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Rembrucken ist ein Stadtteil der Stadt Heusenstamm im sudhessischen Landkreis Offenbach RembruckenStadt HeusenstammWappen der fruheren Gemeinde RembruckenKoordinaten 50 3 N 8 51 O 50 0459 8 854 125 Koordinaten 50 2 45 N 8 51 14 OHohe 125 m u NHNFlache 2 63 km 1 Einwohner 2148 2005 Bevolkerungsdichte 817 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1977Postleitzahl 63150Vorwahl 06106 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Historische Namensformen 2 3 Neuzeit 2 4 Territoriale Zugehorigkeit 2 5 Gerichtliche Zustandigkeit 2 6 Einwohnerentwicklung 2 7 Burgermeister 3 Religion 3 1 Kirchengebaude 3 2 Rembrucker Altar 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenRembrucken liegt auf einer Hohe von 126 m uber NN neun Kilometer sudostlich von Offenbach am Main Geschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Im Mittelalter gehorte Rembrucken der Biebermark an die umliegenden Walder gehorten zum Wildbann Dreieich Die alteste erhaltene Erwahnung von Rembrucken als Rintbrucken findet sich in einer Urkunde im Staatsarchiv Wurzburg Mainzer Urkunde Nr 142a vom April 1268 Hierin garantiert der Burger Hartlibus Bunner eine jahrlich Spende von Weizenmehl an das Kloster Patershausen Rembrucken gehorte zur Zent und zum Amt Steinheim das zunachst den Herren von Hagen Munzenberg gehorte Durch die Munzenberger Erbschaft kam es an die Herren von Eppstein Diese verpfandeten es ab 1371 je zur Halfte den Grafen von Katzenelnbogen und den Herren von Hanau 1378 verkaufte Ulrich IV von Hanau seinen Zehnten in Rembrucken 1393 gelangte das Pfand insgesamt an die Herren von Cronberg 1425 verkaufte Gottfried von Eppstein das Amt Steinheim an das Kurfurstentum Mainz Historische Namensformen Bearbeiten nbsp Brunnen am Rembrucker DorfplatzIn erhaltenen Urkunden wurde Rembrucken unter den folgenden Namen erwahnt in Klammern das Jahr der Erwahnung 1 Rintbrucken 1268 Rimpbrrucken 1322 Rinthbrucken 1323 Rintbrucken 1329 Rintbrucken 1371 Rintbrugken 1378 Rymprocken 1417 Rumprucken 1470 Rintbrucken 1473 Rymbruckenn 1478 Rymprucken 1490 Rymprocken 1495 Rymprucken 1544 Rimbrucken 1626 Rimprueckhen 1642 Remprueckhen 1650 nbsp Erste urkundliche Erwahnung Rembruckens Rintbrucken 1268 in der Mainzer Urkunde 142a Neuzeit Bearbeiten 1576 werden als Grundherren in Rembrucken das Kloster Seligenstadt der Deutsche Orden in Frankfurt Sachsenhausen die Kloster Arnsburg und Patershausen und die Herren von Groschlag von Dieburg genannt Der Zehnte von Rembrucken fiel in dieser Zeit je zur Halfte an Babenhausen und die Prasenz in Hanau eine stiftungsahnliche Einrichtung die auch heute noch besteht und zum Unterhalt der Marienkirche in Hanau beitragt Die Schweden besetzten 1631 wahrend des Dreissigjahrigen Krieges das Dorf Rembrucken und zerstorten es Konig Gustav II Adolf beschlagnahmte das Amt Steinheim als Kriegsbeute und stattete die nachgeborenen Hanauer Grafen Heinrich Ludwig von Hanau Munzenberg 1609 1632 und Jakob Johann von Hanau Munzenberg 1612 1636 die mit ihm verbundet waren damit aus 2 Da beide Grafen schon bald starben und der Westfalische Friede auf das Normaljahr 1624 abstellte kam Rembrucken wieder an Kurmainz Das Dorf wurde daraufhin 1650 in seiner heutigen Lage neu erbaut 1800 besetzten franzosische Truppen Rembrucken Nach der Sakularisation von Kurmainz 1803 kam Rembrucken mit dem Amt Seligenstadt 1803 an die Landgrafschaft Hessen Darmstadt ab 1806 Grossherzogtum Hessen Territoriale Zugehorigkeit BearbeitenBis 1821 nahm das Amt Seligenstadt Verwaltung und Rechtsprechung in Rembrucken wahr Mit der Verwaltungsreform im Grossherzogtum Hessen in diesem Jahr wurden auch hier auf unterer Ebene Rechtsprechung und Verwaltung getrennt 3 Hauptartikel Trennung der Rechtsprechung von der VerwaltungFur die Verwaltung wurden Landratsbezirke geschaffen die erstinstanzliche Rechtsprechung Landgerichten ubertragen Der Landratsbezirk Seligenstadt erhielt die Zustandigkeit fur die Verwaltung unter anderem fur das gleichzeitig aufgeloste Amt Seligenstadt Durch verschiedene Verwaltungsreformen gehorte Rembrucken dann ab1832 zum Kreis Offenbach 1848 zum Regierungsbezirk Darmstadt und 1852 wieder zum Kreis Offenbach Dieser wurde 1939 in Landkreis Offenbach umbenannt 4 Ab 1836 war Rembrucken eine selbstandige Gemeinde mit eigenem Burgermeister und Gemeinderat 1967 wurde die Hubertussiedlung gebaut Im Zuge der Gebietsreform wurde Rembrucken am 1 Januar 1977 nach Heusenstamm eingemeindet 5 2018 feierte Rembrucken seinen 750 Geburtstag mit einer Festmesse im Beisein von Bischof P Kohlgraf bei der die Rembrucker Messe uraufgefuhrt wurde Hohepunkt der Feiern war im Juli die Eroffnung des Kultursommers Sudhessen in Rembrucken gefolgt von einer Reihe von Veranstaltungen An zentraler Stelle im Ort wurde ein Denkmal errichtet das an das Jubilaum erinnert Gerichtliche Zustandigkeit Bearbeiten Bei der Reform 1821 ubernahm das Landgericht Steinheim die erstinstanzliche Rechtsprechung in Rembrucken die zuvor das Amt wahrgenommenen hatte 3 Der Sitz des Gerichts wurde zum 1 Juli 1835 nach Seligenstadt verlegt und die Bezeichnung in Landgericht Seligenstadt geandert 6 Mit dem Gerichtsverfassungsgesetz von 1877 wurden Organisation und Bezeichnungen der Gerichte reichsweit vereinheitlicht Zum 1 Oktober 1879 hob das Grossherzogtum Hessen deshalb die Landgerichte auf Funktional ersetzt wurden sie durch Amtsgerichte 7 So ersetzte das Amtsgericht Seligenstadt das Landgericht Seligenstadt Einwohnerentwicklung Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 1 1576 17 Familien 1681 56 Einwohner in 13 Familien 1961 69 evangelische 13 32 440 katholische 84 94 EinwohnerRembrucken Einwohnerzahlen von 1681 bis 1970Jahr Einwohner1681 561829 1701834 1861840 1981846 1991852 2081858 2101864 2001871 2001875 1861885 2041895 2511905 2381910 2361925 2771939 2751946 4061950 4021956 4751961 5181967 6311970 1 331Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen 1 Burgermeister Bearbeiten Von 1800 bis 1837 wurde Rembrucken durch eine gemeinsame Burgermeisterei in Nachbarort Hainhausen verwaltet und war dort durch einen 1 Beigeordneten vertreten Dieses Amt hatten inne 1800 1834 Burkhard Low 1825 1836 Nikolaus LowAm 12 April 1837 wurde ein eigener Burgermeister fur Rembrucken gewahlt Burgermeister waren 1837 1850 Nikolaus Low 1850 1860 Christian Horch 1860 1873 Burkhard Low 1873 1910 Andreas Ricker 1910 1920 Peter Becker 1920 1942 Aug Chr Sattler 1943 1945 Valentin Sahm 1945 1952 Johann Spahn 1952 1964 Valentin Subtil 1964 1967 Richard Wimmer 1968 1976 Adolf KesslerAm 1 Januar 1977 Eingemeindung nach Heusenstamm A Kessler wurde Burgermeister der vereinten Kommunen Religion BearbeitenKirchengebaude Bearbeiten nbsp Kath Kirche Maria OpferungDie Kirche von Rembrucken steht unter dem Patrozinium von Maria In einer Urkunde von 1447 ist belegt dass das Dorf Rembrucken der Kirche Petrus in vincolis in Weiskirchen zugeordnet war 1756 konnten die Einwohner fur 90 rheinische Gulden eine in Kleinkrotzenburg zum Abriss anstehende Kapelle erwerben und in der Mitte ihres Ortes als erstes eigenes Kirchlein wieder aufbauen Als Altar erhielt die Gemeinde einen im Steinheimer Schloss ungenutzt gelagerten Steinaltar der spater als Rembrucker Altar in die Kunstgeschichte Eingang fand 8 Rembrucker Altar Bearbeiten Dieser Altar war mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Stiftung der Herren von Heusenstamm fur die Klosterkirche in Patershausen Als die Schweden 1630 im 30 jahrigen Krieg die Region besetzten brachten sie das Kunstwerk als Kriegsbeute in ihr Hauptquartier im Steinheimer Schloss Bei ihrer Flucht 1634 liessen sie den Altar zuruck er kam danach in die Kapelle des Schlosses Als diese Kapelle wegen Baufalligkeit aufgegeben wurde lagerte man den Altar im Schloss ein bis er nach Rembrucken abgegeben wurde nbsp Rembrucker Altar im Haus der Stadtgeschichte in Heusenstamm 2021 1925 wurde die Kapelle von 1756 abgerissen und durch einen grosseren Bau die heutige Kirche Maria Opferung ersetzt Der Steinaltar wurde nicht mehr verwendet er kam nach Mainz und wurde in der Domsakristei aufgestellt 1942 wurde der Altar durch Fliegerbomben zertrummert und galt als verschollen Erst 2008 wurden im Lapidarium in dem sich heute das Dom und Diozesenmuseum befindet des Mainzer Doms uber 23 provisorisch beschriftete Teile als Reste des Altars identifiziert In muhsamer Restaurationsarbeit wurden die Teile zusammengefugt so dass der kunstvolle Altar im Haus der Stadtgeschichte in Heusenstamm aufgestellt werden konnte 9 Literatur BearbeitenBarbara Demandt Die mittelalterliche Kirchenorganisation in Hessen sudlich des Mains Schriften des Hessischen Landesamtes fur geschichtliche Landeskunde 29 1966 S 114 158 Wilhelm Muller Hessisches Ortsnamenbuch Band 1 Starkenburg 1937 S 584 585 Hans Georg Ruppel Bearb Historisches Ortsverzeichnis fur das Gebiet des ehem Grossherzogtums und Volksstaats Hessen mit Nachweis der Kreis und Gerichtszugehorigkeit von 1820 bis zu den Veranderungen im Zuge der kommunalen Gebietsreform Darmstadter Archivschriften 2 1976 S 176 Georg Schafer Kreis Offenbach Kunstdenkmaler im Grossherzogthum Hessen Provinz Starkenburg 1885 S 159ff Dagmar Soder Kulturdenkmaler in Hessen Kreis Offenbach Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland 1987 S 182f Literatur uber Rembrucken nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Staatsarchiv Wurzburg Brief vom 7 Dezember 2017 Richard Wimmer Chronik der Gemeinde Rembrucken 1268 1976 Heimat und Geschichtsverein Heusenstamm e V Rembrucker Geschichte n 2018 ISBN 978 3 944955 11 7 Heimat und Geschichtsverein Heusenstamm e V Der Rembrucker Altar Autor Elmar Gotz ISBN 978 3 944955 10 0Weblinks BearbeitenInternetauftritt der Stadt Heusenstamm Rembrucken Ortsgeschichte Infos Private Website abgerufen am 14 Juni 2018 Rembrucken Landkreis Offenbach Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Rembrucken Landkreis Offenbach Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 8 Juni 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Richard Wille Hanau im Dreissigjahrigen Krieg Hanau 1886 S 91 593f a b Die Eintheilung des Landes in Landraths und Landgerichtsbezirke betreffend vom 14 Juli 1821 In Grossherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren und der Justiz Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1821 Nr 33 S 403 ff Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek 1 Abs 3 Dritte Verordnung uber den Neubau des Reichs In RGBl I S 1675 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 374 Bekanntmachung die Verlegung des Landgerichtssitzes von Steinheim nach Seligenstadt betreffend vom 12 Mai 1835 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr 29 vom 21 Mai 1835 S 277 1 3 Verordnung zur Ausfuhrung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einfuhrungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14 Mai 1879 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr 15 vom 30 Mai 1879 S 197f Heimat und Geschichtsverein Heusenstamm e V Der Rembrucker Altar Hrsg Heimat und Geschichtsverein Heusenstamm e V 2019 Heimat und Geschichtsverein Heusenstamm e V Der Rembrucker Altar 2019 ISBN 978 3 944955 10 0 Normdaten Geografikum GND 2114880 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rembrucken amp oldid 234197188