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Heinrich von Kranlucken 1303 in Salzungen 16 Februar 1372 in Fulda war von 1353 bis 1372 Furstabt von Fulda Wappen des Fuldaer Furstabts Heinrich von Kranlucken Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Wahl zum Furstabt 3 Glanzzeit 4 Konflikte und Machtverlust 5 Tod 6 LiteraturHerkunft BearbeitenHeinrich von Craluc stammte aus niederem buchonischem Adel einem ursprunglich fuldischen Ministerialengeschlecht das in dem kleinen Dorf Kranlucken bei Geisa in der Rhon seinen Stammsitz hatte Ein Winhold von Craluken ist als Zeuge einer Schenkungsurkunde am 28 September 1197 als erster des Geschlechts bezeugt Stammsitz der Familie war eine bescheidene fuldische Dienstmannenburg am Ortsausgang nach Schleid in der heutigen Schlossstrasse 1 4 Die Familie fuhrte die Rabenkrahe in ihrem Wappen Craluc soll ursprunglich ein Krahenloch bezeichnet haben Gerlach Berthold und Beck von Kranlucken sind 1371 als Bruder des Fuldaer Furstabts Heinrich erwahnt Heinrichs Vater stand wohl in fuldischen Diensten im damaligen Amt Allendorf an der Werra um das Kloster Allendorf im heutigen Bad Salzungen Wahl zum Furstabt BearbeitenHeinrich von Kranlucken wurde am 22 September 1353 als Nachfolger des verstorbenen Furstabts Heinrich VI von Hohenberg als Heinrich VII zum Abt von Fulda gewahlt Er war zuvor Propst des 1272 erstmals erwahnten Frauenklosters Allendorf Aldendorf an der Werra im heutigen Ortsteil Kloster der Stadt Bad Salzungen Da keiner der ursprunglichen Kandidaten die erforderliche Anzahl von Stimmen erreichen konnte einigte man sich auf eine Kompromisswahl Die Wahl war die erste eines Fuldaer Abtes von der bekannt ist dass das Wahlergremium zuvor eine Kapitulation aufstellte deren Einhaltung der Gewahlte fur den Fall seiner Wahl zu beschworen hatte Nach der Wahl reiste Heinrich selbst zur papstlichen Bestatigung zu Papst Innozenz VI nach Avignon Der Kardinalbischof Bertrand de Deaulx verlieh ihm am 24 November die Abtswurde Vermutlich bemuhte sich Heinrich schon bei dieser Gelegenheit an der Kurie um Dispens von den Verpflichtungen der Wahlkapitulation Der spatere Kaiser Karl IV erteilte ihm 1354 in Trier die Investitur und die Bestatigung der Fuldaer Rechte und Besitzungen Glanzzeit BearbeitenHeinrich VII war fur lange Zeit der letzte Fuldaer Abt auf dessen Amtszeit zunachst noch einmal ein gewisser ausserer Glanz lag Zur Jahreswende 1355 1356 hielt er sich langere Zeit am Hof Kaiser Karls in Nurnberg auf und in den folgenden Jahren gelang es ihm eine Reihe von Privilegien fur sich und sein Kloster zu erlangen Das bedeutendste war am 1 Juni 1356 die Ernennung zum Erzkanzler der Kaiserin ein Ehrentitel der an alte aber seit Jahrhunderten umstrittene und seit den salischen Kaisern nicht mehr ausgeubte Privilegien des Abts von Fulda anknupfte und jetzt in einer Goldenen Bulle neu verbrieft wurde Als Erzkanzler der Kaiserin hatten die Fuldaer Abte das Recht bei Hof und Reichstagen in Mainz unmittelbar zur Linken des Kaisers Platz nehmen zu durfen Hinzu kam nunmehr das Recht der Kaiserin bzw der Konigin bei der Kronung und bei allen festlichen Gelegenheiten bei der sie in vollem Ornat erschien die Krone zu halten aufzusetzen und abzunehmen Diese neue Wurde fuhrte Heinrich von November 1356 bis wenigstens Februar 1357 im Sommer und Herbst 1358 und erneut im Fruhjahr 1361 fur langere Zeit an den kaiserlichen Hof und brachte viele kaiserliche Gunsterweise fur das Kloster Fulda mit sich So erhielt der Furstabt 1360 das Recht seinem Heer das Reichsbanner vorantragen zu lassen Konflikte und Machtverlust BearbeitenDennoch hatte Heinrich auch mit erheblichen Schwierigkeiten zu kampfen Gegen den Landgrafen Heinrich II von Hessen und dessen Sohn Otto der Schutz verlor er 1356 und 1361 zwei grosse Fehden bei denen es um territoriale Anspruche ging So besetzten der Landgraf und sein Sohn bei einem nachtlichen Uberfall unter Einsatz von Sturmleitern 1359 sogar fur acht Tage die Stadt Hunfeld 1361 eroberte Otto das castrum Rosdorff Rossdorf vor der Rhon Kreis Schmalkalden Erst 1362 konnte Frieden geschlossen werden Heinrich soll sogar an dem fruhen Tod des Magdeburger Domherren Otto von Hessen 1341 1357 Sohn des Landgrafenbruders Ludwig beteiligt gewesen sein der dort als Nachfolger seines Onkels Otto Erzbischof werden sollte aber schon als 16 Jahriger starb angeblich durch einen von Heinrich von Kranlucken veranlassten Giftanschlag Das Gleiche wurde behauptet als im Dezember 1366 der Landgrafensohn und Mitregent Otto der Schutz fruhzeitig in Spangenberg starb Mindestens ebenso wichtig waren die mit der Zeit immer gravierender werdenden Zerwurfnisse zwischen Abt und Konvent da Heinrich Verpflichtungen aus seiner Wahlkapitulation auszuhohlen versuchte Die Monche warfen ihm Verschleuderung des Stiftsbesitzes vor und bestellten 1365 Bevollmachtigte die im Namen des Konvents an der Kurie Klage gegen den Abt einlegen sollten Bei dem Streit der zeitweise sogar in offenen Kampf ausartete ging es nur vordergrundig um die Schuldenwirtschaft des Abts und in Wahrheit um seine Absetzung Hauptgegner Heinrichs im Konvent war Konrad von Hanau seit 1353 Monch und Priester im Kloster Fulda der nach Heinrichs Tod sein Nachfolger wurde Der Streit wurde 1366 beigelegt aber Heinrich musste sich einer Kommission unterwerfen die uber die Nutzlichkeit einer Unternehmung entscheiden sollte Dies war der Beginn eines Prozesses in dessen Verlauf die Rechte des Fuldaer Abtes mehr und mehr zu Gunsten des Konvents beschnitten wurden Tod BearbeitenHeinrich von Kranlucken starb am 16 Februar 1372 und wurde zwei Tage spater in der Kirche des Fuldaer Klosters Frauenberg begraben Sein Nachfolger war Konrad von Hanau Literatur BearbeitenMichael Mott Erzkanzler der Kaiserin durch goldene Bulle in Fuldaer Kopfe oder Menschen unserer Heimat Fulda 2011 S 151 153 ISBN 978 3 7900 0442 7 VorgangerAmtNachfolgerHeinrich VI von HohenbergFurstabt von Fulda 1353 1372Konrad IV von HanauNormdaten Person GND 1114516503 lobid OGND AKS VIAF 4995154801907456310004 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinrich VII von KranluckenKURZBESCHREIBUNG Furstabt von Fulda 1353 1372 GEBURTSDATUM 1303GEBURTSORT Bad SalzungenSTERBEDATUM 16 Februar 1372STERBEORT Fulda Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich VII von Kranlucken amp oldid 237200489