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Heinrich VI von Hohenberg 1277 1353 in Fulda war von 1315 bis 1353 Furstabt der Reichsabtei Fulda Wappen des Fuldaer Furstabts Heinrich von Hohenberg Inhaltsverzeichnis 1 Amtsfuhrung 1 1 Streit mit Fulda 1 2 Beendigung der Ziegenhainer Vogtei 1 3 Erstes Schutzenfest in Fulda 1 4 Pest und Pogrom 2 Literatur 3 Weblinks 4 AnmerkungenAmtsfuhrung BearbeitenHeinrich von Hohenberg stammte aus einem ostfrankischen Adelsgeschlecht und wurde bereits im Alter von 14 Jahren Benediktiner Ab 1301 war er Dekan im fuldischen Kloster Holzkirchen Nachdem er 1315 vom Fuldaer Konvent zum Nachfolger des verstorbenen Abts Eberhard von Rodenstein gewahlt worden war reiste er 1316 nach Avignon und erhielt gegen Zahlung von 400 Gulden die Bestatigung vom neuen Papst Johannes XXII Furstabt Heinrichs Amtszeit war gekennzeichnet durch schwere und blutige Auseinandersetzungen mit den Burgern der Stadt Fulda und durch Judenpogrome wahrend der Pestepidemie von 1348 1350 Streit mit Fulda Bearbeiten 1319 20 liess Abt Heinrich innerhalb der Stadt eine zweite Abtsburg errichten Dagegen begehrten die Burger auf Sie verbundeten sich mit Graf Johann I von Ziegenhain dem Hochvogt der Reichsabtei der eine Gelegenheit sah seine Vogteirechte auszuweiten Beide Abtsburgen wurden ersturmt und die neue wurde samt Turm und Ringmauern zerstort Auf Klage des aus der Stadt geflohenen Abts bei Konig Ludwig dem Bayern wurden die Stadt Fulda und Graf Johann mit der Reichsacht belegt Seine nun gestarkte Macht als Stadtherr nutzte Abt Heinrich 1326 dazu die jahrliche Steuer der Stadt fur die nachsten sieben Jahre von 100 auf 800 Pfund Heller zu erhohen Im folgenden Jahr sagte er sich wahrend des Streits zwischen Konig Ludwig dem Bayern und Papst Johannes XXII vom Konig los und stellte sich auf die Seite des in Avignon exilierten Papstes Daraufhin steckten Ludwigs Parteiganger das fuldische Kloster Frauenberg in Brand und verwusteten die Propstei Petersberg Die Schaden waren kaum beseitigt als Heinrich im Jahre 1330 die Steuern der Stadt Fulda erneut erhohen wollte Wieder formierte sich Widerstand in der Stadt Daraufhin liess der Abt einige reiche Burger einkerkern und forderte fur deren Freilassung eine Kaution von 9500 Pfund Heller Dies fuhrte zum erneuten Aufstand Am 7 April 1331 schlossen die Fuldaer Schoffen und Burger einen gegen den Furstabt gerichteten Vertrag mit Graf Johann von Ziegenhain und offneten ihm die Stadttore Die beiden Abtsburgen das Kloster das Kloster Frauenberg wohin Heinrich geflohen war und die Propstei Petersberg wurden erneut gebrandschatzt und geplundert aber es gelang den Ministerialen Heinrichs den Aufstand niederzuschlagen Graf Johann entkam mit Muhe seiner Gefangennahme Wieder wurden die Stadt und Johann von Ziegenhain mit der Reichsacht bestraft Erzbischof Balduin von Trier vermittelte eine Suhne die am 9 September 1331 in Kraft trat Die Burger Fuldas mussten den Turm und die Ringmauern der neuen Burg wiederherstellen und bedeutende Entschadigungen zahlen Wegen der als unzumutbar betrachteten schweren Auflagen kam es noch einmal zu Aufstandshandlungen die Heinrich dann mit einem Vasallenheer niederschlug Die Anfuhrer des Aufstandes wurden offentlich hingerichtet ihr Vermogen konfisziert 1 Die Stadt Fulda erhielt einen Rat und Burgermeister unter Aufsicht eines furstlichen Schultheissen Das alteste Stadtsiegel von Fulda ein segnender Abt stammt aus diesem Jahr Die durch die Strafen und Vermogenseinziehungen eingenommenen Gelder wurden zumindest teilweise zur Wiederherstellung und Befestigung des Klosters Frauenberg und zum Wiederaufbau der Propstei Petersberg genutzt Unter Heinrich von Hohenberg wurden die Wartturme um Fulda gebaut 2 Beendigung der Ziegenhainer Vogtei Bearbeiten Johann von Ziegenhain musste alle Beute zuruckgeben die Gefangenen austauschen und eine erhebliche Summe als Suhne zahlen Erst nach vollstandiger Zahlung sollte er wieder zur Ausubung seiner Vogteirechte befugt sein 3 Am 22 Februar 1339 quittierte Abt Heinrich die letzte Zahlung Bereits wenige Jahre spater am 5 Mai 1344 kaufte Heinrich obwohl die Abtei tief verschuldet war Johann alle verbliebenen Rechte der fuldischen Schirmvogtei fur 7 100 Pfund Heller ab Der Erhalt der vollen Kaufsumme wurde 1346 bestatigt Lediglich das erbliche fuldische Marschallamt blieb Johann ausdrucklich erhalten es beinhaltete die Disziplinargerichtsbarkeit uber die gesamte fuldische Ritterschaft den Vorsitz auf Landtagen und das Aufgebot des Lehnsadels und der Ministerialitat Erstes Schutzenfest in Fulda Bearbeiten In die Amtszeit Heinrichs in das Jahr 1327 fallt das erste Schutzenfest in Fulda Truppen des Hochstifts Wurzburg waren im Juli bei Hammelburg auf fuldisches Gebiet eingedrungen da Heinrich sich geweigert hatte eine dem Wurzburger Bischof Wolfram Wolfskeel von Grumbach vom Papst zugestandene Subsidienzahlung zu entrichten 4 Die Wurzburger wurden jedoch von den streitbaren Mitgliedern der Hammelburger Zunfte und Schutzengilden unter Fuhrung des Grafen Berthold VII von Henneberg Schleusingen zuruckgetrieben Die Hammelburger marschierten dann auf Wurzburg zu und Bischof Wolfram sah sich angesichts dieser Bedrohung zum Friedensschluss gezwungen Als sich die Kunde davon verbreitete feierte man in Fulda ein Fest 5 Pest und Pogrom Bearbeiten In den Jahren 1348 und 1450 wutete die europaweite Pest auch in Fulda wo sie an die dreitausend Opfer forderte Die auch in Fulda als Sundenbocke bezichtigten Juden baten Abt Heinrich vergeblich um Schutz und Hilfe und fast alle etwa 180 Personen wurden von Fuldaer Burgern im uberhaupt ersten Pogrom in Hessen umgebracht Das damals entstandene Pestgelobnis die Wallfahrt auf den Frauenberg blieb bis in die Neuzeit erhalten Literatur BearbeitenAloys Ruppel Die Taten des Fuldaer Abtes Heinrich VI von Hohenberg 1315 1353 in der Schilderung eines Zeitgenossen In Fuldaer Geschichtsblatter Band 5 1906 S 149 158 Bernhard Mohr Die aussere Politik des Fuldaer Abtes Heinrich VI von Hohenberg 1315 1353 Actiendr Fulda 1928 Zugleich Marburg Universitat Dissertation 1928 online Weblinks BearbeitenGeschichte von Fulda bei pytlik de Hohenberg Heinrich VI von Hessische Biografie Stand 6 September 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen Bearbeiten Eugen Thomas Sistem aller fuldischen Privatrechte Ein Beitrag zur Sammlung teutscher Provinzialrechte und Verfassungen Band 1 1788 S 111 113 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 2 Januar 2017 Wilhelm Helmer Die Wartturme rund um Fulda in Buchenblatter Beilage der Fuldaer Zeitung fur Heimatfreunde 51 Jahrgang Nummer 15 12 August 1978 S 57 59 in der Fuldaer Zeitung Da Kaiser Ludwig IV die ursprunglich auf 1 000 Pfund Heller festgesetzte Strafe auf 4 000 Pfund Heller erhohte verweigerte Johann erst einmal die Zahlung Abt Heinrich schrieb dem Kaiser die Strafe sei zu hoch und auch Landgraf Heinrich II von Hessen der zum Schirmherrn der Abtei bestimmt worden war nahm fur Johann Partei Erst 1334 akzeptierte Johann eine auf 2 100 Pfund Heller herabgesetzte Suhnezahlung die er in Raten abtragen durfte Alfred Wendehorst Das Bistum Wurzburg Teil 2 Die Bischofsreihe von 1254 bis 1455 In Max Planck Institut fur Geschichte Hrsg Germania Sacra Neue Folge 4 Die Bistumer der Kirchenprovinz Mainz De Gruyter Berlin 1969 ISBN 3 11 001291 X S 53 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 2 Januar 2017 Festtrubel 2015 Bilder und Geschichte Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 13 August 2016 abgerufen am 2 Januar 2017 Schon im Jahre 1327 Schutzenfest in Fulda VorgangerAmtNachfolgerEberhard von RodensteinFurstabt von Fulda 1315 1353Heinrich VII von KranluckenNormdaten Person GND 143886657 lobid OGND AKS VIAF 3752147484285849360002 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinrich VI von HohenbergALTERNATIVNAMEN Hohenberg Heinrich Graf vonKURZBESCHREIBUNG Furstabt des Klosters FuldaGEBURTSDATUM 1277STERBEDATUM 1353STERBEORT Fulda Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich VI von Hohenberg amp oldid 237711623