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Gottfried VII vor 8 November 1372 war von 1359 bis zu seinem Tod Graf von Ziegenhain und Nidda und 1370 1372 Hauptmann des gegen die hessischen Landgrafen gerichteten Sternerbunds Er verstarb noch wahrend des Sternerkriegs Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Literatur 4 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenGottfried war der alteste von drei namentlich bekannten Sohnen des Grafen Johann I 1359 von Ziegenhain aus dessen im Jahre 1311 geschlossenen Ehe mit Lukardis Luitgard von Ziegenhain Nidda 1333 Von seinem Bruder Konrad ist lediglich bekannt dass er 1345 Kanoniker am Kollegiatstift Neumunster in Wurzburg war Der andere Bruder Engelbert II 1341 heiratete Isengarde von Eppstein und sollte wohl die Grafschaft Nidda erben aber sein fruher Tod verhinderte dies Somit folgte Gottfried VII seinem Vater als regierender Graf in Ziegenhain und in Nidda Seine Schwester Sophie heiratete 1341 Herzog Albrecht IV von Sachsen Lauenburg die andere Schwester Adelheid heiratete 1333 Heinrich von Truhendingen und war nach dessen Tod 1378 1384 Abtissin im Kloster Kaufungen Zu wichtigen Lebensdaten Gottfrieds seinem Geburtsjahr und seiner Eheschliessung finden sich auch innerhalb serioser Quellen wie den Regesten der Ziegenhainer Grafen im Landesgeschichtlichen Informationssystem Hessen LAGIS erhebliche Widerspruche Sein Geburtsjahr durfte 1312 gewesen sein das Jahr nach der Eheschliessung seiner Eltern wird jedoch oft mit 1326 angegeben 1 Schon 1327 soll er Domherr zu Munster gewesen sein 2 damals wurden allerdings auch Kinder und Jugendliche die Chor oder Klosterschulen besuchten als Domicellarius bezeichnet Da er bereits 1336 in mehreren ziegenhainischen Regesten als mit seiner Ehefrau Agnes aktiv Handelnder erscheint 3 bestehen auch Zweifel hinsichtlich der Datierung seiner Verlobung und Heirat mit Agnes von Falkenstein Munzenberg die in ziegenhainischen Regesten mit 1345 respektive vor 1349 angegeben werden 4 Auch einige der uberlieferten Lebensdaten seiner Kinder lassen sich schwerlich mit einer derart spaten Eheschliessung Gottfrieds VII mit Agnes vereinbaren Isengart heiratete bereits 1356 und Gottfried VIII wurde nach mancher Lesart nicht erst 1350 sondern schon 1330 geboren 5 Der Ehe entstammten jedenfalls drei namentlich bekannte Kinder 6 Isengart 1361 1356 Eberhard I von Eppstein Agnes vor 28 Oktober 1370 Kraft IV von Hohenlohe Weikersheim 1399 was nach 1450 zu schweren Erbstreitigkeiten um die Grafschaften Ziegenhain und Nidda fuhren sollte Gottfried VIII 1330 oder 1350 1394 1371 oder 1377 Agnes von Braunschweig folgte dem Vater als Graf von Ziegenhain und Nidda In einer Urkunde vom 28 Dezember 1355 teilt Kaiser Karl IV mit er habe Papst Innozenz VI darum ersucht dem edlen Gottfried Sohn des Grafen Gottfried von Ziegenhain ein Kanonikat in Mainz zu verleihen 7 Da eine kirchliche Laufbahn damals ublicherweise nur fur nachgeborene Sohne geplant wurde deutet dies auf einen alteren aber dann verstorbenen Bruder hin Im Jahre 1360 ist nur Gottfried VIII als Sohn Gottfrieds VII bekundet Leben BearbeitenGottfried wurde bereits zu Lebzeiten seines Vaters dessen Mitregent und erhielt Nidda Gemunden an der Strasse und Staufenberg Wie schon fruhere Grafen von Ziegenhain so agierten auch Johann I und Gottfried VII vorsichtig und oft lavierend zwischen den machtigeren und miteinanderer rivalisierenden Nachbarn Hessen und Kurmainz So verkauften sie im Februar 1344 wahrend einer neuen Fehde zwischen Landgraf Heinrich II und Erzbischof Heinrich III von Virneburg ein Viertel von Burg und Stadt Nidda nebst allem Zubehor Dorfern Leuten Gerichten usw an das Erzbistum Mainz obwohl sie zu diesem Zeitpunkt mit dem Landgrafen verbundet waren 8 Doch schon im Oktober 1344 schlossen sie ein neues Bundnis mit Landgraf Heinrich II gegen Kurmainz 9 Im Juli 1346 trat Gottfried mit seinen Burgen Nidda Burg Gemunden und Staufenberg und mit 25 Mann mit Helmen und 25 Mann mit Panzern gegen Erhalt von 500 Mark lotigen Silbers fur drei Monate in den Dienst des Erzbischofs Heinrich III 10 der sich gerade gegen den am 7 April 1346 von Papst Clemens VI zum neuen Mainzer Erzbischof ernannten Gerlach von Nassau behaupten musste In den folgenden Jahren geriet Gottfried mehrfach mit Nachbarn in Streit so mit dem Landgrafensohn Otto 11 12 und dem Fuldaer Furstabt Heinrich VI von Hohenberg 13 14 Gottfried gliederte seine Grafschaft verwaltungstechnisch in sechs Amter teilweise bereits von seinem Vater eingerichtet Ziegenhain Gemunden Wohra Rauschenberg Schonstein Neukirchen und Schwarzenborn drei Gerichte Landsburg Ottrau Rollshausen und die Stadt Treysa die kleine Grafschaft Nidda sowie Staufenberg und Burg Gemunden waren Exklaven 15 Gottfried und sein Sohn Gottfried VIII waren fuhrende Mitglieder im Sternerbund einem gegen die Expansionspolitik der Landgrafschaft Hessen gerichteten Bund von Fursten Grafen Herren Rittern und geistlichen Herrschaften und dessen Bundeskapitel wurde in der Burg Ziegenhain abgehalten Gottfried VII neben Herzog Otto I von Braunschweig Gottingen einer der beiden Bundeshauptleute lieferte den Vorwand die Fehde zu eroffnen als er im Sommer 1371 seine Bundesgenossen mit falschlichen Anschuldigungen gegen den Landgrafen Heinrich II aufwiegelte Offene Feindseligkeiten begannen im September und im November 1371 erklarte der Landgraf offiziell die Fehde Hauptstutzpunkt der Sterner war die Burg Herzberg aufgrund ihrer strategisch wichtigen Lage an der Heer und Handelsstrasse Kurze Hessen und zwischen den Interessensgebieten der Landgrafschaft Hessen der Abtei Hersfeld der Grafschaft Ziegenhain und der Reichsabtei Fulda Im August 1372 begannen die Landgrafen Hermann II Neffe und Mitregent Heinrichs II und Balthasar von Thuringen die Burg mit einem grossen Heer zu belagern mussten diese jedoch abbrechen als Gottfried VII mit einem noch grosseren Entsatzheer von der Schwalm her auf die Burg vorruckte Hermann II zog durch ziegenhainsches Gebiet nach Marburg dabei Neukirchen und Schwarzenborn verwustend und Balthasar fand in Hersfeld Zuflucht Gottfried VII starb noch im Verlauf der nach den Kampfen bei der Burg Herzberg und bei Hersfeld ausgefochtenen Scharmutzeln am 8 November 1372 wird er als verstorben erwahnt Sein Sohn Gottfried VIII folgte ihm als regierender Graf von Ziegenhain und Nidda sowie als Hauptmann des Sternerbunds Literatur BearbeitenMartin Rohling Die Geschichte der Grafen von Nidda und der Grafen von Ziegenhain Niddaer Geschichtsblatter Nr 9 Hg Niddaer Heimatmuseum e V Nidda 2005 ISBN 3 9803915 9 0Einzelnachweise Bearbeiten Martin Rohling Die Geschichte der Grafen von Nidda und der Grafen von Ziegenhain Niddaer Geschichtsblatter Nr 9 Hg Niddaer Heimatmuseum e V Nidda 2005 ISBN 3 9803915 9 0 S 50 Regesten der Grafen von Ziegenhain Stammtafeln Grafen von Ziegenhain und Nidda Gottfried VII Ziegenhainer Regesten online Nr 670 Siehe Ziegenhainer Regesten online Nr 819 und auch Ziegenhainer Regesten online Nr 518 Andererseits soll er erst 1371 zum Ritter geschlagen worden sein und 1377 Agnes von Braunschweig geheiratet haben Regesten der Grafen von Ziegenhain Stammtafeln LAGIS Hessen lagis hessen de Regesten der Grafen von Ziegenhain Nr 45 Ziegenhainer Regesten online Nr 120 Ziegenhainer Regesten online Nr 126 Ziegenhainer Regesten online Nr 131 Ziegenhainer Regesten online Nr 830 Ziegenhainer Regesten online Nr 827 Ziegenhainer Regesten online Nr 1433 Ziegenhainer Regesten online Nr 1434 Martin Rohling Die Geschichte der Grafen von Nidda und der Grafen von Ziegenhain Niddaer Geschichtsblatter Nr 9 Hg Niddaer Heimatmuseum e V Nidda 2005 ISBN 3 9803915 9 0 S 53VorgangerAmtNachfolgerJohann I Graf von Ziegenhain und Nidda 1359 1372Gottfried VII Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 4 November 2023 PersonendatenNAME Gottfried VII KURZBESCHREIBUNG Graf von Ziegenhain und NiddaGEBURTSDATUM 14 JahrhundertSTERBEDATUM vor 8 November 1372 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottfried VII Ziegenhain amp oldid 238802504