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Gottfried VIII von Ziegenhain nach 1350 1394 war von 1372 bis 1394 Graf von Ziegenhain und Nidda Er wurde bekannt insbesondere als Hauptmann des gegen die Landgrafen Heinrich II und Hermann II von Hessen gerichteten Sternerbunds Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Graf von Ziegenhain und Nidda 3 Minderung des Herrschaftsgebiets 4 Ehe und Nachkommen 5 Anmerkungen und Einzelnachweise 6 LiteraturHerkunft BearbeitenGottfried war der Sohn des Grafen Gottfried VII Oktober 1372 von Ziegenhain und Nidda und dessen Frau Agnes von Falkenstein Sein Geburtsdatum ist nicht bekannt ebenso wenig ein alterer Bruder Es gibt jedoch eine Urkunde vom 28 Dezember 1355 in der Kaiser Karl IV mitteilt er habe Papst Innozenz VI darum ersucht dem edlen Gottfried Sohn des Grafen Gottfried von Ziegenhain ein Kanonikat in Mainz zu verleihen 1 Da eine kirchliche Laufbahn damals ublicherweise nur fur nachgeborene Sohne geplant wurde deutet dies auf einen alteren aber dann verstorbenen Bruder hin im Jahre 1360 ist nur Gottfried als Sohn des Grafen Gottfried VII bekundet 2 Er wurde am 14 Marz 1371 zum Ritter geschlagen Graf von Ziegenhain und Nidda BearbeitenGottfried folgte seinem Vater der 1372 wahrend des Sternerkriegs starb als regierender Graf von Ziegenhain und Nidda sowie als Hauptmann des Sternerbunds Im Jahre zuvor 1371 hatte er Agnes von Braunschweig 13 September 1416 geheiratet Schwester des Herzogs Otto I von Braunschweig Gottingen Die Mitgift von 1000 Mark Silber sollte aus dem von Herzog Otto erwarteten hessischen Erbe bezahlt werden 3 denn Ottos Mutter Elisabeth war eine Tochter des Landgrafen Heinrich II dessen einziger Sohn Otto der Schutz bereits 1366 gestorben war Gottfried setzte den Krieg der Sterner 1372 1373 gegen die Landgrafen Heinrich II und Hermann II zunachst energisch fort ohne damit Erfolg zu haben Im Gegenteil die lange und letztlich mit einer Niederlage endende Fehde mit den Landgrafen brachte Gottfried einen Verlust an Macht und Einfluss Allerdings konnte er unter Ausnutzung der Rivalitat zwischen dem Kurfurstentum Mainz und der Landgrafschaft Hessen die Unabhangigkeit seiner Grafschaft behaupten Auf die Mitgift seiner Frau Agnes musste er allerdings noch lange warten erst im September 1377 bequemte sich Herzog Otto schliesslich zur Zahlung 4 und dabei kam es noch zu einem Versuch Braunschweiger Burger den Brautschatz zu stehlen 5 Gottfrieds anhaltende Feindschaft gegenuber den Landgrafen auch nach der Niederlage im Sternerkrieg liess ihn wahrend des langen und teilweise mit kriegerischen Mitteln ausgefochtenen Mainzer Schismas 1373 1381 die Seite Adolfs von Nassau wahlen Dieser war vom Mainzer Domkapitel zum Administrator des Erzstifts gewahlt worden aber Papst Gregor XI hatte nicht ihn sondern den Bamberger Bischof Ludwig von Meissen zum neuen Mainzer Erzbischof ernannt Ludwig von Meissen wurde insbesondere von Kaiser Karl IV und den beiden Landgrafen von Hessen unterstutzt 6 Adolf von Nassau seinerseits erhielt Unterstutzung durch Herzog Otto I von Braunschweig Gottingen Graf Johann I von Nassau Dillenburg Graf Heinrich IV von Waldeck und Gottfried VIII von Ziegenhain die allesamt Gegner des hessischen Landgrafen waren und schon im Sternerbund gegen die Landgrafen standen Der Streit fuhrte insbesondere 1375 und 1377 zu offenen Kampfen die vor allem in Thuringen und dem mainzischen Eichsfeld ausgetragen wurden Wahrend des Abendlandischen Schismas fand sich Gottfried schon bald in papstlichem Bann Urbans VI 7 Wann er daraus gelost wurde ist nicht uberliefert Im April 1381 wurde Gottfried wahrend der Unmundigkeit Ulrichs V von Hanau mit dem seine Tochter Elisabeth verlobt war zu dessen Vormund bestimmt 8 die Vormundschaft bestand bis etwa zum Jahr 1388 Minderung des Herrschaftsgebiets BearbeitenDie hohen Kosten des Sternerkriegs und seiner Beteiligung an dem Streit um den Mainzer Erzstuhl zwangen ihn zu wiederholten Verpfandungen und Verkaufen ziegenhainschen Besitzes Im Dezember 1382 ist der Verkauf des Amts und des graflichen Hofs Gemunden an der Wohra an Godebrecht und Jutta von Linsingen beurkundet 9 im Juni 1386 der Verkauf der Halfte der Dorfer und Gerichte Ober Nieder und Mittel Wiera und Biedenbach Wustung sudwestlich von Schwalmstadt an Konrad und Bertha von Efirshausen 10 jeweils mit Ruckkaufrecht Am 5 Januar 1387 beurkundete Thile von Falkenberg mit seiner Frau Gisela Gese dass ihnen Graf Gottfried die Burg Schonstein mit den Dorfern und Gerichten Schonau Moischeid Treisbach 11 Sachsenhausen Loyde Winterscheid Gerwigshain 12 Lischeid ihr Teil des Gerichts an der Kalten Hainbuche seinen Teil des Dorfs und Gerichts zu Lindenborn und Einkunfte zu Willingshausen fur 1601 schwere Gulden mit jederzeitigem Ruckkaufsrecht verkauft hatte 13 Im Juli 1390 beurkundeten Johann von Dernbach und seine Frau Katharina dass ihnen Gottfried von Ziegenhain und seine Frau Agnes von Braunschweig die Burg Gemunden an der Strasse mit Gerichten Dorfern und allen Leuten und Zugehorungen Rechten und Nutzen ausgenommen Burg und Kirchlehen sowie Weissgulte Zoll und Wegegeld fur 1330 Goldgulden und 13 Mark Pfennige verpfandet hatten 14 1392 verkaufte er zusammen mit seiner Frau Agnes und seinen Erben die Burg und Stadt Gemunden Wohra sowie die Dorfer und Gerichte Josbach Heimbach und Hertingshausen fur 1801 Gulden an Thile von Falkenberg allerdings mit unbefristetem Wiederkaufsrecht 15 Und im Oktober 1393 verkaufte Gottfried das Dorf Willingshausen an Helwig Waldvogel von Loshausen 16 Ehe und Nachkommen BearbeitenGottfried heiratete am 3 August 1371 Agnes von Braunschweig Schwester des Herzogs Otto von Braunschweig Gottingen Der Ehe entstammten sieben moglicherweise acht namentlich bekannte Kinder Engelbert III 1401 1394 1401 regierender Graf von Ziegenhain und Nidda Johann II 1450 Domherr in Trier und in Mainz 1401 1450 regierender Graf von Ziegenhain und Nidda 1417 Elisabeth von Waldeck Gottfried IX 9 Marz 1425 1395 Kanoniker in Fritzlar 1402 Domherr in Mainz 1422 Ursula von Baden 1429 Koregent von Ziegenhain und Nidda Otto 1380 1430 von 1419 bis zu seinem Tode Erzbischof von Trier Philipp erwahnt 1397 99 Geistlicher fruh verstorben Elisabeth ca 1375 1 Dezember 1431 1394 Ulrich V von Hanau 17 Agnes nach 1438 1387 Graf Adolf III von Waldeck zu Landau Sigmund 1403 als Teilnehmer an einem Turnier in Darmstadt erwahnt Abstammung unsicher Gottfried starb im Jahre 1394 Ihm folgte sein Sohn Engelbert III als Graf von Ziegenhain und Nidda Engelbert starb kinderlos schon im Jahre 1401 Auf ihn folgte sein Bruder Johann II der seinen jungeren Bruder Gottfried IX an der Regentschaft beteiligte Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten 28 Dezember 1355 Karl IV ersucht Papst Innozenz um Verleihung eines Kanonikats an Gottfried VIII von Ziegenhain Regest Nr 45 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Seine Schwester Agnes heiratete im Jahre 1370 Kraft IV von Hohenlohe Weikersheim was ab 1450 zu schweren Erbstreitigkeiten um die Grafschaften Ziegenhain und Nidda fuhren sollte Da seine Enkelin Elisabeth im Jahre 1413 Albrecht I von Hohenlohe Weikersheim heiratete stutzten die Hohenloher ihre Anspruche gleich auf zwei Ehen 3 August 1371 Herzog Otto von Braunschweig verlobt seine Schwester Agnes mit Graf Gottfried VIII Regest Nr 1097 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS 13 September 1377 Anweisung Herzog Ottos von Braunschweig zur Zahlung der Mitgift an Graf Gottfried VIII Regest Nr 1142 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS 29 September 1377 Vereitelung des Diebstahls der Mitgift von Herzog Otto von Braunschweig fur Graf Gottfried VIII Regest Nr 1143 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ausserdem standen des Kaisers Sohn Wenzel und die drei Markgrafen von Meissen Ludwigs Bruder Friedrich Balthasar und Wilhelm auf der Seite Ludwigs 19 September 1379 Papstliche Bedingungen fur das Lesen der Messe unter Bann an Graf Gottfried VIII Regest Nr 1471 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS 16 April 1381 Graf Gottfried VIII wird Vormund uber die Grafschaft Hanau Regest Nr 556 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS 18 Dezember 1382 Revers Godebrechts von Linsingen fur Graf Gottfried VIII uber den Verkauf des Amtes Gemunden an der Wohra Regest Nr 1171 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS 13 Juni 1386 Konrad von Efirshausen reversiert Graf Gottfried VIII den Verkauf von Dorf und Gericht Wiera Regest Nr 1183 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Heute ein Forsthaus bei Sebbeterode Heute Wustung bei Mengsberg 5 Januar 1387 Thilo von Falkenberg reversiert Graf Gottfried VIII den Verkauf der Burg Schonstein Regest Nr 1187 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS 23 Juli 1390 Verpfandung von Burg und Gericht Gemunden durch Graf Gottfried VIII an Johann von Dernbach Regest Nr 1007 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Regesten der Grafen von Ziegenhain Regest Nr 1200 4 Juni 1392 LAGIS 23 Oktober 1393 Revers Helwigs von Loshausen uber Dorf Willingshausen Regest Nr 1206 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ihre Tochter Elisabeth heiratete 1413 Albrecht I von HohenloheLiteratur BearbeitenMartin Rohling Die Geschichte der Grafen von Nidda und der Grafen von Ziegenhain Niddaer Geschichtsblatter Heft 9 Niddaer Heimatmuseum e V Nidda 2005 ISBN 3 9803915 9 0 Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 4 November 2023 PersonendatenNAME Gottfried VIII KURZBESCHREIBUNG regierender Graf von Ziegenhain und NiddaGEBURTSDATUM 14 JahrhundertSTERBEDATUM 1394 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottfried VIII Ziegenhain amp oldid 238802561