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Dieser Artikel beschreibt die Bergkirche im hessischen Ort Petersberg Siehe auch Stiftskirche Petersberg bzw Kloster Petersberg Petersberg Petersberg bei Halle zur Kirchenruine auf dem Petersberg bei Gau Odernheim siehe St Peter Gau Odernheim St Peter Petersberg St Peter Liobakirche vom Rauschenberg aus gesehenOrt PetersbergKonfession romisch katholischDiozese Bistum FuldaPatrozinium St PeterBaujahr 830er JahreBautyp Saalkirche mit KryptaFunktion PfarrkircheDie Kirche St Peter ist eine dem Heiligen Petrus zwischen 836 und 838 geweihte 1 mittelalterliche Bergkirche des ehemaligen Benediktinerklosters in Petersberg bei Fulda in Osthessen die zum Bistum Fulda gehort Eingang von St PeterSeit etwa 1020 wurde die Anlage als Mons sanct Petri bezeichnet 2 Ihre Gewolbe gehoren zu den altesten oberirdischen Kirchenbauten Deutschlands und enthalten bauzeitliche und damit die ebenfalls altesten erhaltenen Wandmalereien Deutschlands 3 In der Krypta war die Heilige Lioba bestattet weshalb sie auch Liobakirche genannt wird Seit 1995 befindet sich das Schadel Reliquiar der Heiligen wieder in der Kirche 4 Am 25 September 2016 wurde eine multimediale Kirchenfuhrung eroffnet Sie ist immer zu den Offnungszeiten der Kirche zuganglich 52 Filme zwischen einer und drei Minuten erklaren die Kirche und ihre Geschichte im Detail die Krypta sowie das Leben der Heiligen Lioba Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Baubestand 4 Liste bekannter Propste 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen 8 EinzelnachweiseGeografische Lage Bearbeiten nbsp Die altesten erhaltenen Wandmalereien DeutschlandsDie Bergkirche liegt auf dem alleinstehenden Petersberg einer Basaltkuppe im Zentrum des gleichnamigen Ortes bei Fulda und ist durch ihre exponierte Lage weithin sichtbar Von der Kirche bietet sich ein weiter Ausblick uber das Fuldaer Becken mit dem Fluss Fulda der gleichnamigen Stadt Petersberg Kunzell und weiteren umliegenden Orten sowie auf das westliche Rhonvorland und die hessische Kuppenrhon Von der Schnellfahrstrecke Hannover Wurzburg und der in nur knapp einem Kilometer Entfernung vorbeifuhrenden Bundesautobahn 7 ist die Kirche auf dem Petersberg gut zu sehen Seit 2011 weisen dort zwei touristische Hinweisschilder auf die Grabeskirche der hl Lioba hin 5 nbsp Geschichte BearbeitenEine erste Kirche an dieser Stelle wurde vermutlich unter dem Abt Baugulf von Fulda an der Wende vom 8 zum 9 Jahrhundert errichtet 2 Der Fuldaer Abt Rabanus Maurus liess in den 830er Jahren Anm 1 auf dem Petersberg in der Nahe des Klosters Fulda eine dreischiffige Basilika und ein Benediktinerkloster errichten Zur Weihe der Kirche die am 28 September 836 837 oder 838 stattfand 6 liess Rabanus Maurus die Gebeine der Heiligen Lioba von der Fuldaer Stiftskirche in die Krypta der Peterskirche uberfuhren Nach der Zerstorung der Gebaude auf dem Petersberg durch einen Uberfall von Ungarn 915 liess der Fuldaer Abt Haicho die ausgebrannten Gebaude wiederherstellen Weitere Beschadigungen erfolgten 1327 1331 in den Bauernkriegen des 16 Jahrhunderts und im Dreissigjahrigen Krieg 2 Die Gebeine der Heiligen Lioba wurden zu einem unbekannten Zeitpunkt wieder in die Stiftskirche nach Fulda gebracht Der zuruckgebliebene leere Steinsarkophag der Heiligen wurde selbst zu einer Statte von der Wunderheilungen erwartet wurden 7 Dazu gibt es in der Krypta der Peterskirche ein barockes Wandbild das die entsprechende Zeremonie zeigt 8 Mutter legten die Kleider ihrer kranken Kinder in den leeren Sarkophag um so die Furbitte der Heiligen und Heilung fur sie zu erlangen und fur einen kurzen Moment auch die Kinder selbst Die Kinder schrieen vor Schreck wenn sie in den kalten dunklen Sarkophag gebettet wurden Dieser wurde deshalb im Volksmund auch Schreistein genannt 9 1915 verbot der damalige Pfarrer diese Praxis Im Jahr 1298 wurde in Petersberg aus Abtretungen der Grosspfarrei Margretenhaun eine eigene Pfarrei errichtet die Klosterkirche diente nunmehr auch als Pfarrkirche 10 Der Grundbesitz der Kirche bildete das Propsteiamt Petersberg Im Zuge der Sakularisation wurde das Kloster im Jahre 1802 aufgelost Von den alten Klostergebauden blieb nur die Orangerie erhalten Die Pfarrei blieb weiter bestehen bekam 1957 mit der Rabanus Maurus Kirche aber eine neue Hauptkirche St Peter ist weiterhin aber Pfarrkirche 10 Im September 2007 wurde zum 1225 Todestag der Heiligen Lioba mit der Cella St Lioba eine neue Niederlassung der Benediktinerinnen von der heiligen Lioba begrundet die in einem modernen Klosterbau auf den Uberresten der Orangerie untergebracht ist 11 1995 wurde die Schadelreliquie der Heiligen Lioba in die Krypta der Peterskirche zuruckgebracht 4 Das Reliquiar und der Deckel des Steinsarkophages von 836 sind Werke der Fuldaer Benediktinerin Lioba Munz Baubestand Bearbeiten nbsp Die Orgel in St Peter nbsp Innenraum Blick auf den Altar nbsp Der barocke Hauptaltar nbsp Sudwand des KirchenschiffsDer dreiteilige Chor die Vierung und die ebenfalls dreiteilige Krypta weisen zu einem erheblichen Teil aufgehendes Mauerwerk aus der Karolingerzeit auf 12 In der Krypta befinden sich drei Apsiden mit je einem Altar Hinter dem mittleren Altar befindet sich der heute leere Sarkophag der Heiligen Lioba Chorturm und westlicher Glockenturm sind romanisch Das ursprunglich dreischiffige ebenfalls romanische Langhaus wurde 1479 durch eine einschiffige spatgotische Halle ersetzt 13 Die Dachlandschaft der Kirche besteht aus sechs voneinander unabhangigen Dachern Die altesten die der Kirchenhalle und von Sakristei und Nebenchor stammen von 1478 80 14 Im Barock wurde das Innere der Kirche modernisiert was in spateren Restaurierungsphasen teilweise zuruckgenommen wurde Restaurierungen fanden 1889 1907 1930 1954 1974 15 und zuletzt von 2002 bis 2007 statt 16 Von der Ausstattung hervorzuheben sind acht romanische Steinreliefs aus der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts 17 In der Kirche befinden sich auch Grab und Grabplatte des Fuldaer Chronisten Apollo von Vilbel 1536 Er war hier Propst und zudem Abt des Klosters Limburg in der Pfalz 18 Liste bekannter Propste BearbeitenBertho II von Leibolz 1234 urkundlich erwahnt bis zu seiner Wahl zum Furstabt in 1261 Gottfried von Steckelberg um 1299 bis mindestens 1328 Dietrich von Bimbach Haus Fuchs um 1353 Giso Gyse von Haun Hune um 1387 1401 Johann von Buchenau um 1443 1449 Johann Nasse von Linsingen um 1471 19 Wilkin von Kuchenmeister 1475 1488 Philipp von Herda um 1492 Apollo von Vilbel um 1515 1522 Philipp Schenck zu Schweinsberg 1536 1550 wurde 1541 Furstabt und behielt die Propstei bei auch Propst von Rasdorf Johannesberg und Frauenberg Wolfgang Dietrich von Eusigheim 1550 1558 gleichzeitig Furstabt gleichzeitig Propst von Johannesberg Frauenberg zuvor Propst von Holzkirchen auch von Thulba Wolfgang Schutzbar gen Milchling 1558 1567 gleichzeitig Furstabt und Propst auf dem Johannesberg und auf dem Frauenberg Balthasar von Dernbach um 1585 Johann Friedrich von Schwalbach um 1608 zuvor Propst auf dem Michaelsberg auf dem Andreasberg in Blankenau 1606 Furstabt Petrus von der Feltz Fels 1613 bis mindestens 1624 Johann Adolf von Hoheneck 25 Juli 1625 bis 1635 1633 1635 Furstabt und gleichzeitig Propst vom Johannesberg Joachim von Gravenegg 1635 1638 verzichtete 1638 danach Propst von Holzkirchen gleichzeitig Propst von Michaelsberg Matthias Benedikt von Rindtorff 14 August 1638 bis Johann Michael von Hochstetten 30 Oktober 1643 bis Amilian von Dalwig Gallus von Ostein 19 Mai 1660 bis Johann Michael von Hochstetten bis 1669 verzichtete Odo von Riedheim 6 Oktober 1669 1690 Philipp von Spiegel zu Diesenberg 20 Marz 1691 bis 1720 Placidus von Bastheim 8 Januar 1721 1736 Leopold Specht von Bubenheim 1736 1738 davor in Sannerz danach Propst von Neuenberg Bonifatius von Hutten 23 Mai 1738 bis 1739 davor in Holzkirchen und in Thulba Karl von Fechenbach 1739 1753 danach Johannesberg und danach Andreasberg Anton Antonius von Hagenbach 22 Oktober 1753 bis 1758 davor und uberlappend Propst in Zella danach Johannesberg Konstantin Constantinus Schutz von Holzhausen 1758 1775 davor in Blankenau Lothar Lotharius von Breidbach zu Burresheim 30 September 1775 bis 1778 davor in Holzkirchen danach Andreasberg Adolf Adolphus Freiherr von Hovel 20 Marz 1778 bis mindestens 1788 Sigismund Sigismundus von Bibra 18 August 1794 bis 1802 letzter PropstLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Folkhard Cremer Tobias Michael Wolf u a Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen I Regierungsbezirke Giessen und Kassel Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03092 3 S 741ff Shirin Fozi Herrscher und Heilige auf den romanischen Relief in der Liobakirche In Die Kirche St Peter in Petersberg bei Fulda Denkmalpflege und Forschung Darmstadt 2014 ISBN 978 3 8062 2609 6 S 393 404 Christine Kenner Die Petersberger Kirche zwischen Kontinuitat und Wandel In Die Kirche St Peter in Petersberg bei Fulda Denkmalpflege und Forschung Darmstadt 2014 ISBN 978 3 8062 2609 6 S 10 34 Christine Kenner Die vorromanischen Bauteile der Kirche Forschungsstand und Fragestellungen In Die Kirche St Peter in Petersberg bei Fulda Denkmalpflege und Forschung Darmstadt 2014 ISBN 978 3 8062 2609 6 S 127 146 Christine Kenner Die vorromanischen Wandmalereien der Kirche In Die Kirche St Peter in Petersberg bei Fulda Denkmalpflege und Forschung Darmstadt 2014 ISBN 978 3 8062 2609 6 S 283 392 Werner Kathrein Mons Sancti Petri In Die Kirche St Peter in Petersberg bei Fulda Denkmalpflege und Forschung Darmstadt 2014 ISBN 978 3 8062 2609 6 S 35 44 Margit Krenn Baubeschreibung und Ausstattung Zeittafel zur Bau und Restaurierungsgeschichte nach den historischen Quellen In Die Kirche St Peter in Petersberg bei Fulda Denkmalpflege und Forschung Darmstadt 2014 ISBN 978 3 8062 2609 6 S 45 50 Uwe Lobbedey Die Kirche auf dem Petersberg architekturgeschichtliche Einordnung der vor und fruhromanischen Bauteile In Die Kirche St Peter in Petersberg bei Fulda Denkmalpflege und Forschung Darmstadt 2014 ISBN 978 3 8062 2609 6 S 263 282 Martin Matl Die Kirche St Peter in Petersberg im 19 Und 20 Jahrhundert Uber den Wandel denkmalpflegerischer Deutungs und Erhaltungspraxis am Grab der hl Lioba In Die Kirche St Peter in Petersberg bei Fulda Denkmalpflege und Forschung Darmstadt 2014 ISBN 978 3 8062 2609 6 S 51 65 Burghard Preusler Die Liobakirche am Petersberg von den Zeiten und ihrem Fortschreiten In Die Kirche St Peter in Petersberg bei Fulda Denkmalpflege und Forschung Darmstadt 2014 ISBN 978 3 8062 2609 6 S 89 93 Manuel Raisch Lioba die Missionarin an Bonifatius Seite Die Notwendigkeit von Frauen in der Missionsarbeit Nurnberg 2013 ISBN 978 3 941750 80 7 Stefan Schopf Ergebnisse und Zusammenfassung der baugeschichtlichen und restauratorischen Untersuchungen aus den Jahren 2003 2007 In Die Kirche St Peter in Petersberg bei Fulda Denkmalpflege und Forschung Darmstadt 2014 ISBN 978 3 8062 2609 6 S 151 228 Peter Sichau Hans Michael Hangleiter Die Instandsetzungsmassnahmen an der Kirche St Peter in den Jahren 2002 07 In Die Kirche St Peter in Petersberg bei Fulda Denkmalpflege und Forschung Darmstadt 2014 ISBN 978 3 8062 2609 6 S 67 88 Harald Weiss Die Ausgrabung am Kryptafundament von St Peter in Petersberg In Die Kirche St Peter in Petersberg bei Fulda Denkmalpflege und Forschung Darmstadt 2014 ISBN 978 3 8062 2609 6 S 145 150 Susanne Zwicker Die Dachwerke Wer verirrt sich schon ins Dach In Die Kirche St Peter in Petersberg bei Fulda Denkmalpflege und Forschung Darmstadt 2014 ISBN 978 3 8062 2609 6 S 229 237 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirche St Peter auf der Website der Pfarrgemeinde St Peter Propstei St Peter bei Welt der Wappen Beschreibung und Photos der heraldischen Kunstdenkmaler von St PeterAnmerkungen Bearbeiten Bauzeitliches Holz aus den Jahren 834 835 konnte dendrochronologisch bestimmt werden Vgl Kenner Die vorromanischen Wandmalereien Einzelnachweise Bearbeiten Manuel Raisch Lioba S 76 a b c Dehio S 741 Kenner Die vorromanischen Wandmalereien S 371 a b Manuel Raisch Lioba S 78 Schilder fur Grabeskirche der hl Lioba an A7 Schwestern in luftiger Hohe Abgerufen am 11 Marz 2011 Susanna Bullido del Barrio Iuxta decreta Uberlegungen zu Hrabanus Maurus und seinem Martyrologium In Marc Aeilko Aris Susanna Bullido del Barrio Hrsg Hrabanus Maurus in Fulda Mit einer Hrabanus Maurus Bibliographie 1979 2009 Fuldaer Studien 13 Frankfurt am Main 2010 ISBN 978 3 7820 0919 5 S 189 218 S 194 Anm 21 Leinweber St Lioba S 26f Christine Kenner Die Petersberger Kirche zwischen Kontinuitat und Wandel In Die Kirche St Peter in Petersberg bei Fulda Denkmalpflege und Forschung Darmstadt 2014 ISBN 978 3 8062 2609 6 S 10 34 15 Jurgen Sauerbier Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen St Peter In Susanne Bohl und andere Hrsg Fulda 50 Schatze und Besonderheiten Michael Imhof Verlag Petersberg 2016 ISBN 978 3 7319 0425 0 S 42 46 hier S 46 a b St Peter Die Grabeskirche der Hl Lioba Katholische Kirchengemeinde St Peter Petersberg abgerufen am 21 Marz 2015 Cella St Lioba Petersberg Fulda Homepage Kenner Die vorromanischen Bauteile Schopf Ergebnisse Weiss Die Ausgrabung Dehio S 743 Zwicker Die Dachwerke S 234 Dehio S 742 Sichau u Hangleiter Die Instandsetzungsmassnahmen Fozi Herrscher und Heilige Webseite zur Grabplatte des Apollo von Vilbel Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand Urkunden 77 Nr 114750 561527777778 9 7114444444444 Koordinaten 50 33 41 5 N 9 42 41 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter Petersberg amp oldid 230646509