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Ulrich V von Hanau um 1370 1419 vermutlich in Schaafheim 1 war Regent der Herrschaft Hanau von 1380 bis 1404 Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit 2 Vormundschaft 3 Regierung 4 Regierungskrise und Absetzung 5 Tod 6 Familie 7 Abstammung 8 Literatur 9 EinzelnachweiseKindheit BearbeitenEr stammte aus dem Adelsgeschlecht Hanau Sein genauer Geburtstag und sogar das Geburtsjahr von Ulrich V sind unbekannt weil aus mittelalterlicher Sicht das Todesdatum wegen der Gedachtnismessen viel wichtiger war als der Geburtstag Andererseits ist auch sein Sterbejahr und Sterbetag nicht sicher uberliefert da er nach seiner Absetzung als Herr von Hanau von der Familie totgeschwiegen wurde Ulrich V wurde als altester Sohn Ulrichs IV von Hanau um das Jahr 1370 geboren Bereits 1380 verstarb sein Vater und er erbte die Herrschaft Einer der Sohne Ulrichs IV war 1390 als Student in der Universitat Heidelberg eingeschrieben Der entsprechende Eintrag in den Matrikeln nennt keinen Rufnamen sondern spricht nur von einem domicellus de Hanaw 2 Da Ulrich V zu diesem Zeitpunkt schon regierte ist es unwahrscheinlich dass er der hier genannte Student war Vormundschaft BearbeitenDa er zum Zeitpunkt des Erbes noch minderjahrig war wurde fur ihn eine Vormundschaft eingerichtet die durch den Vater seiner Verlobten den Grafen Gottfried VIII von Ziegenhain ausgeubt wurde Diese bestand bis etwa zum Jahr 1388 Regierung Bearbeiten1389 nahm er zusammen mit Kurfurst Ruprecht I von der Pfalz am Stadtekrieg einem Konflikt zwischen Adel und aufstrebenden Stadten und an der Kronberger Fehde auf der Seite der Sieger teil Im Jahr 1400 befand er sich unter den Friedberger Burgmannen die beauftragt wurden mit Konig Ruprecht uber die Huldigung zu verhandeln nachdem Konig Wenzel abgesetzt worden war Regierungskrise und Absetzung BearbeitenZwei wesentliche Grunde fuhrten zur Absetzung Ulrichs V Das Fehlen eines mannlichen Erben bedrohte den Fortbestand der Familie Das Primogeniturstatut ein Familienvertrag des Hauses Hanau aus dem Jahr 1375 bestimmte zudem dass nur der alteste Sohn in der Regentschaft folgte und heiraten durfte Diese Bedrohung sollte zunachst ein Familienvertrag von 1391 beseitigen Er sah unter anderem vor dass das Heiratsverbot fur Ulrichs jungeren Bruder Reinhard nach zehn Jahren aufgehoben werden sollte falls Ulrich V keine mannlichen Erben zeugte Diese Frist lief 1401 ab Weiter lasst sich seit 1394 verstarkt seit 1396 nachweisen dass Ulrich V in okonomische Schwierigkeiten geriet trotz der aus dem Stadtekrieg und nach der Schlacht bei Kronberg von Frankfurt erlangten Entschadigungszahlungen Eventuell hatte er sich durch seine aussenpolitischen Aktivitaten finanziell ubernommen Das Dorf Hochstadt verpfandete er an Frankfurt das Amt Jossgrund an die Herren von Thungen und schliesslich sogar die beiden Stadte Hanau und Babenhausen an den anderen politischen Konkurrenten und Nachbarn den Erzbischof Johann II von Mainz der damit faktisch zum Mitregenten in der Herrschaft Hanau wurde Allerdings waren Ulrich V und seine Bruder Neffen zweiten Grades des Mainzer Erzbischofs Moglicherweise als Folge dieser Episode wurde noch Jahrhunderte spater in Hanau der Marteswein ausgeschenkt Seit etwa 1395 ist eine Koalition aus Reinhard und dem jungeren Bruder der beiden Johann festzustellen die unabhangig und getrennt von Ulrich V auftraten und zum Teil eine gegen ihn gerichtete Politik verfolgten Es kam zu offenem Streit der erstmals mit einem Vergleich im Jahr 1398 beigelegt wurde Gleichwohl kam es weiter zu Auseinandersetzungen bis hin zur Fehde Ab 1400 verstarkt ab 1402 scheinen sich Reinhard II und Johann politisch dem Erzbischof Johann II von Mainz genahert zu haben der schliesslich in dem innerfamiliaren Streit in Hanau die Fronten wechselte und Ulrich V fallen liess So kam es im Jahr 1404 zu einer stufenweisen Entmachtung Ulrichs V Am 20 Februar 1404 trat er die Regierung an Reinhard II und Johann ab am 26 November 1404 erfolgte die endgultige Abdankung indem er seine Untertanen anwies seinen Brudern zu huldigen Schon zuvor hatte seine Frau gegen eine Abfindung auf alle Anspruche an die Herrschaft Hanau verzichtet ohne dass Ulrich V in dieser Urkunde uberhaupt noch erwahnt wurde Die Begrundung eine psychische Storung habe Ulrich V zu seiner Abdankung gezwungen trifft nicht zu Dieses Argument tritt erst in der Historiographie des 18 und 19 Jahrhunderts auf um den Verstoss gegen das Primogeniturstatut zu rechtfertigen findet aber keinen Anhaltspunkt in den Urkunden die anlasslich der Abdankung ausgestellt wurden Reinhard II und Johann regierten zunachst gemeinsam Reinhard II spater alleine nachdem Johann 1411 gestorben war Tod BearbeitenNachrichten uber Ulrich V nach seiner Abdankung gibt es kaum Er soll zunachst in Frankfurt spater im Amt Babenhausen gelebt haben Urkundlich belegt ist dass seine Frau sich von ihm getrennt hatte Er soll 1419 in Schaafheim gestorben sein Familie BearbeitenUlrich V heiratete 1394 3 Elisabeth von Ziegenhain ca 1375 1 Dezember 1431 Tochter des Grafen Gottfried VIII von Ziegenhain Die Ehe blieb allerdings ohne mannliche Erben Ihre Tochter waren Elisabeth ca 1395 25 Mai 1475 verheiratet 1413 mit Albrecht I von Hohenlohe 15 Juni 1429 Agnes 22 November 1446 Abtissin des Klosters Klarenthal Adelheid 13 November 1440 Nonne im Kloster KlarenthalAbstammung BearbeitenAhnentafel Graf Philipp Ludwig II von Hanau MunzenbergUrgrosseltern Ulrich II 1280 1346 Agnes von Hohenlohe vor 1295 1343 Graf Gerlach von Nassau 1285 1361 Landgrafin Agnes von Hessen 1332 Graf Rudolf III von Wertheim 1302 1355 Elisabeth von Breuberg 1358 Burggraf Friedrich IV von Hohenzollern 1287 1332 Margarete von Karnten n 1348 Grosseltern Ulrich III ca 1310 1369 70 Grafin Adelheid von Nassau 1344 Graf Eberhard I von Wertheim 1373 Burggrafin Katharina von Hohenzollern n 1369 Eltern Ulrich IV 1330 40 1380 Grafin Elisabeth von Wertheim 1347 1378 Ulrich V Literatur BearbeitenReinhard Dietrich Die Abdankung Ulrichs V von Hanau Ursachen und Folgen In Hanauer Geschichtsblatter Bd 31 1993 S 7 33 Reinhard Dietrich Die Landesverfassung in dem Hanauischen Die Stellung der Herren und Grafen in Hanau Munzenberg aufgrund der archivalischen Quellen Hanauer Geschichtsblatter Bd 34 Hanauer Geschichtsverein Hanau 1996 ISBN 3 9801933 6 5 Reinhard Suchier Genealogie des Hanauer Grafenhauses In Festschrift des Hanauer Geschichtsvereins zu seiner funfzigjahrigen Jubelfeier am 27 August 1894 Heydt Hanau 1894 Martin Ulrich v Hanau gibt seiner Frau Else v Ziegenhain sein Dorf Nauheim bei Friedberg als Morgengabe 1394 In Bad Nauheimer Jahrbuch Bd 7 1928 Ernst Julius Zimmermann Hanau Stadt und Land Kulturgeschichte und Chronik einer frankisch wetterauischen Stadt und ehemaligen Grafschaft Mit besonderer Berucksichtigung der alteren Zeit Vermehrte Ausgabe Selbstverlag Hanau 1919 Unveranderter Nachdruck Peters Hanau 1978 ISBN 3 87627 243 2 Einzelnachweise Bearbeiten nach anderen Quellen 1417 Hanauisches Magazin vom Jahr 1778 Hanau 1779 Erster Band S 341 Gustav Toepke Die Matrikel der Universitat Heidelberg von 1386 bis 1662 Theil 1 Von 1386 bis 1553 Winter u a Heidelberg 1884 S 43 Nachdruck Kraus Reprint Nendeln Lichtenstein 1976 Adolf Stolzel Die Entwicklung des gelehrten Richterthums in deutschen Territorien Eine rechtsgeschichtliche Untersuchung mit vorzugsweiser Berucksichtigung der Verhaltnisse im Gebiet des ehemaligen Kurfurstentums Hessen Band 2 Anlagen Register Cotta Stuttgart 1872 S 52 Neudruck Scientia Verlag Aalen 1964 setzt diese Erwahnung versehentlich auf das Jahr 1389 an Der Ehekontrakt wurde schon am 3 April 1379 geschlossen vgl Hanau Ulrich V Herr von Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS VorgangerAmtNachfolgerUlrich IV Herr von Hanau 1380 1404Reinhard II amp JohannNormdaten Person GND 1075225019 lobid OGND AKS VIAF 317060766 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ulrich V ALTERNATIVNAMEN Hanau Ulrich vonKURZBESCHREIBUNG Herr von HanauGEBURTSDATUM um 1369STERBEDATUM 1419STERBEORT unsicher Schaafheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ulrich V Hanau amp oldid 238437308