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Ulrich IV von Hanau zwischen 1330 und 1340 1380 war ab 1369 70 Herr von Hanau Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Reichspolitik 1 2 Gebietserwerb 1 3 Innen und Hauspolitik 2 Tod 3 Familie 4 Vorfahren 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenUlrich IV stammte aus dem Adelsgeschlecht Hanau Geboren wurde er zwischen 1330 und 1340 was sich allein aus dem vermuteten Jahr der Eheschliessung seiner Eltern Ulrich III von Hanau und Adelheid von Nassau und seinem ersten urkundlichen Auftreten ergibt Ende 1369 oder Anfang 1370 folgte Ulrich IV seinem Vater in der Herrschaft Hanau Da dessen Todeszeitpunkt nicht genauer uberliefert ist kann auch der Amtsantritt Ulrichs IV nicht genauer gefasst werden Reichspolitik Bearbeiten Am 20 Marz 1371 erhielt er die Bestellung zum Landvogt in der Wetterau durch Herzog Wenzel von Bohmen als Vertreter Kaiser Karls IV im Reich Auch hierin folgte er der Stellung seines Vaters Aber schon im Herbst des gleichen Jahres hatte er die Stellung nicht mehr inne Landvogt war nun Erzbischof Johann von Mainz Eventuell hat der Kaiser die Ernennung Ulrichs IV nicht bestatigt Er war in seiner Regierungszeit in verschiedene Fehden und Regionalkriege verwickelt darunter dem Sternerkrieg einer Auseinandersetzung zwischen der expandierenden Landgrafschaft Hessen und diese umgebenden kleineren Territorialherren Wohl in diesem Zusammenhang erschlug Ulrich IV im hanauischen Steinau an der Strasse den Ritter Frowin von Hutten der auf der Seite des Landgrafen stand Der genaue Hergang des Vorfalls ist nicht bekannt Die Verwandten des Erschlagenen vor allem sein Bruder Konrad von Hutten stellten Ulrich IV nach und setzten ihn gefangen Der Onkel Ulrichs IV Bischof Adolf von Speyer vermittelte die Aussohnung Preis dafur war dass Ulrich IV ein Suhnegeld in Hohe von 7500 Gulden zahlte im Kloster Schluchtern eine ewige Messe und ein ewiges Licht stiftete ferner den Pfrunden zur Unterhaltung des Altars 50 Gulden zustiftete und dem Erschlagenen ein steinernes Suhnekreuz im Wert von 100 Gulden an dem Haus in dem die Tat begangen wurde setzte Hinzu traten diverse politische Zugestandnisse die verhindern sollten dass Ulrich IV weiter auf der Seite der Sterner gegen den Landgrafen von Hessen kampfte 1 Parallel zu diesen wenig friedlichen Ereignissen nahm Ulrich IV aber weiter an der Landfriedenspolitik seines Vorgangers teil Gebietserwerb Bearbeiten Durch seine Hochzeit mit Elisabeth von Wertheim erhielt Hanau bereits 1366 oder 1367 ein Viertel der Burg und Herrschaft Breuberg Erst unter Ulrichs Nachfolgern kauften die Grafen von Wertheim 1409 diesen Anteil zuruck Es gelang Ulrich IV 1371 das gegenuber Hanau auf der anderen Mainseite gelegene Steinheim von den Herren von Eppstein zu erwerben wenn auch nur vorubergehend ebenso wie deren Anteile am Freigericht Alzenau Die Halfte von Steinheim verausserte er bereits 1377 an Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen seinen Schwager weiter Vorubergehend 1378 1389 gelangte er und sein Nachfolger in den Besitz von Burg und Stadt Konigstein und anderen Rechten und Einkunften die die Herren von Falkenstein Munzenberg an ihn Frankfurt und Falkenstein als Sicherheit fur einen Kredit hatten ubergeben mussen 1372 verkaufte er das hanauische Babenhausen fur 4000 Gulden an die bohmische Krone erhielt es aber sofort als Lehen wieder zuruck Hintergrund dieser Transaktion ist das Bemuhen der Kurfursten hier des bohmischen gesicherte Wege und Platze zwischen ihren Residenzen und dem Wahlort der deutschen Konige zu dem ja mit der Goldenen Bulle von 1356 endgultig Frankfurt am Main geworden war zu gewinnen Babenhausen liegt etwa eine Tagesreise von Frankfurt entfernt und war so als nachster Trittstein zur Wahlstatte sehr geeignet 1374 verpfandete das Kloster Fulda die Veste Otzberg die Stadt Hering und seinen Anteil an Umstadt an Ulrich IV 1390 verkaufte das Kloster diese Territorien an Pfalzgraf Ruprecht II wodurch die Kurpfalz zum Schuldner von Hanau wurde Hanau wurde damit Teilhaber am Kondominat Umstadt 1377 erhielt Ulrich IV die zweite Halfte des Amtes Schluchtern im Tausch gegen die Burg Butthard und das Amt Altenhasslau als Lehen von Bischof Gerhard von Schwarzburg von Wurzburg Innen und Hauspolitik Bearbeiten Ulrich IV bestatigte und erweiterte 1375 das erstmals durch seinen Grossvater Ulrich II 1339 festgeschriebene Primogeniturrecht in der Herrschaft Hanau und verlieh ihm damit die fur die kommenden Jahrhunderte seine endgultige Form In der politischen Praxis der Herrschaft und spateren Grafschaft Hanau sollte es jedoch noch mehrfach umgangen werden Tod BearbeitenUlrich IV starb im September oder Oktober des Jahres 1380 Begraben wurde er wie alle seine Vorfahren im Kloster Arnsburg Dies war das letzte Mal dass dieses Erbbegrabnis der Familie der Herren von Hanau in Anspruch genommen wurde Familie Bearbeiten1366 oder 1367 heiratete er Elisabeth von Wertheim 2 3 Tochter Eberhards von Wertheim Die Verlobung ist fur den 11 Februar 1366 nachgewiesen die Hochzeitsvereinbarung auf den 15 Februar 1366 datiert am 12 Marz 1367 tritt sie erstmals in einer Urkunde als Gemahlin Ulrichs IV auf Aus dieser Ehe sind vier Kinder nachgewiesen Ulrich V regiert 1380 1404 Reinhard II regiert 1404 1451 Johann Mitregent 1404 1411 Konrad nachgewiesen 1388 1419 Vorfahren BearbeitenAhnentafel von Ulrich IV Urgrosseltern Ulrich I von Hanau 1250 60 1305 06 Elisabeth von Rieneck Rotenfels ca 1260 ca 1300 Kraft I von Hohenlohe Weikersheim nachgewiesen 1260 1312 2 vmtl Margarethe von Truhendingen Dillingen Konig Adolf von Nassau 1255 1298 Imagina von Isenburg Limburg nach 1313 Landgraf Heinrich d J von Hessen ca 1264 ca 1298 Agnes von Bayern ca 1276 1277 ca 1340 Grosseltern Ulrich II von Hanau 1280 1346 Agnes von Hohenlohe Weikersheim vor 1295 1342 44 Gerlach I von Nassau nachgewiesen 1288 1361 Agnes von Hessen 1322 Eltern Ulrich III von Hanau 1310 1369 70 Adelheid von Nassau 1344 Ulrich IV Literatur BearbeitenJoseph Aschbach Geschichte der Grafen von Wertheim Von den altesten Zeiten bis zu ihrem Erloschen im Mannesstamme im Jahre 1556 2 Bande Andreae Frankfurt am Main 1843 Klaus Peter Decker Klientel und Konkurrenz Die ritterschaftliche Familie von Hutten und die Grafen von Hanau und von Ysenburg In Hessisches Jahrbuch fur Landesgeschichte Bd 38 1988 ISSN 0073 2001 S 23 48 Reinhard Dietrich Konrad von Hanau In Neues Magazin fur Hanauische Geschichte Bd 9 Nr 4 1990 ZDB ID 535233 2 S 326 327 Reinhard Dietrich Die Landesverfassung in dem Hanauischen Die Stellung der Herren und Grafen in Hanau Munzenberg aufgrund der archivalischen Quellen Hanauer Geschichtsblatter Bd 34 Hanauer Geschichtsverein Hanau 1996 ISBN 3 9801933 6 5 Georg Wilhelm Hanna Die Ritteradligen von Hutten ihre soziale Stellung in Kirche und Staat bis zum Ende des Alten Reiches Ministerialitat Macht und Mediatisierung Hanauer Geschichtsblatter Bd 44 Hanauer Geschichtsverein Hanau 2007 ISBN 978 3 935395 08 3 Zugleich Bamberg Universitat Dissertation 2006 online PDF 6 86 MB Hanns Hubert Hoffmann Karl IV und die politische Landbrucke von Prag nach Frankfurt In Collegium Carolinum Forschungsstelle fur die Bohmischen Lander Hrsg Zwischen Frankfurt und Prag Lerche Munchen 1963 S 51 74 Paul Huprach Eine Episode des Sternerkrieges im Kinzigtal Suhneverhandlungen in der Stadt Orb In Heimatjahrbuch des Kreises Gelnhausen 1963 ZDB ID 546325 7 S 98f Friedrich Rehm Diplomatische Geschichte der Herren und Grafen von Hanau bis auf die Theilung in die Linien Minzenberg und Lichtenberg In Zeitschrift des Vereins fur hessische Geschichte und Landeskunde Bd 13 NF Bd 3 1871 ISSN 0342 3107 S 114 261 Fred Schwind Die Landvogtei in der Wetterau Studien zu Herrschaft und Politik der staufischen und spatmittelalterlichen Konige Schriften des Hessischen Landesamtes fur Geschichtliche Landeskunde Bd 35 Elwert Marburg 1972 ISBN 3 7708 0424 4 Teilweise zugleich Frankfurt am Main Universitat Dissertation 1965 1966 Reinhard Suchier Genealogie des Hanauer Grafenhauses In Festschrift des Hanauer Geschichtsvereins zu seiner funfzigjahrigen Jubelfeier am 27 August 1894 Hanau 1894 Ernst Julius Zimmermann Hanau Stadt und Land Kulturgeschichte und Chronik einer frankisch wetterauischen Stadt und ehemaligen Grafschaft Mit besonderer Berucksichtigung der alteren Zeit Vermehrte Ausgabe Selbstverlag Hanau 1919 Unveranderter Nachdruck Peters Hanau 1978 ISBN 3 87627 243 2 Weblinks BearbeitenHanau Ulrich IV Herr von Hessische Biografie Stand 5 Oktober 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Zu den Einzelheiten vgl Hanna Die Ritteradligen von Hutten 2007 S 74ff Aschbach Geschichte der Grafen von Wertheim S 164 Landesarchiv Baden Wurttemberg Staatsarchiv Wertheim Signatur G Rep 100 Nr 1366 Feb 15VorgangerAmtNachfolgerUlrich III Herr von Hanau 1369 70 1380Ulrich V Normdaten Person GND 140648593 lobid OGND AKS VIAF 107655308 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ulrich IV ALTERNATIVNAMEN Hanau Ulrich vonKURZBESCHREIBUNG Herr von HanauGEBURTSDATUM zwischen 1330 und 1340STERBEDATUM 1380 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ulrich IV Hanau amp oldid 238437247