstablerwache Frankfurt Main Ostendstrasse Frankfurt Main Muhlberg Offenbach Kaiserlei Offenbach Ledermuseum Offenbach Marktplatz Offenbach Main Ost Offenbach Bieber Offenbach Waldhof Obertshausen Rodgau Weiskirchen Rodgau Hainhausen Rodgau Jugesheim Rodgau Dudenhofen Rodgau Nieder Roden Rodgau Rollwald Rodermark Ober Roden 30 min15 min Hochheim Rodermark zur HVZ Literatur BearbeitenBarbara Demandt Die mittelalterliche Kirchenorganisation in Hessen sudlich des Mains Schriften des Hessischen Landesamtes fur geschichtliche Landeskunde 29 S 158 Wilhelm Muller Hessisches Ortsnamenbuch Band 1 Starkenburg 1937 S 739f Hans Georg Ruppel Bearb Historisches Ortsverzeichnis fur das Gebiet des ehem Grossherzogtums und Volksstaats Hessen mit Nachweis der Kreis und Gerichtszugehorigkeit von 1820 bis zu den Veranderungen im Zuge der kommunalen Gebietsreform Darmstadter Archivschriften 2 1976 S 211 Georg Schafer Kreis Offenbach Teil von Rudolf Adamy Kunstdenkmaler im Grossherzogthum Hessen Provinz Starkenburg 1885 236ff Dagmar Soder Kulturdenkmaler in Hessen Kreis Offenbach Braunschweig Wiesbaden 1987 S 268 269 Helmut Trageser Christen wollt ihr Rochus ehren 300 Jahre Rochusgelubde Weiskirchen Weiskirchen 2002 Helmut Trageser u a Geschichte und Geschichten 700 Jahre Weiskirchen Weiskirchen 1986 Helmut Trageser Weiskirchen in alten Ansichten Weiskirchen 1984 Margarete Zilch und Arnold Haag Muhlen an der mittleren Rodau Weiskirchen 2008 Literatur uber Weiskirchen nach Register nach GND In Hessische BibliographieWeblinks BearbeitenWeiskirchen Landkreis Offenbach Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Weiskirchen Landkreis Offenbach Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 17 April 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einwohnerzahl Weisskirchen auf der Website der Stadt Rodgau In rodgau de Abgerufen am 16 Februar 2021 Richard Wille Hanau im Dreissigjahrigen Krieg Hanau 1886 S 91 593f a b Die Eintheilung des Landes in Landraths und Landgerichtsbezirke betreffend vom 14 Juli 1821 In Grossherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren und der Justiz Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1821 Nr 33 S 403 ff Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek 1 Abs 3 Dritte Verordnung uber den Neubau des Reichs In RGBl I S 1675 Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Offenbach GVBl II 330 33 vom 26 Juni 1974 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1974 Nr 22 S 316 318 6 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 1 5 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 375 Bekanntmachung die Verlegung des Landgerichtssitzes von Steinheim nach Seligenstadt betreffend vom 12 Mai 1835 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr 29 vom 21 Mai 1835 S 277 1 3 Verordnung zur Ausfuhrung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einfuhrungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14 Mai 1879 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr 15 vom 30 Mai 1879 S 197f Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Weiskirchen im Landkreis Offenbach Regierungsbezirk Darmstadt vom 25 Februar 1958 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1958 Nr 10 S 298 Punkt 255 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 4 5 MB Klemens Stadler Deutsche Wappen Band 3 Angelsachsen Verlag Bremen 1967 S 92 Genehmigung zur Fuhrung einer Flagge an die Gemeinde Weiskirchen im Landkreis Offenbach Regierungsbezirk Darmstadt vom 24 Januar 1959 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1959 Nr 6 S 130 Punkt 132 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 7 0 MB Stadtteile von Rodgau Weiskirchen Hainhausen Jugesheim Dudenhofen Nieder Roden mit Rollwald Normdaten Geografikum GND 4107907 3 lobid OGND AKS VIAF 240370698 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weiskirchen Rodgau amp oldid 239037932